Radreise & Fernradler Forum
Radreise & Fernradler Forum
Wer ist online?
2 Mitglieder (Mikel265, 1 unsichtbar), 818 Gäste und 798 Suchmaschinen sind im Forum unterwegs.
Details
Erweitert
Rund ums Forum
Regeln
Die Regeln für dieses Forum
Nutzungsbedingungen
Vereinbarungen für die Benutzung
Das Team
Wer steht hinter dem Forum?
Verifizierung
Offenlegung deiner Identität
Beteiligte Homepages
Radreise-Seiten, die das Forum eingebunden haben
Mach mit!
Dieses Forum für deine Homepage
RSS Feeds RSS
Eine Übersicht öffentlicher RSS Feeds
Plauderecke
Zum Unterhalten und Plauschen
Die Geschichte
Die Geschichte des Forums
Spende
Unterstütze das Forum
Radreise-Wiki
Partnerseiten
Statistik
29553 Mitglieder
98645 Themen
1551141 Beiträge

In den letzten 12 Monaten waren 2157 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 02.02.24 17:09 mit 5102 Besuchern gleichzeitig.
mehr...
Vielschreiber (30 Tage)
BaB 49
Nordisch 48
Rennrädle 44
Lionne 43
veloträumer 35
Themenoptionen
#564067 - 27.10.09 20:59 Domodossola - Locarno, via Centovalli
mstuedel
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.882
Seit der Eröffnung des Lötschberg Basistunnels liegt Domodossola und die Lombardei nunmehr ein Katzensprung von Bern entfernt, und eine kurze Tagestour in milderen Gefilden drängt sich an kühlen Herbsttagen geradezu auf.

So hab' ich mich letzten Freitag spontan und unvorbereitet auf's Rad geschwungen, mit logischen Folgen, auf die ich später zurückkomme.

Das Tourprojekt: Bahnfahrt durch Lötschberg- und Simplontunnel nach Domodossola, Radtour das Val Vigezzo hinauf und das Centovalli runter nach Locarno, Übernachtung in Locarno bei Freunden.

Die Zugsreise dauert von Biel aus weniger als 2 1/2 Stunden. Die eher nüchterne Bahnhofsgegend von Domodossola lasse ich schnell hinter mir, überquere den Toce Fluss und nehme den Austieg Richtung Trontano unter die Räder, denn meine etwas in die Jahre gekommene Wanderkarte der Gegend zeigt mir hier eine passable Parallelstrasse zur Hauptstrasse auf der anderen Talseite an.

Mit dieser Routenwahl möchte ich den Verkehr im Anstieg vermeiden. Dies gelingt auch vollkommen, nur hätte ich nicht damit gerechnet, dass die Parallelstrasse schon bald nach Trontano immer mehr zu einem Saumpfad mutiert, auf dem ich schlussendlich meinen Randonneur eine halbe Stunde schieben muss.
Das kommt davon, wenn man sich nicht vorher informiert... Allerdings entschädigt mich die Landschaft: Wildbäche, Kastanienwälder, verlassene Weiler, und weit und breit kein Mensch. Für Offroad Tourenbiker kann ich diese Variante bedingungslos empfehlen, ich werde beim nächsten Mal aber wahrscheinlich die andere Talseite bevorzugen...

Beim kleinen Weiler Marone führt mich eine kleine Brücke rüber zur Hauptstrasse, auf der an diesem Freitagnachmittag glücklicherweise wenig Verkehr rollt. So ist der Rest des Aufstiegs bis Druogno problemlos. Unterwegs treffe ich auf drei ehemalige Dorfschönheiten (vor 60 Jahren...), welche Steinpilze am Strassenrand feilbieten.

Bei mir meldet sich mittlerweile der Hunger, und so lasse ich es mir in Druogno im Ristorante "La Ruota" (Was sinnigerweise "das Rad" bedeutet) gut gehen.
Die Steinpilzpasta und der Kalbsbraten mit grünen Bohnen schmecken ausgezeichnet und die Portion ist reichlich. Ausserdem kostet der ganze Spass inkl. Mineralwasser, Wein und Kaffee ganze 10 Euronen... Complimenti!

Infos zum Ristorante auf dieser Liste

Die Weiterfahrt durch Sta. Maria Maggiore über die Wasserscheide bis Malesco entlang der Hauptstrasse ist eher trist: Die Orte wirken leicht verstaubt und verschlafen - Ferienorte in der Zwischensaison halt. So bin ich froh, in Malesco auf Radwegsignale zu treffen, welche weg von der Hauptstrasse zurück in die Wälder weisen. Der Radweg bis zur Ponte di Maglione entpuppt sich denn auch als echter Höhepunkt der Tour: Coupiert, nie lanweilig, gut ausgebaut und mit tollen Aussichtspunkten auf Berge, den Fluss und den Wallfahrtsort Re.

Nach der Einmündung des Radweges in die Hauptstrasse wird die Gegend immer wilder, die Talflanken lassen kaum genug Raum für Strasse und Centovallibahn. Es geht teilweise rassig bergab, und auf der kurvenreichen Strecke werde ich selten von Autos überholt. Auch die Schweizer Grenze wird im Saus überfahren; gerade viel läuft da nicht mehr. Es sind primär die Tankstellen auf Schweizer Seite, an welchen sich die Italiener mit billigem Benzin eindecken, welche noch an die Grenze erinnern.

Die Strecke ist weiterhin spektakulär, die Strasse schmal und, anders als die Autos, kann ich gefahrlos beliebig anhalten und Fotos schiessen. In Intragna findet die Abfahrt ein Ende, das Tal öffnet sich und ich biege von der Hauptstrasse ab Richtung Cavigliano- Ponte Brolla, um dem Agglomerationsverkehr von Locarno noch eine Weile auszuweichen, aber auch um die Brücke über die einmalige Schlucht am Eingang des Maggiatales zu befahren. Danach tauche ich endgültig ins Verkehrsgewühl von Locarno ein und komme erst am Endpunkt der Tour, an den Gestaden des Lago Maggiore, zur Ruh.

Die Bilder zur Tour

Tipps zur Tour:
- Hochsaison meiden (Ausflugsverkehr).
- Ideal für Rennräder/ Randonneure (allerdings ohne die beschriebene Ausweichvariante auf die südliche Talseite)
- Da die Route über weite Strecken dem Trassee der Centovallibahn folgt, wäre der Fahrradverlad auf Teilen der Strecke möglich (z.B. Domodossola - Druogno, um den Aufstieg zu umgehen). Die Centovallibahn gilt übrigens als eine der schönsten Bahnstrecken im Alpenraum.
- Erweiterungsvarianten für Mehrtagestour: z.B. Luzern - Gotthardpass - Leventina - Bellinzona - Locarno - Domodossola und Verlad durch Simplon und Lötschberg. Der Simplon Pass ist nicht empfehlenswert (viel Verkehr).

Gruss!

volvo, ergo sum!


Geändert von mstuedel (27.10.09 21:11)
Nach oben   Versenden Drucken
#564075 - 27.10.09 21:57 Re: Domodossola - Locarno, via Centovalli [Re: mstuedel]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.528
Hallo Markus,
das ist eine sehr schöne Strecke, die ich auch gefahren bin - allerdings im Sommer und im Rahmen einer längeren Alpentour in 2007 (Etappe Brig - Locarno). Benutzt habe ich nur die Straße. In der Tat im Val Vigezzo aufwärts sehr beengt bei sehr starkem Verkehr. Trotzdem landschaftlich eigentlich noch schöner als das Centovalli - da beeindruckt aber eben die Bahntrasse. Besonders reizvoll ist ja auch der Ort Santa Maria Maggiore mit den bemalten Häuserfassaden. Im Val Vigezzo sah ich erstaunlicherweise eine Gemse. Ergänzend die Centovalli-Bahnauf einer Brücke erwischt. Neidisch bin ich natürlisch auf deinen Pasta-Funghi-Genuss.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
Nach oben   Versenden Drucken
#564089 - 27.10.09 22:42 Re: Domodossola - Locarno, via Centovalli [Re: veloträumer]
mstuedel
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.882
Hallo Matthias,
das war ja eine ziemlich anstrengenden Etappe von Brig nach Locarno! Hab den Simplon Pass auch schon befahren; damals auf einer Tour in die Toskana. Mach' ich allerdings nicht mehr, da zu viel Verkehr.
Wildtiere hab' ich am Freitag keine zu Gesicht bekommen (Jagdsaison?); Glückwunsch zum Foto; entweder wirklich sehr nah dran oder gutes Teleobjektiv.
volvo, ergo sum!

Nach oben   Versenden Drucken
#564848 - 31.10.09 15:24 Re: Domodossola - Locarno, via Centovalli [Re: mstuedel]
bk1
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.464
Unterwegs in Schweiz

Ich habe leider immer wieder festgestellt, daß bei http://www.sbb.ch/ durch den Simplontunnel nur sehr wenige Züge mit Fahrradmitnahme angezeigt werden. Zum Teil gab es so absurde Angebote wie mit dem Bus über den Simplonpaß.
Nach oben   Versenden Drucken
#565101 - 01.11.09 19:59 Re: Domodossola - Locarno, via Centovalli [Re: bk1]
mstuedel
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.882
Die Auswahl ist tatsächlich begrenzt.
Gut funktioniert's mit dem IC 9h35 ab Bern, Umsteigen in Brig auf IR, Ankunft in Domodossola 11h12. War für mich ideal und ist bis in den süddeutschen Raum hinein machbar.
Ansonsten: Einfach alle "CIS" = Cisalpino meiden (auch aus anderen Gründen; die sind sehr pannenanfällig.
Mit dem Bus bis zur Passhöhe wäre aber eigentlich gar nicht so absurd, denn der Verkehr stört primär beim Anstieg. zwinker
volvo, ergo sum!

Nach oben   Versenden Drucken

www.bikefreaks.de