Hi liebe Afrikareisende,

ich wollte mich mal erkundigen, ob jemand von Gambia aus Richtung Norden oder Süden (Osten) in den Senegal eingereist ist, an der Küste entlang und wie dort außer der Sicherheitsfrage der Straßenzustand ist, sowie der Verkehr?

Welche Straßen sind empfehlenswert, evtl. auch Pisten?

Weiterhin, lohnt sich die Einreise nach Mali, Guinea - Bissau oder Guinea?

Wollen ggf. Anfang Februar zu einer (Last Minute Flug) Radreise nach Gambia fliegen und suchen außer weitere Mitfahrer noch Infos...

vg
stiege2003

Moin stiege,

auch wenn wir vom Reisen wahrscheinlich unterschiedliche Vorstellungen haben, trotzdem ein paar Hinweise ...
Grenzübergänge von Gambia nach Norden und Süden sowie jeweils zurück waren kein Problem und Minutensache, ebenso der Grenzübertritt nach Guinea-Bissau und zurück. Visum dafür erhält man in Minutenschnelle im Konsulat in Ziguinchor. Ist außerdem billiger als über die Botschaft (in Berlin?).

Der Verkehr in Bissau und Serrekunda ist recht chaotisch, auch auf den Einfallstraßen. Das Gleiche gilt für die "Touristenmeile Senegambia" und die Einfallstraßen Banjuls. Innerhalb Banjuls wars ok und in und um Ziguinchor auch. Die restlichen Straßen und Pisten waren auch zumeist ruhig.

Was die Sicherheit angeht, ist gerade etwas Bewegung in der Region. Erkundigt euch bei Polizeistationen und Grenzposten nach den aktuellen Aktionen der MFDC und nach den Regionen, die man meiden sollte. Das kann sich momentan wöchentlich ändern ...

Gruß
Wolfgang

Schau mal unter www.sahara-info.ch nach.

Da solltest Du eigentlich alle Infos bekommen.

Ich kann die Infos meines Namensvetters weitgenend bestätigen.
Ich selbst war Nov/Dez 2006 in der Region. Am besten ist Gambia mit einem CONDOR-Charterflug zu erreichen (Di,Fr) . Als erste Anlaufstelle bietet sich der Camping Sukuta http://www.campingsukuta.de/ (unter deutscher Leitung) an . Die Visa für Guinea und Guinea Bisaau bekommt man unkompliziert und preisgünstig in der Nähe. Sehr schön ist die Casamance im Süden Senegals, das wohl interessanteste Land in der Region ist Guinea, noch sehr untouristisch aber landschaftlich sehr reizvoll mit dem Gebirge "Fouta Djalon" . Die Leute sind sehr freundlich, allerdings gab es in den letzten Tagen ernsthafte politische Unruhen.
Falls weitere detaillierte Infos gewuenscht sind, bitte mailen:
pabst@informatik.med.uni-giessen.de

Hallo stiege

Also ich radelte 2003/2004 unter anderem durch den Senegal uind Gambia. Nach Banjul bin ich gar nicht erst gefahren. Ich kam von Mauretanien in den Senegal nach St-Louis. Eine angenehmes und schönes Städtchen, vor allem auf der Insel. Dann fuhr ich südlich via Touba und Kaolack zur Grenze nach Gambia (Farafenni). Die Strasse war einwandfrei (Teer). Weiter in Gambia auf der nördlichen Flussseite. Die Piste sah damals so aus:


In Basse Santa Su fuhr ich wieder in den Senegal nach Tambacounda und durch den Niokolo Koba Nationalpark. Alles gute Strasse. Danach zur Grenze nach Mali.

Viel Abwechslung hatte die Strecke nicht, was die Landschaft betrifft. Ich denke Guinea oder G-Bissau wäre da sicher noch interessanter. Es liegt weiter südlich und schon in subtropischerer Gegend, was darum wohl auch schon viel grüner sein wird. Senegal ist Sahelzone und darum recht trocken und öde, sprich wenig Abwechslung (landschaftlich). Auch ist alles recht flach. Wenn du weiter nach Mali fährst wirst du den Unterschied wohl auch nicht gross merken. Auch dort ändert die Landschaft in der Nähe zum Senegal kaum. Südlich von Tambacounda gibts noch mehr Wald, sprich Schatten.

Etwa 20-30km südlich von St-Louis gibts einen Zeltplatz, die Zebra-Bar, von Schweizern geführt. Die kennen eine Route dem Atlantik entlang (bei Ebbe auf dem harten Sand) in Richtung Dakar. Soll sehr schön sein. Deren Homepage: Zebrabar

Ich habe auch gehört, das der Süden Senegals, die Camarce am schönsten sein soll. Das lag aber leider nicht auf meiner Route.

Sicherheit? Ich hatte überhaupt keine Probleme. Habe gehört, dass man vor allem in Banjul aufpassen sollte. Natürlich kann sich in Afrika in jedem Land immer innert kürzerster Zeit ein Konflikt bilden. Das weiss man nie.

Gruess und viel Vergnügen
Michi

www.bikevisions.ch.vu

Hi Wolfgang, Martin, WolfgangP und Michi,

danke sehr für Eure Infos.

Wäre zu schön, in die Casamance zu reisen. Wird aber von allen abgeraten wegen Banden / Banditentum und Militär sowie Minengefahr.
Eine Frau soll Ende 2006 in der Casamance mit dem Auto auf eine frisch verlegt Mine gefahren sein, schreiben die Östereicher.

Werden dann wohl erst mal längs durch Gambia radeln und dann südlich Richtung Guinea Bissau und so die Casamance umgehen.
Wie es dann weiter geht wird sich finden. Evtl. weiter südlich nach Guinea.
Da wir 5 Wochen Zeit haben, läßt sich einiges machen.


Michi,

danke für Deine ausführlichen Infos und den Hinweis mit der Sahelzone. Selbstverständlich werden wir dann wohl eher Richtung Süden fahren und dem Norden Senegals möglicherweise keinen Besuch abstatten.

Du bist auf der nördlichen Flusseite auf der Piste gefahren, soviel wie ich weiß ist die Strasse auf der südliche Flusseite recht guter Asphalt. Du hattest aber wohl gute Gründe, warum Du nördlich des Flusses gefahren bist.

Lohnt sich der Besuch des Niokolo Koba Nationalpark?
Was gibt es dort?

Danke u. v g
stiege2003

... ich war nördlich und südlich des Gambia River unterwegs. Die Piste nördlich des Flusses war (2004)vom Zustand her recht gut. Die Teerstraße war bis auf die letzten 50 (?) km vor Serrekunda eine einzige Katastrophe. Links und rechts der Straße hatten die Autofahrer eine Piste durchs Gebüsch gepflügt, weil die Straße nur aus Schalglöchern bestand (bis 30 cm Tiefe). Die Schlaglöcher waren streckenweise so eng beieinander, daß nur etwa 5 cm breite intakte Straßenreste übrig waren und man da nicht mal mehr mit dem Rad um die Schlaglöcher rum fahren konnte. Wie die Straße aktuell aussieht, kann Dir bestimmt vor Ort der Joe von Camping Sukuta sagen. Plane halt am besten mal beide Alternativen ein ...

Gruß
Wolfgang

Wo genau, hast Du das Visa für Guinea bekommen und was kostete es bitte?

Wir möchten wenn möglich auch nach Guinea.

Welche Region und Strecke könntest Du empfehlen?
Bekommt man überall Wasser zu kaufen?

Wo kann man Geld tauschen, an der Grenze?
Mit US$?

Das Guinea-Visum beommt man beim Konsulat in Serrekunda, Mosque-Road, 5 km vom Sukuta-Camping entfernt. Es kostet 1000 Dalasi (1 Euro = ca. 35 Dal), man braucht 2 Passbilder und man kann es am gleichen Tag abholen. Das Guinea-Bissau-Visum gibt es in Bakau (12 km von Sukuta), 1 Passbild, 250 Dal., 10 Minuten.
Wasser kann man in goesseren Orten kaufen, ich habe allerdings immer Brunnenwasser getrunken, dass in fast allen Doerfern gepumpt wird, und es hat mir nicht geschadet.

Interessant ist vor allem das Gebirge/Hochland "Fouta Djalon", mit dem Hauptort Labe und dem kleineren aber touristisch interessanten Dalaba. Ich bin ueber Guinea-Bissau nach Koundara eingereist, die Piste von dort nach Labe ist akzeptabel, die 42 km von der Grenze nach Koundara etwas schlechter. Man kann auch direkt vom Senegal einreisen, der Abzweig von der Hauptstrasse liegt bei Diaube zwischen Kolda und Velingara. Fuer ganz Hartgesottene ist die Piste Kedougou - Maliville, evtl fuer die Rueckfahrt relevant.

Geld wird generell nur auf dem Schwarzmarkt getauscht, an der Grenze war keine Moeglichkeit, in Koundara wird man in der Ortsmitte von Haendlern angesprochen, das Verfahren ist durchweg serioes. In Labe waren die Kurse etwas besser (1 Euro = 8500 GF, Dez 2006). Auch Dollar und cfa kann man eintauschen.

Guinea ist mit Abstand das billigste Land in der Region, die Menschen sind freundlich, die Landschaft und Vegetation vielfaeltiger als im flachen Senegal/Gambia, und das Klima im Fouta Djalon auf Grund der Hoehenlage (1000 - 1500m) relativ angenehm. Allerdings hat es in letzter Zeit politische Unruhen gegeben, insbesondere in der Hauptstadt Conakry, die aber eh kein Muss ist..

Ich hoffe, Dir mit diesen Infos etwas weitergeholfen zu haben, bitte gib mir Bescheid, wenn du abreist.

Hi Wolfgang, danke für die ausführlichen Infos, Super!

Wir fliegen am 20.2. nach Gambia und radeln durch Gambia, Senegal und Guinea Bissau nach Guinea, Ankunft in Guinea voraussichtlich am Anfang März 2007.

Lt. auswärtigem Amt soll ab heute ein weiterer Generalstreik beginnen.
Wie ist Deine Einschätzung, wirken sich die Unruhen im Landesinnern aus oder sind diese eher auf Conakry beschränkt?
Wir würden dann ggf. die Infos vom auswärtigen Amt lesen und sagen wir mal 100 km Abstand von Conakry halten oder ansonsten garnicht erst nach Guinea einreisen.

Wie sind die Übernachtungsmöglichkeiten in Guinea Bissau und Guinea? Gibt es preiswerte Gasthöfe oder Zeltmöglichkeiten?

Wie sieht es mit der Verpflegung aus?

Danke u. vg
stiege2003

Die Unruhen sind meist auf groessere Staedte konzentriert, Conakry wuerde ich ohnehin auslassen, soll keine sehr attraktive Stadt sein, dazu unangenehmes Klima.
Unterkuenfte sind in Guinea sehr billig, ab ca 1.50 Euro pro Zimmer. In kleineren Orten muss man fragen (notfalls beim "chef de village"), die Leute sind hilfsbereit und es macht immer mal jemand ein Zimmer frei.
In Guinea-Bissau wie in allen CFA-Laendern ist das Preisniveau relativ hoch, man bezahlt teilweise 5000 CFA fuer sehr einfache Unterkuenfte. Es wird portugiesisch gesprochen, Unterkuenfte sind nicht immer als solche zu erkennen, man fragt nach hotel, pensao, appartemento, dormire, oft sind Unterkuenfte mit Bars verbunden, katholische Missionsstationen koennen auch manchmal Optionen sein.
Campingplaetze gibt es hoechstens im touristischen Teil von Senegal, diese vermieten meist aber auch Huetten, so dass man nicht unbedingt ein Zelt mitnehmen muss, Kocherei sowieso nicht.
Das Essen kann besonders in Guinea etwas eintoenig werden, Reis mit Sauce, Sauce mit Reis. Es gibt allerdings fast ueberall und jederzeit Baguettes in ordentlicher Qualitaet, mit denen man sich bevorraten kann.

hey stiege,
hab grad deine anfrage gesehen. schreib doch mal wie`s war. Ich bin dez.95 - januar 96 von conakry nach banjul geradelt, also in der umgekehrten reihenfolge. und am 20 februar koennten wir in gleichen flieger gesessen haben. (ich ohne rad, hab seit 6 jahren eins in gambia)

Hi petravel,

danke der Nachfrage.
Die Tour hat phantastisch geklappt!
Habe sie auf meiner Homepage eingestellt.
Falls Du weitere Fragen hast, beantworte ich sie Dir gern.

Hallo Afrikaexperten
Der Beitrag ist zwar nicht mehr so aktuell wollte aber nicht extra einen neuen eröffnen.
Ich überlege momentan ob ich meine Reise bis nach Dakar zur Elfenbeinküste verlängere.
In diesem falle müsste ich entweder durch Mali oder Guinea, kann mir jemand was zur aktuellen Sicherheitslage sagen und welches Visa wer einfacher zu bekommen?

Gruß
Michael