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Yulong Tal und Yulong Pass

Nach der kalten Nacht auf 4500m mache ichmich an die Abfahrt ins Yulong-Tal. Die Abfahrt liegt bereits in der Sonne. Es nun ein Hochtal hinab bis wieder auf 3800m, dann beginnt der Anstieg zum nächsten 4500er-Pass, von wo aus ich wieder auf die Berge blicken kann.





Nach nur 700 Metern (nicht Höhenmeter...) ist die Abfahrt mit eine Mal zuende. Der eingewechselte Ersatzschlauch ist aufgeplatzt! Ein Riss von vier Zentimetern entlang einer Fertigungsnaht. Materialfehler? Zu hoher Luftdruck im Reifen bei der Höhe? Ich weiss es nicht, sowas hatte ich bislang noch nicht. Ärgerlich allemal. Also den geflickten Schlauch wieder rein und weiter.







Das Hochtal ist beweidet, einzelne Zelte, talabwärts auch Dörfer. Wie üblich sehe ich immer wieder einzelne Manisteinhäufen und Stupas.



Als ich am späten Vormittag die Brücke über den Fluss überquere und mich zum zweiten Pass bergauf quäle, weht mir ein starker Fallwind entgegen. Na toll. Zu allem Überfluss lese ich außerdem auf einem Schild, dass die Auffahrt zum zweiten Pass 20 Yuan kostet. Auf Englisch steht da nichts, also beschließe ich, mich dumm zu stellen. Als dann aus einem Zelt an der Piste ein Mönch mir winkend entgegenkommt, um das Geld einzusammeln, winke ich freundlich zurück, und fahre stur vorbei. Hat geklappt, er kommt nicht hinterher. Hinter der nächsten Kurve mache ich dann außer Sichtweite erstmal Pause, das schnelle Vorbeifahren an dem Zelt bergauf hat mich doch ordentlich außer Atem gebracht.



Die Piste ist schlecht, sehr steinig. Langsames fahren ist mühevoll. Wie am ersten Pass verbringe ich nun die nächsten vier Stunden, mich in 100-Höhenmeteretappen den Pass hoch zu arbeiten, meist schiebend, nur an den Serpentinen fahrend.

Ich bin schon in Sorge, dass ich am Nachmittag nur noch in Wolken blicken werde, aber der Berg hat auf mich gewartet: Den ganzen Nachmittag lang ist das Bergpanorama ohne Wolken mit dunkelblauem Himmel zu sehen.



Oben am Pass gibt es wieder mehrere Zelte mit Getränken und Essen. Ich kaufe zwei Baozi für teures Geld, Wasser habe ich zum Glück genug mitgebracht. Es ist ein Kommen und Gehen an chinesischen Urlaubern: Einige Motorradtourer mit BMW-Maschinen, Autofahrer und eine Mountainbike-Gruppe aus Chengdu mit drei Begleitfahrzeugen.



Nach einer Stunde Pause entscheide ich, mich an die Abfahrt zu machen. Zunächst hatte ich auch wieder auf der Passhöhe übernachten wollen, aber hier ist mir zu viel Betrieb. In engen Serpentinen windet sich die Piste in das Moxi-Tal. Im oberen Teil der Abfahrt habe ich die Berge noch gut im Blick, etwas tiefer sind nur noch die Gipfel zu sehen.



(jetzt muss ich weg, Fortsetzung kommt aber in ein paar Tagen...)