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#1307201 - 22.10.17 20:15
Ostalpen (Wien – Salzburg)
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Themenersteller
abwesend
Beiträge: 50
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Dauer: | 21 Tage |
Zeitraum: | 18.6.2017 bis 8.7.2017 |
Entfernung: | 2620 Kilometer |
Bereiste Länder: | Deutschland Österreich Slowenien
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In drei Wochen von Wien nach Salzburg. Bei so viel Zeit muss man sich nicht auf den direkten Weg beschränken … ÜbersichtskarteWar ein sehr anspruchsvoller Kurs, bei dem - ich gebe zu - die sportlichen Herausforderungen in Form von schweren bis schwersten Anstiegen schon ein wenig im Vordergrund standen. Aus verschiedenen Gründen wie Fahrverboten (Großer Speikkogel / Oscheniksee / Hochwurtenspeicher) oder Wetterunbilden (Kitzbüheler Horn) konnte ich in der Hinsicht zwar nicht alles wie geplant fahren, schwer genug war die Tour trotzdem. Vor allem wegen der oftmals sehr steilen Anstiege. Ich bin schon etliche Bergtouren mit ähnlichen Eckdaten Strecke/Höhenmeter gefahren. Mit Sicherheit aber noch nie mit so vielen Steigungskilometern im zweistelligen Prozentbereich. Muss man schon mögen, was bei mir definitiv der Fall ist. Neben den vielen Bergen hat sich das Ganze vor allem in der zweiten Hälfte auch zu einer Art Seentour entwickelt. An etwa dreißig zum Teil auch größeren Seen bin ich vorbeigekommen, an etlichen davon habe ich auch gezeltet. Auch alle anderen Nächte habe ich im Zelt verbracht, stets auf Campingplätzen. Wettermäßig war von Hitze bis zu ein paar richtig miesen Tagen in der zweiten Woche alles dabei. Insgesamt war es aber durchaus zufriedenstellend. Auf der Alpennordseite kann man es sicher auch deutlich schlechter erwischen.   ERSTER TEIL: Niederösterreich / SteiermarkAnreise (Sa 17 Jun 17) Ü: Camping Wien West | 13,70 € Mit Fernbus bin ich noch nie in den Radurlaub gestartet. Für die Anreise Dresden – Wien wollte ich das trotz vorhandener Bedenken (klappt das auch wirklich mit der Fahrradmitnahme…) einfach mal ausprobieren. Prompt ging die Aktion gründlich in die Hose, denn meine Befürchtungen sollten exakt eintreffen. Eine gute Stunde vor der geplanten Busabfahrt (nachts 2:00 Uhr) bekam ich eine SMS: „…Betriebsbedingt ist eine Fahrradmitnahme auf Ihrer Fahrt heute nicht möglich…“. Klasse, das fällt denen ja zeitig ein. Aber so läuft das, wenn aus irgendwelchen Gründen ein Bus ohne Heckträger eingesetzt wird und der Fahrer das mit Blick auf die Passagierliste (nanu, da steigt ja in Dresden einer mit Fahrrad zu…) von unterwegs der Zentrale meldet. Nach ein wenig Hin und Her konnte ich dann wenigstens einen Bus bzw. fast 8 h später fahren. Schon ärgerlich, aber letztlich doch zu verschmerzen, denn den Samstag hatte ich ohnehin als Sightseeing-Tag in Wien geplant. Der fiel zwar durch die Verzögerung fast flach, aber wenigstens musste ich meine Tourplanung nicht komplett umdisponieren. Das hätte mich dann schon sehr genervt. Trotz der missglückten Anreise - ein bisschen was habe ich noch gesehen von Wien. Hier das Schloss Schönbrunn.Tag 01 (So 18 Jun 17) Wien – Δ Sulzer Höhe (470 m) – Sulz im Wienerwald – Heiligenkreuz – Pottenstein – Δ Halspass (666 m) – Pernitz – Δ Rohrer Sattel (864 m) – Δ Ochsattel (866 m) – Kernhof (Track)114 km | 4:42 h | 24,4 km/h | 1.950 Hm Ü: Camping Gippelblick | 10,00 € Zum Auftakt stand eine der einfacheren Etappen der Reise an. Zum Großteil durch den Wienerwald führend fand ich die Strecke jetzt nicht sonderlich aufregend. Aber allemal in Ordnung und auf guten Straßen sehr flott zu fahren. Wetter passte auch, tags zuvor war es in Wien noch bedeckt und nieselig. Auffällig für mich – sowohl in den Orten als auch auf der Straße war sehr wenig los. Das sieht sonntags in den touristischeren Alpenregionen natürlich schon mal etwas anders aus. Ein paar Motorräder auf Sonntagsausfahrt waren dann allerdings doch unterwegs. Gegen Ende des Tages dann durchaus auch ein paar mehr, vor allem am Restaurant „Kalte Kuchl“ (Auffahrt Ochsattel) war eine doch schon sehr stattliche Anzahl an Maschinen aufgereiht. Scheint ein beliebter Treffpunkt für die Damen und Herren Biker zu sein. Ausgeruht und am ersten Tag auch entsprechend motiviert kam ich gut vorwärts und war bereits am frühen Nachmittag am Ziel in Kernhof. So hatte ich genug Zeit, um nach dem Zeltaufbau in Kernhof noch den „Weißen Zoo“ zu besuchen. Die Hauptattraktionen des kleinen Privatzoos, die Weißen Tiger und die theaterspielenden Kamele, habe ich aus Geiz (beides extra Eintritt) und Zeitgründen zwar ausgelassen. Hat sich aber auch so gelohnt, denn die sehr schön am Steilhang angelegte Anlage ist schon sehenswert. Gilt auch für den Tierbestand mit vielen seltenen Großkatzen. War ein gelungener Abschluss dieses ersten Tages. Außerdem konnte ich später im Aufenthaltsraum des Campingplatzes noch Confed-Cup-Fußball im Fernsehen schauen. Das passte auch. Tag 02 (Mo 19 Jun 17) Kernhof – Δ Gscheid (973 m) – Δ Lahnsattel (1.015 m) – Mürzsteg – Δ Preiner Gscheid (1.068 m) – Δ Semmering (968 m) – Δ Pfaffensattel (1.372 m) – Rettenegg – Δ Alpsteig Sattel (1.104 m) – Veitsch – Δ Pretalsattel (1.068 m) – Turnau – Seebach (Track)163 km | 6:57 h | 23,5 km/h | 3.070 Hm Ü: Camping Roßkogler | 12,00 € Nach klarer und kühler Nacht und recht frischem Morgen entwickelte sich ein Traumtag mit Sonne satt. War schon eine schöne Strecke mit viel Grün und viel Wald. Und zeitweise wie z.B. im Mürztal durchaus auch mit etwas höheren Bergen im Blick. Reichlich Auf und Ab war auch wieder dabei incl. einiger schöner Abfahrten (Lahnsattel, Preiner Gscheid, Pretalsattel). Sehenswert auf jeden Fall auch die Fahrt zum Semmering vorbei an den bekannten Viadukten der Semmeringbahn. Den Semmering selbst fand ich jetzt nicht so berauschend. Hatte irgendwie andere Vorstellungen von dem einst mondänem Kurort. Zumindest die Passhöhe macht doch eher den Eindruck eines modernen Skigebietes. Vom Anspruch her war das am Ende mit über 160 km und Höhenmetern satt noch mal eine andere Nummer als am Vortag. Die einzelnen Anstiege sind zwar nicht wirklich schwer, allesamt aber auch mit gehobenen Steilpassagen bestückt. In der Summe schon eine Herausforderung, für mich aber noch gut machbar. Von den reinen Fahrleistungen her blieb es dann der anspruchsvollste Tag der Tour. Wäre sicher auch übertrieben, eine ganze Reise in dem Stil runterzureißen. Wunderbar war dann der Abend bei herrlichem Sommerwetter auf dem Campingplatz an den Badeteichen Seebach. Der Platz verdient eine klare Empfehlung. Tolle Lage incl. einem schönen Badesee, nettes kleines Restaurant, sehr entspannte Atmosphäre. Für mich der angenehmste Zeltplatz auf der Tour. Glasmanufaktur Kaiserhof in Neuberg an der MürzTag 03 (Di 20 Jun 17) Seebach – Turnau – Δ Pogusch (1.055 m) – St.Lorenzen im Mürztal – Δ Eibeggsattel (1.005 m) – Breitenau – Δ Teichalm (1.261 m) – Fladnitz – Δ Schöcklkreuz (1.125 m) – Graz – Schwarzlsee (Track)112 km | 5:01 h | 22,4 km/h | 2.050 Hm Ü: Camping Schwarzlsee | 13,20 € Weiterhin war Hochsommer angesagt. Fast schon zu viel des Guten, denn ich war am bis dato wärmsten Tag des Jahres in Österreich unterwegs. Die Hitze war schon bemerkenswert, aber noch erträglich. Die Strecke nach Graz war wieder eine Berg- und Talfahrt, diesmal über vier Anstiege. Die sind alle in Teilstücken sehr steil und zählen definitiv nicht zur Kategorie „Einfacher Rollerberg“. Schon schwer, aber auch eine schöne Fahrt. Besonders nett war es oben an der Teichalm nebst Teichalmsee. Dort war auch mal – seltenes Bild in diesem ersten Reiseteil - ordentlich was los mit vielen Ausflüglern und Spaziergängern. Wie schon an den anderen Tagen fallen die guten Straßen auf. Hier tut sich besonders die letzte Abfahrt vom Schöcklkreuz nach Graz auf astreinem neuem Asphaltband hervor. Da kann man es richtig laufen lassen, macht natürlich Spaß. Durch Graz selbst bin ich dann nur zügig durchgerollt. Bei deutlich über 30°C hatte ich keine Lust auf Sightseeing. Mir stand dann doch eher der Sinn nach einem kühlenden Bade im einige Kilometer südlich der Stadt gelegenen Schwarzlsee. Das ganze Areal ist ein riesiger eintrittspflichtiger Freizeitkomplex. Ein Teil davon ist der eindeutig auf Dauercamper ausgerichtete Campingplatz. Ich kam mir mit meinem kleinen Zelt dort reichlich deplatziert vor. Der Sprung in den See war dann indes eine Wohltat. Morgenstimmung an den Freizeitteichen Seebach direkt neben dem CampingplatzImpression an der ersten Passhöhe des Tages (Pogusch)Tag 04 (Mi 21 Jun 17) Schwarzlsee – Unterpremstätten – Köflach – Δ Gaberl Sattel (1.547 m) – Δ Hirschegger Sattel (1.542 m) – Hirschegg – Packer Stausee (Track)119 km | 5:21 h | 22,2 km/h | 2.330 Hm Ü: Packer Stausee (Zeltwiese) | 5,00 € Ein sehr heißer und bis auf ein paar Wellen eher flacher erster Abschnitt bis Köflach. Dann Richtung Gaberl Sattel wieder bergig. Und das wie schon häufig an den Vortagen, nämlich zunächst eine lange Anfahrt mit eher mäßiger Steigung, oben raus dann steil. An der Passhöhe dann die ersten zaghaften Regentropfen der Reise. Es sollten nicht die letzten in diesen drei Wochen bleiben…schon an diesem Tag kam später noch deutlich mehr Nass vom Himmel. Zunächst aber eine längere Abfahrt und dann gleich wieder hinauf zum Hirschegger Sattel. Die letzten Kilometer wieder durchweg steil und – worauf ich nicht eingestellt war – nur noch auf allerdings gut fahrbarer Schotterpiste. Auf der Passhöhe begann es dann leicht zu regnen. Rein ins Salzstieglhaus oder draußen bleiben und sich provisorisch unter dem Vordach einer kleinen Nebenhütte unterstellen? Ich wählte Letzteres. Ein Fehler, denn urplötzlich brach ein infernalischer Gewittersturm los. Blitz, Donner, Hagel - alles dabei was dazugehört. Die Rettung ins wenige Meter entfernte Salzstieglhaus war völlig aussichtslos. Draußen unter dem Dach war es kaum besser und so wurde ich mal gründlich eingeweicht. Nach dem Inferno war dann erst mal Trocknen und Aufwärmen bei Tee und Gulaschsuppe im Salzstieglhaus angesagt… Nach der Abfahrt (oben ebenfalls Piste) war es dann nicht mehr weit bis zum Packer Stausee. Einen richtigen Campingplatz gibt es dort nicht, aber gegen eine kleine Gebühr (zu zahlen im Seerestaurant) darf man das Zelt am Seeufer auf der Strandwiese aufstellen. Der Abend war dann ganz ruhig. Glatt und friedlich lag der See da und nichts erinnerte mehr an den höllischen Sturm auf der Passhöhe wenige Stunden zuvor. Unwetter am Hirschegger SattelTag 05 (Do 22 Jun 17) Packer Stausee – Δ Packsattel (1.169 m) – Δ Hebalpe (1.415 m) – Deutschlandsberg – Δ Weinebene (1.668 m) – Wolfsberg – Dachberg (Track)103 km | 4:39 h | 22,1 km/h | 2.210 Hm Ü: Camping Dachberg | 12,00 € Der erste Abschnitt bis Deutschlandsberg ist schon mal nicht einfach. Gleich vom Stausee ein knackiger Anstieg hoch nach Pack, dann nach einem Flachstück in Stufen weiter bergan zur Hebalpe. Kurz vor dem Scheitelpunkt ein schöner See, ansonsten ist da oben nichts los. Dann eine rasante Abfahrt, ein paar Wadenbeißer-Gegensteigungen sind auf der von mir gefahrenen Variante (Panoramaroute) auch mit dabei. Bei brütender Mittagshitze erreichte ich Deutschlandsberg und musste mich bereits ziemlich ermattet dort erstmal für längere Zeit vor einem Supermarkt niederlassen. Nach über einer Stunde Pause fiel es mir nicht gerade leicht, mich zur Weiterfahrt aufzuraffen. Zumal erst jetzt die Hauptschwierigkeit des Tages anstand – ein immerhin 1.300 Hm Anstieg zur Weinebene. Aber es musste weitergehen…und das gleich zum Start des eigentlichen Aufstieges mit einer äußerst heftigen Steilstufe (5 km / 11 %). Danach folgen noch viele Bergauf-Kilometer, die aber deutlich einfacher. Die Weinebene-Passhöhe markiert dann die Grenze zu Kärnten. Schöne Landschaft, ein großes und ganz gut besuchtes Passrestaurant. Hat mir bei Topwetter gut gefallen da. Wenn jemand seinen persönlichen Geschwindigkeitsrekord angreifen will: Der steile letzte Part der Abfahrt Weinebene-Wolfsberg ist denkbar gut geeignet. Ich legte da über 82 km/h hin. Für meine Verhältnisse – ich bin nicht der wagemutigste Abfahrer – schon sehr flott. Tatsächlich sogar all time Bestwert. Später sollte ich auf der Reise noch zweimal die 80 km/h-Marke knacken (Turracher Höhe, Gaisbergspitze) und war darüber hinaus fast an jedem Tag knapp dran. Vergleichbare Werte habe ich auf meinen anderen Bergtouren (Westalpen, Pyrenäen) kaum mal gesehen. Auch das ein Beleg für den sehr anspruchsvollen Charakter vieler Bergfahrten dieser Tour. Gilt aber sicher generell für den österreichischen Alpenraum. Schöner Morgen am Packer Stausee – incl. dieser EntenfamiliePasshöhe Weinebene
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#1307237 - 23.10.17 08:52
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Schöne Fotos und ein schöner Bericht! Ich freue mich schon auf die Beschreibung der weiteren Reisetage.
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#1307280 - 23.10.17 11:49
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Hallo Stefan, mal wieder eine kernige Tour, wie sie von dir zu "befürchten" ist. Geografisch meinte ich mich zurücklehnen zu können, liegen viele Bereiche deiner Tour bei mir einige Jahre zurück mit einem ähnlichen Fokus. Schön auch, dass du einen Blick auf die Glasmanufaktur im Kaiserhof geworfen hast. Bin dann aber doch erstaunt, was du noch alles an alternativen Ecken und Nischen ausgelotet hast. Mal sehen was noch kommt, Bilder machen auch Spaß!
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1307357 - 23.10.17 21:10
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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ZWEITER TEIL: Kärnten / SlowenienTag 06 (Fr 23 Jun 17) Dachberg – Maildorf – Δ Koralpe (1.627 m) – Wolfsberg – Δ Klippitztörl (1.644 m) – Brückl – Δ Griffener Höhe (703 m) – St. Andrä – Dachberg (Track)140 km | 6:02 h | 23,2 km/h | 3.020 Hm Ü: Camping Dachberg | 12,00 € Meine Planung war ja durchaus gespickt mit harten Anstiegen. Einige von denen stachen ob ihrer Schwierigkeit aber noch mal heraus. Für diese habe ich eine persönlichen Hors-Categorie Abteilung der Reise aufgestellt. Da drin waren: Großer Speikkogel / Oscheniksee / Hochwurtenspeicher / Zillertaler Höhenstraße sowie die beiden Steilrampen zur Lammersdorfer Hütte und zur Steinplatte. Soweit möglich habe ich versucht, diese HC-Hammeranstiege auf gepäckfreie Tagesrunden zu legen. An diesem Tourtag der Auftakt zu diesen Aktionen – der Große Speikkogel. Nach einigen Kilometern Einrollen bis Maildorf ging es dann auch schon los. Ab hier 11 km und 1.170 Hm bis zur Koralpe (Skigebiet) – schon mal eine wortwörtlich steile Ansage. Ab dort sollte es eigentlich noch weitergehen bis zum Großen Speikkogel (2.140 m), seines Zeichens angeblich der östlichste auf Asphalt anfahrbare 2.000er der Alpen. Daraus wurde dann nichts, denn gleich nach der Koralpe stand ich vor einer geschlossenen Schranke, Beschilderung Durchfahrt Verboten incl. Zusatzhinweis „Gilt auch für Fahrräder“ auch mit dabei. Da habe ich mich dann doch nicht vorbei getraut und drehte enttäuscht um. Die 500 Höhenmeterchen hätte ich nun auch noch geschafft… Nur mit der Koralpe habe ich mich selbstverständlich nicht zufriedengegeben und bin dann nach der Abfahrt zurück nach Maildorf noch eine große Runde gefahren. Zunächst ging es ab Wolfsberg durchs obere Lavanttal zum Klippitztörl. In den Tagen zuvor hatten hier schwere Unwetter gewütet und besonders in der Gegend um Bad Weißenbach waren die Schäden nicht zu übersehen. Insgesamt bedeutete das Klippitztörl abermals eine ordentliche Berganfahrt, immerhin noch etwas höher hinaus als zuvor an der Koralpe. Die Steigung ist hier im Vergleich dazu aber deutlich weniger anspruchsvoll. Nach der Passhöhe Klippitztörl standen zwar keine echten Schwierigkeiten mehr im Weg, es war aber schon noch ein gutes Stück zurück zum Camping Dachberg zu fahren. Der nennt sich zwar Campingplatz, tatsächlich handelt es sich aber nur um ein kleines Stück Wiese auf einem Privatgrundstück. Bei meiner Ankunft als einziger Gast dort dasselbe Bild wie gestern. Kaum war ich da, stand auch schon die Hündin meiner Gastgeberin erwartungsfroh auf der Matte und wollte mit mir spielen. Habe ich natürlich gerne und mit viel Freude gemacht. Im Hintergrund der Große Speikkogel. Bis nach oben habe ich es leider nicht geschafft. Amerikanisch angehauchtes Kuriositätensammelsurium an der Griffener HöheTag 07 (Sa 24 Jun 17) Dachberg – Lavamünd – Δ Koglereck (1.347 m) – Soboth – Δ Rothwein (1.347 m) – Eibiswald – Δ Radlpass (662 m) – Dravograd – Pirkdorfer See (Track)118 km | 5:10 h | 22,9 km/h | 2.000 Hm Ü: Camping Pirkdorfer See | 16,10 € Der Auftakt bis Lavamünd, dem tiefsten Punkt Kärntens, war einfach und schnell erledigt. Dort dann Pause vor dem Sturm aufs Koglereck. Eine weitere harte Nummer, denn wir reden hier mal wieder von lockeren 1.000 Hm Anstieg bei glatten 10 % im Schnitt. Und bereits morgens war es sehr sehr warm an diesem Tag... Nach diesem schweißtreibenden Aufstieg und kurzer Abfahrt verdiente Pause dann am Soboth Stausee. War sehr schön, das Wetter ein Traum. Für mich auch ein erneuter Wechsel der Bundesländer, denn der Stausee liegt wieder in der Steiermark. Tatsächlich habe ich während der Reise bis auf das Burgenland und Vorarlberg alle österreichischen Bundesländer befahren. Von der Warte her also durchaus viel gesehen von Österreich… Über den Radlpass ging es später dann auf einen ersten Abstecher nach Slowenien. Irgendwo eine Oldtimerrallye, ansonsten nichts Besonderes. Was ist mir dort noch aufgefallen? Gelbe Ortsschilder wie bei uns und - hoffentlich ein Phänomen der Grenznähe - eine unangenehm hohe Dichte an Supermärkten. Finale des Tages dann wieder in Österreich zu Füßen des Petzen (2.114 m) am Pirkdorfer See. Dort war ganz schön was los, denn auf dem See sollte die Woche drauf ein großes Drachenbootrennen stattfinden und die umfangreichen Aufbaumaßnahmen dafür mit Zelten, Tribünen usw. waren in vollem Gange. Da war eine ganze Kolonne von slowenischen Arbeitern bei brütender Hitze schon gut beschäftigt. Mit dieser Hundedame hatte ich zwei Tage lang viel Spaß auf dem DachbergPirkdorfer See -das Großzelt für das Drachenbootrennen stand schonTag 08 (So 25 Jun 17) Pirkdorfer See – Oberloibach – Solcava-Panoramastraße – Δ Paulitschsattel (1.338 m) – Δ Seebergsattel (1.218 m) – Kranj – Bled (Track)133 km | 6:44 h | 19,7 km/h | 2.570 Hm Ü: Camping Bled | 10,76 € Am Pirkdorfer See gibt es neben dem Campingplatz auch ein Hotel. Es zählt zu denen, wo man auch als Nicht-Gast das Frühstücksbuffet nutzen kann. Kostete mich 6,90 Euro und war eine feine Sache. So gut gesättigt bin ich auf Radreisen jedenfalls seltenst in den Tag gestartet. Zu Beginn rüber nach Slowenien, das waren nur ein paar Kilometer und eine kurze finale Steilrampe vor dem Grenzübergang. Dann der erste Slowenienabschnitt des Tages bis zum Paulitschsattel. Das sind gute 40 km, von denen ich nicht so recht wusste, was mich erwarten würde. Anfangs frohlockte ich schon, schön kurvig, leicht ansteigend, guter Asphalt. Alsbald dann aber nur noch Piste, ziemlich steil ansteigend bis zu einem ersten Hochpunkt. Rasante Pistenabfahrt, dann auf Asphalt ein Stück das Mezatal hoch und folgend ein erneuter Pistenaufstieg. Alles aber gut fahrbar. Am Pass stieß ich dann auf das erste Hinweisschild zur Solcava-Panoramastraße. Der folgte ich nun bis zum Paulitschsattel. Sicher eine tolle Strecke (abwechselnd Piste/Asphalt), vor allem bei schönem Wetter. An dem Tag war aber eine ausgewiesene Schlechtwetterfront aufgezogen…kurzum, es war keine Genussfahrt. Das Verderben begann das alsbald, indem der Himmel seine Schleusen zu einem verheerenden Sturzregen öffnete. Keine Chance da halbwegs trocken zu bleiben. Zumal ich nicht mal meine Regenjacke schließen konnte, da der Reißverschluss festgegammelt war…Ich habe dann unter einen Baum Schutz gesucht und muss einen ziemlichen hilflosen Eindruck hinterlassen haben. Ein Auto hielt an und der Fahrer hat mir mit besorgtem Unterton sogar angeboten noch mal umzudrehen, um mich in den nächsten Ort mitzunehmen. Der Regen hatte aber schon nachgelassen, ich lehnte ab. Nächste Pleite: Mein Radcomputer hatte den schweren Guss nicht überstanden und quittierte seinen Dienst. War aber halb so wild, denn als Backup hatte ich noch meinen anscheinend besser abgedichteten GPS-Computer dabei. Weiter ging die Pannenserie wenig später in der Abfahrt vom Paulitschsattel nach Kärnten. Das Gefälle ist enorm, was bei der Nässe nicht so günstig für meine total runtergefahrenen Bremsen war. Mühsam musste ich mich runterbremsen, Hebel beständig am Anschlag. Das wiederum bekam der vorderen Felge nicht gut, denn die meldete sich mit gefährlich zischenden Geräuschen. Ich dachte jeden Moment fliegen mir die Reifen um die Ohren. Das blieb zum Glück aber aus. Am Seebergsattel bin ich zwecks Trocknung rein ins Passrestaurant. Eine ältere Frau dort bei der Handarbeit. Kompetenz in Sachen klemmender Reißverschluss dachte ich und drückte ihr meine Regenjacke in die Hand. „Das wird eher nichts“, kam dann zurück, nachdem sie sich erfolglos mit Seife dran versuchte. So musste ich mit wehender Regenjacke und ohne richtigen Windschutz die eigentlich wunderschöne Abfahrt vom Seebergsattel absolvieren. Wenigstens hatte der Regen vorerst aufgehört, angenehm war es trotzdem nicht. Später kurz vor Kranj dann noch eine Reifenpanne vorn. Pünktlich zum fälligen Schlauchwechsel setzte dann auch der Regen wieder ein. Da habe ich mich dann tatsächlich auch mal zu einem Fluch hinreißen lassen. War aber wirklich der Einzige des Tages. Bei Regen und Gegenwind bin ich dann noch bis Bled geradelt. Ich war froh als ich im Ziel war…Der Campingplatz am See war gut gefüllt, auch einige Reiseradler dabei. Es war aber tatsächlich der einzige Campingplatz auf der ganzen Tour, auf dem ich mal welche gesehen habe. Sollte man eigentlich nicht glauben. Aussichtspunkt an der Solcava-PanoramastraßeTrübe auch am PaulitschsattelTag 09 (Mo 26 Jun 17) Bled – Trsic – Δ Loiblpass (1.068 m) – Ferlach – Δ Pyramidenkogel (851 m) – Velden am Wörthersee – Villach – Döbriach (Track)144 km | 6:14 h | 23,1 km/h | 2.160 Hm Ü: Camping Brunner | 19,30 € Wetterumschwung nach dem Katastrophentag gestern! Wunderbar glitzerte der kristallklare Bleder See in der Morgensonne. Toller Auftakt. Auch die hügelige und einsame Strecke rüber nach Trsiz hat mir richtig gut gefallen. Auf der ganzen Reise vermisste ich generell ein bisschen das Südeuropafeeling, auf dem Abschnitt kam es aber ein wenig auf. Ab Trsiz dann zum Loiblpass. Zunächst auf Nebenstrecken, später mangels Alternative auf der Hauptroute. In der Abfahrt habe ich an der Tscheppaschlucht gehalten. Zunächst wollte ich mich nur mit dem Blick von der Straßenbrücke aus begnügen, denn die Schlucht ist eigentlich nur weiter unten gegen Eintritt verbunden mit einer längeren Wanderung zu betreten. An der Straßenbrücke gibt es aber ein Tor. Zwar von der Straßenseite aus nicht zu öffnen, aber eine nette Frau hat mich von innen reingelassen. So konnte ich mir den Kernteil der Schlucht incl. dem Tschaukofall näher ansehen. Meine Planung für diesen Tag war eigentlich auf den Start am Bohinjsko Jezero ausgelegt. Durch die Wetterunbilden am Vortag ist es dann Bled geworden, womit ich deutlich an Strecke gespart hatte. Das ließ mir Raum für ein wenig Improvisation und so habe ich als Zugabe zur ursprünglichen Planung den oberhalb des Wörthersees gelegenen Pyramidenkogel noch mit eingebaut. Hat sich gelohnt. Immerhin steht auf dem Gipfel seit 2013 der höchste Holzaussichtsturm der Welt. Eine beeindruckende Konstruktion. Hochgefahren bin nicht, dafür war mir die Zeit schon zu weit fortgeschritten (16:30 Uhr). Waren immerhin noch 70 km bis zum Millstätter See zu fahren. Der Rest des Tages war weitgehend einfach. Runter zum Wörthersee, dann mit hohem Tempo nach Villach und von dort weiter auf dem Drauradweg. Erst zum Schluss dann noch mal ein Anstieg hoch nach Glanz kurz vorm Millstätter See. Bleder See samt Insel und KircheTschaukofallTag 10 (Di 27 Jun 17) Döbriach – Radenthein – Arriach – Δ Wöllaner Nock (1.958 m) – Radenthein – Sappl – Δ Lammersdorfer Hütte (1.643 m) – Millstatt – Döbriach (Track)108 km | 5:16 h | 20,6 km/h | 2.850 Hm Ü: Camping Brunner | 19,30 € Bei meiner ansonsten recht gewissenhaften Vorbereitung der Tour hatte ich glatt übersehen, dass ich nicht zwanzig sondern einundzwanzig Fahrtage zur Verfügung hatte. Der Bonustag war mir erst kurz vor der Abfahrt aufgefallen und so hatte ich mir dafür noch eine gepäckfreie Tagesrunde mit Start und Ziel am Millstätter See überlegt. Bergfahrten mussten natürlich auch mit rein…in dem Fall mit der Wöllaner Nock und der Lammersdorfer Hütte zwei besonders harte Brocken. Zuerst bin ich zur Wöllaner Nock gefahren. Die Anfahrt über Radenthein vorbei an Feldsee und Afritzer See ist noch einfach. Der Anstieg ist es nicht, denn es geht durchweg steil zur Sache. Die letzten 500 Hm der Mautstraße dann auf Piste, welche wenig unterhalb des Gipfels der Wöllaner Nock (2.145 m) an der bewirtschafteten Walderhütte endet. Eigentlich wollte ich noch zum Gipfel hochwandern, wegen einsetzendem Regen habe ich das gestrichen und bin rein in die Hütte. War richtig Gästeandrang, viele Nockberge-Wanderer. Was dort an Speisen angeboten wurde sah schon sehr interessant aus. Habe mich aber mit einer Cola begnügt. Zurück zum Millstätter See ging es dann auf weitgehend identischer Strecke. Kurz vor Radenthein steuerte ich einen Radladen an und habe mir meine Bremsen machen lassen. Hat mich zwar incl. einem Ersatzschlauch stolze 49 Euro gekostet. Die Investition in die Bremsen war aber wirklich dringend erforderlich. Das war vorher von der Wöllaner Nock runter schon wieder ein einziger Krampf. Zurück am Millstätter See ließ ich dann noch die Hardcore-Auffahrt zur Lammersdorfer Hütte folgen. Die ist 5,2 km lang bei einer Durchschnittssteigung von 15,6 %. Die letzten 4,2 km ab der Mautstation steigen gar mit unglaublichen 16,4 % im Schnitt an. In der Länge einer der steilsten Anstiege in Europa, eine absolute Monsterrampe. Mich packte wieder mal der Ehrgeiz und ich ließ es mir nicht nehmen, das Ding in einem Zug hochzudrücken. Ein Kampf…aber auch ein tolles Gefühl wenn man so ein Ziel erreicht. Und in dem Fall lohnt es sich auch, denn die Lammersdorfer Hütte ist schon ein kleines Schmuckstück. Zu meiner Bremsenreparaturentscheidung hätte ich mir während der Abfahrt nochmal selbst auf die Schulter klopfen können. Der alte Zustand war ja eher so in der Richtung Bremsen bis zum Anschlag ziehen und fast nichts passiert. Wäre echt gefährlich geworden bei dem extremen Gefälle… Lammersdorfer HütteAbendstimmung am Millstätter SeeTag 11 (Mi 28 Jun 17) Döbriach – Millstatt – Obervellach – Außerfragant – Δ Mölltaler Gletscherbahn (1.222 m) – Mallnitz – Δ Stappitzer See (1.272 m) – Seeboden – Döbriach (Track)153 km | 6:17 h | 24,4 km/h | 2.130 Hm Ü: Camping Brunner | 19,30 € Gut 50 km das Möllltal hoch, dann flugs die beiden Monsteranstiege Oscheniksee und Mölltaler Gletscher erklimmen und wieder zurück zum Millstätter See. So die eigentliche Planung. Für eine Radreise schon ein Extremprogramm, von dem aber am Ende nicht viel übrigbleiben sollte. Zunächst lief alles wie geplant. Erst im Sauseschritt am Nordufer des Sees entlang und dann immer weiter das Mölltal hoch. Ein paar schöne Panoramen im weiten Tal, sonst wenig Höhepunkte. In Außerfragant beginnt dann die Steigung Richtung Gletscher. Und das gleich mit einer satten Steilstufe. Danach kurze Abfahrt nach Innerfragant und bereits wenig später der Abzweig der Stichstraße zum Oscheniksee. Was ab hier an Steigung folgen würde wäre wieder absoluter Wahnwitz. Blieb mir allerdings erspart, denn ich wurde dort von einem Verbotsschild (Fahrverbot/Privatstraße) gestoppt. Sich dreist über solche Verbote hinwegzusetzen ist nun gar nicht meine Sache. Also Abbruch. Mit viel Wehmut, denn auf den Oscheniksee war ich besonders gespannt. Na gut, dann eben nur hoch zum Mölltaler Gletscher/Hochwurtenspeicher. Dachte ich, denn weiter als bis zur Talstation der Gletscherbahn kam ich nicht. Wieder war an einem Verbotsschild Endstation, diesmal wegen Lawinengefahr nach Felssturz. Da kann man nichts machen, sollte wohl einfach nicht sein heute. Also quasi unverrichteter Dinge wieder runter nach Außerfragant. Durch den unfreiwilligen Verzicht auf die beiden großen Berge hatte ich zumindest mal viel Zeit gespart und konnte dadurch noch ein paar ungeplante Dinge einschieben. Zunächst habe ich mir die Raggaschlucht angesehen. Ist schon beeindruckend, was der Raggabach in dieser engen mit Holzsteigen erschlossenen Schlucht für ein Getöse veranstaltet. Nächste Zugabe war dann ab Obervellach die Stichstraße hoch nach Mallnitz und weiter zum Stappitzer See. Es war glaube ich die einzige echte Steigungsstrecke der ganzen Reise, auf der ich mal ein paar Reiseradler traf. Traurige Bilanz…Und diese hier haben die Bergstrecke wohl auch nur in Kauf genommen, weil sie auf dem Alpe Adria Radweg und damit zum Tauern-Bahntransfer nach Mallnitz unterwegs waren. Danach ging es bei hartnäckigem Gegenwind durchs Mölltal wieder zurück zum Millstätter See. Ich bin dann anders als am Morgen am Südufer weiter zum östlichen Ende des Sees gefahren. Die Fahrt auf der ziemlich welligen Strecke (größtenteils nur Piste) geriet etwas zum Wettlauf gegen die für den späten Nachmittag angekündigte Regenfront. Den Kampf habe ich um wenige Kilometer verloren und wurde komplett eingeweicht. Meinem Radcomputer war die Dusche auch nicht gut bekommen. Nachdem er tags zuvor nach dem ersten Ausfall von Tag 8 wieder aufgewacht war, hatte er nun vorerst endgültig den Geist aufgegeben. Der Zustand sollte dann eine Woche andauern. Erst dann vermochte der nächste richtige Sonnentag ihn wieder aus dem Tiefschlaf zu holen. Immer diese blöden Verbotsschilder. Hier am Abzweig zum Oscheniksee.Ragga-SchluchtTag 12 (Do 29 Jun 17) Döbriach – Millstatt – Gmünd – Δ Maltatal / Gmünder Hütte – Gmünd – Δ Katschberghöhe (1.641 m) – St. Michael im Lungau (Track)98 km | 4:32 h | 21,6 km/h | 1.910 Hm Ü: Camping | 11,50 € Nach langem Gewürge hatte ich mit Kettenöl tatsächlich den Reißverschluss meiner Regenjacke wieder gängig bekommen. Gut so, dann die Wettervorhersagen für diesen Tag waren überhaupt nicht gut und nach Regen in der Nacht und auch noch am frühen Morgen schienen sich diese zu bestätigen. Mein Tagesziel, die Malta-Hochalmstraße, hatte ich da innerlich schon fast abgeschrieben. Wenigstens konnte ich dann im Trockenen starten und auf dem ersten Abschnitt bis Gmünd ließ sich sogar die Sonne dann zeitweise blicken. Das Wetter hielt noch bis nach Gmünd. Kaum drin im Maltatal dann der erste Regen. Den konnte ich in einer Bushaltestelle zwar noch aussitzen, das Wetter wurde jedoch nicht wirklich besser. Spätestens jetzt war klar: Das wird heute nichts mehr mit der Malta-Hochalmstraße. Im „Tal der stürzenden Wässer“ gibt es aber auch vorher ein bisschen was zu sehen. Vor allem eben Wasserfälle und so habe mir erstmal die noch vor der Mautstelle gelegenen Exemplare angesehen. Zum einen der gewaltige Fallbachfall und danach direkt gegenüber auf der anderen Talseite noch die Gössfälle. Für die Gössfälle sollte man schon eine Stunde Zeit mitbringen (Rundwanderweg). Eine Regenpause hat mich danach bewogen, wenigstens noch ein kleines Stück die Malta-Hochalmstraße hinauf bis zur Gmünder Hütte zu fahren. Nachdem ich mir dort das Tagesmenü reingezogen hatte und ich wieder los wollte beglückte mich dann prompt der nächste Regenschauer. Der Maltatal-Abbruch fiel mir dann wirklich nicht mehr schwer… Der restliche Tag war dann ganz angenehm zu fahren. Zwar sehr kühl, aber weitgehend trocken und mit Rückenwind. Schweres Finale dann zum Katschberg, sehr steil. Auf der anderen Seite dann ebenso steil und auf regennasser Straße wieder runter nach St. Michael im Lungau. Dort kam ich ziemlich durchgefroren am Zeltplatz an. Weiter bin ich nicht das Maltatal hinauf gekommen…das WetterGmündTag 13 (Fr 30 Jun 17) St. Michael im Lungau – Δ Schönfeld Pass (1.744 m) – Innerkrems – Δ Eisenthalhöhe (2.042 m) – Δ Schiestlscharte (2.027 m) – Δ Turracher Höhe (1.795 m) – Predlitz – St. Michael im Lungau (Track)118 km | 5:32 h | 21,3 km/h | 2.900 Hm Ü: Camping | 11,50 € Nächste und letzte gepäckfreie Tagesrunde der Tour, diesmal für die Nockalmstraße. Der Wettergott hatte ein Einsehen, denn nach zwei nassen Tagen blieb es diesmal trocken. Bis Mittag war es sogar richtig sonnig, den ganzen Tag aber relativ kühl. Für die ersten Kilometer ging ich auf dem Mur-Radweg zur Abwechslung mal ein wenig unter die Radwanderer. Dann zum Schönfeld Pass. Eine insgesamt einfache Auffahrt, war sehr schön zu fahren bei wunderbar klarem Wetter. Nach sehr kühler Abfahrt ging es ab Innerkrems dann rein in die Nockalmstraße. Die zieht sich nun über 34 km als wahres Kurveneldorado (über 50 durchnummerierte Kehren) durch die Nockberge. Erster Hochpunkt nach zum Teil sehr kurviger Auffahrt ist die Eisenthalhöhe. War allerhand los da. Mich trieb der kalte Wind rein in die Passhütte. Den üblichen Souvenirshop gibt es da drin natürlich auch und in dem hier haben die Kunden sogar mal ganz lebhaft zugegriffen. Hauptobjekt der Begierde war Murmeltiersalbe., scheint wohl eine Spezialität dort zu sein. Nach kühler Zwischenabfahrt und sehr gegenwindigem Anstieg dann die Schiestlscharte, der zweite Hochpunkt Nockalmstraße. Wieder über 2.000m hoch. Lange Pause dort und auch noch mal wenig später am Windebensee kurz unterhalb der Passhöhe. Den kleinen See habe ich dann ganz entspannt umwandert. Hat mir fast am besten gefallen an der ganzen Nockalmstraße. Vielleicht auch, weil dort nicht so ein unangenehm kalter Wind wie auf den Passhöhen wehte. Nach der Nockalmstraße steht vor dem Murtal noch die Turracher Höhe im Weg. Das war noch mal eine harte Nummer, gefolgt von einer rasend schnellen Abfahrt. Den Rest des Tages hatte ich mit hartem Gegenwind im Murtal zu kämpfen. Das war dann sehr zäh. Ich war doch ziemlich platt nach diesem Tag. Schönfeld
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#1307430 - 24.10.17 12:36
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Erstaunlich, dass du ähnliche Wetterphänomene hattest wie ich vor 2 Jahren. Ich sage es auch deswegen, weil ich in den Südwestalpen in der ersten Junihälfte doch den Eindruck einer eher stabilen Witterung für den gesamten Alpenraum hatte. Aber man kann sich täuschen. Die Alpen sind schon eine Art Pokerspiel, wenn man nur wenig Zeit hat. Und das koppelt dann auch zurück auf die Reiseradler trotz E-Bike usw. Verbotsschilder: Habe mich auch mal da und dort auf meiner Karantanien-Reise abschrecken lassen, allerdings musste mindestens auch ein separates Verbotsschild für Radler dastehen hattest du meine Anmerkungen dazu gelesen? Oscheniksee hätte ich also überfahren (sind ja auch diverse Radler laut Web hoch), nach heutigem Kenntnisstand hätte ich noch mehr Verbotsschilder ignoriert (z.B. auch die Weiterfahrt am Stappitzer See zur Schwussnerhütte). Ich konnte damlas jedoch nicht hoch, weil das Wetter noch schlimmer war als bei dir auf der Maltatalstrecke. Hochwurtenspeicher komplett in Wolken inklusive Dauerregen (hatte keinen Sinn, das Tal überhaupt anzuradeln), Oscheniksee wäre noch Schnee gewesen im oberen Teil. Gmünder Hütte zwar regenüberströmt erreicht, aber am nächsten Tag war es dann passabel genug für die Talsperre oben, wenn auch kalt. Ich kann ja nicht immer Pech haben. Holzturm Pyramidenkogel: Da sollst du nicht den Fahrstuhl nehmen, sondern die Treppen rauf laufen - dann hättest du es noch reinpacken können.
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#1307467 - 24.10.17 19:01
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: veloträumer]
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Hallo Matthias,
in meiner zweiten Reisewoche war das Wetter tatsächlich alles andere als stabil. Das war aber auch nicht die erste Junihälfte...Da mag es noch anders ausgehen haben.
Das du diverse Verbotsschilder in deinem Bericht negativ erwähnt hast, war mir in Erinnerung. Aber nicht, das du darauf hingewiesen hast, das eigentlich expizit ein Verbot für Radler dabeistehen muss. Da hätte ich wohl tatsächlich den Oschenikssee angehen können. Nachdem ich an der Gletscherbahn umdrehen musste, hatte ich noch mal am Abzweig angehalten und mit mir gerungen...Bei richtigem Kaiserwetter wäre ich vielleicht auch hochgefahren. Es hatte sich aber ohnehin schon zugezogen.
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#1307477 - 24.10.17 19:44
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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DRITTER TEIL: Salzburg / OsttirolTag 14 (Sa 01 Jul 17) St. Michael im Lungau – Mauterndorf – Δ Tauernpass (1.738 m) – Radstadt – Δ Mooshöhe (1.106 m) – Schladming – Ramsau am Dachstein – Δ Dachsteinstraße (1.680 m) – Eben im Pongau (Track)114 km | 5:19 h | 21,5 km/h | 2.260 Hm Ü: Seecamping Eben | 20,00 € Am Morgen wieder mal Regen, eine richtige Schönwetterphase ließ also weiter auf sich warten. Dann aber doch ganz brauchbar zunächst, und abgesehen vom starken Gegenwind konnte ich mich bis Obertauern über das Wetter eigentlich nicht beschweren. Obertauern war so ein wenig eine Ausnahme auf dieser Reise, denn es war der einzige Ort den ich schon ein wenig kannte. Ein paarmal war ich im Skiurlaub da. Ist zwar schon einige Jährchen her, aber ein paar Erinnerungen kamen schon auf. Die Abfahrt war bei starkem Wind richtig kalt. Sie ist schön zu fahren, kurz vor Untertauern teilweise richtig schluchtenartig. Unten in Radstadt war es wieder angenehm temperiert und in Schladming konnte ich bei einer längeren Pause dann unter blauem Himmel sogar richtig Sonne genießen. Dann wieder satt nach oben. Erst bis Ramsau, dann flaches Zwischenstück und zum Schluss die sehr steile Dachsteinstraße bis zur Talstation der Dachstein-Gletscherbahn. Die Bedingungen dort waren in Anbetracht der miesen Großwetterlage eigentlich ganz passabel. Der Dachstein allerdings komplett in Wolken, so dass eine Fahrt mit der Gletscherbahn nicht infrage kam. Hatte ich ohnehin nicht geplant. Außerdem: 45,50 Euro für die Berg- & Talfahrt inkl. aller Zusatzattraktion (Eispalast; Skywalk)… Eine längere Regenpause in Filzmoos hat dann meine Ankunft in Eben ziemlich nach hinten gerückt. Nicht gut, denn sonnabends waren dort nach 18:00 Uhr keine Geschäfte mehr geöffnet und ich stand ohne Proviant da. Außerdem liegt der überteuerte Campingplatz etwas außerhalb vom Ort und im Regen hatte ich keinen Bedarf mehr auf Restaurantsuche. So mussten dann meine letzten Riegel-Notvorräte als kärgliches Abendmahl herhalten. Tag 15 (So 02 Jul 17) Eben im Pongau – Bischofshofen – Δ Dientner Sattel (1.372 m) – Δ Filzensattel (1.290 m) – Saalfelden – Δ Griessenpass (978 m) – Fieberbrunn – St. Johann in Tirol – Kitzbühel (Track)115 km | 5:11 h | 22,2 km/h | 1.500 Hm Ü: Camping Schwarzsee | 24,00 € Kalt, nieselig und alles grau in grau bereits am Morgen. Da war mir bereits klar – dass würde nichts Angenehmes werden. Mit so einem fiesen Regentag, wie er sich im weiteren Verlauf dann entwickelte, hatte ich morgens aber dann doch nicht gerechnet. War ziemlich schlimm. Der Auftakt talwärts Richtung Bischofshofen blieb noch trocken. In Hüttau musste ich meine flotte Fahrt für längere Zeit unterbrechen, denn für eine größere Prozession war dort die Straße gesperrt. Diese religiösen Dinge sind nun überhaupt nicht meine Welt. Anlass für den Auftrieb war wohl der sogenannte Herz-Jesu-Sonntag. Hat auf jeden Fall eine ganze Weile gedauert, bis sich der Tross endlich mal in Bewegung setzte und ich weiterkonnte. Ab Bischofshofen dann ansteigend Richtung Dientner Sattel, bis Mühlbach am Hochkönig weiterhin noch trocken. Dann aber ging es los mit dem Regen. Und sonderlich warm war es auch nicht…Für die kurze Abfahrt vom Dientner Sattel hatte ich dann noch auf die Schuhgamaschen verzichtet. War nicht angenehm. Wenig später hatte ich am Filzensattel dann tatsächlich die volle Montur angelegt. Das hat besser funktioniert. Die Gamaschen habe ich auch erst kurz vorm Ziel in St. Johann in Tirol dann wieder abgelegt. Die Regenjacke habe ich ohnehin den ganzen Tag nicht ausgezogen. Der Rest des Tages: Nur Gegenwind. Und Regen. Besonders hässlich in Hochfilzen, wo ich mal auf einen Abstecher zur Biathlonanlage gefahren bin. Eigentlich unfahrbare Bedingungen, war auch niemand am trainieren da. Auch wegen des zum Glück einfachen Streckenprofils konnte ich mich dann doch ganz gut bis Kitzbühel durchkämpfen. Mit dem Abend war ich dann sehr zufrieden. Kein Regen mehr und nach so einem Tag besonders positiv: In der allerdings stolzen Campinggebühr ist die Nutzung der Sauna des angeschlossenen Hotels mit drin. Den Saunagang habe ich natürlich gerne mitgenommen, war klasse. Prozession in HüttauEs gibt angenehmere Tage zum Radfahren…Tag 16 (Mo 03 Jul 17) Kitzbühel – Δ Pass Thurn (1.247 m) – Mittersill – Δ Hochkriml (1.692 m) – Δ Gerlosspass (1.531 m) – Zell am Ziller – Mayrhofen (Track)112 km | 4:47 h | 23,3 km/h | 1.680 Hm Ü: Camping Mayrhofen | 13,10 € Ohne Gepäck mal eben zum Kitzbühler Horn (1.970 m) hochstiefeln, dann zurück zum Campingplatz, zusammenpacken und los in die eigentliche Etappe. So sah meine hochfliegende Planung für diesen Morgen aus. Leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit, so dass ich das Kitzbühler Horn schweren Herzens canceln musste. Das durchzuziehen hätte wirklich keinen Sinn gemacht. Nach später Abfahrt vom Campingplatz kurvte ich in der Hoffnung auf wenigstens etwas Wetterbesserung dann noch eine ganze Weile in Kitzbühel herum. Gegen Mittag immer noch Regen, wie könnte es auch anders sein…Ich bin dann los. Alsbald dann kein Nass mehr von oben, sogar etwas Sonne. Ich traute dem Frieden noch nicht, behielt meine Regenklamotten an und langte deshalb ziemlich durchgeschwitzt am Pass Thurn an. Die Abfahrt nach Mittersill war dann mit nassen Sachen und bei sehr herbstlichen Temperaturen kein Vergnügen. In Mittersill bin ich dann erst mal in einen Supermarkt rein, um halbwegs wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Hat nur bedingt funktioniert, obwohl ich über eine Stunde dort ausharrte. Es wollte einfach nichts trocknen. Da muss man eben durch, wenn man sich bei der Klamottenausrüstung so ziemlich aufs Minimum beschränkt und eigentlich nichts zum Wechseln dabei hat. Eine zweite Radhose hätte ich in der Situation auf jeden Fall gut gebrauchen können. Irgendwann setzte sich die für Nachmittag angekündigte Wetterbesserung durch und bei angenehmen Bedingungen ging es für mich weiter das Salzachtal hinauf. Zunächst auf der Hauptstraße, wegen dem Verkehr dort dann aber doch bald auf dem Tauernradweg. Der läuft radwegtypisch zwar etwas verwinkelt, ist hier aber auf jeden Fall die bessere Wahl. Mit den Krimmler Wasserfällen lag dann eine echte Touristenattraktion der Alpen auf meinem Weg. Es sind ja die immerhin größten Wasserfälle Europas. Habe aus Zeitgründen aber auf eine genauere Exkursion verzichtet und mich mit dem Blick aus der Ferne begnügt. Auch von da sehen die Fälle schon mehr als gigantisch aus. Schöner Schlussteil dann bei gutem Wetter. Erst über die Gerlos-Alpenstraße zum Gerlosspass, dann rüber ins Zillertal mit einer wunderbaren Abfahrt zum Schluss. Sehr guter Campingplatz kurz vor Mayrhofen. Vor allem angenehm preiswert im Vergleich zu den beiden Vortagen. Kitzbühel bei miesem Wetter (Blick Richtung Hahnenkamm)Am Nachmittag wesentlich besser. Hier in der Auffahrt zum Gerlosspass mit Blick zu den Krimmler WasserfällenTag 17 (Di 04 Jul 17) Mayrhofen – Hippach – Δ Zillertaler Höhenstraße – Δ Achensee (971 m) – Achenkirch – Δ Achenpass (941 m) – Tegernsee – Wolfsee (Track)147 km | 7:04 h | 20,8 km/h | 2.790 Hm Ü: Camping Wolfsee | 8,00 € Ein Auftakt mit einem kleinen Malheur, denn nach wenigen Kilometern wurde ich zwischen Mayrhofen und Hippach von einer Wespe in die Unterlippe gestochen. Meiner guten Laune tat das keinen Abbruch, denn das Wetter war einfach herrlich. Endlich nach etlichen durchwachsenen Tagen und wie gemalt für die Zillertaler Höhenstraße. Die Zillertaler Höhenstraße ist schon ein Erlebnis und war für mich einer der Höhepunkte dieser Reise. Mit Reiserad aber auch eine echte Herausforderung. Es geht los mit einem Anstieg über gut 1.400 Höhenmeter bei schlappen 11 % (!) im Schnitt bis zum Melchboden (2.020 m). Einer der richtig harten Brocken der Tour. Und der Einzige, den ich mit vollem Gepäck gefahren bin. Hat mich nicht davon abgehalten, zur Feier des Tages mal ordentlich reinzuhauen und die Angelegenheit in nur knapp über 1,5 h zu erledigen. Oben an der Melchbodenhütte war es einfach grandios. Ich bin von da aus auch noch das kurze Stück hoch zum Arbiskopf (2.133 m) gewandert. Das lohnt sich. Von der Straße aus sind die Panoramablicke zwar auch schon toll. Von da oben aus aber nochmal vielfältiger und beeindruckender. Die Melchbodenhütte ist zwar der höchste Punkt der Zillertaler Höhenstraße. Das bedeutet aber noch lange nicht das Ende der Schwierigkeiten, denn im weiteren Verlauf folgen nach steilen Zwischenabfahrten noch zwei Hochpunkte. Der Erste nach einer nur kurzen Gegensteigung an der Hirschbischlalm. Harmlos. Der Zweite liegt am Abzweig zur Mizunalm. Dieser muss über mehrere sehr steile Kilometer dann wieder hart erkämpft werden. Oben habe ich nochmal eine längere Pause an der Kaltenbacher Skihütte (Murmelland, Gehege mit Murmeltieren) gemacht. Dann die Abfahrt zurück ins Zillertal, das Gefälle extrem, ein Sturzflug sondersgleichen. Zurück im Zillertal war es dann schon nach 14:00 Uhr. Zeit endlich mal ein wenig Strecke zu machen, es waren immerhin noch über 100 km zu fahren. So richtig voran kam ich aber nicht. Viel Gegenwind den ganzen Tag. Und ständig nachlassender Luftdruck hinten. In Deutschland musste ich am Achenpass dann endgültig den Schlauch wechseln. Nicht die erste Panne dieser Tour. Das nächste Mal werde ich wohl wieder etwas besser vorbereitet in die Tour starten, jedenfalls nicht noch mal mit total runtergefahrenen Reifen und Bremsen… Zum Schluss habe ich noch ungeplant meine Seensammlung dieser Tour um den Tegernsee und den Schliersee erweitert. Eigentlich wollte ich über den Spitzingsee fahren. Die Strecke war aber wegen Bauarbeiten gesperrt. Panoramablick vom Arbiskopf ins Zillertal. Vorn die Melchbodenhütte (2.020 m).
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#1307500 - 25.10.17 05:27
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Beeindruckende Bilder. Danke dafür!
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Gruss Markus Forza Victoria !
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#1307502 - 25.10.17 05:36
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: veloträumer]
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Hallo! Verbotsschilder: Habe mich auch mal da und dort auf meiner Karantanien-Reise abschrecken lassen, allerdings musste mindestens auch ein separates Verbotsschild für Radler dastehen hattest du meine Anmerkungen dazu gelesen? Das kann schon irgendwo sein, in Österreich sicher nicht. Fahrverbot, also die runde weiße Tafel mit rotem Rand, bleibt Fahrverbot. Radfahren ist dort erlaubt, wenn es extra mit einer Zusatztafel darunter ausgenommen ist. Anders herum wäre es mir natürlich lieber, es ist aber, wie es ist. Das nebenbei. lg! georg
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#1307506 - 25.10.17 06:55
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Eine tolle Tour, bei der das Wetter etwas besser hätte sein können. Manchmal sind Fahrten in den Bergen mit Nebelschwaden auch ganz interessant, aber bei Sonne und guter Sicht ist es doch deutlich attraktiver. Man kann sich das aber nicht aussuchen. Danke für den Bericht! @Georg: In Deutschland weicht die Regelung nicht von der österreichischen ab. Das Verbotsschild gilt für alle Fahrzeuge und nur Fußgänger werden nicht davon erfasst (dann würde da noch stehen "Durchgang verboten"). Damit ist die gesetzliche Regelung klar. Aber häufig wird beim Aufstellen der Schilder überhaupt nicht wirklich differenziert. Es gibt immer wieder Waldwege, wo solche Schilder erscheinen, wo keiner aber etwas sagen würde, wenn dort ein Radfahrer unterwegs wäre. Noch eine Zusatzschild "Fahrräder frei" anzubringen, bedeutet Mehraufwand ... und da sind wahrscheinlich die Österreicher auch nicht anders als die Deutschen. Rein rechtlich gesehen ist das Verbot für Fahrradfahrer gültig, manchmal muss man aber selber einschätzen, ob hier Radfahrer auch gemeint sind . Bei einem Forstweg fühle ich mich als Radfahrer nicht angesprochen, während ich bei einer Hauptverkehrsstraße schon sehr zögerlich bin, da ich sonst auch schnell wirklich auf Straßen lande, wo auch ein Radfahrer nichts zu suchen hat.
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) |
Geändert von Keine Ahnung (25.10.17 07:03) |
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#1307570 - 25.10.17 12:24
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: irg]
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Hallo! Verbotsschilder: Habe mich auch mal da und dort auf meiner Karantanien-Reise abschrecken lassen, allerdings musste mindestens auch ein separates Verbotsschild für Radler dastehen hattest du meine Anmerkungen dazu gelesen? Das kann schon irgendwo sein, in Österreich sicher nicht. Fahrverbot, also die runde weiße Tafel mit rotem Rand, bleibt Fahrverbot. Radfahren ist dort erlaubt, wenn es extra mit einer Zusatztafel darunter ausgenommen ist. Anders herum wäre es mir natürlich lieber, es ist aber, wie es ist. Das hatte ich so nicht geschrieben, Stefan hat das so interpretiert. Tatsächlich grenzen die Fahrverbote meist Privatstraßen ab (Oscheniksee könnte der Energieversorger des Stausees sein). Das Fahrverbot dient in fast allen Fällen der Haftungsfrage. Autos kommen wegen der Sperre nicht weiter bzw. fahren da sehr wohl her, aber eben nur die Betreiber, Anwohner etc. Es ist also auch kein Naturschutz. Ich hatte im besagten Karantanien-Bericht notiert, dass es in Einzelfällen auch schon Wanderverbote für solche Fahrwege gibt - also im Grenzbereich des Irrsinns. Radfahren wird aber durchaus auf vielen dieser Fahrwege mit einfachem Verbotsschild toleriert. Es hängt vom jeweiligen Besitzer/Pächter ab (Almbauern, Förster). Mit Reiserad und vollem Gepäck wirst du zudem noch etwas anders wahrgenommen als mit schnittigem Competition-MTB. Wenn der Stefan einige der Strecken ohne Gepäck gemacht hat bzw. machen wollte, wird er halt als "gewöhnlicher" Rennradfahrer angesehen - das ist dann auch wieder eine Toleranzstufe niedriger. Letztlich muss man lernen, sich in die Situation vor Ort hineinzudenken - sogar das Wetter spielt eine Rolle. Juristisch kann ich das nicht abschließend bewerten, aber es kann sein, dass die Verkehrsschilder letztlich nicht die Allgemeingültigkeit haben wie im regulären Straßenverkehr. Natürlich darf der Besitzer seine Privatstraße für den Verkehr sperren, aber er kann auch Fahrzeuge tolerieren. Es ist also mehr Verhandlungssache, du hast aber keine Ansprüche. Ich bin auch solche Pisten gefahren, die stehen als offizielle MTB-Pisten im Web, obwohl das Schild zu finden ist. Anmaßende Beschilderung habe ich in Kärnten mehrfach gefunden - da wird gerne ein Verbot als "hoheitlich" bezeichnet, handelt sich aber um eine rein private Ordnungsvorschrift. In Österreich nennt man ja auch Lehrer schon mal "Professor"... Eine andere Ausschilderung war definitv öffentlich, das war am Wörthersee, da waren einige Hotels und die Anlegestelle im Seeuferbereich des Ortes für Fahrräder exklusiv gesperrt, Autos hatten aber Zufahrtserlaubnis. In solchen Fällen sehe ich es als Bürgerpflicht an, das Verbot zu missachten, weil es gegen geltende Vorschriften verstößt. Zuweilen schießen da Lokalpolitiker über die Landesgesetze hinaus. Wenn ich mich nicht täusche, sind auch die Mautstraßen häufig mit Schranke und dem Schild versehen. Das Schild gilt dann, wenn Schranke geschlossen, bezieht sich aber ausdrücklich auf den Mautverkehr - also nicht den Radfahrer (wohl an der Goldeckpanoramastraße so, evtl. auch Wöllaner Nock - müsste nochmal meine Bilder plündern). Du kannst auch davon ausgehen, dass die volle Bedeutung des Schildes beim Aufstellen nicht immer bekannt/bewusst ist. Zum Oscheniksee wird es ohnehin nur eine kleine Anzahl Radler geben - da denkt niemand dran, dass sich jemand für eine Staumauer anzuschauen so abquälen will. Ich glaube, da niemand drüber nachgedacht, ob man es Radlern erlauben soll oder nicht. Ähnliches ist zu finden mit Hinweis auf Uhrzeiten zur Befahrung an der Ligurischen Grenzkammstraße. Radfahrer werden da quasi gar nicht berücksichtigt, weil zu unwichtig. Fahrverbote für Radfahrer in Österreich/in besonderen Naturrefugien auch in Deutschland zu bestimmten Uhrzeiten finden sich hingegen auf separaten Schildern, die wohl meist von Förstern aufgestellt werden. Geht dann sowohl um Haftung als auch um Schutz des Wildes in der Dämmerung. Durch die Haftungsfrage hat sich die Lage in Kärnten so zugespitzt, dass radikale Radfahrverbieter ein zusätzliches Schild mit Radverbot aufstellen. Da sollte man dann vorsichtig sein, weil es die auf Radfahrer abgesehen haben. Im übrigen ist auf solchen Fahrwegen durchaus reger Almzufuhrbetrieb zu finden - die Hütten wollen ja versorgt werden. Es hilft dabei durchaus, sich vor Ort im Tal bei Einheimischen umzuhören. So hatte mir in Arriach der Gastwirt von einer alternativen Talabfahrt jenseits der Wöllaner-Nock-Straße abgeraten, weil mit dem Besitzer des Geländes nicht gut Kirschen essen sei (zumindest für Radler). Im Gegensatz dazu hatte ich mich in Goldeck über das allgemeine Fahrverbot (ab Parkplatz) zur Hütte auf der Höhe hinweggesetzt - dort wurde ich oben herzlich als Gast behandelt und niemand sprach vom Verbot. Zu dem Schild hätte ich jetzt auch noch Geschichten aktuell aus Frankreich - aber das führt zu weit weg.
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#1307591 - 25.10.17 14:05
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: veloträumer]
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Letztlich muss man lernen, sich in die Situation vor Ort hineinzudenken - sogar das Wetter spielt eine Rolle. Das trifft es wohl am besten. Ich habe schon häufiger solche Schilder "missachtet" und festgestellt, dass beim Aufstellen einfach nicht an Radfahrer gedacht worden ist. So gab es Sperrungen wegen Fahrbahnschäden, die einem Radfahrer überhaupt nicht schrecken konnten, aber einem Auto die Durchfahrt praktisch unmöglich gemacht hätten. Davor war ein "Durchfahrt-verboten-Schild" zu finden - ohne Zusatzhinweise.
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Gruß, Arnulf
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#1307614 - 25.10.17 18:31
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: veloträumer]
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Hallo Mathias!
Du hast natürlich vollkommen recht. Nur, weil ein Verbotsschild da steht, muss man mit dem Rad nicht unbedingt umdrehen. Schwierig kann diese Entscheidung werden, wenn nicht klar ist, ob der Straßenbesitzer nur die Haftung los werden will, oder die Radfahrer selbst. Beides ist möglich.
Ich radle auch manchmal illegal auf Forststraßen, legal ist es in meiner nahen Umgebung auch fast nicht möglich. Das Risiko, eine Anzeigevein zu fangen, besteht dabei. Es werden immer wieder Radfahrer angezeigt.
Wer diese Grauzone kennt, weiß, worauf er sich einlässt. Darauf wollte ich hinweisen.
Lg! georg
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#1307699 - 26.10.17 10:45
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: irg]
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Sehr schöner Bericht, lässt sich unterhaltsam lesen und wunderschöne Bilder! Vielen Dank dafür
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#1307798 - 26.10.17 20:55
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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VIERTER TEIL: Berchtesgadener Land / SalzkammergutTag 18 (Mi 05 Jul 17) Wolfsee – Bayrischzell – Δ Sudelfeld (1.131 m) – Walchsee – Kirchdorf in Tirol – Δ Steinplatte (1.666 m) – Lofer – Δ Hirschbischl (1.183 m) – Taubensee (Track)127 km | 5:57 h | 21,4 km/h | 2.550 Hm Ü: Camping Simonhof | 19,80 € Ganz schöne Fahrt durch die Bayrischen Alpen zu Beginn. Bei wunderbarem Wetter vorbei am Wendelstein, dann hoch zum Sudelfeld (unauffälliges Skigebiet) und weiter der Deutschen Alpenstraße folgend bis Oberaudorf. Hat mir gut gefallen, vor allem der letzte Abschnitt. Eine auffällige Holzbrücke brachte mich dann über den Inn zurück nach Österreich. Dann folgend auch ein klasse Abschnitt vor der Bergkulisse des Kaisergebirges Richtung Kössen. Mit dem Walchsee lag dort auch wieder ein weiterer malerischer See am Weg. Sehr schön zu fahren war dann auch kurz nach dem See ein Radwegabschnitt Richtung St. Johann in Tirol. Ab Waidring dann die letzte richtig harte Bergprüfung der Tour – die Rampe zur Steinplatte. Um diese möglichst leicht anzugehen, versteckte ich mein Gepäck zu Beginn der Auffahrt am Straßenrand. Ich riskiere das nicht für jede Stichstraße, wenn sie so exorbitant steil sind wie die zur Steinplatte dann schon. Noch kurz zuvor in Kirchdorf fühlte ich mich ziemlich platt, doch kaum ging es rein in die Rampe waren die Energien zurück und es lief wirklich gut da hoch. Diesmal ließ ich mich auch von einem Verbotsschild vor der finalen Sektion nicht aufhalten. Das gilt tatsächlich wohl ohnehin nur für Autos. An meinem Fahrrad hat sich auf jeden Fall niemand gestört. Die Steinplatte ist ja eher als Skigebiet bekannt. Man hat dort aber Einiges getan, um auch in der Sommersaison die Gäste nach oben zu locken. So wurden z.B. eine Art Dino-Erlebniswelt und eine über dem Abgrund schwebende teilweise durchsichtige Aussichtsplattform gebaut. Das Ganze scheint zu funktionieren, denn es war doch ziemlich viel los da oben. Für mich war es bei Traumwetter eines der Highlights der Reise. War allein schon ein Vergnügen, die vielen Kinder beim Spielen im Dino-Park zu beobachten. Landschaftlich auch toll. Wenn das Wetter passt ist die Steinplatte auf jeden Fall einen Besuch wert. Wer nicht so darauf steht, sich derart heftige Rampen mit dem Rad hoch zu quälen, der kann von Waidring aus natürlich auch bequem mit dem Lift da hochgondeln. Nach der Steinplatte war schon noch ein Stückchen zu fahren bis ins Ziel im Berchtesgadener Land. Mit dem Hirschbischl lag auch noch eine weitere nette kleine Rampe auf dem Weg. Insgesamt zwar längst nicht so schwer wie die Steinplatte, in der Spitze aber nochmal deutlich steiler. Der Schlussteil ist ja mit den berühmten 30 % Steigung ausgeschildert. Nun, die werden es wohl nicht ganz sein, aber das kleine Kettenplatt habe ich dort definitiv gebraucht… Camping Wolfsee im MorgenlichtSteinplatteTag 19 (Do 06 Jul 17) Taubensee – Königsee – Berchtesgaden – Δ Hinterbrand (1.130 m) – Δ Roßfeld (1.542 m) – Hallein – Golling – Δ Pass Gschütt (957 m) – Hallstatt (Track)115 km | 5:21 h | 21,5 km/h | 2.140 Hm Ü: Camping Klausner | 12,20 € Nach rasanter Abfahrt schlug ich in Ramsau den Radweg Richtung Schönau/Königsee ein. Es folgte eine abartig ansteigende Pistensektion, bei der ich mich schon fragen musste: Ist das hier der Ernst? Für hartgesottene MTB‘ler sicher machbar, mit Reisegepäck aber absolut unfahrbar. Unter einem Radweg verstehe ich schon was anderes. Von oben kommend warnt immerhin ein Schild „Steilstrecke – Radfahrer absteigen“. Das sollte man ernst nehmen…Nach diesem zum Glück nur kurzen Pistenterror geht es auf Asphalt weiter – kurz nochmals fröhlich um die 20 % ansteigend, nun aber wenigstens fahrbar. Nach diesem unerwartet heftigen Auftakt ging es dann abfallend weiter nach Schönau. Ich war noch nie im Berchtesgadener Land, und bin natürlich auch mal runtergelaufen zum Königsee. Wollte einfach mal die Stimmung auf mich wirken zu lassen. War schon ordentlich Touristenauftrieb…Irgendwann werde ich mich vielleicht auch mal auf eines der Schiffe begeben. Nach dem Königsee ging es bergig weiter. Zunächst von Berchtesgaden nach Hinterbrand. Der Anstieg ist hammerschwer, hatte ich so nicht ganz auf der Rechnung. Hätte im Nachhinein betrachtet fast einen Platz in meiner HC-Kategorie-Aufstiegsliste der Reise verdient. Nach einer Pause in Obersalzberg (viele Touristen) bin ich dann die Roßfeld-Panoramastraße gefahren. Auf die war ich sehr gespannt. Ich wurde nicht enttäuscht. Sind schon grandiose Ausblicken dabei, vor allem oben im Bereich des Scheitelpunktes. Ziemlich lange und sehr rasante Abfahrt dann bis Hallein. Dort unten gute Wärme (>30 °C), die mir für den Rest des Tages bis zum Hallstätter See dann auch erhalten blieb. War aber kein Problem, denn das Streckenprofil mit dem sehr einfachen Pass Gschütt war nicht mehr die große Herausforderung. Der Campingplatz in Hallstatt war voll belegt, ich kam nur noch auf einer Nebenwiese unter. Das habe ich bei so einem Welterbe-Ort zwar fast erwartet. Aber nicht, dass die Campingäste fast ausschließlich aus Tschechien kommen. Holländercampings erlebt man z.B. ja schon mal öfters, vor allem in Frankreich. Einen Campingplatz nur mit Tschechen habe ich nie gesehen. Ausblick von der Roßfeld-Panoramastraße auf das GöllmassivDie Kollegen dort waren Teil einer ganzen E-Bike Truppe. Typisches Outift Tag 20 (Fr 07 Jul 17) Hallstatt – Obertraun – Δ Koppen Pass (690 m) – Bad Aussee – Δ Loser Alm (1.600 m) – Δ Pötschenpass (963 m) – Bad Ischl – Traunkirchen – Δ Grossalm (830 m) – Steinbach am Attersee – Δ Scharflinger Höhe (600 m) – St. Gilgen – Wolfgangsee (Track)147 km | 6:26 h | 22,9 km/h | 2.290 Hm Ü: Camping Lindenstrand | 13,00 € Schöner Auftakt entlang des Hallstätter Sees bis Obertraun. Das Örtchen ist sicher sehenswert, ich habe mir dort aber wieder mal nur den Supermarkt von innen angesehen. Die erste längere Pause habe ich dann erst im Kurort Bad Aussee eingelegt. Bin dort ein wenig durch den Kurpark gewandelt und dabei unter anderem auch an der bekannten Mercedes-Fußgängerbrücke vorbeigekommen. Sehenswerter Ort. Nächstes und gleichzeitig herausragendes Ziel des Tages war die Loser-Panoramastraße. In bewährter Manier für solch steile Stichstraßen deponierte ich mein Gepäck noch vor der Mautstelle irgendwo im Gebüsch, so dass die schwere Auffahrt kein großes Problem war. Oben war es wieder mal großartig. Herrliches Wetter, große Ausblicke. Nach der Loser Alm ging es über den Pötschenpass und dann im Trauntal weiter bei harten Gegenwind nach Bad Ischl. Zum Glück ließ der frustrierende Wind dann bald nach und ich kam dann ganz angenehm durch einen längeren Flachteil bis zum Traunsee. Schöne Fahrt dort. Heraus sticht besonders der Ort Traunkirchen mit einem in den See vorgerückten kleinen Berg, darauf thronend ein Kirchlein. Der Rest des Tages war eine Parade der bekannten Seen des Salzkammergutes. Besonders auffällig der Attersee. Den habe ich in der Abfahrt erlebt, und von oben kam die tiefblaue Färbung des Sees besonders zur Geltung. Am Wolfgangsee endete dann der Tag. War etwas schwierig, dort ein Plätzchen auf einem der ausnahmslos (angeblich) voll belegten Campingplätze zu ergattern. Jedenfalls wurde ich auf zwei Plätzen erst mal glatt abgewiesen bevor es dann beim Camping Lindenstrand doch noch geklappt hat. Pause am Hallstätter SeeAusblick von der Loser AlmTeufelskralle an der Loser AlmTag 21 (Sa 08 Jul 17) Wolfgangsee – Strobl –Δ Postalm (1.330 m) – Δ Lienbach Sattel (1.305 m) – Golling – Δ St. Koloman (909 m) – Hallein – Δ Gaisbergspitze (1.265 m) – Salzburg (Track)116 km | 5:23 h | 21,5 km/h | 2.350 Hm Letzter Tag der Reise. Der Auftakt einfach, denn bis zum östlichen Ende des Wolfgangsees war es nur ein flaches Radwege-Einrollen. Ab Strobl dann, so wie sich das gehört , aber wieder uphill. Ziel dieses ersten Aufstieges war die Postalm. Da hinauf waren sehr viele Radler unterwegs, hauptsächlich waren es Teilnehmer der Extrem-Triathlonveranstaltung SOCIALMAN. Am Straßenrand zudem viele Betreuer und Angehörige, die auch für mich mal ein paar Anfeuerungsrufe übrig hatten. Hat Spaß gemacht. Die Triathleten sind direkt über den Lienbach Sattel weiter zum Lammertal, ich habe vorher noch den kurzen Stich zur Postalm mitgenommen. War auch ganz schön, sehr ruhig. Ich bin von da auch noch ein Stück zur Postalmkapelle (1.304 m) gewandert. Die Strecke das Lammertal hinab bis Golling war ich zwei Tage zuvor bereits in umgekehrter Richtung gefahren. Da war ich noch an der Lammerklamm vorbeigerauscht. Diesmal hielt ich an, um mir die Schlucht anzusehen. Normalerweise ist dafür eine Gebühr fällig. Ich habe der Dame am Einlass gesagt, dass ich mir nur mal kurz die „Dunkle Klamm“ (imposantester Teil der Schlucht unweit vom Einlass) ansehen will. Sie hat mich daraufhin so durchgelassen. Auch nicht schlecht. In Golling steuerte ich wie zwei Tage zuvor den Supermarkt an. Erneut waren auffällig viele Reiseradler vor Ort, dürfte wohl an der Lage am Tauernradweg liegen. Von da aus wäre es ein Leichtes gewesen, im Salzachtal gemütlich über Hallein bis ins Ziel nach Salzburg zu rollen. So einfach wollte ich die Reise selbstverständlich nicht ausklingen lassen und hatte mit für einen würdigen Abschluss noch ein paar knackige Höhenmeter überlegt. Zunächst mal bin ich über St. Koloman nach Hallein gefahren. Ein ziemlich steiler Anstieg, ansonsten aber wenig Spektakel. Der krönende Abschluss war dann die Gaisbergspitze. Dafür waren noch mal fast 900 Hm aufzusteigen, teilweise auch richtig steil, vor allem die letzten beiden Kilometer. Aber hat sich gelohnt. War genial da oben, Aussicht und Wetter ein Genuss. Über 2 h habe ich noch auf dem Gipfel des Salzburger Hausberges zugebracht, erst dann bin ich runtergerollt nach Salzburg zum Bahnhof. WolfgangseeBlick von der Gaisbergspitze auf SalzburgRückreiseZurück ging es wieder per Fernbus – und wieder mit Problemen. Erstes Teilstück Salzburg - München. Der Bus war pünktlich und hatte, anders als bei der Hinfahrt, diesmal sogar einen Heckträger für Fahrradtransport dabei. Das Problem ergab sich dann in München. Nach längerer Passkontrolle an der Grenze AUT-D wohl bereits etwas unter Zeitdruck hat sich der Fahrer dort nämlich verfahren und sich daraufhin mitten in der Stadt an einem gewagten Wendemanöver versucht. Dabei hat er den Bus bei Rückwärtsstoßen mit dem Heck an eine Mauer gesetzt. Mein Rad war das letzte auf dem Heckträger und hat das meiste abbekommen… Etwas Aufregung natürlich dann wenig später auf in München ZOB… Letztlich kam ich noch ganz gut nach Hause. Glücklicher Umstand war, dass nach Dresden dann kein Doppelstockbus fuhr und so das Fahrrad direkt in den Kofferraum gelegt werden konnte. Mit dem verbogenen Hinterrad hätte es nicht so ohne weiteres auf einen Heckträger gepasst. Und der Schaden? Das Hinterrad war hinüber und der Gepäckträger leicht verbogen. Sonst alles in Ordnung. Hätte schlimmer kommen können. Wenn der Rahmen einen Knacks abbekommen hätte, wäre ich dann doch ziemlich sauer gewesen. Hat auch so gereicht. Von den Problemen mal abgesehen ging das insgesamt aber schon auch ganz gut mit dem Bus. Ich werde den Fernbusunternehmen deshalb sicher noch mal eine Chance für eine Fahrt mit Radtransport geben. So viel Pech kann man einfach nicht nochmal haben.
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#1307843 - 27.10.17 07:00
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Hast Du schon einmal an Nachzentrieren gedacht? Nun, das ist tatsächlich ärgerlich, aber zugleich Glück im Unglück. Wäre so etwas auf der Anreise oder der Tour selber passiert ... Und solange kein Personenschaden zu verzeichnen ist, kann jeder Schaden behoben werden. Ich würde mir dennoch den Rahmen nochmals genau betrachten, nicht, dass er doch etwas verzogen wurde. Die tolle Tour ist ja schon eine Entschädigung für den Ärger!
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) |
Geändert von Keine Ahnung (27.10.17 07:00) |
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#1308380 - 30.10.17 11:48
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Keine Ahnung]
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Hast Du schon einmal an Nachzentrieren gedacht? "Was zum Zentrieren"...Das hatten die Leute im Radladen auch gleich gerufen, als ich das Rad dort so abgegeben hatte. Habe mir gleich ein neues Hinterrad analog zum dem Alten (das war noch kein Jahr alt...) aufbauen lassen. Den Rahmen haben sie sich dort auch noch mal angesehen und keine Schäden feststellen können. Ich glaube es mal, selber habe ich auch nichts gesehen. Beim Fahren mit dem neuen Hinterrad ist auch nichts zu merken.
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#1308385 - 30.10.17 12:10
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Ich habe noch eine Bildergalerie mit ein paar mehr Fotos der Reise zusammengebastelt: Link Bildergalerie (197 Fotos) Am besten über die Schaltfläche oben rechts in den Vollbildmodus gehen. Da werden die Bilder etwas größer angezeigt. Wirkt besser.
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#1308390 - 30.10.17 12:47
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Sehr schön! - Einen "Schuhstall" kannte ich bisher noch nicht.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1308731 - 01.11.17 16:02
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Super Bilder! Bin aus Salzburg und bekomme jetzt schon wieder Fernweh und Anfälle von Patriotismus, wenn ich Deine Bilder ansehe. Da hast Du Dir wirklich Gustostückerl ausgesucht! Respekt. LG Martin
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#1308781 - 01.11.17 23:20
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Schöne Fotos. Welche Taschen hast du hinten am Träger?
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#1308877 - 02.11.17 21:51
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: ro-77654]
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Das sind Vorderradtaschen der Firma Bach. Über diese Taschen kann ich wirklich nur Positives sagen. Sind leicht (aus Cordura), dennoch äußerst robust. Dazu ein genial einfaches Befestigungssystem. Und obwohl nicht wasserdicht (brauche ich nicht) halten sie normalen Regen auch gut ab. Kurzum: Das Beste, was ich an Radreisequipment besitze. Leider stellt die Firma Bach schon lange keine Radtaschen mehr her. Sind daher heute wohl nicht mehr zu bekommen. Ich habe mir die Dinger 1995 für meine zweite Radreise gekauft (habe sogar noch die Rechnung da: 149 DM ) und seitdem im Einsatz. Zunächst wirklich noch am Lowrider genutzt, hinten hatte ich damals richtige Hinterradtaschen dran (auch von Bach). Seit ein paar Jahren bin ich nun mit leichterem Gesamtsetup und nur noch mit Gepäckträger hinten und diesen kleinen Taschen unterwegs. Klappt für mich hervorragend.
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#1309108 - 04.11.17 07:21
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Kannst du mal eine wiegen und mir das Gewicht verraten? Haben die 2 x 20 Liter Inhalt oder weniger?
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#1309166 - 04.11.17 16:07
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: ro-77654]
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Eine Tasche wiegt 641g. Zum Inhalt kann ich leider nichts sagen.
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#1309173 - 04.11.17 17:06
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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#1310050 - 10.11.17 08:33
Re: Ostalpen (Wien – Salzburg)
[Re: Moarg]
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Habe bei Ebäh-Kleinanzeigen zwei Bach-Taschen gekauft. 25 Euro inklusive Versand, wie neu. Sie wiegen a 520 Gramm. Die beiden Querriemen wie bei deinen fehlen und oben ist statt Reissverschluss ein Mesh-Bereich. Es ist offensichlich kleine Taschen für vorn, vermutlich ungefähr so groß wie Ortlieb-Lowridertaschen. Mit einer Mülltüte drin sind die sozusagen wasserdicht. Maße 30 hoch, 27 bis 15 breit und 13 tief. (Ortlieb City Roller vorn 30, 25, 14, 1210 Gramm)
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