... Ich kann täglich 500g Brennnesselblätter essen...
Ich gebe zu, dieses Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen. Meine "Biberl" brauchten mehr. Mit Brennnesseln als Futtermittel habe ich meine Erfahrungen.
In meiner Kindheit hatte ich neben vielen anderen Pflichten die Aufgabe, die jungen Gänse zu hüten, und die Küken zu versorgen. Wenn die "Biberl" Hennen geworden waren, durften sie einige Jahre für uns Eier legen, bevor sie in den Suppentopf wanderten. Einige der Hähne wurden auf dem Münchner Oktoberfest für uns gebraten, andere verschenkt. Die Gänse wurden zu Kirchweih geschlachtet und gerupft, ihre Daunen für das Heiratsgut der Kinder in Bettbezügen im Speicher aufgehängt.
Die Küken gerieten besonders gut, weil ich ihnen für ihr Futter junge Brennnesseln mit dem Wiegemesser ganz klein schnitt. Dazu bekamen sie noch klein geschnittene, gekochte Eier ihrer Mütter.
Das Wort "Nahrungsergänzungsmittel" ist auf unserem Anwesen heute noch unbekannt. Vielleicht ist es zu lang, um es sich zu merken. An Ernährungsberatern, die ich nur aus dem Fernsehen kenne, stört mich häufig ihr ungesundes Aussehen. Von einem zum andern wechselt das gelegentlich pseudowissenschaftliche Repertoire. Den Absolutheitsanspruch auf Alleingültigkeit seiner Thesen erhebt jeder. Mancher predigt sogar seine eigene, seligmachende Lehre. Das fast grenzenlose Speichervermögen des Internets ist nun in der Lage, sie alle der Welt vorzustellen, und alle mitreden zu lassen.