Hallo,

meine geplante Cevennen-Reise wird erstmal nix, kann nur eine Woche in Urlaub, mit Glück plus Fr und Mo (wenn mein Schlüsselbein mir überhaupt eine Reise erlaubt). Also, kurz: Cevennen sind mir zu weit weg für die Zeit, da suche ich mir etwas näheres. Und ich habe es gefunden: Vogesen und Jura. Jura kenne ich einiges, da habe ich schon Ideen. Vogesen kenne ich noch gar nicht.

Also an alle, die dort schon waren: Was muss man dort unbedingt gesehen haben? Was hat Euch am besten gefallen? Warum? Gibt es ganz tolle, unbedingt empfehlenswerte Campingplätze? Und überhaupt?

Viele Grüße,
Holger

Nordvogesen: Rocher du Dabo, Schiffshebewerk bei Arzviller (Saverne) und der Kanal runter nach Saverne

Südvogesen: Vogesenkammstraße inklusive sehr schöne südliche Auffahrt zum Grand Ballon.

Gruß
Peter

Hallo Holger,

der schönste Teil der Vogesen ist leider auch der vollste und das ist die Route des Crètes. Auf einer Strecke von ca. 60 km bist du konstant auf einer Höhe von 1100 bis 1400m, hast einen tollen Blick in die Rheinebene und gleichzeitig nach Westen.Schön ist die Auffahrt von Ste Marie aux Mines. Allerdings solltest du die Straße am Wochenende meiden, denn dann ist dort sehr viel los, besonders die deutschen Motoradfahrer überfallen in größeren Gruppen die Landschaft. Campingplätze gibt es dort oben nicht, da muß man in der Regel ins Tal. Einen Camping gibt es in Belles Huttes beim Col de la Schlucht, aber da ist das Tal nicht so dolle. Hübsch ist es weiter unten am Lac de Retournemer, da gibt es mehrere Campings. Allerdings gibt es nur beschränkte Einkaufsmöglichkeiten.
Wenn du von Norden kommst über Dabo, mit netter Kirche auf einem Felsen, gibt es eine schöne RF, die hoch zum Donon führt. Auf dem Weg zur Route des Crètes läge dann noch das Champ du feu. Danach könntest du über St. Martin und Fouchy, dann die D48 nehmen, eine kleine, nette Straße, die über einen kleinen Paß ins Tal von Ste. Marie aux Mines führt ...

Grüße
Peter

Hi Kollege,
wo willst du einsteigen? Ich fahre ja gerne über KA nach Wisembourg -> Lembach. Dann ab durchs Gewühl. Petit Pierre liegt gerne auf der Strecke, aber auch Reichshoffen und Ingwiller sind nicht zu verachten. Saverne ist einen Halt wert und hat nen Zeltplatz. Von Saverne in den Süden würde ich entweder über Engenthal auf den Hauptkamm fahren oder über Phalsbourg -> Dabo -> Engenthal. Bei Dabo gibts nen netten Zeltplatz.
In Wangenbourg-Engenthal ist der Einstieg zur Forststraße auf den Hauptkamm. Die ist bis zum Col de la Schlucht bis auf die letzten Kilometer asfaltiert. Kann man auch mit schmalen Reifen machen. Ab La Schlucht halt die Route de Cretes mit den Organspendern°° fahren, sieh zu daß du dort nicht an einem WE aufschlägst.
Weiterer Zeltplatz: Kruth, abfahrt von le Markstein runter ins Tal. Oben auf dem Kamm gibts nur Wildcampen, Markstein ist ein verpennter Wintersportort der im Sommer ziemlich leer ist.

Hab' noch nichts geplant, ist ja auch noch gar nicht sicher, ob ich es mache. Aber wenn, dann will ich von Norden fahren. Start in KA, Baden-Baden oder sogar direkt in Wissembourg, ist ja auch akzeptabel zu erreichen von F.

DAs Schiffshebewerk ist schon mal ein Tipp, das würde ich gerne sehen. Also von dort irgendwie nach Süden.
Nicht asphaltiert macht mir keine Probleme, fahre mit meinem Reiserad, das ist ja (leider) ein MTB. Dann kann ich das wenigstens mal "richtig" nutzen

Wildcampen ist nicht so meins, runter und wieder rauffahren ist jetzt nicht so ein Riesenproblem, das würde ich schon machen.

Vielen Dank schon mal allen für die Tipps!

DAs mit dem WE dürfte klappen, ich plane ja an einem Freitag zu starten und bis zum Montag die Woche drauf zu fahren. also wäre ich am ersten WE noch im Norden, am Ende möchte ich noch ein bisschen Jura und Basel haben, das wäre das letzte WE und der Montag.

Fein, wenn Du Lust hast, bekommst du bei uns einen Start-Kaffee

was noch nicht genannt wurde: die Ballons. Zum Grand Ballon hat ja der Armin erst kürzlich einen Bericht geschrieben, der Ballon d’Alsace gefällt mir aber fast noch besser.
Gruß Nat

Gerne

Muss aber erstmal wissen ob, dann wann ...

Das Tal der "petite Meurthe" und das obere Moseltal etwas westlich des Hauptkamms ist auch recht nett.

Sigi

Hier der Link zu meinem Kurztrip.
Viele Grüße
Armin

Fürs Esaß und die Vogesen unbedingt die 1:100.000 Karten vom IGN (Institut Geographique National). Früher waren sie blau - jetzt sind sie gelb. Sehr detailliertes Kartenbild mit Höhenlinien und allen Routes Forrestieres. Die Höhenlinien eröffnen die 3 Dimension - nicht zu verachten bei der Planung bei Höhenunterschieden bis über 1000m.........

http://vosgesdiffusionpresse.com/carte.php?PHPSESSID=faa48528ed2e7f8685ef2b79cfc5ace5

Nordvogesen: IGN Cartes Tourisme et Decouverte Top 100112 / Strasbourg-Forbach
Südvogesen: Top 100122 / Colmar/Mulhouse/Bale

.Diese meist geteerten Waldwege (extrem wenig Verkehr - sehr ruhig und herrlich zu fahren) sind ein echter Tipp.

Französische Jugendherbergen sind auch ein Tipp für Soloradler bei schlechterem Wetter: Meist mit Selbstversorger-Gemeinschaftsküche und nicht so durchorganisiert wie die deutschen........

http://www.fuaj.fr/


Viele Grüße / Micha

Grün waren sie auch mal, noch früher. Sind die wirklich jetzt gelb? Letztes Jahr auf Korsika hatte ich mir die auch gekauft, da waren sie in so einem hellgrün. Auf jeden Fall, welche Farbe auch immer, die IGN-Karten sind bei mir seit 23 Jahren dabei, also seit ich in Frankreich radfahre. Und auch jetzt noch, obwohl ich auch ein GPS habe, nehme ich sowohl IGN- als auch Michelinkarten mit.

Gruß
Holger

Hallo Holger,

wenn du mit dem MTB fährst, kann ich dir die offiziellen MTB-Strecken durch die Vogesen und den Jura empfehlen:
http://www.tmv-alsace-vtt.com/
http://www.gtj.asso.fr/

Zu beiden Strecken gibt es Führer und auch GPS-Tracks.
Ich bin die Strecken im Mai gefahren, 4 Wochen von Karlsruhe nach Grenoble. Mein ursprünglicher Track ging sogar bis Nizza:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=formbkqbzkwfnwzd

Die Tour hat mehr sehr gut gefallen, dort ist wirklich Natur pur und viel Einsamkeit (zumindest im Mai).
Übernachtet habe ich aber immer in festen Quartieren, bei guter Vorbereitung ist das kein allzu großes Problem. Insofern kam ich mit 8 kg Gepäck aus (im Rucksack).

Wenn du noch weitere Fragen hast, gerne.

Danke für die Tipps, aber ich will schon hauptsächlich Straße fahren. Habe Zelt und auch sonst mehr Gepäck dabei und ich bin nicht so der erfahrene MTB-Fahrer. Ein bisschen Feld- und Waldweg ist kein Problem, eine MTB-Tour wird es aber auf keinen Fall werden.

Viele Grüße,
Holger

hallo,

etwas westlich der vogesen gibt es das plateau des milles étanges (www.les-mille-etangs.com/), was schlicht grossartig
ist. lässt sich mit einem besuch der notre dame du haut von le corbusier in ronchamp verbinden. oder dann ein stück entlang des rhein-rhone-kanal fahren, um so in den jura zu gelangen.

grz

Ich plane ähnliches und suche Karten, auf denen auch die Campingplätze drauf sind.
Weiß das jemand?

Danke im Voraus
lytze

Danke für den Tipp, Ronchamp wäre natürlich ein Ziel. Letztlich ist mir der Jura nicht so wichtig, da war ich ja schon. Obwohl ich sehr gerne nochmal durch die Freiberge fahren würde. Basel als Tourende ist fix, obwohl die Zugheimfahrt sich als schwieriger erweist als geplant, irgendeine Baustelle und daher muss ich über Strasbourg zuckeln.

Stimmt, ich bin eher zufällig durch das plateau gefahren und kann es auch nur empfehlen.

Peter

Die meisten Tips zu den Vogesen, die ich hätte, sind schon gefallen, daher kann ich sie nur nochmal bekräftigen:

Zabern ist nett, evtl. mit Besuch der Burg Hohbarr verbinden. Reichshoffen und Ingwiller fand ich nicht so speziell, eher noch Bouxwiller, von dort verläuft auch eine ehemalige Bahntrasse Richtung Zabern. Von Zabern zum Schiffshebewerk und dann unbedingt am alten(!) Kanal entlang, ist im Wiki bei Straßurg-Paris beschrieben.

Zwischen Zabern und Schirmeck kenne ich mich nicht so aus. Vor zwei Jahren bin ich folgende Route gefahren: Straßburg-Molsheim (entlang der Breusch), dann Schirmeck, Champ du Feu, Col de Fouchy (sehr hübscher kleiner Pass), Markirch, von dort hinauf zur Route des Crêtes. Von den Ballons fand ich Grand Ballon schön, Ballon d'Alsace ok, Petit Drumont nett (hat ne Auberge auf dem Gipfel, wo man übernachten kann), Ballon de Servance eher langweilig. Wenn Du von der Gegend Richtung Jura fahren willst, könntest Du gleich noch in Belfort vorbeischauen (Festungsstadt).

Ach ja, das obere Moseltal (Bussang-Remiremont) ist recht nett, von Gerardmer zur Moselotte rüber hat mir der Col de Sapois ganz gut gefallen (kleine Straße, recht idyllisch).

Viele Grüße,
Stefan

Falls noch aktuell, hier noch meine Tipps (konnte leider die Forumsbeiträge nicht schneller aufarbeiten):

Nordvogesen sind ggf. interessant in Verbindung mit dem Dahner Felsenland. Rote Sandsteinfelsen in besonderen Formen. Anregungen auch über ältere Forumstreffen. Besonders verträumte Sumpftäler finden sich entlang der Zinsel-Flussläufe. Die unbedingt sehenswerte Städte des Nordens sind Wissembourg und Saverne (CP Saverne sehr schön und ortsnah). Die besten Sandwiches (belegte Baguettes) von ganz Frankreich habe ich bisher bei einem Bäcker Niederbronn-les-Bains bekommen.

Generell liegen die schönen Fachwerkhäuser des Elsass typischerweise in der Ebene bzw. am Rande der Vogesen - nicht in den Vogesen. Neben den größeren Orten wie Colmar, Ribeauville (CP-Empfehlung, mit Störchen am Morgen), Obernai sind auch kleinere Orte sehr sehenswert - Touristen hin oder her: Rosheim, Boersch, Riquewihr, Kaysersberg, Turckheim (nur eine Auswahl) oder auch die Burg Haut-Koenigsburg. Ähnlich verhält es sich mit den Störchen - sie sind nicht in den Vogesen zu finden, typischerweise in der Rheinebene bzw. am Rande. Etwas weiter drin ist Munster zu einem Paradeort für Störche geworden (gleichmit dort der Munster-Käse - den bekommst du aber eigentlich nahezu überall in den Vogesen).

Damit wir beim beim Essen und dem Handwerk sind: Leckereien, die man nicht verpassen sollte, sind der Gugglhupf, Heidelbeertorte, die gefüllten Makronen, evtl. Honigspezialitäten, Schokolade und Pralinen. Eine Konfitürenherstellung mit Schauraum und Probiermöglichkeit gibt es beim Herrn Climont (zwischen Col de Steige und Col de la Salcée, Steige/Urbeis). Nicht verpassen solltest du auch einen Besuch bei der Glasmanufaktur in Kaysersberg. Zuschauen möglich und es gibt tolle Sachen zu kaufen.

Die Dabo-Route empfehle ich via Engenthal mit dem Cascade Nideck (Richtung Oberhaslach) zu verbinden. Wasserfall erfordert aber zusätzlichen Fußmarsch. Ein schöner Außenseiter ist auch der Weg von Schirmeck über Grendelbruch und den Col du Bruchberg. Es gibt auch eine Möglichkeit via Col du Franzluhr nach Champ du Feu - teils aber sehr schlechte Piste (aufgelöster Asphalt). Ein sehenswerter Wasserfall ist auch unweit von Le Hohwald (Richtung Col du Kreuzweg, kleiner Fußweg). In Le Hohwald auch ein einfacher, verträumter CP. Sehr guter Flammkuchen im atmosphärisch schönen Ortsrestaurant.

Eine wunderschöne Hügelfahrt durch die nunmehr attraktiven Weinberge sollte man sich an der Randlage auch nicht entgehen lassen. Meine Empfehlung führt von Ribeauville über Hunawihr nach Riquewihr (versteckte Walddurchfahrt inklusive). Bei Hunawihr gibt es auch ein Schmetterlingshaus.

Wenn du den gewissermaßen herausragenden Donon befahren bzw. besteigen willst - die m.E. einzig überzeugende Anfahrt führt über das Val de Senones (Col du Praye) von Süden her - tolles, überwuchertes Moostal. Ein gleichwohl dunkles Moostal findet sich im Süden am Col de Morbieu (Nord) bei Le Thillot (CP-Empfehlung, CP-Wart hat mich dort gratis übernachten lassen; in der Nähe, am hübschen Col du Ménil gibt es in le Ménil allerdings einen noch schöner gelegenen CP (Hanglage).

Ein entlegende Route führt über den Col de Fréland und insbesondere ganz verwegen über den Col de Chámont nach Lapoutrie (oder Kaysersberg bzw. Col du Bonhomme). In Fréland gibt es einen kleinen CP mit angeschlossenem Thai-Restaurant.

Ein verträumtes romantisches, lohneswertes Tal ist das der Petite Meurthe/Col du Surceneux zwischen Fraize und den Seen von Xongrupt-Longemer bzw. Gérardmer. Die Seen selbst sind nicht so interessant, aber in Verbindung mit dem lohnenswerten Col de Sapois lassen sich zwei Wasserfälle besuchen, weitere sehenswerte Wasserfälle finden sich an dem allerdings stark befahren Col de Bonne Fountaine (Tendon). Die Landschaften weiter westlich dort sind vergleichsweise weniger interessant.

Grandiose, blumenreiche Pässe findest du in der Umgebung von Cornimont (sehr einfacher CP). Col du Brabant (weiter Höhenfahrt über Lac des Corbeaux und Col de la Vierge mit Anschluss Col de la Schlucht/Routes des Crêtes oder Wildenstein/Kruth/Moselle möglich), Col de la Croix des Moinats und Col de Lauvy (Rundkurs möglich) gehören zu meinen Geheimtipps. Da angesprochen: Den Col de la Schlucht nur nach Westen runterfahren - dann macht der auch Spaß (nicht hoch wegen Verkehr und zu langweilig).

Die verschlungenste, schönste Dschungelanfahrt zum Grand Ballon führt von Soultz-Haut-Rhin zum Col d'Amic. Am Fuße gibt es auch einen Storchenpark. Ähnlich ist auch der untere Teil des Col Diebold-Scherrer (weiter Col du Hundsrück mit Panorama, evtl. weiter zum Ballon d'Alsace). Die m.E. einzig empfehlenswerte Anfahrt zum Ballon d'Alsace führt über den verstecken Col du Hirtzelach.

Erwähnt wurde bereits auch die Gegend der 1000 etangs - hier bietet die Route zwischen Col des Croix (bei Thillot) und Col du Mont du Fourche einen guten Einblick - verträumte Teiche - oft in Privatbesitz, aber immer wieder andere Stimmungen.

Schließlich noch der Hinweis auf die Bürde der Vergangenheit: Überall in den Vogesen finde sich Massenfriedhöfe zu den Toten des 1. Weltkrieges. Dir Kreuz sind erschreckendes Mahnmal, was nie wieder passieren sollte. Besonders bedeutende Orte sind u.a. Collet du Linge, Col du Wettstein, Hartmannswillerkopf/Col du Silberloch. Auch Schutzbunker sind immer wieder zu entdecken. Es gehört unbedingt zur Geschichte der Region dazu.