Freitag, 20. März 2009:
Pünktlich um 10 Uhr starte ich zu Hause, um über Mannheim und Ludwigshafen langsam in ländlichere Gefilde zu kommen. Mit dem Wetter hatte ich ausnahmsweise mal Glück. Der durchaus nicht unerhebliche Wind kam entweder von der Seite aber auch oft von hinten. Zudem schien die Sonne.
Kurz hinter Grünstadt kam die erste nennenswerte Steigung. Dabei gab es einen letzten Blick...
...über die Kurpfalz mit der BASF in Ludwigshafen und...
...und den Pfälzer Wald mit Bad Dürkheim.
Ab jetzt führte mein Weg haupsächlich...
...durch Weinberge und beschauliche Orte. Das höchste Bergmassiv der Pfalz...
...der 687m hohe Donnersberg war deutlich im Westen zu erkennen. Dieser markante Berg sollte mich den ganzen heutigen Tag begleiten.
Über einsame Straßen...
...habe ich schon bald Bad Münster am Stein...
...und damit die Nahe erreicht. Rechts im Bild der Rotenfels.
Zunächst ging es mit viel Verkehr auf der Straße durch das Nahetal. Aber schon nach relativ kurzer Zeit konnte ich die Straße wieder verlassen. Dafür stieg ein schmaler Weg durch die Weinberge nicht unerheblich an...
...dafür war dann die Aussicht sehr schön.
Bis Bad Sobernheim folgte ich der Nahe um dann von dort mit nördlichem Kurs in den Hunsrück abzubiegen. Zu gerne hätte ich mich in Bad Sobernheim nochmals gestärkt, konnte aber keinen Bäcker mit Stehkaffee ausfindig machen. In ein richtiges Kaffee wollte ich mich nicht setzen.
Der Anstieg in den Hunsrück war schon ganz schön heftig. Endlich dachte ich auf der Höhe angelangt zu sein und nun einigermaßen zügig, an mein geplantes Tagesziel, Simmern kommen zu können, da tauchte vor mir ein bewaldeter Höhenzug auf. Genau über diesen Höhenzug, dem Soonwald, führte mein Track so richtig metzgertypisch. Nach teilweise recht ruppigen Wegen ging es dann bei eisigen Temperaturen auf guter Straße hinunter nach Tiefenbach. Nach einer letzten Steigung habe ich dann mein Ziel, Simmern erreicht.
150km
1800Hm
Samstag, 21. März 2009:
Nach einem ausgedehnten Frühstück im Hotel fuhr ich dann gut ausgeruht und gestärkt gegen 10 Uhr weiter. Das war auch wichtig, denn auch heute waren wieder etliche Höhenmeter zu meistern. Zudem kam heute zur Abwechslung der Wind mal wieder von vorne. Zum Glück war er aber nicht so stark.
Mein Weg führte mich wiederum über sehr einsame Straßen mit...
...sehr schönen Weitblicken.
Schon bald war bei Treis Karden...
...die Mosel...
...erreicht. Der folgende Anstieg aus dem Moseltal in Richtung Eifel in einem schmalen Seitental war mit 15% Steigung ganz schön heftig. Und so sollte es auch weitergehen. Entweder ging es steil bergauf oder bergab.
Schließlich habe ich den
Laacher See...
...mit der bekannten
Abtei Maria Laach...
...erreicht. Ich war da etwas enttäuscht, denn ich habe mir das ganze viel weniger weitläufig vorgestellt.
Über sehr welliges Terrain führte meine Fahrt dann weiter über Bad Neuenahr in Richtung Bonn. Nachdem ich das erste mal das Siebengebirge mit dem Drachenfelsen ausmachen konnte, habe ich dann das Forumsmitglied Wolgang Mohr getroffen. Dieser Treff war beabsichtigt und dank GPS gar kein Problem. Zu zweit wurde nun das letzte Teilstück bis Bonn in Angriff genommen und dann bei Bad Godesberg...
...der Rhein überquert. Damit war ich am Ziel angelangt.
130km
1700Hm
Sonntag, 22. März 2009:
Nach einer geruhsamen Nacht beim Wolfgang auf der ISO Matte und reichlichem Frühstück ging es dann kurz vor 11 zusammen mit der Manu und dem José auf dem gleichen Wege zurück nach Bad Godesberg in die Stadthalle zur
ADFC Radreisemesse Bonn . Wie erhofft konnte ich viele bekannte und auch neue Gesichter aus dem Forum treffen. Auf der Messe war der Andrang beachtlich, außerdem war die Luft zum schneiden. Deshalb hatte ich nach 2h genug und bereits um 14 Uhr begann für mich die Rückreise.
Das erste Stück begleitete mich noch der Wolfgang. Deshalb führte mein Weg zunächst auf Schleichwegen mit nicht unerheblichen Steigungen in Richtung Sieg.
Bei Blankenberg erreichten wir schließlich...
...die Sieg. Ab hier ging für mich die Reise alleine weiter. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals recht herzlich beim Wolfgang für die Unterbringung und Verköstigung sowie die Begleitung bedanken.
Ich dachte nun endlich schnell voranzukommen, dies war zunächst auch der Fall, aber kurz vor Eitorf wurde der Weg dicht am Felsen richtig zum Singletrail und mein Können reichte hier, zumal mit Gepäck, bei weitem nicht aus, um fahrender weise, vorwärts zu kommen. Also war schieben angesagt.
Dieser Abschnitt war aber zum Glück nur kurz und hinter Eitorf rollte es dann mit Idealbedingungen richtig schön flott auf topfebenen Radweg mit Rückenwind. Auch die Landschaft wurde...
...richtig schön. Allerdings mußte ich, vor meinem heutigen Tagesziel Wissen an der Sieg, noch eine heftige Steigung überwinden. Obwohl der Weg abschnittsweise über Bundesstraßen führte, war der Verkehr sehr gering.
80km
900Hm
Montag, 23. März 2009:
Nach einer ruhsamen Nacht und einem sehr üppigen Frühstück ging es nach einem kurzen Einkauf schon um halb 10 Uhr los. Den Track, welchen ich aus dem Netz gesaugt hatte, führte zunächst nicht durch das Siegtal sondern sehr schön, über teilweise...
...sehr schlammige Wege, über die Höhen des Westerwalds. Dabei gab es immer wieder...
...sehr schöne Ausblicke.
Über weitere zum Teil sehr saftige Steigungen erreichte ich Siegen. Das Wetter war im Vergleich zu den vorherigen Tagen nicht mehr so schön, aber immerhin war es bislang noch trocken.
Ab Siegen fuhr ich auf bekannter Strecke in das obere Siegtal. Diese Strecke bin ich schon vorher auf einer Lahntour gefahren.
Dabei fuhr ich langsam...
...auf die Höhen des...
...Rothaargebirges. Dort entspringt neben der...
... Sieg...
...
...auf einer Höhe von über...
...600m auch die
Eder und die Lahn. Mein Weg führte mich bei stürmischem Wind, eisigen Temperaturen und leichtem Graupelschauern zum Lahnhof...
...mit der...
...Lahnquelle. Die Lahnquelle liegt nur etwa 4km von der Siegquelle entfernt.
Der Weg vom Lahnhof hinunter nach Feudingen war auf ein paar kurzen Abschnitten noch vereist, so daß dort geschoben werden musste. Hinter Feudingen ging meine Fahrt dann zügig mit dem Sturm im Rücken durch das Lahntal.
Bei Wallau erreichte ich Hessen und über...
...Biedenkopf erreichte ich am Nachmittag die Universitätsstadt...
...Marburg. In Sarnau gab es eine Zwangshalt, da der dortige Fahrdienstleiter mir freundlicherweise die Schranke vor der Nase geschlossen hat und auch nicht mehr öffnete. Deshalb bin ich wieder ein Stück zurückgefahren und habe über die Bundesstraße die Wärterschranke umgangen. Die automatische Schrankenanlage vor dem Bahnhof war glücklicherweise geöffnet. In Marburg hätte ich mal besser die Tour beenden sollen und mit dem Zug die Heimreise antreten sollen. Ich entschied mich jedoch, trotz des schlechten Wetters noch bis Gießen zu fahren.
Hinter Marburg wurde es dann richtig unangenehm, es begann zu regnen und der Wind kam nun mit brutaler Stärke schräg von vorne.
Bei Argenstein gab es dann noch...
... diese historische Mühle zu sehen.
Inzwischen hatte ich mich entschieden, aufgrund des miesen Wetters kein Geld mehr in eine Übernachtung zu investieren, sondern in Gießen mit dem Zug die Heimreise anzutreten. Kurz vor Gießen fuhr ich dann noch in der Dunkelheit in ein wahnsinniges Unwetter. Das Wasser stand knöchelhoch auf der Straße. Ich war über mein gutes Licht am Rad mehr als froh und kann überhaupt nicht verstehen, wie man bei den heutigen Lichtanlagen auf Licht am Rad verzichten kann. Platschnass erreichte ich den Bahnhof in Gießen und schon kurze Zeit später saß ich in einem Regionalexpress in Richtung Frankfurt. Da habe ich erst Mal meine Kleidung gewechselt. Um kurz nach 23 Uhr habe ich schließlich wohlbehalten Schwetzingen erreicht.
170km
1400Hm
Trotz des vorzeitigen Endes hat mir diese Tour viel Spass gemacht und sehr gut gefallen. Es war sehr schön wieder einige Mitglieder dieses Forums wiederzusehen. Das Reststück von Gießen nach Schwetzingen werde ich demnächst, wenn es die Witterung erlaubt, mit dem Crosser absolvieren und hier ergänzen.
Alle Bilder der Tour gibt es
hier.
Den Track gibt es
hier.
Edit sagt, Angaben zum Donnersberg berichtigt
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