Hi,
habe im Sommer 3 Wochen Zeit mit dem Rad zu touren und wollte mal nach Norwegen. Habe auch schon einiges im"rad-forum" gefunden. Ich bin mir nicht sicher, ob es besser ist erst nördlich zu fahren (Richtung Lillehammer) und dann nach Westen und über Bergen zurück - oder erst die North sea cycling rout
Wäre schön, wenn ich noch ein paar Infos bekäme. Nebenbei - wie bergig ist es denn so und was schafft man etwa an km/tag?

Schönen Dank und einen netten trip!

Hallo.
Mit dem Ausgangspunkt Oslo würde ich vorschlagen : an der Küste entlang um die Südspitze Norwegens (North Sea cycle route) (Oslo-Drammen-Tønsberg-Sandefjord-Kragerø-Arendal-Kristiansand-Mandal-Flekkefjord-Egersund-Stavanger-Bergen) und dann von Bergen über Hardangervidda (Rallarvegen) (Bergen-Voss-Myrdal-Finse-Usatoset-Geilo-gol-Hønefoss-Oslo). Die Strecke durch die Berge (Rallarvegen) ist wegen Schnee erst ab Ende Juli befahrbar. Nach Lillehammer zu fahren um nach Bergen zu kommen wäre ein Umweg.

Bergig sind die Strecken schon, aber nicht sehr steil. Mit Gepäck schafft man mindestens 80-120 km am Tag.

God tur,
JH in Norwegen

Äh, der Rallarvegn ist nicht erst Ende Juli befahrbar, das wäre fast schon wieder zu spät (da werden die Nächte auch wieder kälter), sondern Anfang Juli, vielleicht auch früher. Aber Du kannst das Stück auch mit der Bahn fahren, obwohl man was verpasst, weils ausm Zug heraus nur halb so schön ist.

An den Wochenende fahren viele Norweger mit dem Zug hoch auf die Hochfläche und radeln dann den Rallervegen hinunter. Wir haben es anders herum gemacht und wurden von den rasenden Entgegenkommenden frenetisch begrüßt.
Gruß Wolfgang

Hei.
Ich weiss nicht woher du deine Informationen über Rallarvegen hast, ich bin mehrmals da gefahren und habe früher in der Nähe von Voss gewohnt.

Teile des Rallarvegs sind in Juni schneefrei (Haugastøl-Finse und vielleicht Hallingsskeid-Myrdal), der schönste Teil Finse-Hallingsskeid in 1300 M. höhe hat aber normalerweise bis Mitte/Ende Juli viel Schnee und wird in Jahren mit schneereichen Wintern nie ganz schneefrei. In diesem Jahr haben wir in Süd-Norwegen viel Schnee gehabt.

Die Nächte sind in August nicht wesentlich kälter als in Juni oder Juli (in 1300 m höhe wird es nachts sowieso ein bischen kälter).

JH in Norwegen

Ich werde wohl Mitte Juli bis etwa 10 August unterwegs sein.
Wie gesagt, Norwegen ist völliges Neuland für mich. Ich kenne nur die tollen Bilder. Der o.g Routenvorschlag hört sich ganz gut an - auf fedenfall sieht er auf der Karte gut aus und scheint in 3 Wochen gut fahrbar zu sein. V.a. der Rallarvegen muss ja richtig toll sein. Ich würde schon gerne alles radeln und nur zur Not auf die Bahn ausweichen.
So wie es scheint, Ist es windmäßig i.d.R. günstiger von Süd nach Nord zu fahren (Küste).
Äh, was mich etwas irritiert ist das Wetter. Muss ich einen ganzen Schrank einpacken (heiß/kalt)? Ich dachte eigentlich auch, dass ein leichter Sommerschlafsack ausreicht.
Danke an alle für die bisherigen und noch kommenden Antworten.
TW

Hallo TW!

Ich bin letztes Frühjahr eine Runde in der Gegend, die du kennenlernen willst ,gefahren, und war oft hingerissen von den Eindrücken. Ich habe mich aber mehr in die Berge gehalten, die Küste entlang kann ich auch noch radeln, wenn ich alt bin...
Überleg dir, ob du nicht auch eine oder ein paar Bergstrecken einbauen willst: Grandiose Landschaft, oft trifft du Tiere, die Autofahrern gar nicht auffallen. (ich hab z.B. Lermminge und Renherden getroffen, dazu Schneehasen, Schneehühner, etc.)

Zur Richtung: Ich finde es günstiger, im Westen anzufangen, weil du damit flexibler wirst. Gegen Ende, wenn sich zeitliche Probleme wegen des Wettersetc. ergeben können, bist du immer näher an der Bahn, mit der du notfalls Zeit aufholen kannst.

Zur Ausrüstung:
Wenn du willst, maile ich dir meine Packliste. (georg.faber(ät)utanet.at) Was da drin ist, genügt leicht. Wenn dich Genaueres meiner Route interessiert, schreib. (Ich bin von Oslo nordwestl. in die Berge geradelt, zickzack drüber. Bei Andalsness bin ich durchs Romsdalen zum Gudbrandsdalen und über die Valdresflya im Bogen zurück nach Oslo und wieder zum Flughafen. alles in allem 1500km)

lg irg

Das wäre mir zu wenig. Wir haben in Norwegen im Sommer schon recht kalte Nächte von annähernd 0 Grad auf den südlichen Lofoten erlebt. Lieber den wärmeren einpacken und als Decke verwenden, dafür aber genug Puffer haben.

Gruß Renata

Hi Irg,
gerne würde ich mehr von deiner Route und deinem Gepäck erfahren
Bisher habe ich mich mit der Route noch nicht festgelegt - aber die Fjorde reizen mich natürlich schon...
Grüße
Tobias

@Henningo

Na, wie siehts aus mit Deiner Norwegen-Radtour im April?

mfg

Michael

Hallo Tobias!

Hab mich wohl undeutlich ausgedrückt, also: Schick mir ein mail (meine Adresse ist oben, nur für Computer unlesbar), dann kann ich die Liste als Anhang ans Antwortmail hängen.

lg irg

Hallo Tobias!

Zu meiner Route letztes Jahr:
Vom Flughafen Gardermoen (nordwestl. von Oslo) nach Westen, über Jevnaker und Hönefoss nach Noresund. Schön, abwechslungsreich.
An der Westseite des Kröderen (=See) auf der Radroute nach Norden, sehr schön, einsamst, teilweise geschoben, weil der Schotter gerade sehr weich war. Viele Tiere unterwegs, schöne Aussicht...
Über Gol und das Hemsedalsfjell (schön!) ins Laedal, dort steht die besterhaltene Stabkirche Norwegens, die hat mich sehr berührt. Dort möchte ich unbedingt noch einmal hin. Nach den Fjell inponiert das schmale, tief eingeschnittene Tal sehr.
Mit der Fähre von Laerdal nach Kaupanger (nur mehr 4x/Tag), über Sogndal nach Norden. Die Fähre von Solvorn nach Ornes fährt zu unberechenbaren Zeiten (die auch die Einheimischen nicht kennen!!!) (Die Angaben im Fahrplan stimmen definitiv nicht! ), daher musste ich die Steigung wieder hinauftreten und die Stabkirche in Ornes mit der naheliegenden Route am Ostufer des Fjordes ausfallen lassen, schade. Der Fjord ist aber auch am Westufer schön.
Von Skjolden am Ende des Lustrafjordes das Sognefjell hinauf und nach Lom(Stabkirche). Sehr schöne Aussichten, Gletscher, Wasserfälle, ...... sehenswert!
Durch das Ottadalen nach Geiranger und weiter nach Norden zum Norddalsfjorden. Sicher ein Highlight meiner Reise, auch wenn natürlich das Wetter beim Genuss mitspielen muss. (wieder einmal massenhaft Lemminge am Fjell, die wegen des tiefen Schnees Anfang Mai nicht flüchten konnten.) Die Ausblicke bei der Abfahrt nach Geiranger und beim folgenden Aufstieg waren umwerfend.
Von Valldal durch das Meierdalen über die Trollstigen nach Andalsnes. Sehenswert!
Das Romsdalen nach Osten, v.a. die ersten 25km sind eine Fahrt wert: rechts und links sehr hohe Felswände, Gletscherschliffe in Kirchturmhöhe an den Wänden.....
Dombas westl. umfahren, entlang der E6 so gut es geht auf Nebenstraßen südl. (nur ca. 12km Hauptstraße nötig ) über Otta nach Sjöa. Landschaftlich schön, die E6 natürlich unlustig, aber befahrbar.
Das Heidal nach Westen (wieder Stabkirche, sie gefallen mir einfach), am Ende südl. über die Valdresflya nach Fagernes. Die Valdresflya hat einen völlig anderen Charakter, als die anderen Fjells. Mitten im Fjell habe ich u.a. eine große Renherde getroffen.
Über Aurdal und Dokka, erst rechts des Randsfjordens, dann über die Brücke und über Holmen nach Reinvoll. Das letzte Stück war so einsam, dass die Schafe mitten auf der Straße geschlafen haben...
Zum Mjösa (=See) und ihm entlang nach Eidsvoll. Recht nett, aber nichts Besonderes. Im Bogen über Lilleström nach Oslo, von dort wieder zum Flugplatz. Der Stadtverkehr im Großraum Oslo , der in Lilleström anfängt, war sehr unangenehm, die Radroute E6 stellenweise nicht zu finden (auch den Einheimischen unbekannt) und mit z.B. spannenhohen, scharfen Randsteinen garniert. Es dürfte besser sein, Oslo direkt im Westen zu verlassen, wenn du nicht zum Flughafen musst.
Länge ca. 1500km, einige tausend Höhenmeter, aber recht angenehm zu fahren, da nirgends steil.
Die Tour hat mir sehr gefallen, außer der Strecke im Bereich Flughafen-Oslo. Aber ich wollte halt noch einmal die Gjöa von Amundsen anschauen, auf der mein Großonkel Amundsen in der Arktis um Essen angebettelt hat. Als Österreicher mit wenig Zeit konnte ich auch nur das Flugzeug zur Anfahrt benützen.

lg irg

Hallo Irg,
schönen Dank, dass du deine Reise im Forum beschrieben hast. Sicher ist es auch interessant für andere Leser - für mich war es auf jeden Fall schon recht informativ. Ich werde die Route mal auf der Karte nachvollziehen. Wie lange warst du denn unterwegs?
Mit "geschichtlichem" Hintergrund ein Land zu bereisen ist natürlich doppelt motivierent - war es denn dein erster Trip nach Norwegen?
Gruß
Tobias

HAllo!

Kleiner Hinweis: In Honefoss ist (war) der Werksverkauf von Ajungilak (Schlafsäcke). Die haben u.a. auch 2 Wahl, deren Fehler man teilweise nicht sieht. Trotzdem natürlich genau hinschauen. Ob es diesen Werksverkauf nach der (feindlichen ) Übernahme von Mammuth noch gibt, weiß ich natürlich nicht.
Gruß Renata

Tjaaaa,


ich werde leider nicht fahren, weil ich mir ein Rennrad gekauft habe, so daß meine Finanzen eine Reise nicht zulassen! Man kann leider nicht alles haben! Aber jetzt freue ich mich schon tierisch auf die Saison.

Mal sehen, vielleicht ein paar Tage nach Schweden rauf, und 180KM Gewaltkilometer am Tag?? Muss ich meine Frau fragen, ob ich darf....

Hallo Tobias!

Das war meine vierte Reise in Skandinavien:
2x mit Langlaufschiern und Riesenrucksack im Grenzgebiet zwischen Schweden und Norwegen in Frühling, 1x mit dem Auto und der Bergausrüstung, dann dieses mal per Rad. Am meisten vom Land kann ich mit dem Rad oder den Schiern erleben, im Sommer auch noch mit dem Rucksack in den Bergen. In dieser Gegend fahre ich sicher am liebsten mit dem radl, schnell genug, um viel kennen zu lernen, und langsam und leise genug, um viel zu sehen und zu erleben. Die Autofahrer haben fast keine Tiere gesehen....
Diese Reise hat 15einhalb Fahrtage gebraucht, dazu habe ich noch einen Reservetag am Campingplatz verbracht.

Wegen der Packliste: mail mir einfach: georg.faber(ät)utanet.at

lg irg

Ende Juni 1998 bin ich den Rallarveien gefahren, zwar bei Mistwetter aber machbar. Die Finsehytta öffnete aber erst eine Woche später, ohne DNT-Schlüssel und vom Finsehotell finanziell überfordert, mußte ich von Finse bis Myrdal das schönste Stück mit dem Zug fahren. Befahbar war der Weg da aber auch. Nochwas, die Steilrampe aus dem Flåmsdalen nach Myrdal ist zumindest beladen bergwärts nicht zu schaffen, talwärts war es dank der Trommelbremse von Fichtel & Sachs problemarm.
Viel Spaß bei den Elchen, Falk

Ob du es glaubst oder nicht - gerade habe ich über Ajungilak nachgedacht - oder besser gesagt über Mammut. Wäre schön noch ein Schnäppchen zu machen
Gruß
Toby