Da die Verteilung sich schon seit einiger Zeit eingependelt hat, sehe ich keine großen Änderungen mehr kommen. (Man kann natürlich immer noch abstimmen!) - Dennoch mal ein vorläufiges Fazit:
Bei allen drei Radtypen ergibt sich kein signifikanter Unterschied. Das mag daran liegen, dass es doch viele gibt, die nur über ein (überwiegend eingesetztes) Velo verfügen - oder aber auch daran, dass sich eine liebgewonnene Philosophie leicht auf alle Funktionstypen überträgt. Die etwas "missratende" Zusatzfrage deutet diese Indifferenz ebenfalls an.
Immerhin sind ziemlich genau 60 % ungefedert unterwegs - bei dem Hightech-Standard der Räder vieler Forumsteilnehmer doch ein überraschend hoher Anteil. Scheint so zu sein, dass viele dem ungefederten Rad nach wie vor mehr Vorzüge abgewinnen können. Maximal ca. die Hälfte der ungefederten Radler möchte an dieser Situation was ändern - woraus folgt, dass mindestens 30 % des Stimmvolkes vom ungefederten Rad voll überzeugt sind.
Interessant, dass immerhin 15 Reiseradler mit dem Rad im Alltag nichts anzufangen wissen - insbesondere wohl ungeeignet für Fahrten zur Arbeit (Kleidung, Entfernung) und wegen der mangelnden Transportkapazität (Einkaufen für die Familie etc.).
Ich selbe fahre übrigens zwei ungefederte Räder - würde gerne nur ein gefedertes Rad für den Stadtverkehr haben (mein altes Reiserad ist aber zum Umbau ungeeignet). Als Bergfahrer auf überwiegend Asphalt ist für mich ein gefedertes Reise-bzw. Tourenrad nicht interessant.
Hintergrund meiner Frage war auch eine Begebenheit vor ca. 10 Jahren. In einer Fortbildungsmaßnahmen sollten die Teilnehmer jeweils mittels dreier Argumente ihre Überzeugungskraft vor eine kleinen Runde demonstrieren. Ich wählte aus: "Radfahrer gehören auf die Straße" - ein Argument war: "Radwege sind grundsätzlich schlechter beschaffen als die Fahrbahnen - und dass obwohl das Rad meist gar nicht oder allenfalls schlecht gefedert ist."
Logisch, die Gruppe rebellierte - und es bildete sich eine Meinungsfront gegen meine Argumente - u.a. mit dem Hinweis, dass heute (1998) doch alle Fahrräder gefedert seien - also sei das kein Argument. Dass Autofederung nicht gleich Fahrradfederung ist, wurde von der Gruppe völlig ignoriert. Es gab dann noch ein paar Diskussionen, wie ein Fahrrad überhaupt aussieht (ist für Autofahrer immer wieder ein Herausforderung
) .. Die damals erst recht unzutreffende Ansicht konnte ich nicht entkräften, weil die Gegengruppe sich einig war. Ich hatte auch keine Statistik zur Hand.
Interessant ist, dass trotz der starken Entwicklung auch heute noch viele neue Modelle ungefedert sind, auch wenn es vielleicht im Verkauf deutlich weniger als 50 % sein sollte. Rechnet man aber die erheblichen Altbestände von Fahrrädern hinzu, dürfte der Anteil ungefederter Räder immer noch über dem der gefederten liegen. (Mal auf Deutschland bezogen, in typischen, romanischen Rennradländern ist der Anteil von ungefederten Velos noch höher.)
Zur Vertiefung, Vergleich des Fahrkomforts verschiedener Räder (auch zum Auto), Gegenmaßnahmen wie die Abschaffung Radwegbenutzungspflicht etc. finden sich in dieser
Untersuchung zum Radfahrkomfort - von 1988, aber, wie ich finde, immer noch aktuell.