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#1061767 - 15.08.14 13:28 Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel
juewe
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abwesend abwesend
Beiträge: 317
Dauer:17 Tage
Zeitraum:25.7.2014 bis 10.8.2014
Entfernung:1300 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich
chSchweiz

Radtour 2014 Schweiz Frankreich
Dauer: 17 Tage
Zeitraum: 25.07.2014 bis 10.08.2014
Entfernung: 1299 Kilometer
Bereiste Länder: Schweiz und Frankreich

Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel bis Perl

Reisedauer: knapp 2,5 Wochen, ca. 1300 km, Höhenmeter: ca 11 000, Ruhetage: 1,5.

Die Strecke ist bei gpsies zu bewundern. Diese Route ist ein manueller Track und basiert auf den diversen weiter unten genannten Tracks sowie auf meinen Erinnerungen. Insbesondere die diversen „Voie Verts“ sind z.T. recht gut im Internet dokumentiert, auch in ihren Ausbaustufen. Ich würde empfehlen, diese Quellen vor einer Tour zu studieren und entsprechend in die Planung einfließen zu lassen. Insbesondere sind in obigem Track auch richtig miese Wegestrecken enthalten (mit Hubbel- und Vegetationspisten, Schlaglocherfahrungstrips und auch zahlreichen Stellen, an denen nervöse Hunde und noch nervösere Halter mehr oder wenige unvorbereitet den Weg kreuzen), also Obacht!

Rad: Patria Trondheim mit Rohloff, Scheibenbremse, ca 23kg Gepäck

Übernachtung: Zelt (oft und gerne) und Hotel (selten aber auch gerne ;-))

Pannen : ach, reden wir über was anderes...

Technische Probleme: „Singender“ Nabendynamo oder Nabe (zirpt wie Grillen nur sehr laut) und zeitweiliger, wohl feuchtigkeitsbedingter Ausfall meiner Beleuchtung (Edelux). Der Akku meiner kleinen Kamera war irgendwann leer, und da mein Smartphone irgendwann nur noch Bilder wie durch ein Milchglas machte, habe ich dann keine Bilder mehr gemacht.

Karten, Tracks und Infos:
OpenCycleMap-Offlinekarten mit diversen Tracks auf Android Handy mit LocusPro als Kartensoftware.
Roadbook Jura Route: hier im Rad-Wiki . Klasse Sache, vielen Dank StefanS!
Alle gefahrenen Routenteile lagen als Track vor:
Veloweg 7 (Jura): vermutlich bikemap.net
Nyon – Genf: Rad-Wiki
Genf – Lyon: Rad-Wiki
Lyon – Perl: Radweg Charles le Téméraire bei biroto.eu

Strom: Zzing mit neuem Akkuset, gespeist vom SON Nabendynamo, Ladung reichte für das Smartphone (HTC One M8) und iPad (2te Gen.), bei letzterem aber zur maximal 80%igen Aufladung.

Nutzlosestes Ausrüstungsstück: um diesen Platz streiten sich eine funktionsuntüchtige Pumpe und mein Forumsbuff, das offensichtlich dazu führt, dass ich niemals Forumisten auf Tour treffe (na gut, eine Ausnahme letztes Jahr).

Wichtigstes Ausrüstungsstück: Smartphone, weil es als Karte und Navi diente, sowie meine heißgeliebten Regengamaschen, die ich diesmal reichlich einsetzten durfte.

Vorbemerkung:
Nachdem einerseits meine Radelfitness sich in den letzten Jahren doch ziemlich verbessert hat, andererseits seit Anbeginn meiner Tourenkarriere 2001 Berge oder Hügel immer ein Angstgegner waren, wollte ich dieses Jahr mal testen, ob ich mittlerweile nicht vielleicht „bergfähig“ sei.
Relativ kurzfristig, weil eine Mitfahrgelegenheit plötzlich entfiel, entschied ich mich für eine Tour durch das Jura (Schweizer Veloroute 7), angeregt durch den Bericht von natash (danke dafür!) Im Schatten der Hochalpen:KA-Avignon zickzack. Plan B war, sollte der Berge-Test negativ ausfallen, die Jura-Route abzubrechen und einfach gemütlich in das Elsass und von dort dann weiter in den Burgund zu rollen.

Außer der Jura-Route hatte ich zu Beginn der Tour keine konkreten Pläne, wohl aber diverse Tracks und Ideen im Gepäck. So kam es, dass die anschließenden Streckenteile entlang der Rhone und später Saône und Mosel recht schlecht vorbereitet waren – was bisweilen, vor allem bei schlechter Wegequalität, zu etwas Frust führte.

Alles in allem aber eine wunderbare Erfahrung und Tour. Was das nachfolgende Tagebuch angeht, pflege ich offensichtlich einen eher persönlichen, glossenhaften Stil, der die technischen und vielleicht die einen oder anderen Streckendetails ziemlich vernachlässigt. Seht es mir bitte nach. Für die hier evtl. zu kurz kommenden technischen Details stehe ich aber gerne zur Verfügung – per Thread-Dialog oder PN.

Mit diesem Bericht möchte ich auch diesem Forum, das mich nunmehr seit mehr als 8 Jahren oft hilfreich begleitet hat, ein wenig zurück geben.

24.07
Mit dem City Night Liner von Hamburg nach Basel

Da ging es mal gleich los: da der zubringende Metronom angekündigt 10 Minuten Verspätung hatte, muss meine Frau mich und mein Fahrrad zum Bahnhof nach Harburg bringen.
Im CNL dann gedrängte Enge und Hektik. Einige der Fahrradstellplätze sind belegt, obwohl keine Reservierung ersichtlich ist. Wie sich herausstellt,
hat eine fünfköpfige Schweizer Gruppe zwar gültige Tickets inklusive internationaler Fahrradkarte, aber keine Fahrradreservierungen. Zwischen Hamburg und Hannover müssen die nun um ihre Weiterreise bzw. zumindest um die Weiterreise ihrer Räder bangen. Der Schaffner gibt sich verständnisvoll, schließlich wurde das Ticket wohl am Bahnschalter gekauft, aber er verlässt die Gruppe und das Abteil dann erst mal mit der kaum Hoffnung machenden Bemerkung, er müsse mal schauen, ob er da etwas organisieren könne, aber er denke eher nicht, und sie sollten sich schon mal auf das Unvermeidliche vorbereiten.
Ich verlasse den Platz dieses Dramas und schleife meine Taschen durch die engen Gänge zu meiner lauschigen Viererkabine, wo ich dann auch gleich von drei Damen begrüßt werde. Meine mitgebrachten Schokokekse sind zwar keine kulinarische Offenbarung, aber immerhin brechen sie ein wenig das Eis, und der Rest des Abends verläuft ganz angenehm mit Lesen und Plauschen.
Am nächsten Morgen, in Basel, stellt sich heraus, dass der Schaffner noch etwas arrangieren konnte und die unselige Geschichte mit den Rädern der Schweizer Gruppe doch ein gutes Ende genommen hat.

25.07
Basel – St. Ursanne

Platten

Schande! Am ersten Tag! Und vor dem entscheidenden ersten Pass, derjenige, welcher zeigen wird, ob diese Tour und solche Touren überhaupt funktionieren. Und dann das! Quasi am Fuß des Passes. Mist. Und nochmal Mist ! Auch noch das Hinterrad, also mit Kettengefummel und garantiertem Händeschmutzigmachen. Mist ! Noch ein bisschen testen, vielleicht täuschen die Sinne ja. Aber es hilft nichts, weiterrollen macht nur deutlich: da geht nichts mehr. Kann man auch auf der Felge weiterrollen? Nur mal so hypothetisch? Ok, hilft nichts.
Ich halte an einem eingezäunten Grundstück, am Hauseingang sitzt ein Mann der ebenfalls etwas zu reparieren scheint. Vielleicht erhoffe ich mir so eine Art solidarische Hilfe. Ich könnte ja auch woanders... Eigentlich geht alles recht fix: Werkzeug raus, Hinterrad gelöst, oh ja, die Befestigungsschraube des Ständers, das vorwitzige Ding, ist der Bremsscheibe im Weg. Gut, drehe ich die eben auch raus. Schließlich kann ich das Rad ausbauen. Schnell noch die Plastikzunge in die Bremsscheibenaufnahme. Dann Gefrickel, Schlauch raus. Na, wo bist du, bösartiges, nachmittags- und tourverderbendes Loch? Es entpuppt sich als Riss, in etwa da, wo ich die Hebelwerkzeuge angesetzt hatte (später soll sich herausstellen, dass die Ursache ein kaputtes Felgenband war). Mist!
Nächster Mist: der Flickenkleber, weitgereist aber nur einmal benutzt. Das hat ihm nicht gut getan, die fünf Jahre seit dem ersten Einsatz. Er hat den Zustand gewechselt, von flüssig zu knapp vor Gummi. Mist! Aber: er klebt noch! Das eigentliche Debakel aber kommt erst noch. Die Pumpe! Ich erinnere, eins der ersten Ausrüstungsteile, die ich gekauft habe. Und nun bringt sie mal gerade lächerliche zwei, gefühlt vielleicht ein Bar.
Um es kurz zu machen: eine uralte Rennradpumpe von einem ebensoalten Exemplar Anwohner (ne ne, nicht der vom Hauseingang, der hatte sich verdrückt) und ein Ersatzschlauch (auch vieltausendkilometriger Mitreisender) haben dann das Problem gelöst. Also, das mit dem Kleber , das ist eigenblöd, zugegeben. Aber mit der Pumpe, da brauch ich noch einen Schuldigen.







Am Ende des Tages standen zwar nur 69 Kilometer auf dem Tacho, ab ich hatte meine ersten beiden Pässe überhaupt erradelt bzw. “erschoben”, Chalpass und Col de la Croix, und damit waren die größten Bedenken, ob ich überhaupt bergfähig bin, prinzipiell beiseite geräumt. Hurra! Ich kann Alpen ;-).

26.07
St. Ursanne – Camping La Cibourg


Der Aufstieg hinter St. Ursanne ist heftig. Drei Schiebestrecken heute, aber insgesamt gut machbar. Leider ist das Wetter nicht sehr gut, häufiger Regen trübt die Freude dann doch ziemlich ein. Zudem die erhofften grandiosen „Beweisfotos“ so natürlich auch nicht wirklich gelingen wollen. In Saignelégier eine Druckluftpumpe, brauchbares Flickzeug und einen Ersatzschlauch erworben. Ganz schön teuer, die Schweiz..








27.07.
Camping La Cibourg – Baulmes


Katastrophe, Beinahe Sorte
Im Abfahrtsrausch, noch vor dem Col d'Aguillon, vierziger Tempo, dann ein komisches Geräusch, als ob ein Teil verloren gegangen wäre. Mehr ungläubiges Anbremsen, dabei den Boden über die Schulter zurückblickend absuchend. Da ist nichts. Ganz runterbremsen. Zum Sichergehen. Da liegt wirklich nichts. Aber das Hinterrad, das hatte ja auf vorangehenden Touren gerne mal die ein oder andere Speiche aus der Pflicht entlassen. Es folgt eine lockere Speicheninspektion, noch im Sitzen. Dann sehe ich, dass sich ein Gurt der Ortlieb-Taschen zwischen Schutzblech und Mantel geschoben hat, das lose Ende mit dem Plastikhaken baumelt auf Nabenhöhe bei den Speichen. Oops, das hätte ins Auge gehen können. Hatte ich in der Pause vor der Abfahrt vergessen, die Tasche vernünftig zu schließen. Wären Gurt und Pinökel bei voller Fahrt in die Speichen gekommen...mag man sich nicht ausdenken, was da hätte passieren können.

Bei der Einkehr in einem Gartenausschank bin ich neben einem MTB fahrenden Pärchen der einzige Gast. Wir wechseln ein paar Worte, so richtig verstehe ich aber nicht, wo sie herkommen. Wohl eine Rundtour. Eine Stunde später sehe ich sie wieder, wie sie die selbe Anhöhe hinaufkeuchen, die ich gerade geschafft hatte. Kurzer Gruß.










Als ich am Ende des Tages nach berauschender Abfahrt dann durch Baulmes trödele, uninspiriert, ob ich nun eine Unterkunft suchen oder weiter radeln soll, treffe ich die beiden erneut. Und zwar sind sie gerade dabei, ihr Gepäck abzuladen, und beziehen eine, wie ich dachte, recht traumhafte Ferienwohnung mitten im Ort mit großer, freundlicher Glasfassade. Nicht nur, dass mir in genau dieser Sekunde auch klar wird, dass ich heute keinen Meter mehr radeln will, es stellt sich auch heraus, dass die Beiden hier wohnen, es sich also mitnichten um eine Ferienwohnung handelt. Schade. So eine Wohnung hätte ich auch sofort genommen.
Aber dennoch seltenes Glück, kaum hundert Meter weiter finde ich ein niedliches kleines Hotel, L’Auberge, die nette Besitzerin (deren Schuldeutsch fast perfekt ist!) macht mir sogar einen Sonderpreis und ermöglicht mir trotz geschlossener Küche noch ein Essen. So genieße ich stolz (wegen der Pässe) und zufrieden (weil satt und warm und geborgen) den Abend unter einer Kastanie im „Hotelgarten“ mit Blick auf das Dorf.







28.07.
Baulmes – Coinsins


Mit Wehmut das nette Hotel L’Auberge verlassen. Es beginnt ziemlich schnell die nächste Passsteigung. Anfangs noch moderat bis Vallorbe. Hier entscheide ich mich, den Jura-Radweg kurzfristig zu verlassen, da der offizielle Aufstieg in das Vallée de Joux grobschottrig und steil sein soll. Das Rad-Wiki Roadbook schlägt als Alternative die Strecke über den Col du Mont d'Orzeires vor, und ich entscheide mich dafür. Pünktlich zum Erreichen der Passhöhe setzt dann auch Regen ein, klar, schließlich will ich ja auch Fotos machen.
Die Schönheit des Vallée de Joux erschließt sich mir nicht so wirklich, und ich überlege, ob die Routenplaner eventuell einfach die Aufgabe hatten, Höhenmeter zu sammeln und dafür nach Gelegenheiten suchten.







Ich verlasse das Vallée über den Col du Marchairuz, und dieser Pass stellt sich als meine größte Herausforderung bisher (und im Nachhinein auch insgesamt) heraus – obwohl ich, wenn ich die Karte richtig deute, die Passhöhe im eigentlichen Sinne gar nicht erreiche, sondern zuvor in ein Hochtal abbiege, das gemächlich abfällt (Parc jurassien vaudois?).



Dort, unter einen etwas kargen Baum gekauert, warte ich erneut starken Regen ab. Bei einer Dose Cashews vertreibe ich mir die Zeit, doch es hört nicht auf zu schütten. Schließlich wird es ausserdem schlagartig immer kälter, zudem sehr böig und windig. Ich entschließe mich, nicht länger zu warten, und rausche nun einige hundert Höhenmeter hinab, oft durch stürmische Rückenwinde unterstützt. Erst am Ende der Abfahrt wird es allmählich wieder wärmer. Durch den penetranten Regen genervt, falle ich in das erstbeste Hotel auf dem Weg ein.

29.07.
Coinsins - Genf - Rhone Radweg- Seyssel

Überraschend gutes Wetter beim Aufstehen, es regnet nicht. Das gibt sich aber, just im Moment zur Sattelzeit setzt erst Niesel-, wenig später dann richtiger Regen ein. So macht das Spaß, man muss ja auch mal Gelegenheit haben, die teuren Spezialklamotten zu testen. Erfahrenen Radlern sag ich nichts Neues, je mehr Wasser von außen die Textilie abhält, desto unpassender wird der Schweissinnendruck. Gut, man kann ja auch ganz langsam radeln, um die nervige Transpiration möglichst zu vermeiden.
Ganz langsam radle ich dann auch, leider aber Hügel und Berge rauf, und obwohl ich mich bemühe, dabei nicht an Schweiß zu denken, das hilft nicht so wirklich.
Für die Passage durch Genf wird mir sogar vergleichsweise gutes Wetter zuteil, dafür krieg ich es danach, ausgerechnet beim Rhonedurchbruch, doppelt. Sagte ich schon mal Mist? Egal! Mist! Die Tagesdevise könnte lauten: rein in die Plünnen, raus aus den Plünnen. Heute sind gefühlte zwanzig Klamottenwechsel angesagt. Und noch was: Regengamaschen sind Gold wert!









Der Camping ist von einer Horde Jugendlicher belegt, alles dabei zwischen 8 und 14. Haha, und ich habe es geschafft, mich in ihren täglichen Duschappell reinzudrängeln und eine der vier Duschen zu kapern! Ok, die üble Seite war: oh mein Gott, wie sehen denn die Duschen aus! Ist denen denn gar nix heilig? Ürgh....
Und Premiere, Zelt bei Regen aufgestellt und bezogen. Und auch Premiere, alles ist klamm! Zur Feier des Tages und zum Frustabbau gibt es Dosenbier von der Tanke. Und ein Filmchen vom iPad - nobel geht die Welt zugrunde. Hoffe nur, dass das Bierchen keinen Harndrang auslöst, bei den beengten Verhältnissen und der Sumpflandschaft ums Zelt herum krieg ich entweder einen Krampf beim Schuhe Anplünnen, oder saue die Schuhe ein, wenn ich sie auf die bequeme, den beengten Raumverhältnissen entsprechende Weise anziehe, am wahrscheinlichsten aber beides.
Übrigens, Genf: erinnert mich beim Durchradeln an Göteborg! Vielleicht, weil da auch mal kurz gutes Wetter war...?

30.07
Seyssel - Serrières de Briord


Regen, wieder mal Regen. Relativ unspektakulär, wie die Rhone sich nun durch das Jura schiebt. Der Radweg ist größtenteils ein Traum, eigene, frisch asphaltierte Trasse, gut ausgeschildert. Wo keine eigene Trasse, da auf dem Asphalt dann eine markierte Sonderspur.



In der Mittagspause dann Testosteron überflutete Jugendliche im Auto. Erst den Wagen über das Heck in die Kurve geschleudert, dann laut Musik, dann Rufe. Ausgerechnet an so einem naturschönen Platz.
Auf dem Zeltplatz sind etliche Stellboxen überflutet, so das die Schuhe schon beim Begehen immer "quatsch quatsch quatsch" machen. Schließlich habe ich das Zelt unmittelbar neben einem Wohnwagen zweier Niederländer ausgerollt. Dann, die Plane noch auf dem Boden, erfolgt der volle Regenguss. Mist! Doch noch einen besseren Platz gefunden. Nun hörte auch der Regen auf, und ein warmer, kräftiger Wind trocknete Zelt, Handtücher und Klamotten. So schön kann Campen sein.
Nach dem Abendessen, bestehend aus einer Packung schwarzer Oliven und einer Dose Erbsen, noch auf ein Schwätzchen bei den beiden Niederländern reingeschaut.






31.07
Serrières de Briord - Meyzieu

Wieder mal ein Platten in La Balme-les-Grottes. Beim Flicken am Dorfbrunnen werde ich von einer Frau mit ihrem Sohn angesprochen, ob ich nicht an ihrem Mittagessen teilnehmen möchte. Erst will ich eigentlich weiter und lehne ab, aber als sich die Reparatur hinzieht und ich auch noch ihre Pumpe ausleihen muss, sage ich dann doch noch zu. Nachdem ich den Platten nicht erfolgreich geflickt, das Rad aber erst mal wieder hergerichtet und notdürftig aufgepumpt habe, radele ich satte 10 Meter, um dann gleich in die nächste Hauseinfahrt einzubiegen. Da gibt es dann ein vollständiges Mittagessen mit Tomaten und Zwiebeln als Vorspeise, dann Reis mit Wurst und Zucchini(?), dann Käse und schließlich noch eine Art Kompott. Ich genieße die ungezwungene Art sehr.
Sehr witzig auch, als mitten während des Essens Vater und Sohn plötzlich aufstehen, sich in den Türrahmen zum Hof stellen (die Tür ist die ganze Zeit offen, nur so ein Mückenschutz ist in den Eingang gehängt) und irgendwelche belustigten Grüße rufen. Wie mir erläutert wird, bespotten und verabschieden die beiden Urlauber so seit Tagen schon ihren Nachbarn, der nach dem Mittagessen in sein Auto steigen und wieder zur Arbeit fahren muss. Große Jungs eben.
Nach dem Essen Plattenflicken Teil II, und mit Unterstützung wird es auch was. Aber zuerst wird die Luftpumpe gesucht, die irgendwohin verlegt worden war. Sie bleibt für eine Viertelstunde unauffindbar. Schließlich findet sich die Pumpe wieder an, und es kann weiter gehen. In der Tat hatte der erste Flicken wohl zu wenig Antrocknungszeit, so dass er immer noch Luft durch lässt, wie der Wassertest zeigt. Entnervt will ich nun den Ersatzschlauch, den ich in der Schweiz für 8 CHF gekauft hatte, einsetzen. Hier aber stellt sich heraus, dass dessen Ventil kaputt ist. Zu allem Unglück hatte ich das Ventil des anderen Schlauchs gerade zuvor noch am Dorfbrunnen mit Kraft und Zange im Ventilsitz verankert - weil mich das blöde Ding so geärgert hatte und immer beim Abdrehen des Pumpenschlauchs auch wieder mit abging, somit also jedes Aufpumpen gleich wieder zunichte machte. So ist nun an ein einfaches Austauschen der Ventile natürlich auch nicht mehr zu denken. Mist! Schließlich flicke ich den Schlauch erneut, diesmal richtig, wie sich zeigt.
Schließlich heißt es Abschied nehmen. Mir wird spontan angeboten, als Gast zu bleiben, und ich muss gestehen, wäre das Hotel in Lyon nicht bereits gebucht gewesen, dann hätte ich das vielleicht sogar getan. Natürlich, weil ich mich willkommen fühlte, aber auch, weil es eine ziemlich einmalige Gelegenheit ist, mit den Menschen vor Ort in Berührung und Austausch zu kommen. Auch immer Teil des Pakets „Radtour“. Mal sehen, ob man sich wieder sieht. Mir jedenfalls bleibt es als warmherziger Reisehöhepunkt in lebendiger Erinnerung.








Nach einigen, betreffend des Reifens, etwas unsicheren Kilometern durch eine Landschaft, die ich sonst sicher mehr genossen hätte, komme ich an einer Kreuzung vorbei, an der mir ein freundlicher jüngerer Blondkopf mit braungebranntem Oberkörper, Rucksack auf dem Rücken und hinten auf seinem Rennrad aufgespannten Schlafsack, ein winkendes Handzeichen gibt. Nachdem wir uns kurz auf französisch geeinigt hatten, Englisch zu sprechen, wechseln wir dann doch recht schnell ins Deutsche, da ich hier einen Münchner vor mir habe.
Er war südlich der Pyrenäen gestartet, dann entlang etwa der Mittelmeerküste geradelt, schließlich entnervt vom touristischen Südfrankreich in einen Zug nach Lyon gestiegen und nun auf dem Weg Richtung Genf, dem Rhone-Radweg folgend. Nur musste er feststellen, dass es sich bei diesem Radweg, zumindest bei dem Teil, den er bislang befahren hatte, eher um die Vision eines Fremdenverkehrsmanagers handelte, als um einen gut ausgeschilderten oder gar baulich vorhanden Radweg. Da aber die Strecke, die noch vor ihm lag, deutlich besser, teilweise sogar ausgezeichnet ausgebaut ist, konnte ich ihn etwas beruhigen.
Schließlich trotz der wenigen Tageskilometer doch ziemlich entnervt und froh beim Camping aufgelaufen. Ok, ein stadtnaher Camping, da darf man nicht allzu anspruchsvoll sein. Schnell das Zelt aufbauen und Vorräte verbrauchen - könnte ja sonst was kaputt gehen.

01.08
Lyon

Weg von diesem grausamen Camping! Die Stellfläche für die Zelte ist unmittelbar an der Einfahrt gelegen, nebenan das Restaurant, in dem gestern noch kräftig eine Gruppenveranstaltung im Freien einen der wenigen regenfreien Sommerabende dieser Tour lautstark ausklingen lies. Mist! Und heute früh, gefühlte zwölftausend Arbeiter, die offensichtlich auf dem Camping wohnen und von hier aus dann pünktlich zum Arbeitsbeginn um sieben anstarten. Macht Spaß, wer will denn auch an so einem Tag lange im stickigen Zelt rumdösen. Also, Vorhang auf, und...flatsch, ein Vogel kackt aufs Zelt. So aggressiv wie Vogelpup angeblich sein soll, kann ich mich noch glücklich schätzen, den Treffer live miterlebt zu haben und sofort zur Reinigung schreiten zu können, bevor sich das Zeug wie Alienblut durch alle Schichten hindurch unaufhaltsam zum Erdkern durchfrisst.
Schließlich eingepackt und aufgesattelt. Die kommenden 23 Kilometer sind mit dem Ziel Lyon vor Augen ein Klacks. Prompt ist auch gleich ne Baustelle auf meiner Route, dank Navi umfahre ich das aber mutig mitten durch das Ungewisse. Das Ungewisse entpuppt sich später als riesiger Stadtpark, wunderhübsch zu erradeln. Weiter nach Lyon rein. Zum Schluss bin ich vom Flair der Stadt, besonders hübsch natürlich von der Flussseite aus, ganz begeistert. Als sich dann noch herausstellt, dass das Hotel ganz zentral am Place de Celestine (?) liegt und mein Zimmer sogar schon um 11 Uhr morgens bezugsfertig ist, kann die Stimmung fast nix mehr toppen. Naja, ein Wehrmutstropfen gibt es dann doch noch, ich kann mein Fahrrad nur irgendwo öffentlich abstellen. Die Idee, das Radl quasi heimlich die 4 teilweise enge Treppen hoch zu schleppen, verwerfe ich schnell. Wenn es dann halt passiert...







Auf dem Zimmer dann nach Velo-Läden recherchiert, und tatsächlich, da sind welche in der Nähe. Einer hatte auf Google sogar ne besondere Empfehlung eines Reiseradlers, der seine Frankreich-Tour dank des Einsatzes des Teams im Laden für gerettet erklärte und voll des Lobes ist. Und tatsächlich, die Jungs nehmen sich Zeit, haben die passenden Schläuche, sogar ein neues Felgenband, und die neue Pumpe, die darf ich sogar vorher antesten, ob sie auch wirklich meinen Erwartungen entspricht. Ich pumpe also, und wir messen mit der Profipumpe den Druck nach. Und siehe da, die 30 cm Standfusspumpe ist witzig und funktioniert. Schön, dass auch mal was geht. Mein Lichtproblem können die Jungs übrigens auch nicht lösen, die Edelux ist als geschlossenes System konzipiert, die kann man nur abbauen und einschicken. Vermutlich hat sie der Dauerregen gekillt. Aber keine Panik, ich habe ja noch meine Warnweste, in Frankreich ja Vorschrift bei schlechter Sicht. Die ist optisch so abschreckend, da käme auch die Edelux mit ihren flakscheinwerferartigen 80 Luxen nicht ran.
Der Rest des Tages besteht aus Mittagsschlaf, im Straßencafé abhängen, die neue Pumpe auspacken, bestaunen und wieder wegpacken und noch mehr Straßencafés.

02.08
Lyon
Nix geradelt

Nach dem Frühstück gleich ein Erfolgserlebnis. Den ausfindig gemachten Waschsalon gleich gefunden, offen war er sogar auch, die französische Bedienungsanleitung irgendwie übersetzt und schwupps, war die Maschine mit der Stinkewäsche am Rödeln. War vielleicht auch an der Zeit, wenn mich schon wildfremde Leute ansprechen und mir anbieten, ob ich nicht ihre Waschmaschine nutzen möchte...so geschehen in Travers am Vortag. Nach 9 Minuten im Wäschetrockner waren die Sachen so trocken wie die sieben Tage zuvor nicht mehr. Leider ist es ja etwas unpraktisch, einen Trockner mit auf die Tour zu nehmen, selbst dann, wenn das Wetter so beschissen ist...








Auf dem Rückweg zum Hotel fing es dann auch praktischerweise gleich wieder heftig zu regnen an - klar war ja auch gerade alles trocken. Aber mit Glück und Sprints unter den Pergolas der Geschäfte bzw. entlang der Hauswände konnten ich das Zimmer doch ganz unbeschadet erreichen.
Zur nächsten Regenpause waren dann die römischen Ruinen und die Kirche Notre Dame dran. Natürlich endete dieser Ausflug auch wieder mit einem Sprint zum Hotel. Die nächste Runde ging zum Rathaus und zur Oper. Vor dem Rathaus ging gerade eine Pro-Palästina-Demo zu Ende. Ich setze mich auf die Brunnenbegrenzung vor dem Rathaus und beobachte die Menschen. Da der Brunnen wohl eine der Hauptfotoattraktionen war, bin ich bestimmt auf hunderten Tourifotos zu sehen. Eigentlich müsste ich mich demnächst via Gesichtserkennung auf Google wiederfinden können - "der Unbekannte vor dem Lyoner Rathaus".
Wegen der Demo waren französische Polizeieinheiten auf dem Marktplatz, nicht viele, aber ziemlich martialisch wirkend.
Auf dem Rückweg zogen wieder Regenwolken auf, und kaum auf dem Zimmer, fing es dann auch gleich wieder recht heftig an. Schön, so ein Hotelzimmer.

03.08
Lyon – Montmerle






04.08
Montmerle – Mâcon - Bahnradweg Voie Vert 1 – Collonge


Bei schönem Wetter fiel der Abschied vom Camping und dem vergleichsweise niedlichen Montmerle leicht. Allerdings war die Qualität des Saône begleitenden Wegs teilweise so übel, dass ich mich entschied, auf der Straße bis Mâcon weiter zu fahren.


Bild: Der Radweg: Durchlass links ist zu eng für Rad mit Taschen, rechts hat jemand den Zaun in einem Segment ausgerissen, so daß man das Radl durchtragen kann.


Bild: Piste mit Schlaglochselbsterfahrungsanteilen.


In Mâcon kurzer Stopp, kurioserweise eine recht große Fußgängerzone, aber - vielleicht weil Montagmorgen - die meisten Geschäfte waren geschlossen. Bei Mâcon dann der Einstieg in den 70 km langen Voie Verte 1, eine ehemalige Bahntrasse inklusive Europas längstem Fahrradtunnel. Im Tunnel, der beleuchtet ist, schalte ich dann aus purem Frust meine vermeintlich defekte Lampe an, und siehe da, sie funktioniert (wieder)! Sogar das Rücklicht läßt sich wieder zur Mitarbeit bewegen.








So bei bestem Radlwetter die Landschaft und vor allem das Privileg eines richtigen Radweges genossen, mit perfekter Ausschilderung, gutem Belag und sogar dem ein oder anderen Mitradler. Ein kurzer Blick auf das Navi gegen Ende des Radltages zeigt auf, dass der nächste Camping für einige Zeit der letzte direkt am Weg ist. Weil das Örtchen überhaupt nicht nach brauchbarem Camping aussieht, stelle ich mich schon darauf ein, ggf. wieder zum Voie Verte umzukehren und doch noch weiter zu radeln. Dann aber, außerhalb des Ortes, taucht der Camping auf, und nicht nur der Empfang wirkt professionell und einladend, sondern auch die Tatsache, dass es am Platz ein Pizzeria gibt. Leider stellt sich schnell heraus, dass die Pizzeria montags geschlossen ist. Als mir das klar wird, fällt mir ein, dass ich auch kein Brot mehr habe. Und im Campingshop gibt es nur Bier, Wein, Chips und Cookies. Nun gut, das wird ein etwas einfacheres Abendessen, immerhin habe ich noch eine Tüte Cashews.

5.08
Collonge - Saint Jean de Losne

Tourstart bei bestem Wetter. Leider ist der Voie Verte schon nach weiteren 25 km zu Ende, und es geht wieder an der Saône entlängs. Diesmal aber, oder vielleicht ab hier, als gut ausgeschilderter und wunderschön zu befahrender Eurovelo 6 bzw. Voie Blue. In Chalon, am Ende des Voie Verte 1, genehmige ich mir erstmal eine kleine Pause. Nach einigem Suchen finde ich schließlich eine kleine Bäckerei und erwerbe dort ein Stück Schokoladenkuchen. Das entpuppt sich als Stück Astronautennahrung, jedenfalls richtig schwer und richtig datschig.


Bild: Serpentinen für Höhendifferenz von vielleicht 2,5 m.






Schließlich mündet der Doubs, den ich ja quasi schon im Jura begleitet hatte, in die Saône. Dies passiert in dem Örtchen Verdun sur Doubs, das überraschend nett ist - wenn auch, wie eigentlich überall an dieser Route, ziemlich verfallen wirkend. Jedenfalls stecken die Menschen hier nicht viel Geld in das Äußere ihrer Häuser, so scheint es. Die Gärten und Höfe sind dagegen oft sehr gepflegt.
Kurz nach Verdun treffe ich auf Jean-Christophe und Isabelle, die ihre beiden Kinder bei Oma und Opa abgegeben haben und mit dem Radl von Nantes nach Mühlhouse unterwegs sind. Ein sehr nettes Pärchen, und wir unterhalten uns noch eine ganze Weile über Radtouren und Fahrradteile. Abendessen auf dem Camping: nun weiß ich, was Bœuf bourguignon ist. Lecker geht anders, aber nach einiger Zeit mal wieder eine warme Mahlzeit - und nicht nur deswegen warm, weil sie aus der aufgeheizten Fahrradtasche kommt.
Zum Abschluss des Menüs entscheide ich mich für Fromage Blanc, irgendeinen fantastischen französischen Käse erwartend. Weit gefehlt, das ist nur so eine Art Sauerquark, auch lecker und cremig, aber eben nicht gerade die Käsespezialität, die ich mir erhofft hatte. Als ich mit dem Zuckerstreuer meinen Fromage Blanc süßen will, kommt da nicht nur Zucker, sondern auch tummelndes Ameisenleben raus. Ich entscheide mich, die Proteinbeilage zurück gehen zu lassen, und bekomme eine neue Portion, dazu abgepackten Zucker.



06.08
Saint Jean de Losne – Gray

Schon wieder einen Platten, diesmal ein 10 cm-Riss im Felgenband. Felgenband ersetzt durch das aus Lyon. Schau’n ma mal!





07.08
Gray - Fontenoy le Château

Die Strecke ab Gray verläuft weiterhin meist direkt an der Saône, was gemütlich und meist steigungsfrei zu radeln ist. Die einzigen kleineren Hügelchen sind die Stellen, an denen ein Kanal (der Saône) im Tunnel durch die Erhebung geführt wird. Irgendwann ist der Kanalweg aber nicht mehr befahrbar, und ich muss vom Track abweichen. Das bringt sofort nennenswerte Hügel und Erhöhungen mit sich.











Da die Anzahl der Campings nun auch nachlässt, wird dies eine Kampfetappe. Ein Stück "Radweg" entlang des Kanals wage ich dann doch noch, durch die grüne Wildnis. Ein Glück, dass irgendwann eine der Schleusen auftaucht, über deren kleine Brücke ich die Kanalseite wechseln und über einen Wirtschaftsweg wieder auf eine öffentliche Strasse gelange. Zum Schluss fängt das rechte Knie an zu meckern, und als ich schließlich am Camping ankomme (ein Glück, dass der auf hat!), mag das Knie nun gar nicht mehr.
Netterweise bekomme ich von der Patronin des fest in niederländischer Hand befindlichen Camping ein Eispack, und auf meine Anmerkung, dass ich dann ja morgen vielleicht doch weiter kann, macht sie eine scherzhafte Bemerkung, dass sie mir unter diesen Umständen das Eispack vielleicht doch nicht geben sollte.








Bild: Der grüne Streifen in der Mitte ist die Radroute

08.08
Fontenoy le Château - Velle sur Moselle

Wegen des tödlich erschlafften Knies bin ich dankbar, dass die kommenden 80 Kilometer mit europäischen Fördermitteln als wunderbarer, kanalbegleitender Radweg ausgebaut sind. Ist natürlich herrlich, hier gemütlich durch die Gegend zu radeln, nur die kleinen Anhöhen alle paar hundert Meter bei den Schleusenstufen machen dem Knie bedenklich zu schaffen.



Irgendwann ab Gripport waren die Fördergelder aufgebraucht, und es geht auf der üblichen, schwer zu deutenden Trasse mit teilweiser schlechter, nicht existenter oder recht verwahrloster Ausschilderung weiter. Manchmal ist auch schwierig zu entscheiden, ob der Weg links oder rechts des Kanals der richtige ist. Da kann man immer nur hoffen, dass man eine Entscheidung nicht 2 Kilometer später bereut. Das reichlich mit DOC-Salbe gefütterte Knie meldet sich nachmittags immer weniger - dank des flachen Streckenprofils, oder weil es sich dann morgen früh mit einer Hammerschwellung zurückmelden will, ist erst mal unklar.
Ein Überfall in einem Aldi bringt mir eine Dose Erbsen und Nudelsalat, die ich auf dem Camping kurz später mit einem geliehenen Löffel verputze. Heißhunger! Und merken: einen Spork kaufen und zukünftig ins Gepäck übernehmen!
Tagsüber noch ein Erlebnis der besonderen Art: irgendwann bemerkte ich zirpende Grillen, und weil die so laut und aufdringlich sind, mache ich noch Witze darüber vom Typ "grillende Zirpen" und so. Bis ich dann feststelle, dass das Zirpen immer dann aufhört, wenn ich stoppe. Entweder sind das also besonders auf Radwanderer eingestellte Grillen oder meine Vorderradnabe will sich für den nächsten Mezzosopran- Contest vorbereiten. Es ist natürlich die Nabe. Aber wie so oft, sobald man sich gedanklich auf ein mögliches Problem einstellt, verschwindet es dann auch gleich. So auch hier, bald hat das Zirpen ein Ende - und man möchte eigentlich gar nicht so genau wissen, was dafür nun die Ursache war.

Hamburger treffe ich auch, und zwar zwei Yachtbesitzer auf dem Kanal. Erkenntlich am Hamburger Wappen auf der Heckflagge. Ich gebe ein freundliches "Hummel, Hummel" zu hören, gerade während einer kleinen Pause an einer Schleuse. "Ach nee..!" kommt es zurück. So begrüßen sich Norddeutsche eben. Weil Mutti es nicht schafft, ihre Festmachleine ordentlich um den Pömpel zu wickeln, helfe ich von Landseite aus. Während die Schleuse schliesst, das Boot langsam absinkt und mir die beiden sichtlich gelösten Mittsechziger von ihren beiden verkauften Firmen, ihrer bisher zehnwöchigen Bootsüberführung ins Mittelmeer und dem Problem zum anstehenden hundertsten Geburtstag der Mutter einen angemessenen Rückflug zu bekommen (von Lyon aus ist ja so doof, da muss man über Paris fliegen, und sieben Stunden Flughafen und Flug, das ist nix für den Hund) berichten, legt sich die von mir festgemachte Leine mittlerweile so unter Spannung, dass erste, wirklich bösartige Knarzgeräusche vom verchromten Festmacher am Boot ertönen, an dem die Leine angeliegt. Plötzlich Hektik! Mutti eilt mit einem schwertgrossen Messer heran, aber bevor geschnitten werden muss, gelingt es uns gerade noch rechtzeitig, die Leine vom Pömpel loszumachen. Ein letztes lautes Knarzen, und das Boot schwappt plötzlich frei wieder vom Steg weg. Hehe, das wäre ein beachtliches Sümmchen für die Reparatur geworden, da hätte der Hund vielleicht doch die Woche alleine auf dem Boot verbringen müssen.

09.08
Velle sur Moselle – Metz

Als ich morgens aus der Dusche zurückkomme, liegt netterweise das abends bestellte Baguette schon auf dem Gepäckträger bereit. Herrlich! Beim Einpacken kommt der Patron vorbei, der sagt, das er eigentlich keiner sei, weil das ja ein Camping Municipal ist, und kassiert 90 Cents für das Brot. Später, als ich schon eine dreiviertel Stunde unterwegs bin, hupt mich ein silberner Kleinwagen zweimal kurz beim Überholen an. Dauert ne Sekunde bis mir klar wird, dass das der Patron auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit ist.
Anfangs verläuft die Route auf flachen und ruhigen Nebenstrecken, das Knie ist früh morgens gar nicht und dann kaum zu vernehmen. Dann wird die Strecke ziemlich unmöglich, der teilweise übliche und üble Mix aus Schotterpiste mit werftgrossen Schlaglöchern, Graspiste und Einspurer an der baufälligen Kanalmole mit einwachsendem Buschbestand, meist natürlich dornige Büsche, ist ja klar. Zur Erheiterung und bevor betrübliche Langeweile eintritt, kommt dann noch eine 30 cm Spur durch den Wald mit zahlreichen Baumwurzeln, die in den wechselnden Lichtverhältnissen nicht wirklich gut zu erkennen sind. Mittlerweile denke ich wirklich manchmal, dass das die Vorbereitung für irgendein Kasachstan- oder Transhimalaya-Trip sein könnte. Wer denkt sich sowas aus? Und dann, völlig unvermittelt, meint ein mitfühlender, entgegenkommender Spaziergänger auf französisch, dass da vorne ein richtiger Veloweg käme, das Schlimmste sei vorbei. Natürlich reicht weder mein Französisch, um die Botschaft gleich zu entschlüsseln, noch will ich es glauben. Also frage ich nochmal nach. Aber ja, gleich wird's besser, heißt es wieder. Veloweg! Und tatsächlich, keine hundert Meter weiter: Asphalt! Und das unverkennbare Schild: gefördert mit Mitteln der Europäischen Union. Und: Veloweg Charles le Téméraire. Das ist in etwa so, als ob man mitten im Urwald auf einmal vor einer nagelneuen McDonalds- Filiale steht mit Parkplatz, McDrive und allem was dazugehört. Aber mein Knie, das sich die letzten zwei, drei Stunden immer heftiger gemeldet hat, mag nun nicht mehr so recht. Ich beschließe also bis Metz zu radeln, und das geht dann auch gerade noch so.
Der Campingplatz ist für eine Großstadt gar nicht mal so übel, die Zelte haben einen exklusiven Streifen am Wasser für sich. Beim Abendbrot kriege ich sogar noch Besuch von einer Gänsefamilie, an die sich ein vereinzelter Jungschwan angeschlossen hat. Natürlich habe ich keine Lust mehr, mich noch auf den Weg in die Stadt zu machen, obwohl das hier aufgrund der zentralen Lage des Campings durchaus ginge. Das wäre auch einfach Zuviel, so viel Landschaft und dann auch noch urbanes Leben.

10.08
Metz – Perl

Die gut ausgebaute Strecke geht nun kontinuierlich weiter und bringt mich meist direkt an der Mosel entlang erst nach Thionville und schließlich nach Perl. Am Rastplatz am Dreiländereck treffe ich ein Trierer Pärchen, das mit Campinganhänger unterwegs ist. Es stellt sich heraus, dass es auch gerade aus Metz vom Wochenend-Camping kommt. Kaum sind die beiden weg, fängt es auch an zu regnen. Ich suche erst Unterschlupf in einem Bushäuschen, zumal es auch blitzt und donnert. Wettertechnisch sind die Aussichten nicht wirklich verlockend, dunkelgrau soweit man sehen kann. Ich entdecke, dass mein Bushäuschen nur wenige hundert Meter vom Perler Bahnhof entfernt ist. Da könnte man ja mal prüfen, ob eventuell irgendwelche Züge verkehren. Zwar bin ich nun wieder in Deutschland, aber meine Mobilgeräte meinen sich bei luxemburgischen Providern einbuchen zu müssen, so dass die schnelle Zugrecherche per Internet leider nicht geht. Also schnell runtergeradelt, den Bahnhof entdecke ich nicht sofort, was heißt, das eigentliche Bahnhofsgebäude schon, das scheint aber ein Jazzschuppen zu sein. Mehr durch Zufall sehe ich dann im mittleren Bereich eine offene Tür, und tatsächlich, dort geht es in den Warteraum. Nach kurzer Recherche ist klar, der nächste Zug fährt in zwanzig Minuten. Ein kurzer Blick auf die schwarze Wolkenfront im Westen überzeugt mich dann, die Bahn zu nehmen und mit Zell, dem Zielort meiner Reise, die bequeme Variante zu wählen. Während der Zugfahrt regnet es auch meist, wie zur Bestätigung meiner Entscheidung. Von Bullay, dem Zell am nächsten gelegenen Bahnhof, radle ich dann die letzten Kilometer der Tour - unter stärkstem Regen, damit ich auch ja kein Regenklamöttchen trocken nach Hause bringe!
Mein Knie hat sich übrigens so gut wie gar nicht gemeldet, testweise habe ich es mit Wiegetritt belastet - da merke ich dann aber doch unmittelbar eine gewisse Empfindlichkeit. Meine großen Bedenken seit dem ersten Tag mit Knieproblem waren immer gewesen, dass auf der Strecke doch noch einige Hügel zu bewältigen wären. Das hat natürlich den Spaß am Radeln immer so ein bisserl eingetrübt. Letztlich ist aber die gesamte Strecke ab Fontenoy le Château (von einer kleinen Ausnahme abgesehen) sehr flach


Geändert von juewe (27.09.14 12:38)
Änderungsgrund: Falsche Überschrift gelöscht.
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#1061776 - 15.08.14 13:53 Re: Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel [Re: juewe]
juewe
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Egal was "verifizierte Mitglieder" sind, ich bin offensichtlich keins, daher hier meine beiden ersten Korrekturen als Antwort auf meinen eigenen Bericht:

Link zum Track auf gpsies
gpsies

Fehlerhafte Bild-URL

Bild: Der grüne Streifen in der Mitte ist die Radroute.
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Off-topic #1061777 - 15.08.14 13:57 Re: Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel [Re: juewe]
Holger
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Für "nicht-verifizierte" Mitglieder besteht aber die Möglichkeit, einen Moderator/Administrator um die Korrektur zu bitten schmunzel

Viele Grüße,
Holger
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#1061822 - 15.08.14 17:47 Re: Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel [Re: juewe]
juewe
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Beiträge: 317
Und noch ne Korrektur - ich wollte den Schokoladenkuchen nicht vorenthalten..:

...

Bild: Serpentinen für Höhendifferenz von vielleicht 2,5 m.



Schließlich mündet der Doubs, den ich ja quasi...
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#1062441 - 19.08.14 06:57 Re: Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel [Re: juewe]
HoMa
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Hallo Jürgen,

Danke für Deinen Reisebericht, sehr schön zu lesen. Ich war ein paar Tage vor Dir auch auf der Jura-Route von Basel bis Vallorbe unterwegs (weiter zu meinem Reisebericht), von daher kommt da doch die ein oder andere Erinnerung auf. Und fast zeitgleich waren wir in Lyon, da war ich allerdings schon auf der Rückreise mit der Bahn und hatte ein paar Stunden Aufenthalt. Aber der Regen ließ mich eher im Bahnhof warten als die Stadt erkunden.

Tja, das Wetter ... Du kannst also auch nicht von grandiosem Sonnenschein und täglich blauem Himmel berichten. Irgendwie ist der Wurm drin und jetzt, Mitte August, fühlt es sicih schon recht herbstlich an.

Glückwunsch zur bestandenen "Ich kann Pässe" Erfahrung! Zum Col de la Croix hoch war es ja zwischenzeitlich schon recht steil und der Rollsplit in der einen langezogenen S-Kurve machten das treten gefühlt gleich noch ein bisschen schwerer. Und den Anstieg hinter St. Ursanne raus aus dem Doubs Tal habe ich auch noch in "guter" Erinnerung. Immer geradeaus, immer steil, ohne Ende. Wer da hoch gekommen ist, der kommt auch einen echten Alpenpass hoch.

Bei mir besteht das Passfahren zu 50% aus guten Beinen und zu 50% aus guten Gedanken. Wenn der Kopf sagt, dass ich da hoch will, dann klappt es auch. Und man darf sich mit niemandem vergleichen, der natürlich viel schneller den gleichen Berg hochfährt. Jeder muss sein eigenes Tempo finden und den für sich besten Gang suchen. Der eine kurbelt lieber viel mit weniger Kraft, der andere drückt eher mit Kraft nach oben. Wichtig finde ich auch, sich seine Kräfte gut einzuteilen und ungefähr zu wissen, wie lang der Anstieg ist.

Weiterhin gute Fahrt – ruhig auch die Berge hoch!
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#1062504 - 19.08.14 12:00 Re: Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel [Re: juewe]
veloträumer
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Beiträge: 17.399
In Antwort auf: juewe
Das Rad-Wiki Roadbook schlägt als Alternative die Strecke über den Col du Mont d'Orzeires vor, und ich entscheide mich dafür.
...
Die Schönheit des Vallée de Joux erschließt sich mir nicht so wirklich, und ich überlege, ob die Routenplaner eventuell einfach die Aufgabe hatten, Höhenmeter zu sammeln und dafür nach Gelegenheiten suchten.

Gewiss hättest du einen leichteren Weg finden können, wenn du statt dem Col d'Aiguillon das Val Travers zu Ende gefahren wärest (recht einfach) und dann den Jura-Pforte bei Pontarlier und weiter entlang dem Lac St-Point, Mouthe und einen vergleichsweise flachen Pass nach Le Pont am Lac de Joux geradelt wärest. Allerdings bleibt dir bei einer Querung des Jura die eine oder andere Steigung nicht erspart - das Roadbook kann nicht viel dafür, eher schon die Götter. zwinker Man kann die Höhenmeter eigentlich noch sehr viel mehr in die Höhe treiben - je mehr man sich quer zu den Tälern bewegt und die Hochtäler immer wieder verlässt.

Das Vallée de Joux ist vielleicht nicht spektakulär, aber ausreichend schön, was wohl dem regengetrübten Auge entgeht. Seenlandschaften werden bei Regen halt sehr trist. Vielleicht hättest du auch das andere Ufer des Lac de Joux fahren sollen. In Vallorbe hättest du das ganze auch noch mit dem Besuch der Höhle aufpeppen können. Einfacher nach Nyon käme man übrigens, das Hochtal weiterzuradeln über Lac des Rousses (etwas verträumter als der Lac de Joux) - über St-Cerque braucht man dann nur einen sehr kleinen Hügel nehmen (Marchairuz ist schon etwas heftiger).

In Antwort auf: juewe
Mein Lichtproblem können die Jungs übrigens auch nicht lösen, die Edelux ist als geschlossenes System konzipiert, die kann man nur abbauen und einschicken. Vermutlich hat sie der Dauerregen gekillt. Aber keine Panik, ich habe ja noch meine Warnweste, in Frankreich ja Vorschrift bei schlechter Sicht. Die ist optisch so abschreckend, da käme auch die Edelux mit ihren flakscheinwerferartigen 80 Luxen nicht ran.

Deswegen habe ich auch keine Warweste - sie gefährdet nur andere Verkehrsteilnehmer. zwinker lach

Vielen Dank für deine auch sehr persönlichen Eindrücke der Reise, die du gut erzählt hast. Bei den wohl nicht ganz optimalen Rahmenbedingungen hast du ja offensichtlilch einen gewissen Humor nicht ganz verloren.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1062542 - 19.08.14 14:55 Re: Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel [Re: veloträumer]
Dominis
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Beiträge: 4
Echt ein sehr toller Bericht! Sehr klasse! Der Jura-Weg steht seit einiger Zeit auch auf meiner Liste. Und nun rutscht er wohl noch ine Platz weiter nach oben zwinker
Vielen Dank für das teilen deiner Eindrücke
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#1063716 - 25.08.14 05:50 Re: Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel [Re: juewe]
Mütze
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Toller Bericht. In Fontenoy le Châteu warst Du ja ganz in meiner Nähe. Daß da der Radweg unterbrochen und die Strecke durch's Dorf nicht ausgeschildert ist, hat mich auch schon gestört. Ich bemühe mich um Abhilfe.
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Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com
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#1063724 - 25.08.14 07:17 Re: Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel [Re: Mütze]
juewe
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Beiträge: 317
Oh, ja, schade! Wenn ich gewußt hätte, dass da womöglich eine nette Übernachtungsmöglichkeit am Rande gelegen hätte, wäre ich sicher nicht nach Fontenoy le Château zum Camping geradelt zwinker.
Obwohl ich jetzt, im Nachhinein, natürlich auch die Erlebnisse auf diesem Camping keinesfalls missen möchte.

Es ist doch erstaunlich, wie man sich eine Landschaft oder vielmehr einen Landstrich, eine Gegend in eine Art "Vertrautheit hinein" erradelt - ich habe nie zuvor etwas von Fontenoy le Château oder Bains-les-Bains gehört, und nun, wo Du auf meinen Bericht antwortest, scheint mir das alles so vertraut, im Sinne von "ah, da wohnt die..." und "...ja, dieser Weg durch den Ort war das...".

ciao Jürgen
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#1063762 - 25.08.14 11:13 Re: Jura-Radweg, Rhone bis Lyon, Saône und Mosel [Re: juewe]
Mütze
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 2.760
Dann eben das nächste Mal. Einfach vorher sagen, wenn Du nochmal in meine Gegend kommst.
Und was Du über das Gefühl der "Vertrautheit" schreibst, kenne ich auch so.
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Grüßchen, Ruth https://missesvelominiservice.com
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