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#1237889 - 29.09.16 05:52
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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3.6.2015
Es nieselt zunächst noch ein wenig. Aber das Wetter soll heute gut werden. Rund um uns her werden Fahrräder fertig gemacht. Die Tagestourer sind schneller so weit. Die Reiseradler, die erst noch Zelt und Gepäck verstauen müssen, brauchen etwas länger. Überall ist man gut gelaunt. Dank Massenstart müssen wir nicht lange suchen, um wieder auf den Loire-Radweg zurückzukommen. Immer den anderen nach. Bald nachdem wir die Autobahn unterquert haben, treffen wir wieder auf die Loire und fahren auf dem Damm an ihrem Ufer entlang. So naturbelassen die Loire ist, so aufwändig ist sie eingedeicht.
Vor La Daguenière treffen wir auf eine stärker befahrene Straße, die uns auf dem Damm sozusagen ablöst. Der Radweg biegt ins Dorf ab und zickzackt anschließend, durch eine landwirtschaftlich genutzte Ebene, immer entferntest parallel zur Bahnlinie. Wir passieren einige Dörfer und diverse Gehöfte.
An der Bahn entlang erreichen wir Saint-Mathurin. In der Ortsmitte gibt es einen hübschen Platz mit Kirche und allerlei Läden. Wir versorgen uns in einer Bäckerei und setzen uns auf eine der Bänke. In einem Cafe ist eine deutsche Reisegruppe zu Rad eingekehrt. Wir klönen ein bißchen, machen uns aber bald auf in Richtung Loire und überqueren den Fluss auf einer Brücke. Der Wind ist heute erträglich. Aber – Überraschung – wir haben nun Ostwind.
Am anderen Ufer liegt Saint-Rémy-la-Varenne mit seiner Probstei. Wir besuchen zunächst die zugehörige romanische Kirche und machen dann einen Spaziergang auf dem Klostergelände. Viel ist nicht mehr zu sehen. Das Refektorium und das Wohnhaus des Priors, die von Bikeline angepriesen werden, können wegen Bauarbeiten nicht betreten werden.
Im Bogen bergab geht es zurück an die Loire. Am Ufer entlang fahren wir über Le Thoureil und Besse nach Gennes. Der Radweg verlässt das Ufer und führt steil nach oben. Wir fragen uns ein wenig, wo es hingeht. Vielleicht zu einem Aussichtspunkt? Aber oben angekommen, stehen wir vor einem Supermarkt. Sowas kann man natürlich auch immer gebrauchen. Aber baut man da extra einen Radweg hin? Laut Bikeline können wir jetzt über die Hügel weiterfahren, um dem starken Verkehr unten an der Uferstraße zu entkommen. Wir hatten dort gar keinen bemerkt. Da wir aber schon mal hier oben sind, versuchen wir es mal. Der Weg geht ordentlich auf und ab. Durch den Wald. Ohne jede Aussicht.
So nehmen wir bald einen Abzweig Richtung Loire. Unten auf der Straße ist überhaupt kein Verkehr. Dafür sind hier sehr schöne Dörfer. Romanische Kirchen. Schlösser. Alles aus dem gleichen Stein gebaut. So haben wir uns den Loire-Radweg vorgestellt. Hier bleiben wir. Die Wolken haben sich längst verzogen. Es wird heiß. Richtig heiß. Wir nähern uns Saumur und verlieren gleich mal den Weg. In einem Gewerbegebiet winkt ein Decathlon. Da ist es kühl. Wir wandern ein bißchen zwischen den Regalen auf und ab. Und fragen schließlich nach dem Weg in die Stadt. In der Innenstadt ist es schattig und kühl. Das Schloss thront oben drüber. Da müssen wir nicht hin. Das kennen wir schon. Auch in der Pferde-Show waren wir vor einigen Jahren schon. Wir haben also keine Pflichten und bummeln ein bißchen herum. Wir verlassen Saumur am Loire-Ufer entlang. Die Strecke ist eine Variante. Eigentlich führt der Weg oben durch die Weinberge. Wozu wir gerade keine Lust haben. Die Uferstraße ist hier tatsächlich stark befahren, hat aber einen Radweg. In Souzay-Champigny biegt der Weg aufwärts in den Ort ab. Auch darauf haben wir eigentlich keine Lust, aber einige andere Radfahrer überreden uns. Und es lohnt sich. Der Ort ist in den Felsen geschlagen. Hier wurde früher der Stein abgebaut, aus dem all die Häuser, Kirchen und Schlösser errichtet wurden. Nun führt der Radweg durch die Höhlen. Bald schieben wir. Soviel gibt es zu sehen.
Als wir die Höhlen verlassen, sind wir mal wieder oben in den Weinbergen gelandet. Besonders toll ist die Beschilderung hier auch nicht. Die Straße oben ist öde. Wir biegen wieder ab und landen nach einigen Versuchen unten auf der Uferstraße. Ab hier gibt es jetzt mal wieder eine Radweg-Variante direkt am Ufer entlang. Unbefestigt und nicht besonders toll zu befahren. Dafür sehr mückenreich.
Montsoreau ist ein hübscher quirliger Ort. Hier gibt es einen Campingplatz, diverse Läden und den Abzweig nach Fontevraud. Dort wollten wir eigentlich morgen hin. Heute ist es zu spät. Ein Schloss gibt es natürlich auch. Das gehört sich hier so. Da der CP direkt zwischen stark befahrener Straße und Schrottplatz liegt, beschließen wir, noch einen Ort weiter nach Candes-Saint-Martin zu fahren. An den Ort, wo der heilige Martin gestorben ist.
Candes-Saint-Martin ist ebenfalls sehr malerisch mit einer großen aber geschlossenen Kirche in der Mitte. Die Straße verengt sich hier so, dass wir einige Zeit brauchen, den Ort zu durchqueren. Hier liegt der Campingplatz an der Vienne, die hier in die Loire mündet. Es sind nur wenige Camper anwesend. Der Platz ist etwas verfallen. Aber zum Übernachten langt es……
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#1238092 - 30.09.16 07:05
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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4.6.2015
Auch heute ist wieder mit über 30 Grad zu rechnen. Wir möchten von hier aus als erstes einen Abstecher nach Fontevraud machen. Wir kennen die Abtei zwar schon, würden sie aber gerne noch einmal sehen. Wir verzichten darauf, nach Montsoreau zurückzufahren, um den von Bikeline vorgeschlagenen Weg für diesen Abstecher zu nehmen, sondern entscheiden uns für den direkten Weg über die Straße. Sobald wir die Loire verlassen geht es bergauf. Trotz der frühen Uhrzeit brennt die Sonne schon ganz nett. Ein Stück abwärts und schließlich wieder bergauf durch den Ort. Läden und Kneipen haben noch geschlossen. Reisebusse sind schon fleißig unterwegs. Wir gehören mit zu den ersten, die das Gelände betreten.
Die Abtei bildet den größten zusammenhängenden Kloster-Komplex Europas. 1100 gegründet war die Anlage lange Zeit Gefängnis. Wie zum Beispiel auch Clairvaux. Bis auf ein übersichtliches Museum hat man alle Erinnerungen an die Gefängnis-Zeit entfernt. Dadurch wirkt alles etwas steril. Frisch gereinigt. Wie ein Neubau. Kahl natürlich auch. Das trägt zur Monumentalität erheblich bei. In der Kirche befinden sich einige Gräber. Zum Beispiel das von Richard Löwenherz. Weshalb unsere Kinder hier vor Jahren stark beeindruckt waren. Aber auch das von Eleonore von Aquitanien. Neben der Kirche gibt es noch einige museal genutzte Räume am Kreuzgang und am Ende das Küchengebäude mit seinen unzähligen Schornsteinen.
Für den Rückweg fahren wir doch über Montsoreau. Das erspart uns die lange Steigung. Und so kommen wir auch noch einmal nach Candes-Saint-Martin. Die Kirche zum Gedächtnis des heiligen Martin ist jetzt geöffnet und innen schön kühl. Die Geschichte seines Todes lässt sich auf einer Tafel nachlesen. Sie war mir so in der Form nicht bekannt. Der Heilige ist tatsächlich hier gestorben. Er wurde später nach Tours überführt.
Ein Stück weiter überqueren wir die Vienne und biegen von der Straße, die weiter der Loire folgt ab, die Vienne entlang in Richtung Chinon. Hier geht es durch den Wald. Die Vienne rauscht. Es ist schattig und kühl. Sehr angenehm zu fahren. Bald biegen wir ab in Richtung Savigny-en-Veron, Dort müssen wir uns entscheiden, ob wir nach Chinon wollen. Da wir dort schon mehrfach waren, biegen wir ab, um wieder an die Loire zurückzukehren. Der Hakenschlag des Loire-Radwegs an dieser Stelle dient nach unserer Vermutung dazu, uns den Anblick des Kernkraftwerks am Ufer zu ersparen. Einen anderen Sinn können wir nicht entdecken.
In Avoine machen wir einen kurzen Stop an einem Supermarkt. In Le Néman biegen wir ab, um die Straße entlang zum Chateau d’Ussé zu fahren. Diese Strecke ist durchaus fordernd. Es geht ordentlich auf und ab. Und das bei der Hitze. Wir stellen fest, dass es Sommer geworden ist. Es ist nicht nur heiß. Die Landschaft ist nicht mehr grün, sondern gelb. Die Luft ist voller Insekten. Je später der Tag, desto mehr landen sie in Augen, Mund und Nase. Und ertrinken im Schweiß, der ständig die Haut bedeckt. In dieser Massivität haben wir das noch nicht erlebt. Abseits des Flussufers ist es etwas erträglicher. Das Schloss von Ussé steht fotogen wie immer am Hang. Es ist in Privatbesitz, was sich speziell in gigantischen Eintrittspreisen niederschlägt. Wir haben schon auf früheren Reisen gelernt, dass die Schlösser meist von außen am schönsten sind. Innen gibt es diverse Räume. Ritterrüstungen. Man muss sie nicht alle gesehen haben. Wir sind also mit umfangreicheren Besichtigungen sparsam. Insofern kehren wir gegenüber im Cafe ein und gönnen uns etwas kaltes zu trinken.
Endspurt. Wir überqueren die Brücke vor dem Schloss in Richtung Loire und biegen an ihrem Ufer auf einen Dammweg ein. Mal direkt an der Loire, mal ein Stückchen weg, durch etliche Orte und Örtchen, sehr geradeaus geht es dahin. Der Weg zieht sich. Endlich biegen wir in Richtung Brücke nach Langeais ab. Dort wollen wir übernachten. Wir statten dem Schloss einen kurzen Besuch ab und suchen dann den Campingplatz auf, der neben einem Schwimmbad liegt, was uns gut gefällt. Aber leider – geschlossen.
Kommando zurück, aus der Stadt, über die Loire, zurück auf den Dammweg. Nach der Unterquerung der Autobahn treffen wir auf die Mündung des Cher. Der Loire-Radweg folgt ab hier dem Cher, der parallel zur Loire verläuft. Auch hier ein Dammweg. Vorbei am Schloss Villandry, das wir morgen besichtigen wollen bis nach Savonnières, wo der nächste CP liegt. Der Ort ist ganz nett. Wir kaufen uns noch frisches Baguette. Der Campingplatz ist fast leer, ob wohl recht ordentlich ausgestattet. Wir bauen unser Zelt auf, gehen duschen und kochen uns was Nettes.
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#1238241 - 01.10.16 08:11
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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5.6.2015
Heute geht es erst einmal zurück nach Villandry. Das dortige Schloss kennen wir noch nicht. Es ist berühmt für seine opulenten Gartenanlagen. Und wenn wir schon mal da sind, gucken wir uns das Schloss auch von innen an.
Es liegt direkt an der Straße, nicht weit von der Vienne. Schon jetzt, am frühen Morgen wimmelt es von Besuchern. Busse, Autos, Motorräder, eine endlose Reihe Fahrräder. Wir stehen eine Weile an, um Eintrittskarten zu erwerben und betreten dann als erstes die Gartenanlagen. Die Bewässerung arbeitet mit Hochdruck. Alles ist sattgrün. Zuerst einmal klettern wir hoch auf ein Plateau, um dort von einem Pavillon aus einen Überblick zu gewinnen. Es gibt Ziergärten, Gemüsegärten, Kräutergärten und einen Wassergarten. Alles penibel instand gehalten und barock. Also regelmäßig gestaltete Karrees. Besonders innovativ der barocke Gemüsegarten, wo bunte Bilder aus Rotkohl und Salat gepflanzt sind. Das habe ich so noch nicht gesehen. Der Garten ist groß und will erwandert werden. Fleißige Gärtner sind überall unterwegs.
Auf dem Flyer steht, dass alles streng ökologisch korrekt begärtnert wird. Das finde ich spannend. Wie geht man wohl mit dem Buchsbaum-Zünsler um? Oder ist er hier etwa noch nicht angekommen? Doch, ist er. Die Buchsbaum-Hecken, die all die Karrees umgeben, sehen schlimm aus. Man will sie gegen Ilex tauschen und hat das auch teilweise schon gemacht. Schade irgendwie. Aber gegen die Biester ist kein Kraut gewachsen.
Als wir genug Grün gesehen haben, gehen wir hinüber zum Schloss. Im 20. Jahrhundert wurde es praktisch komplett ab- und wieder aufgebaut. Ein vielversprechender junger Spanier, der eine Oligarchentochter aus den USA geheiratet hatte, kaufte 1906 das Schloss. Noch heute ist es in Privatbesitz. Die Innenräume, die besichtigt werden können, sind nett, aber nicht wirklich spektakulär. Es gibt die obligatorische Gemäldesammlung zu besichtigen und schöne Ausblicke auf die Gärten. Auch der junge Schlossherr tritt auf. Was man an den knicksenden dienstbaren Geistern erkennt. Außerdem ähnelt er dem Gemälde seines Ahnherren stark.
Über Savonnière geht es weiter Richtung Tours. Zunächst an der Stadt vorbei, immer der Vienne folgend. Nach Unterquerung einer Schnellstraße biegt der Radweg noch einmal weiter weg von der Loire ab. Wir umrunden einen Golfplatz, umrunden einen See, durchqueren einen Park und biegen schließen ab Richtung Zentrum. Der Radweg führt um den See herum zur Brücke über die Vienne. Hier liegen die Menschen im Gras. Im Schwimmbad ist Hochbetrieb. Sehr verlockend bei der Hitze.
Nachdem wir zwecks Orientierung in einem Cafe etwas Erfrischendes getrunken und den Stadtplan im Bikeline studiert haben, suchen wir zunächst die Altstadt auf. Hier ist es sehr touristisch. Aber die Fachwerkhäuser sind wunderschön. Dazwischen gibt es zahlreiche hübsche Einkehrmöglichkeiten. Aber man hält sich natürlich streng an die Essenszeiten. Und gerade ist keine. Also sind alle Restaurants geschlossen. Am Rand der Altstadt besuchen wir Saint Martin. Die Kirche ist weder alt noch schön. Und überfüllt durch Dutzende Schulklassen. Am Eingang hängt das Poster mit der überall üblichen Warnung vor Taschendieben. Auf der Straße tummelt sich allerhand Volk, das wenig vertrauenerweckend aussieht. Wie gehen also getrennt in die Kirche, da wir unsere Räder nicht allein lassen wollen.
Wir hatten uns für diese Reise zwei gleichschließende Abus-Rahmenschlösser geschenkt. Verbunden mit einer Kette, mit der man sie sowohl zusammen als auch an irgendetwas anketten kann. Das eine der beiden Schlösser verabschiedete sich schon nach wenigen Tagen, so dass wir die Räder jetzt mit dem anderen zusammenketten müssen. Ohne Möglichkeit, mit der zweiten Kette beide zusammen an einem Lichtmast oder Ähnlichem zu befestigen. Irgendwie kriegen wir das im weiteren Verlauf der Reise dann doch hin. Alles eine Frage der Organisation. Wir machen es immer noch so. Auch nach einem halben Jahr ist Abus der Umtausch noch nicht gelungen.
Als ich die Kirche betrete, entscheiden sich die Menschenmengen spontan, sie zu verlassen. Es ist still und dämmrig. In der Krypta ist das Grab von St. Martin. Wenn er auch nicht mehr drinliegt – ein eindrucksvoller Platz, um an diesen Helden meiner Kindheit zu denken. Zurück durch die Altstadt machen wir uns auf den Weg zur Kathedrale Saint-Gatien. Dort führt auch der Loire-Radweg vorbei, den wir hier wieder aufnehmen wollen. Zunächst besichtigen wir natürlich ausführlich die Kathedrale. Hier gemeinsam, da der Vorplatz sehr ruhig ist. Ein kleiner schattiger Park verlockt uns zu einer Rast. Genauso wie diverse andere Radfahrer und Wanderer. Hier führt der/ein Jakobsweg vorbei. Alle sehen ziemlich müde aus. Die Hitze fordert ihren Tribut. Kein Gedanke dran, dass hier Räder geklaut werden könnten. Die Solidargemeinschaft wacht.
Weiter geht es zur Brücke über die Loire. Der Radweg führt drüber und dort zunächst mit dicken Steigungspfeilen durch Weinberge, später weit weg von der Loire eine als stark befahren gekennzeichnete Autostraße entlang. Amboise, unser Ziel für heute, liegt auf derselben Seite wie Tours, direkt an der Loire. Dorthin führt eine Alternative. Also nehmen wir die.
Am Ufer führt eine unglaublich befahrene breite Straße entlang. Es gibt zwar einen Radweg, aber irgendwann biegen wir seitlich ab, weil es uns einfach zu laut und zu stickig ist. Laut Karte kommen wir quer durch die Stadt irgendwann auch nach Montlouis-sur-Loire. Und dabei sicherlich auch an einem passenden Supermarkt vorbei, um uns für den Abend einzudecken. Hier ist weniger Verkehr. Aber die Fahrt durch die vielen Vorstadtviertel ist ziemlich langweilig und zieht sich. Erst gegen Ende treffen wir auf Supermärkte. Beim Discounter sind gerade Flugtage. Oben am Himmel fliegen drei Formationsüberschallflugzeuge mit dem entsprechenden Lärm und blau-weiß-roten Kondenzstreifen. In der Ferne zieht ein Gewitter auf und grollt vor sich hin.
Schließlich kreuzen wir den alternativen Loire-Radweg und folgen ihm wieder. In einer Schlaufe geht es steil hoch zur Ortsmitte von Montlouis-sur-Loire. Unversehens schieben wir die schweren Räder eine steile Rampe hoch. Aber es lohnt sich. Oben finden wir ein hübsches Örtchen mit interessanter Kirche und einem eindrucksvollen Ausblick über das Loire-Tal. Und wo wir jetzt schon mal hier oben sind, führt der Weg weiter durch die Weinberge. Ohne Blick auf die Loire. Auf und ab über diverse Hügel. So richtig wissen wir jetzt die Landschaft nicht mehr zu würdigen. Wir sind müde. Es ist immer noch heiß. Die Insektenplage erreicht ein Rekordausmaß. Und das Gewitter kommt näher. Der uns entgegenstehende Ostwind frischt zu massiven Böen auf. Wir würden jetzt gerne in Amboise ankommen.
So verlassen wir die Hügel und nehmen entschlossen unten die Straße. Auf Amboise zu findet sich an ihrer Seite ein Radweg. Wir nehmen das Rennen auf. Wär doch gelacht, wenn wir nicht vor dem Gewitter unser Zelt aufgebaut bekommen. Der Radweg führt am Ufer entlang. Die Straße längst hoch über uns auf dem Damm. Amboise kommt in Sicht. Der Radweg führt nun über extremes Kopfsteinpflaster. Der Campingplatz liegt auf der Insel in der Loire. Wir müssen zunächst unter der Brücke durch, bis wir ein ganzes Stück dahinter eine Auffahrtsmöglichkeit finden. Die Brücke ist stark befahren und sehr eng. Böen kommen hier von der Seite. Wir nehmen den Fußweg. Es sind nur noch wenige Fußgänger unterwegs. Drüben finden wir Wegweiser und sofort darauf den Campingplatz.
Da stehen wir nun also in der Rezeption. Bedeckt mit Schweiß, Staub und unzähligen Fliegen. Die Rezeptionistin telefoniert. Sie erklärt der Besatzung eines Wohnmobils, dass sie nach 22 Uhr nicht mehr auf den Platz kommen. Zwanzig Minuten später tut sie das immer noch. Wir werden brummig. Aber irgendwann dürfen wir bezahlen und bekommen einen Platz zugeteilt. Hier ist auch die Zeltwiese durchnummeriert. Der Platz ist riesig. Und gut besucht.
Wir haben keine Lust, mutterseelenallein mitten auf einer Wiese, weit ab von den Sanitärgebäuden zu campen und ziehen um zwischen die anderen zeltenden Radler. Die haben das anscheinend schon genauso gemacht. Wir bauen unser Zelt neben einem netten niederländischen Paar auf. Und bis wir vom Duschen zurückkommen, ist das Gewitter Geschichte. Viel Regen hat es nicht gegeben. Wir kommen schnell mit unseren Nachbarn ins Gespräch. Sie sind mit dem Zug nach Nantes gefahren und wollen jetzt über den EV 6 und dann weiter den Rhein aufwärts zurück in die Niederlande fahren. Die anderen Radler sind so zahlreich, dass es nun nicht mehr möglich ist, mit jedem einen Schwatz zu halten.
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#1238330 - 02.10.16 04:25
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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6.6.2015
Das Schloss von Amboise kennen wir schon. Wir erfreuen uns also an der Ansicht von außen über dem Fluss. Und beschließen, einen Spaziergang durch den Ort zu machen. Der Ort ist gut besucht. In den Cafes ist kein freier Stuhl zu finden. An der Schlossmauer ist eine Bühne aufgebaut für ein Blasmusik-Festival. Eine irische Kapelle marschiert gerade auf und beginnt zu spielen. Neben der Bühne macht ein Clown Riesen-Seifenblasen. Sommerbetrieb.
Wir gehen weiter durch nach Clos de Luce. Leonardos Wohnsitz in Amboise. Er kam hierher auf Einladung des französischen Königs, um für ihn Schlösser zu bauen. Im Gepäck hatte er u.a. das berühmte Gemälde von Mona Lisa. Das Gehöft liegt etwas außerhalb in einem großen Park. Im Hof ist ein Laden und ein Restaurant. Die Räumlichkeiten sind zu besichtigen. Die Ausstattung ist ziemlich prächtig. Das Gebäude übersichtlich. Im Keller ist eine Ausstellung von Modellen der Erfindungen Leonardos. Die Leonardo-Brücke. Ein Hubschrauber. Ein Raddampfer. Eine Flugmaschine. Die Umsetzung seiner Zeichnungen. Sehr interessant.
Im Park gibt es die Modelle noch einmal in groß. Ein netter Spaziergang, auf dem es immer wieder was zu sehen gibt. Man kann die Modelle auch ausprobieren. Jemand will gerade mit dem Hubschrauber abheben. Im Prinzip müsste der funktionieren. Aber der Antrieb mit Menschenkraft reicht nicht. Obwohl wir den Piloten zu Höchstleistungen anspornen. Ein vorbeikommender Ingenieur rechnet gleich mal nach und erklärt die Lage für aussichtslos.
Schließlich kehren wir zu unseren Rädern zurück, die wir an der Schlossmauer geparkt werden. Nr. 8, der insgesamt 14 Blaskapellen spielt inzwischen. Wir finden zwei freie Stühle in einem Cafe und hören ein Weilchen zu. Sommerferienstimmung kommt auf.
Da uns die Fahrt durch die Hügel gestern nicht so gefallen hat, nehmen wir die Brücken über die Loire und fahren hoch zur Straße, die ab hier auch nicht mehr als stark befahren markiert ist. Auch hier ist es hügelig, aber gut zu fahren. Der Verkehr ist übersichtlich. Die Loire nicht zu sehen. Auf der einen Seite liegen Felder, auf der anderen ist es eher waldig. Wir passieren Dorf um Dorf. Die Strecke zieht sich. Bei Onzain biegen wir ab Richtung Loire. Am Ufer verläuft eine stark befahrene Straße. Auch auf der Brücke ist viel Verkehr. Wir setzen uns erst einmal zu einem Picknick ans Flussufer. Wo wir nicht die einzigen sind. Die Straße stört zwar. Und das Ufer ist auch nicht idyllisch. Aber der Blick auf das Schloss von Chaumont-de-Loire ist schön.
Gleich nach Überqueren der Brücke geht es links ab, auf unbefestigtem Weg direkt an der Loire entlang bis zur Mündung des Beuron. Dort folgt der Radweg dem Nebenfluss nach Candé-sur-Beuron. Ein hübsches Städtchen. Hier treffen wir auf diverse Radler, die etwas desorientiert unterwegs sind und schließen uns dem an. Irgendwie klappt es mit der Ausschilderung nicht so richtig. Es geht an der Außenkante diverser Ortschaften entlang bis Chailles. Dort biegen wir ab Richtung Loire und treffen dort auf die Straße Richtung Blois. Der Verkehr ist heftig. Es gibt aber einen Radweg.
Direkt am Ufer fahren wir auf die Brücke zu, auf der eine Baustelle ist, wodurch der Verkehr schwer ins Stocken kommt. Es staubt maximal. Dazu all die Autos. Eine Sauerstoffmaske wäre jetzt nett. Außerdem sind wir froh, als wir heil drüben ankommen. Wir retten uns über eine Fußgängerampel und schieben unsere Räder in die lebendige Fußgängerzone in Richtung Schloss. Das Schloss liegt reichlich oben drüber. Und so ketten wir unsere Räder bald an eine Laterne, um zu Fuß weiterzugehen.
Im Schloss gibt es diverse Bereiche, die besichtigt werden können. Wir gucken uns einige davon an, verlieren aber bald die Lust. Es ist heiß. Und der Trubel ist uns zu viel. Wir sehnen uns ins Grüne zurück. Also wieder auf die Räder und rüber über die Brücke. Noch einmal nackter Horror. Drüben würde jetzt theoretisch ein Radweg am Ufer entlangführen. Da ist aber keiner. Wir fahren die Straße entlang, unter einer Hauptverkehrsstraße durch, finden am Kreisel wieder Wegweiser und irgendwie nach Vineuil. Dort kaufen wir ein. Und wollen weiter dem Loire-Radweg nach Chambord folgen.
Irgendwie klappt das nicht. Ort liegt direkt neben Ort. Aber auf den Nebenstrecken gibt es keine Ortsschilder, so dass wir nicht so recht wissen, wo wir sind. Bis wir auf das von Saint-Claude-de-Diray stoßen. Wir sind ziemlich weit weg von der Strecke. Also folgen wir jetzt den Auto-Wegweisern Richtung Chambord. Verkehr ist hier sowieso nicht. Weitere Schikanen des Radwegs, den wir in Huisseau wieder treffen, lassen wir aus. Das Tageslicht geht zur Neige. Und das will um diese Zeit was heißen. Es ist schon sehr spät.
Eine lange schnurgerade Straße führt durch den Wald zum Schloss. Und da steht es im Licht der untergehenden Sonne romantisch beleuchtet. Dran geklebt an das riesige Märchenschloss ist eine Art Zelt mit Bühne. Da findet gerade ein Kongress statt. Wir umrunden das Schloss auf diversen Wegen und genießen auch die riesige Parkanlage. Nachdem wir diverse Karten und Anschläge studiert haben, finden wir die richtige Schneise nach Muides-sur-Loire. Dort wollen wir unsere Zeltnachbarn wiedertreffen.
Es dämmert jetzt schnell. Wir treten kräftig in die Pedale und sind bald dort. Der Campingplatz liegt, wie eingezeichnet, direkt neben der Brücke, unten an der Loire. Es geht steil bergab durch einen riesigen Fliegenschwarm. Dicke Fliegenwolken hängen über dem Platz. Die Rezeption ist nicht mehr besetzt. Wir lassen uns neben unseren Bekannten nieder. Auch sonst verteilen sich diverse Radler-Quartiere auf der Wiese.
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#1238471 - 03.10.16 12:46
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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Hallo Fricka, so zwischendurch ein Gruß und ein . Ich folge Dir mit großem Interesse und erlebe zum Teil auch die eigene Tour nach... Alles Gute Barbara
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#1239403 - 07.10.16 16:37
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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7.6.2015
Ein ruhiger Sonntagmorgen. Kein Frühstück. Im Ort gibt es keinerlei Laden, keine Kneipe. Man verweist uns auf Mer, den nächstgelegenen größeren Ort. Bisher hatten die Supermärkte am Sonntag vormittag geöffnet. Unterschiedlich lange. Also kein Problem. Wir machen uns auf den Weg nach Mer, überqueren die Loire. Am anderen Ufer biegt der Radweg nach rechts ab auf den Uferdamm. Geradeaus führt nur noch eine Autostraße mit Fahrradverbot. Wenn wir kurz vor dem Verhungern wären, würden wir das vielleicht ignorieren. Aber es ist noch früh. Wir fahren den Uferdamm entlang.
Der Blick auf die Loire ist schön. Die Landschaft weit und kaum besiedelt. Wir fahren schon seit einiger Zeit Richtung Nord-Osten. Von dort kommt der Wind. Ab Orleans geht es Richtung Süd-Osten. Das ist nicht mehr weit. In der Ferne taucht ein Kernkraftwerk auf. Das ist Saint-Laurent-des-Eaux. Bei Chinon sind wir an Avoine vorbei. Das ist das erste französische Kernkraftwerk überhaupt. Der Weg war dort so geführt, dass man es praktisch nicht sah. Das ist hier nicht so. Wir fahren lange drauf zu. Es liegt auf einer Insel in der Loire. Der Radweg geht direkt gegenüber entlang. Wir halten uns in solcher Nähe nicht gerne auf. Die Franzosen lieben Kernkraft und picknicken hier bevorzugt.
Ab hier ist der Uferweg unbefestigt, aber gut fahrbar. Das Kernkraftwerk haben wir jetzt im Rücken, also wieder freien Blick auf die Natur. Eine schöne Etappe. Problem: Wir müssen einkaufen. Also biegen wir auf der Höhe von Tavers ab Richtung Ort, der hier nicht weit entfernt ist. Der Ort ist ganz nett. Aber wir biegen auf die Durchgangsstraße Richtung Süden ein, weil dort laut Reklameschildern mehrere Supermärkte liegen. Es ist weiter als gedacht. Und erheblich abwärts. Zusätzliche Höhenmeter an Hauptverkehrsstraßen schätzen wir eigentlich nicht so. Das riesige Einkaufszentrum ist im Bau. Oder Umbau. Jedenfalls geschlossen.
Wir machen kehrt. Fahren zurück nach Tavers. Durch Tavers durch. Keine weiteren Läden. Wir bleiben auf der stark befahrenen aber breiten Durchgangsstraße. Bis nach Avaray ist es nicht weit. Ein Supermarkt kommt in Sicht. Sonntags geschlossen. Oh. Die Zeit schreitet voran. Wir treten in die Pedale. Da muss doch noch was kommen. Beaugency. Wir fahren kurz am Schloss vorbei. Hübsch. Aber alles hat geschlossen. Sogar die Bäcker. Weiter. Durch mehrere kleinere Orte ohne Infrastruktur kommen wir irgendwann nach Meung-sur-Loire. Es ist jetzt fast 12 Uhr. Wir fahren am Abzweig Richtung Ortskern und Brücke, über die der Radweg ans andere Ufer führt, vorbei. Und siehe da: Ein Colruyt. Die Kette kennen wir noch nicht. Ein Discounter aus Belgien. Geöffnet.
Der Laden ist wirklich basic. Und stark frequentiert. Es ist ein schlichter Schuppen. Kein Vergleich mit Aldi und Lidl, die es hier auch häufig gibt. Aber es gibt alles, was wir brauchen. Und unglaublich günstig. Wir staunen.
Nun haben wir wieder Ferien. Wir sehen uns Meung an. Das Schloss ist ein mittelalterlicher Festungsbau. Ein Bischofspalast von erheblicher Ausdehnung. Daneben ist Markt. Wir kaufen uns ein paar Spezialitäten zum Knabbern und lassen uns auf einer Bank vor der Kirche nieder. Die Kirche ist ebenfalls imposant. Wir statten ihr einen Besuch ab und machen uns wieder auf den Weg. Orléans lockt.
Wir überqueren die Loire und biegen drüben gleich wieder in einen Uferweg ein. Wir kommen flott voran und bald auf Orléans, dass auf der anderen Seite liegt, zu. Bald nach Unterquerung der Autobahn sehen wir die Pont de l’Europe, über die wir ins Stadtzentrum wollen. Eine todschicke nagelneue Brücke. Insofern natürlich auch mit bequemem Radweg. Drüben biegen wir auf die Uferpromenade ein. Die Innenstadt liegt jetzt links von uns. An der neunbögigen historischen Brücke biegen wir Richtung Zentrum ab. Während Tours eher mit seinen hübschen Fachwerkhäusern besticht, ist die Bebauung von Orléans aus Stein. Es gibt etliche prächtige Straßen. Wir fahren ein bißchen herum bis wir auf die Kathedrale treffen. Auf dem Vorplatz ist es ähnlich ruhig wie auf dem in Tours. Wir setzen uns auf eine Brunnenkante und essen den Kuchen aus der Konditorei nebenan. Es ist so heiß, dass viele ihre Füße in das Wasser hängen lassen. In der Kathedrale ist es kühl. Sie ist mit großen Fahnen dekoriert.
Zurück auf der Ufer-Promenade folgen wir ihr noch ein Stück weiter, bis der Loire-Radweg nach links abbiegt, um über eine Schlaufe auf die kombinierte Auto-Bahnbrücke zu klettern. Eine breite Spur für Fahrräder gibt es dort auch. Am anderen Ecke der Brücke geht es abwärts und ans Flussufer zurück. Unbefestigt führt der Weg jetzt durch eine Freizeitzone. Gefühlt ist jeder aus der Umgebung, der laufen kann, hier in der Flussaue mit zahlreichen Seen, Kiosken, Kinderspielplätzen, Sandstränden und diversen Freizeitangeboten zu finden. Auch schiebend kommen wir kaum voran.
Ein paarmal sehen wir noch Wegweiser. Dann nicht mehr. Ist das hier wirklich der Loire-Radweg? Es geht über sandige Hügel. Teilweise stark bergauf und bergab. Durch eine unübersehbare Menschenmenge. Wahrscheinlich sollte man sich hier Sonntags nachmittags eher nicht mit Rädern durchquälen. Irgendwann müsste der Radweg rechtwinklig abbiegen. Und siehe da, er tut es. Und wird wieder zu einem erkennbaren Weg. Mit den bekannten Radweg-Schildern. Wir sind immer noch richtig.
Bald fahren wir auf einen hohen Damm. Die Strecke ist wieder asphaltiert. Wir haben einen weiten Blick in die Landschaft. Auch hier tummeln sich auf den Sandbänken der Loire diverse Menschen. Es wird auch wieder geangelt. Gelegentlich sind am landseitigen Fuß des Deiches Parkplätze. In ihrem Umfeld sind dann wieder viele Fußgänger unterwegs. Es geht jetzt nach Süd-Osten. Der Wind hat passend dazu gedreht, um wieder frontal auf uns zuzukommen. Und er hat ordentlich aufgefrischt. Der Tag ist weit fortgeschritten. Eigentlich würden wir jetzt in Jargeau übernachten wollen. Aber ebenso eigentlich haben wir uns mit unseren neuen Reisegenossen in Chateauneuf-sur-Loire verabredet. Also einen Ort weiter. Was hier knapp 10 km bedeutet.
Der Campingplatz sieht wenig verlockend aus. Der Ort auch nicht. Also entscheiden wir uns zur Weiterfahrt. Irgendwann kommen wir erleichtert in Chateauneuf an. Der Campingplatz liegt noch vor der Brücke in den Ort. Auch dieser Platz ist ziemlich groß. Die Nutzer reisen gerade überwiegend ab und haben hier wohl ihr Wochenende verbracht. Einchecken kann man nicht mehr. Die Chefin verweist auf morgen. Wir haben auch keine Lust mehr. Die Niederländer sind schon da. Wir sitzen noch ein wenig zusammen und tauschen uns über die Ereignisse des Tages aus.
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#1239421 - 07.10.16 17:32
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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Durch mehrere kleinere Orte ohne Infrastruktur kommen wir irgendwann nach Meung-sur-Loire. Es ist jetzt fast 12 Uhr. Wir fahren am Abzweig Richtung Ortskern und Brücke, über die der Radweg ans andere Ufer führt, vorbei. Und siehe da: Ein Colruyt. Die Kette kennen wir noch nicht. Ein Discounter aus Belgien. Geöffnet. In Meung-sur-Loire sollte es doch Sonntag Vormittag einen Markt geben, zumindest war das so als Kommissar Maigret dort seinen Ruhestand verbracht hat und auch als ich zum letzten Mal dort war. Ist allerdings beides schon ein paar Jahre her.
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Geändert von Axurit (07.10.16 17:32) |
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#1239526 - 08.10.16 08:14
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Axurit]
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Bingo. Siehe oben. Wir sehen uns Meung an. Das Schloss ist ein mittelalterlicher Festungsbau. Ein Bischofspalast von erheblicher Ausdehnung. Daneben ist Markt. Wir kaufen uns ein paar Spezialitäten zum Knabbern und lassen uns auf einer Bank vor der Kirche nieder.
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#1239527 - 08.10.16 08:21
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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8.6.2015
Gleich morgens haben wir ein Problem. Wir wollen bezahlen. Das macht 16 €. Ein Kreditkartenzeichen an der Glastür. Aber, wie man uns mitteilt, erst ab 20 €. Wir wollen mit einem 20 €-Schein bezahlen. Nein, es muss passend sein, man hat kein Wechselgeld. Wir leider auch nicht. Dann wollen wir eben 20 € bezahlen. Am liebsten per Kreditkarte. Aber das ist nicht zulässig. Mehr Geld als nach Tarifliste kann man nicht angeben. Wir sollen in den Ort fahren und Geld abheben. Passendes mitbringen. Also wechseln. Klasse. Das ist ein erhebliches Stück Strecke. Und so unfreundliche „Wirte“ haben wir bislang auch noch nicht getroffen. Wir wollen wieder auf den Platz und jemanden suchen, der uns wechselt. Unsere Nachbarn sind zum Beispiel noch da. Nein, die Gäste dürfen nicht belästigt werden. Also fahren wir zur Brücke zurück, über die Brücke, rauf in den Ort. Und warten, bis die ersten Geschäfte öffnen, damit uns jemand wechselt. Dann das ganze retour. Ein toller Start in den Morgen. Und das, wo wir jetzt auch bald am Ende der Weltkulturerbe-Tour angekommen sind. Ab dann ist es bestimmt nicht mehr so sehenswert wie bisher an der Loire. Die schon viel schmaler geworden ist.
Brummig geht es los. Aber nur bis in den Nachbarort Germigny-des-Prés. Dort steht eine kleine karolingische Kirche. Wir sind immer wieder begeistert von all den romanischen Kirchen hier und können keine auslassen. Aber karolingisch ist noch einmal älter. Sowas trifft man wirklich selten. Sogar die Öffnungszeiten passen. Als wir dort ankommen, fährt gerade ein Reisebus ab. Wir kreuzen noch kurz die deutsche Busladung. Und schon sind wir allein auf dem Gelände. Die kleine Kirche ist wunderschön mit ihren Alabaster-Fensterchen. Es gibt auch reichlich Info-Tafeln, wo man sich informieren kann, was an der Kirche noch Original ist und was eher der Phantasie der Restauratoren entsprungen ist. Wir folgen also weiter dieser Binnenlands-Alternative des Loire-Radwegs direkt nach Saint-Benoit-sur-Loire. Hier steht die Abbaye de Fleury. Eine noch existierende Benediktiner-Abtei mit dem Grab des Heiligen Benedikt himself. Wie kommt der denn hier her? War der nicht Italiener? Ja. Aber nach seinem Tode wurde er hierher überführt. Die romanische Basilika ist groß und eindrucksvoll. Die Insassen des deutschen Reisesbusses nehmen im Inneren gerade an einer Führung teil. Wir begrüßen uns nun schon als alte Bekannte.
Wir folgen der Straße weiter bis Les Places, wo wir wieder auf die Loire samt zugehörigem Radweg treffen. Und bald darauf erreichen wir Sully-sur-Loire, wo das Weltkulturerbe endet. Ein niedliches Märchenschloss. Sehr hübsch anzusehen. Der Reisebus ist auch schon wieder da. Wie wir kaufen sich die Leute der Reisegruppe ein Picknick, um im Schlossgarten zu Mittag zu essen. Sie fahren erstaunlicherweise Loire abwärts. Den nächsten Tag wollen sie von Blois aus eine Radtour unternehmen. Von unserer Reise sind sie natürlich ganz begeistert. Sie wollen hier in Sully übernachten. Wir natürlich nicht.
Zwischen Schlosspark und Loire durch geht es weiter am Ufer entlang. Die Loire ist übersichtlich geworden. Jetzt sieht man ab und zu Kanus. Flussabwärts unterwegs oder auf Sandbänken lagernd. Und natürlich die zugehörigen Verleihbetriebe. Es sind weniger Menschen unterwegs. Es wird wieder ländlich. Sehr erholend. Die Strecken zwischen den Orten werden länger. Bei Saint-Gondon verlässt der Radweg das Flussufer, führt zunächst in den Ort und weiter landeinwärts bis Saint-Florent, von dort aus über Lion-en-Sullias wieder ans Ufer zurück. Ein weiter Umweg, auf dem nichts zu sehen ist. Wir schlagen mal wieder einen weiten Haken um ein Kernkraftwerk. Hier Dampierre-en-Burly. Dabei geht es auch noch über mehrere Anhöhen. Nicht sehr motivierend der Ausflug.
Kurz darauf breitet sich am anderen Ufer Gien aus. Mit der bekannten vielbogigen Brücke davor. Eine Postkartenansicht. Natürlich fahren wir auch rüber und sehen uns den Ort an. Gute Gelegenheit, mal irgendwo einzukehren. Für die Weiterfahrt müssen wir wieder weg vom Ufer und hoch über die Hügel. Am Ufer ist mal wieder eine Hauptverkehrsstraße. Die Orte sind ganz nett, aber nichts Besonderes und wir werden müde. Wir haben heute auch schon genug gesehen. Hier oben sind die romanischen Kirchen abgeschlossen.
So freuen wir uns, als es wieder abwärts nach Briare geht. Der Ort liegt auf der anderen Loire-Seite. Und über dem Fluss geht es diesmal auf einer Kanal-Brücke. Der Kanal ist schmal. Auf beiden Seiten sind Spaziergänger unterwegs. Die Brücke ist wirklich sehenswert. Drüben ist ein Hochhafen. Wenn man das so nennen will. Einen Campingplatz hat der Ort auch, aber wir wollen noch weiter. Theoretisch würden wir jetzt schnurgeradeaus an einem Seitenkanal auf unbefestigtem Weg bis zum nächsten Ort fahren. Aber warum auch immer – verpassen wir den und landen auf einem stark überwachsenen Weg direkt an der Loire. Schönere Ausblicke kann man nicht mehr haben. Wenn auch die Mücken etwas stören. Außerdem können wir hier kaum fahren. Das ist eher ein MTB-Singletrail. Hoffentlich führt der überhaupt irgendwo hin. Ab und zu braust ein MTB vorbei und so wissen wir wenigstens, dass es hier auch nach Chatillon geht. Aber für uns nicht zu machen. Sowas glauben wir natürlich grundsätzlich nicht und kämpfen uns weiter. Vor allem braucht man hier eine spezielle Technik, den 2 m hohen Brennnesseln ausweichen. Schließlich sind wir ärmellos und mit kurzen Hosen unterwegs. Irgendwann wird der Weg zweispurig und bald drauf landen wir auf üblem Kopfsteinpflaster in Sichtweite einer Brücke über die Loire, gesäumt von einem Campingplatz. Man grüßt uns etwas verblüfft. Wir grüßen freundlich zurück. Die Plackerei hat uns spektakuläre Fotos von diesem „typischen“ Abschnitt des berühmten Loire-Radwegs eingebraucht. Ein bißchen Off-Road muss ab und zu mal sein.
Wir fahren noch einen Ort weiter bis Bonny-sur-Loire. Im und um den Ort gibt es diverse Wegweiser zum Campingplatz. Die führen uns erst einmal hoch in den Ort, einmal drum herum und schließlich wieder an die Loire zurück, wo der Platz liegt. Verkehrsgünstig gelegen. Bahn und Hauptverkehrsstraße sorgen für die passende Geräuschkulisse. Wir suchen uns einen Platz, der hinter einem Lärmschutzwall liegt. Ein jüngeres Paar zeltet dort noch. Und mehrere Wohnmobile stehen im Kreis. Der Andrang ist überschaubar. In der Mitte ist ein großes Areal abgezäunt. Mit Bänken, Tischen, Wäscheleinen und Fahrradständern. Der Accueil Vélo. Da hätten wir theoretisch zelten sollen. Die sanitären Einrichtungen sind neu und ordentlich. Irgendwann kommt ein Gemeindeangestellter zum Kassieren vorbei.
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#1239650 - 09.10.16 06:40
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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9.6.2015
Heute wollen wir ein ordentliches Stück vorankommen. Sehenswürdigkeiten kündigen sich nicht so an. Wir überqueren mal wieder die Loire. Am Ufer entlang geht es auf das nächste Kernkraftwerk zu. Erst auf befestigtem Weg, dann auf ziemlich schlecht befahrbarem. Ein Stück vor dem Kraftwerk biegen wir Richtung Belleville ab. Neben der Durchgangsstraße geht es sehr hübsch den Kanal entlang. Das erinnert uns an den Beginn unserer Reise. Auch auf diesem Kanal tuckern Urlauber-Schiffchen vor sich hin.
An der nächsten Kreuzung biegt der Radweg wieder ab Richtung KKW, um Kurs auf das dortige Informationszentrum zu nehmen. Darauf haben wir wenig Lust und beschließen, weiter der Straße und dem Kanal zu folgen. Das ist mal ein bißchen Abwechslung. Die Loire fließt jetzt nach Süden. Bzw. kommt uns aus dem Süden entgegen. Folgerichtig haben wir heute auch Südwind. Wie Passanten uns erklären, ein Wind, den es hier eigentlich nie gibt. Wir sind darauf mental schon irgendwie vorbereitet.
Die Straße entlang kommen wir zügig voran. Ab und zu gibt es nette Ausblicke auf den Kanal. Bald durchqueren wir Léré. Und bei Bannay treffen wir wieder auf den Radweg, der nun auch der Straße folgt. Langsam wird uns die Straße langweilig und so biegen wir Richtung Saint-Satur und Sancerre ab. Dazu geht es ordentlich bergauf. Der Doppelort sieht aber recht vielversprechend aus. Die Straße ist so schmal, dass es alternierenden Verkehr gibt. Das ist für uns immer relativ schwierig, da wir dabei die Autos aufhalten und es häufig in der Grünphase nicht schaffen, die Engstelle zu passieren. Aber diesmal erreichen wir heil und gesund die Kirche in der Ortsmitte. Nachdem wir sie uns angesehen haben, beschließen wir, doch wieder Richtung Loire zu fahren. Der starke Verkehr hier macht keinen Spaß und kostet Nerven. Also das ganze wieder rückwärts. Und runter geht natürlich immer schneller als rauf.
Der Radweg führt Richtung Saint-Thibault und biegt kurz vor der Brücke ab auf einen unbefestigten Dammweg. Nun geht es durch Felder mit viel Wasser im Blick. Neben der Loire gibt es Teiche und Seen. Sehr entspannend. Die meiste Zeit ist der Weg ganz gut zu fahren. Manchmal auch weniger. Wir legen Kilometer um Kilometer zurück. Orte gibt es nur in der Ferne. Irgendwann werden wir freudig begrüßt und sehen da ein Ehepaar mit zwei Fahrrädern und einem Anhänger – die kennen wir doch. Ja, die haben wir in Nantes getroffen. Sie sind vom Atlantik her aufgebrochen, wo sie wohnen und wollen auf dem EV 6 bis an den Rhein, dann weiter nach Hamburg. Wovor sie sich ein wenig fürchten, weil sie ausschließlich Französisch sprechen. Sie fuhren von Nantes aus nach Osten, wir nach Westen. Sie hatten also einige Tage Vorsprung. Jetzt haben wir sie wieder eingeholt. Sie sind gerade am Flicken. Und erzählen, dass das ihre Dauerbeschäftigung sei.
Wir fahren zusammen durch die weite Landschaft und klönen ein bißchen. Da vergeht die Zeit schneller. Und so überqueren wir gutgelaunt die Brücke über die Loire nach La Charité-sur-Loire. Auch dieser Ort sieht sehr hübsch aus, wie er da so am Ufer liegt. Drüben geht es in eine kurze Straße auf eine riesige Kirche zu, wo wir unsere Räder abstellen. Unsere Reisegenossen sind abgebogen, um Freunde zu besuchen. Wir setzen uns in ein Straßencafe. Das ist immer angenehm. Der Wind bläst ein bißchen ungemütlich.
Da sehen wir, wie 2 Ehepaare ihre Räder vor der Kirche zusammenketten. Das sind die Schweizer, die wir zwischen Nantes und Angers getroffen haben. Wir sind alle etwas überrascht über das Treffen. Die vier fahren mit äußerst sportlichen Rädern einen äußerst sportlichen Stil. Und dank des Wechselkurses können sie Frankreich sozusagen ohne weiteres aufkaufen und tun das auch. Es wird nur im besten Restaurant am Platze einkehrt und in möglichst hoch dekorierten Hotels abgestiegen. So auch hier: Wir setzen uns mit einem Baguette und etwas Käse auf eine Bank. Die anderen suchen das einzige Restaurant vor Ort auf, um sich zum Viergang-Menü zu setzen. Wir besichtigen stattdessen die Kirche mit anhängendem Kloster. Von der Straße aus geht man durch ein riesiges Portal, das mal Eingang einer riesigen Kirche war. Heute geht in deren ruinösen Resten des gewaltigen Mittelschiffs der Ort weiter. Umflattert von Tauben, die es sinnvoll erscheinen lassen, einen Helm zu tragen. Der Kircheneingang in die immer noch sehr große Kirche ist weiter nach hinten gerückt. In der Kirche riecht es sehr feucht und muffig. An einigen Ecken stehen Baugerüste. Hinter der Kirche steigt das Gelände stark an. Hier haben diverse Ausgrabungen stattgefunden. Im Moment klettert darauf eine Schulklasse herum. Eine weitere tobt im ehemaligen Kreuzgang. Von hier aus führt eine Tür in eine angrenzende Schule. Eine weitere bringt uns in das ehemalige Kloster. Wir finden ein umfangreiches Labyrinth. Viele Räume sind bereits instandgesetzt. Es gibt einen Gang mit Werkstätten und Läden, der allerdings etwas verlassen wirkt. Veranstaltungsräume in größerer Zahl. Auch verlassen. Und schließlich kommen wir wieder bei den Rädern vor der Kirche an.
Während wir zurück Richtung Brücke schieben, realisieren wir noch einmal (steht im Reiseführer), dass Charité das Zentrum des französischen Gebrauchtbüchermarktes ist. Jedes zweite Haus enthält ein Antiquariat. Zurück über die Brücke biegen wir gleich wieder auf einen unbefestigten Uferweg ein, um unser meditatives Radeln durch unendliches Grün wieder aufzunehmen. Den Blick auf die Loire mit ihren vielen Sandbänken, Inseln und Nebenarmen schätzen wir immer noch sehr. Wobei jetzt lange Strecken durch eine Sumpflandschaft oder einen Auenwald verlaufen, abseits vom Flussufer. Irgendwann passieren wir Marseilles-lès-Aubigny und später liegt auf der anderen Flusseite Fourchamboul, wo es einen Campingplatz gibt und wir in den Vororten von Nevers angekommen sind. Für ein Nachtlager ist es aber noch viel zu früh. Und ins Zentrum von Nevers wollen wir auch nicht. Wir kennen es schon. Und es liegt weitab vom Radweg. Ab Nevers haben wir kein Bikeline mehr. Hier endet der Loire-Radweg, obwohl der EV 6 der Loire noch weiter folgt. Ab jetzt müssen wir unsere EV 6-Karten benutzen.
Wir verlassen jetzt das Loire-Ufer und wechseln auf den Treidelpfad des Canal Latéral de la Loire. Die Strecke fährt sich gut. Bald sind wir auf der Höhe von Cuffy und fahren weg vom Kanal zur Allier-Mündung in die Loire. Wir sehen von oben drauf herunter. Sehr eindrucksvoll. Beide Flüsse sind annähernd gleich breit. Hier oben gibt es eine Art EV 6-Denkmal. Und ab jetzt gibt es die gewohnte Loire-Radweg-Ausschilderung nicht mehr, sondern EV 6-Wegweiser. Mal mehr mal weniger.
Der Canal Latéral überquert den Allier auf einer Kanalbrücke. Wir gucken uns dort oben um und sehen zu, wie sich einige Schiffe hochschleusen lassen. Der Höhenunterschied ist beträchtlich. Wir hätten drüber schieben müssen, um weiterhin dem EV 6 zu folgen. Irgendwie haben wir das aber nicht verstanden und folgen der Straße. Schnell stellen wir fest, dass dies die Umgehungs-Schnellstraße um Nevers ist. Nicht wirklich etwas für uns und so nehmen wir die erste Ausfahrt und landen in Gimouille. Der Kanal, an dessen Ufer der EV 6 verläuft, hoch über unseren Köpfen. Irgendwo werden wir schon eine Auffahrt finden.
Erst einmal kurven wir im Ort herum. Dort begegnen wir an der interessanten, aber leider verschlossenen romanischen Kirche einer Gruppe deutscher Radler, die hier auf dem Bahnhof ihren Zug verlassen haben und nun bereits seit Stunden nach dem EV 6 suchen. Wir können ihnen helfen. Gerade sind wir an einem Wegweiser vorbeigekommen. Erleichtert machen sie sich in Richtung Atlantik auf.
Wir folgen nun weiter dem Kanal. Der Weg ist gut ausgebaut. Der Kanal mäandert als wäre er die Mosel persönlich. Hier sind viele Radfahrer aus Nevers unterwegs. Auch einige Wanderer mit Jakobsmuscheln am Rucksack. Wir unterqueren einige Brücken, auf denen das Leben tobt. Schließlich die Autobahn und ihre Zubringer. Irgendwann sind wir am Abzweig zum Campingplatz. Der lockt uns immer noch nicht. Wir fahren weiter.
Laut unserer Karte sollen wir hier den Kanal verlassen und zunächst einen kleinen Bogen bis Chevenon fahren. Danach nochmal dasselbe in größer über Saint-Parize-le-Chatel bis Fleury-sur-Loire. Das erinnert an den Moldau-Radweg. Steil hoch weg vom Flussufer, wieder runter, über die Brücke und das ganze von vorn. Erst einmal bis Chevenon. Dort ist ein Campingplatz eingezeichnet. Wir fragen die Radler in der Nähe, ob wir dorthin auch am Kanal entlang fahren können. Bis Chevenon auf jeden Fall. Steht auch auf einem Wegweiser. Danach kennen sie sich nicht mehr aus. Und die Einheimischen wissen auch nicht, ob es dort einen Campingplatz gibt.
Wir radeln also gemütlich am Kanal weiter. Es ist schattig. Ab und zu kommt eine Schleuse. Oder eine Brücke. Urlaubsboote fahren in beiden Richtungen. Etliche haben schon zur Übernachtung am Ufer angelegt. Das würden wir nun langsam eigentlich auch gerne. So sind wir froh, als wir an der Brücke nach Chevenon ankommen. Ein Boot legt dort gerade an. Der Ort liegt einiges höher und sieht nicht nach viel Infrastruktur aus. Einkaufen würden wir auch noch gerne. Schließlich finden wir den Dorfladen. Dort versichert man uns verbindlich, dass es den Campingplatz nicht mehr gibt. Wir müssen weiter bis Décive. Das ist noch ein ordentliches Stück. Immer am Kanal entlang immerhin.
Im Laden treffen wir einen jungen Franzosen. Er will ans Schwarze Meer. Mit komplett ladenneuer Edelausstattung. Wild campend. Er will sich jetzt bald ein Eckchen am Kanal suchen. Er macht sich Sorgen wegen des Donau-Radwegs. Ich möchte wissen, wovor genau und erwarte Geschichten von wilden Straßenhunden und ähnliches. Aber nein. Er hat Angst vor Bayern. Vor den Menschen, die kein Französisch sprechen. Und den entsetzlichen Gewittern dort.
Abwärts Richtung Kanal kommen uns die Leute aus dem Schiff entgegen, das unten angelegt hat. Sie suchen ein Restaurant. Wir biegen wieder auf den Radweg am Kanal ein und machen uns auf den Weg. Ein Stückchen weiter baut drüben am Ufer unsere neue Bekanntschaft ihr Zelt auf. Wir folgen weiter dem Kanal. Ich zähle die Schleusen und Brücken und versuche zu raten, wieviele davon es pro Kilometer gibt. Der Weg zieht sich. Es ist schon spät. Wir sind müde. Wir passieren Fleury und Avril-sur-Loire. Und irgendwann kommt Décize in Sicht. Wir verlassen den Kanal und radeln Richtung Zentrum, immer auf der Suche nach einem Camping-Schild. Wir müssen uns aber durchfragen. Jedenfalls existiert der Platz. Er ist groß und schön dämmrig wegen der vielen Bäume. Gras ist kaum zu finden.
Die Rezeption hat natürlich schon geschlossen. Daneben gibt es Gemeinschaftsräume und eine Küche. Hier sitzen viele Camper. Sie erklären uns, wir dürften nicht auf den Platz, ohne dass Madame uns genau angibt, wo wir hindürfen. Wo sie ist, weiß keiner. Wir schieben also unsere Räder am geschlossenen Schlagbaum vorbei. Und schon ruft sie uns zu ihrem MobilHome. Wir sollen uns irgendwo niederlassen und morgen vorbeikommen.
Wir zelten also „irgendwo“ und gehen duschen. Die Sanitäranlagen sind neu und überraschend komfortabel. An anderem – außer einem Abendessen – haben wir kein Interesse mehr.
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#1239825 - 10.10.16 06:05
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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10.6.2015
Heute werden wir früher oder später bis Digoin kommen. Dort verlassen wir die Loire in nordöstlicher Richtung. Und folgen dem Canal Central. Zuerst einmal gibt es ein umfangreiches Treffen vor dem örtlichen Supermarkt. Alles versorgt sich für den Tag. Der Langstreckenradler in spe ist da. Die Schweizer. Und viele andere bekannte Gesichter. Da unsere Karte gestern so überhaupt nicht zur Wirklichkeit passte, vergleichen wir sie mit der der Schweizer. Und siehe da. Die haben eine neuere Auflage. Faszinierend. Ich übertrage die Veränderungen in unsere.
Bis Gilly-sur-Loire gibt es keinen Treidelpfad für den EV 6. Er folgt wieder dem Moldau-Prinzip. Zunächst führt er weit nach Norden, dann schlägt er Haken. Auf dem Campingplatz hat man uns empfohlen bis nach Gannay-sur-Loire die Straße zu nehmen. Das spart Kilometer und Steigung. Die Straße ist wenig befahren. Wir kommen schnell voran. Aber es ist langweilig. Bei Gannay biegen wir also ab, überqueren die schmalgewordene Loire, biegen wieder in den Radweg ein und fahren nach Cronat. Auch die Straße entlang, aber steil nach oben. Langweilig ist das nicht. Aber zu sehen gibt es eigentlich auch nichts. Oben angekommen, machen wir kurz Rast und beschließen, auch auf dieser Seite nicht den Radweg-Mäandern zu folgen, sondern der gerade geführten Straße.
Hier ist der Verkehr nicht ohne. Vor allem brummen viele Lastwagen an uns vorbei. Dazu verläuft die Straße nicht eben, sondern über einen Hügel nach dem anderen. Die Steigung ist beträchtlich. Von oben hat man dafür eine weite Aussicht in das bergige Land. Die Strecke bis Bourbon-Lancy müssen wir uns hart erarbeiten. Dort treffen wir wieder auf den Radweg, der jetzt auch die Straße entlangführt. Nun allerdings nicht mehr direkt auf der Fahrbahn, sondern etwas seitlich versetzt, wo es sich schon viel besser fährt. Bei Gilly fahren wir wieder auf einen Treidelpfad am Canal Latéral de la Loire auf. Der wird uns bis Digoin bringen. Erholsam, so eben zu radeln. Das Leben auf dem Kanal sorgt für etwas Unterhaltung. Wir passieren Schleuse um Schleuse und kommen damit immer weiter nach oben. Bei vielen Brücken geht es jetzt nicht mehr unterdurch, sondern oben drüber. Damit wir in Form bleiben. Wir kommen relativ früh nach Digoin, machen aber Schluss für heute. Ein Horizont-füllendes Gewitter zieht auf. Wir biegen Richtung Stadt ab. Ein Angler zeigt uns den richtigen Weg und so kommen wir direkt auf den Campingplatz an der Loire zu.
Daneben liegt ein öffentliches Freibad. Und auch der Platz hat einen Pool. Viele Kanus türmen sich am Fluss. Es gibt hier eine Einsetzstelle. Vorne stehen etliche Autos, die dort wohl auf die Rückkehr ihrer Insassen, die mit Kanus unterwegs sind warten. Wir werden sehr freundlich empfangen. Für Radler gibt es einen Extra-Streifen direkt am Zaun zur Loire. Garten-Tische und –Stühle kann man sich dorthin mitnehmen. Und dort stehen schon viele Zelte mit Rädern daneben. Eine Großfamilie mit diversen Anhängern. Verschiedene französische Paare. Ein französischer Radler, der aus der Türkei kommt und auf dem Weg nach Hause ist. Der wildcampende Langstreckenradler, der das Wildcampen aufgegeben hat. Ein deutsches Paar, dem wir unterwegs schon öfter begegnet sind und noch einige andere. Sieht nach einem gemütlichen Klön-Abend aus. Dafür sind die sanitären Anlagen mal wieder sehr basic. Zum Schwimmen kommen wir nicht mehr. Das Gewitter treibt uns unter unser Tarp. Eine Weile sitzen wir noch im W-lan-versorgten Aufenthaltsraum.
11.6.2015 Donnerstag Wir sind müde. Der Platz ist gemütlich. Wir könnten mal wieder waschen. Und der Pool wartet auch. Wir nehmen uns eine Auszeit und legen einen Ruhetag ein. Während wir uns ausruhen, läuft das Wetter zu großer Form auf. Die Gewitter legen kaum mal eine Pause ein. Die Zeiten der heißen Tage und der warmen Sommernächte sind erst einmal vorbei. Was auch seine angenehmen Seiten hat.
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#1240069 - 11.10.16 06:35
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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12.6.2015
Nach einer kurzen Runde durch Digoin, verbunden mit den nötigen Einkäufen, haben wir schnell den EV 6 am Ufer des Canal du Centre gefunden. Zusammen mit dem Kanal werden wir die Wasserscheide zwischen Loire und Rhone überwinden. Also die zwischen Atlantik und Mittelmeer. Auch hier ist der Weg, den es auf unseren Karten gar nicht gibt, wieder gut ausgebaut und angenehm zu fahren. Wenn wir auch langsam schon etwas kanalisiert sind. 100 km pro Tag am Kanal entlang, zudem durchgängig auf der linken Seite, hinterlassen ihre Spuren. Obwohl der Weg so breit ist, dass er auch von Autos befahren wird, merke ich, dass ich zunehmend äußerst links fahre, um nicht in den Kanal zu fallen, was schlechterdings unmöglich ist. Die Routine Brücke-Schleuse in relativ regelmäßigen Abständen stellt sich schnell wieder ein. Seit wir „kanalisieren“ geht es aufwärts. Wir sind gespannt, wann wir die Passhöhe erreichen.
Zunächst einmal kommen wir nach Paray-le-Monial. Der Kanal führt wie immer mit Abstand am Ort vorbei. Einen Reiseführer für diese Ecke haben wir nicht dabei. Aber man sieht große Kirchtürme von weitem. Jedenfalls biegen wir ab Richtung Ortsmitte. Es lohnt sich. Hier gibt es ein Kloster, das dem Herz-Jesu-Kult geweiht ist. Einer der meist bepilgerten Wallfahrtsorte Frankreichs, von dem wir noch nie gehört haben.
Wir besuchen die zugehörige romanische, riesige Basilika und die Bauten drum herum. Es ist gerade eine größere Feier im Gange. Menschenmengen bevölkern Kirchen, Nebengebäude und Park, obwohl es inzwischen regnet. Im Park hinter der Basilika findet eine Open Air-Messe mit unglaublich vielen Menschen statt. Pilger lassen sich an der Pilgerunterkunft registrieren.
Auch die mittelalterliche Innenstadt mit diversen Türmen und Kapellen ist sehenswert. Dazu ein sehr schönes Renaissance-Rathaus. Nur auf eine Pause in einem der Straßencafes haben wir wegen des Regens keine Lust. Durch einen noch größeren Park auf der anderen Seite der Basilika verlassen wir Paray-le-Monial in Richtung Kanal wieder. In diesem Park hat Papst JPII mal eine Messe abgehalten. Allerhand Denkmäler erinnern daran. Der Hügel, auf dem der Altar stand, ist noch zu erkennen. Nach all dem Trubel tauchen wir gerne wieder in die Stille am Kanal ein.
Nun biegt der Kanal ab. Nach Digoin war es zunächst noch weiter Richtung Südosten gegangen. Ab jetzt werden wir bis an den Rhein in nordöstlicher Richtung unterwegs sein. Der Wind hat vorsorglich schon nach den heftigen Gewittern in diese Richtung gedreht, so dass wir ihn wie gewohnt von vorne haben. Hier endet der Treidelpfad-Radweg und wird stattdessen zur Straße. Folgerichtig ist er jetzt nur noch eine Variante des EV 6. Der Hauptweg schlauft seitwärts in die Hügel. Wir bleiben auf der Straße. Autos sind hier kaum unterwegs. In Saint-Aubin-en-Charolais kreuzen wir den Radweg. Die zum Ort passenden Charolais-Rinder haben wir schon seit einiger Zeit grasen sehen. Wir sind seit einiger Zeit durch Burgund unterwegs. Der Kanal windet sich elegant zwischen den Hügeln aufwärts. Schleuse um Schleuse. Das hat was von Bahn-Radweg. Der Kanal steigt gleichmäßig, wodurch er immer mal wieder hoch über dem umliegenden Gelände unterwegs ist. Manchmal ist er auch eingeschnitten.
Seitlich in den Hügeln sehen wir das Chateau de Digoine. Der Radweg führt direkt daran vorbei. Wir biegen also vom Kanal ab und radeln aufwärts Richtung Schloss. Schließlich kommen wir durch eine Allee auf den Haupteingang zu. Davor ist Schluss. Das Schloss ist in Privatbesitz. Wir fahren weiter durch die Hügel nach Palinges. Es ist Mittag. Tiefe Ruhe liegt über dem hübschen Ort. Ein Markt wird gerade abgebaut. Wir nutzen die Gelegenheit, uns frisches Obst zu kaufen und rasten auf einer Bank.
Nach einigen Umwegen finden wir die Straße am Kanal wieder und nähern uns nun Montceau-les-Mines. Das dauert eine Weile. Die Stadt ist groß. So müssen wir zunächst endlos durch ärmliche Vororte und Industriegebiete bis wir uns der Innenstadt nähern. Immer am Kanal entlang. Hier gibt es Drehbrücken in geradezu holländischer Bauweise. Sehr hübsch. Aber das ist auch schon das einzige, was hier hübsch ist. Die Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone gibt nicht viel her. Aber, zurück am Kanal, durchqueren wir ein Gewerbegebiet mit Supermärkten jeder Art.
Kaum sind wir beim großen A, bricht ein ordentlicher Wolkenbruch los. Wir machen es uns unter dem großen Eingangsvordach bequem und sehen den Leuten beim Nasswerden zu. Die Straße, den Kanal entlang ist jetzt deutlich stärker befahren. Eine Schnellstraße gibt es parallel in Hörweite. Von Schleuse zu Schleuse geht es bergauf. Der Kanal hält sich tapfer. Immer wieder schlauft er sich um die Hügel herum. Einmal führt uns der Weg kurz weg vom Kanal. Dann zwängen sich Radweg, Schnellstraße und Bahnstrecke mit dem Kanal durch eine enge Schlucht. Der Radweg oben drüber. Die Landschaft wird spektakulär. Wir strampeln stramm nach oben. Es geht wieder bergab. Eine Schleuse fliegt vorbei. Hoppla. Die war „andersrum“. Der Kanal ist über die Wasserscheide.
Bei Saint-Julien-sur-Dheune halten wir an einem Rastplatz. Picknick im Nieselregen ist etwas ungemütlich. Aber es gibt eine Hütte und eine spektakuläre Aussicht in Richtung abwärts. Schleuse an Schleuse führt der Kanal steil den Berg hinunter. Ein älterer Mann hat sich mit Rad und Reisegepäck auf die verkehrte Kanalseite verirrt. Wir winken ihn herüber. Sonst kommt er nicht durch die Engstelle. Er keucht. Ein Spanier. Kommt vom Schwarzen Meer und will jetzt nach Spanien zurück. Soweit wir das beurteilen können. Er spricht ausschließlich Spanisch.
Wir verzichten natürlich auf die Radstrecke durch die Hügel und sausen neben den Schleusen abwärts. Das ist doch mal ein Spaß. Die Schiffe, die sich da rauf oder runter schleusen lassen wollen, müssen wohl einiges an Zeit mitbringen. Ein mühsames Geschäft. Je weiter wir nach unten kommen, desto weniger spektakulär ist natürlich die Aussicht. Aber der Gedanke, jetzt bis zur Saone Gefälle zu haben, baut auf. Wir haben für heute wieder eine lange Strecke geplant.
Die Straße am Kanal entlang ist jetzt bis Saint-Léger-sur-Dheune sehr stark befahren und nicht besonders breit. In Kombi mit dem ausdauernden Nieselregen ist das nicht so richtig lustig. Wir sind bereits nass bis auf die Haut. Gut, dass es immer noch sommerwarm ist. In Saint-Léger gibt es anscheinend einiges an Tourismus. Wir kaufen uns frisches Baguette für den Abend. Nach dem Einstieg in den Radweg am Kanal, den es ab hier wieder gibt, müssen wir etwas suchen. Aber bald genießen wir die ruhige Fahrt durchs Grün. Auf der anderen Kanalseite führt die Straße entlang. Aber wir sehen sie meist nicht.
Wie immer ziehen sich jetzt die letzten Kilometer für heute. Speziell der Regen nervt. Dabei ist es landschaftlich schön. Die Dörfer sind hübsch. Burgund halt. Hier wird viel Rad gefahren. Die Tour de Bourgogne sieht interessant aus auf Schautafeln und Flyern. Bei Santenay ist der Abzweig der Variante über Beaune. Aber da wollen wir diesmal nicht hin. Wir planen in Chagny zu übernachten. Einen Ort vorher biegen wir vom Kanalweg ab, um auf der Straße in den Ort zu kommen. Häufig sind die Campingplätze vom Radweg aus nicht beschildert.
Nach einigem Rumkurven finden wir den Platz. Ein holländischer Platz. Voller Holländer. Einige englische Autokennzeichen sehen wir auch. Es wird gefeiert. Heute ist Freitag. Mit viel Mühe finden wir noch ein freies Eckchen. Ohne Tarp zum Draußensitzen geht es mal wieder nicht. Dafür sind die Sanitäranlagen ziemlich üppig. Weniger schön, dass die Nacht über extrem gefeiert wird. Das nimmt überhaupt kein Ende. Aber wir sind müde genug und schlafen irgendwann ein.
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#1240318 - 12.10.16 06:44
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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13.6.2015
Morgens sind wir etwas gerädert. Immerhin hat der Regen erst einmal aufgehört. Und heute geht es weiter bergab. Dazu wechseln wir vom Kanal an die Saone. Und der Doubs kommt in Sicht. Nette Aussichten. Die Fahrt den Kanal entlang Richtung Chalon-sur-Saone ist angenehm. Es regnet nicht mehr, ist aber nicht heiß. Die Sonne scheint. Viele Menschen sind unterwegs, was sicher am Wochenende liegt. Es geht abwärts genug, um sehr zügig voranzukommen. Auf dem Kanal sind diverse Boote unterwegs, so dass für Unterhaltung gesorgt ist.
Sehr bald nähern wir uns also Chalon. Hier verlässt der EV 6 den Kanal, um irgendwann entlang der Saone weiterzuführen. Wir sehen einen letzten EV 6 –Wegweiser. Dann nichts mehr. Am Kanal standen ständig welche. Die Fahrt durch die Stadt sollen wir anscheinend allein hinkriegen. Wir versuchen zunächst so zu fahren, wie es auf der Karte abgebildet ist. Aber natürlich klappt das nicht so wirklich. Für eine Stadtdurchquerung passt der Maßstab nicht. Als nächstes versuchen wir, Richtung Innenstadt zu fahren. Da waren wir noch nie, obwohl wir schon oft an Chalon vorbeigefahren sind. Das gestaltet sich etwas anstrengend. Die Stadt liegt am Hang. Und die Straßen sind breit und stark befahren. So kaufen wir uns erst einmal was zu essen und machen eine Pause in einem Park. Auf mehreren anderen Bänken sitzen Reiseradler mit ähnlichen Absichten. Ein echter Treffpunkt.
Und die Innenstadt ist jetzt gleich nebendran. Lebhaft, weiträumig, modern. Nichts besonderes. So brechen wir bald wieder auf und machen uns dran, die Saone zu suchen. Dafür benutzen wir vernünftigerweise unser Navi und routen den nächsten Ort am EV 6 an. Das ist kein Zauberwerk. Zuerst sehen wir die Saone unten im Tal liegen, dann tauchen wieder Wegweiser auf und bald geht es über eine grüne Wiese auf die Saone zu. So ein Fluss ist eine nette Abwechslung vom Kanal. Im Unterschied zur Loire gibt es keine Sandbänke. Dafür sehr dekorative rote Peilstäbe für die Schifffahrt. Die Ufer sind tief grün. Es gibt hier keinen Deichweg. Man ist so ziemlich auf Höhe des Wasserspiegels unterwegs. Auf dem Weg zum Ufer stehen diverse Warnungen vor einem Befahren bei Hochwasser. Soviel geregnet hat es nun aber auch wieder nicht. Keine Gefahr.
Der Uferweg ist zunächst nur unbefestigte Variante, während die Hauptstrecke fern vom Ufer die Straße nimmt. Überwiegend sind die Wege aber gut befahrbar. Teilweise ist der Ausbau auch offensichtlich fortgeschritten. Auf der Karte unbefestigt dargestellte Abschnitte sind asphaltiert. Solche in Planung inzwischen fertiggestellt. In den meisten Orten sind Campingplätze eingezeichnet. Hier ist es offensichtlich wieder touristischer.
Bei Verdun-sur-le-Doubs mündet der Doubs in die Saone. Der Ort liegt malerisch dazwischen. Nach einer Runde durch den Ort, in dem es bedauerlicherweise keinen geöffneten Bäckerladen gibt, lassen wir uns auf einer Bank in der Sonne nieder und genießen die weite Aussicht über beide Flüsse. Zwei Bekannte, die wir seit Digoin immer mal wieder gesehen haben, gesellen sich zu uns. Allzuweit wollen wir alle heute nicht mehr. Es sitzt sich zu schön in der Sonne. Und wir sind weit vor unserem Zeitplan.
Der Radweg führt uns zunächst über Saunières an den Doubs, ein Stück daran entlang und wieder zurück nach Charnay-les-Chalon an der Saone. Der Abstand zwischen beiden Flüssen ist hier nicht groß. Die Saone entlang, die in der Sonne funkelt, kommen wir bald nach Seurre und beschließen, hier zu übernachten. Auf der Karte sind drei Campingplätze eingezeichnet. Einer davon existiert tatsächlich. Die Gegend ist wunderschön. Der Platz liegt direkt am Wasser. Aber er ist leider aus der Nähe ziemlich schmuddelig. Über einer Wohnwagenburg flattert die Fahne der Hells Angels. Mehrere Kampfhunde zerren an ihren Ketten, die lang genug sind, um den Weg praktisch unbegehbar zu machen.
Wir lassen uns, wie die anderen auch, weiter hinten nieder. Es ist viel Platz. Da ein Gewitter aufzieht, spannen wir unser Tarp auf. Neben dem Platz liegt ein aufwändiges Schwimmbad mit vielen Rutschen. Es ist geschlossen. Keine Ahnung, wann hier Saison ist.
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#1240556 - 13.10.16 06:29
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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15.6.2015
Die Nacht über hat es geschüttet. Auch am Morgen prasselt der Regen noch auf das Zelt. Am Sanitärgebäude hängt der Wetterbericht: Heute starker Dauerregen. Wollen wir weiterfahren? Nein, eigentlich nicht. Der Platzwart öffnet eine leere Garage, um den Radlern das Kochen und Essen im Trockenen zu ermöglichen. In der Rezeption gibt es eine Sofaecke, Internet und eine Bibliothek. Wir sagen bescheid, dass wir einen Tag länger bleiben wollen. Eine Parzelle weiter. So dass wir unser Tarp vernünftig aufspannen können.
In der Garage treffen wir zwei junge Leute, die auf dem Weg ans Schwarze Meer sind. Und auch sonst gibt es allerhand auszutauschen. Viele Wohnmobile mit Rädern drauf stehen hier. Die Bewohner machen mit den Rädern Tagesaufflüge. Alles in allem ist es ganz gemütlich. Unser Zelt hat mit solchem Wetter kein Problem.
Am Nachmittag lässt der Regen nach. Alle machen sich auf die Socken. Wir auch. Richtung Besancon. Hinter dem Zaun des Campingplatzes fließt direkt der Doubs. Folgt man ihm abwärts, kommt man nach Besancon, ohne über den Berg zu müssen. Zunächst auf der Hauptverkehrsstraße noch bis zum nächsten Kreisel bergab – etwas heftig. Aber dann geht es geruhsam zu. Vor dem Tunnel biegen wir ab in die Stadt. Ohne Gepäck auf dem Rad fühlen wir uns wie Touristen. Die Stadt ist angenehm zu durchwandern. Es gibt etliche eindrucksvolle Gebäude. Und viele Cafes. In einem kehren wir ein. Das Ufer des Doubs ist neu gestaltet. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt. Und irgendwann ist es Zeit, heim zu fahren. Wir kaufen uns noch ein schönes Abendessen ein und kehren auf den Campingplatz zurück. Gut ausgeruht sitzen wir abends draußen, während die Nachbarn in ihren Wohnmobilen fernsehen. Laut Sanitärgebäude-Wettervorhersage soll es um 22.10 anfangen zu regnen. Und siehe da – das tut es. Auf die Minute genau und mit großer Vehemenz.
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#1240557 - 13.10.16 06:44
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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............. ich blick gerade nicht durch. Ihr seid nachmittags von Seurre nach Besancon und zurück gefahren? Das sind 180km. Hab ich was verpeilt?
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#1240594 - 13.10.16 11:09
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Juergen]
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Wir sind nachmittags vom Campingplatz in die Stadt gefahren. Und zurück.
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#1240600 - 13.10.16 11:47
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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Wir sind nachmittags vom Campingplatz in die Stadt gefahren. Und zurück. Eben. Euer letzter Campingplatz war in Seurre . Im Bericht fehlt offenbar eine Etappe.
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#1240604 - 13.10.16 11:57
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Axurit]
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#1240608 - 13.10.16 12:07
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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Die fehlende Etappe:
14.6.2015
Da heute Sonntag ist, müssen wir vormittags einkaufen. Das ist jetzt eingeübt. Trotzdem fahren wir erst einmal los. Den Weg, der auf der Karte eingezeichnet ist über Lechatelet nach Pagny-la-Ville finden wir nicht. Am Saone-Ufer ist jedenfalls keiner. Wir entschließen uns also, den direkten Weg nach Pagny-le-Chateau zu nehmen. Besonders idyllisch ist der nicht. Aber wir sind schnell über die Autobahn, die hier gekreuzt werden muss und gleich darauf im Ort. Dort biegen wir nach links ab, um wieder auf den Radweg an der Saone zu treffen, was sich als lohnend herausstellt. Es gibt eine interessante Kirche und auch sonst ist das Dorf sehr hübsch. Jenseits der Saone liegt Pagny-la-Ville und der Radweg kommt genau dort über die Brücke, wo wir wieder auf das Flussufer treffen. Bis Saint-Jean-de-Losne sind es jetzt 13 meditative Flusskilometer. Wir treffen zahlreiche Spaziergänger und Angler. Überall herrscht sonntägliches Treiben. Bei der Einfahrt in den Ort finden wir einen Colruyt und können unsere Einkäufe erledigen. Es ist recht warm. Im Ortszentrum findet ein Volksfest statt. Wir werfen nur einen kurzen Blick drauf und legen dann zügig das restliche Stück bis Saint-Symphorien-sur-Saone zurück. Hier zweigt der Canal du Rhone-au-Rhin ab. Mit einer Schleuse und einem großen Hinweisschild. Wir überqueren den Kanal auf einer Brücke und biegen drüben auf den Treidelpfad ein. Die Strecke ist wieder perfekt ausgebaut. Bis wir die Departementsgrenze überschreiten. Ein großes Schild mit Jura l’inattendu. Was irgendwie auch stimmt. Mit dem Jura hatten wir nicht gerechnet. Aber mit so schlechtem Zustand des Radwegs auch nicht. Der Bootsverkehr ist stärker geworden. Deutsche, niederländische und belgische sind auch dabei. In den Schleusen ist reger Betrieb.
Bei Abergement-la-Ronce endet der Treidelpfad, so dass wir abbiegen müssen. Wir fahren einen Bogen über Damparis nach Tavaux. Es geht weg vom Kanal nur milde bergauf durch den Wald. Das Tal ist immer noch weit. Wir unterqueren die nächste Autobahn und erreichen bald darauf Dole. Das Tal ist hier deutlich enger. Der Ort türmt sich eindrucksvoll über dem Kanal auf. Das Panorama wird noch durch einen lebhaften Yachthafen verschönt. Wir beschränken uns drauf, uns Dole von hier unten aus anzusehen.
Weiter geht es am Kanal. Der Doubs verläuft jetzt parallel. Mal ist er mit dem Kanal identisch. Oder andersherum. Mal verlaufen sie getrennt. Auf der rechten Seite erheben sich bewaldete Berge. Links verläuft eine Nebenstraße und ein Stück weiter die Autobahn. Die Schleusen sind zum Teil außer Betrieb gesetzt. In diesen Becken baden diverse Menschen. Am Ufer ragen Felsen auf, die beklettert werden. Eine wunderschöne Landschaft. Kombiniert mit Sonntagsstimmung. Auch viele Radler sind in großen und kleinen Gruppen unterwegs.
Von der Planung her wollen wir in L’Isle-sur-le-Doubs übernachten. Dem letzten Campingplatz vor Mulhouse. Die halbe Strecke bis dahin wäre ein Stück vor Besancon. Der letzte eingezeichnete Platz vor Besancon bei Osselle. Da wir schon gelernt haben, dass die eingezeichneten Plätze nicht unbedingt existieren, stellen wir uns eine Übernachtung bei Dampierre vor. Zunächst einmal passieren wir den Platz bei Orchamps, direkt am Doubs-Ufer. Aber wir wollen noch weiter. Den bei Dampierre gibt es anscheinend nicht. Oder wir finden ihn nicht. Also Osselle. Inzwischen sind wir auch müde.
Bei Osselle liegt ein Freizeitpark an einem Seeufer. Alles ein bißchen vergammelt. Und von Menschenmassen überlaufen. Zelten darf man direkt am Strand. Es gibt Toiletten, die mit den Badenden geteilt werden müssen. Und eine Dusche mit Kaltwasser ohne Tür. Für diese Pracht sollen wir 18 € bezahlen. Faszinierend. Eigentlich haben wir dazu keine Lust. Und wir hätten auch gern eine schöne heiße Dusche. Es nieselt nämlich mal wieder seit einiger Zeit. Wir beschließen, diesem Nepp nicht Vorschub zu leisten. Unterstützt durch den Dreck rundum. Und schwingen uns wieder auf die Räder. Man ruft uns noch nach, das würde uns noch leid tun. Jetzt käme kein Campingplatz mehr.
Wir sind noch nicht weit gekommen, da zieht ein heftiges Gewitter auf. Es blitzt und donnert. An einem Flussbogen flüchten wir vor dem einsetzenden Wolkenbruch in einen Unterstand, um das Gröbste abzuwarten. Von da aus sehen wir zu, wie diverse Ausflügler das Tal entlang gerannt kommen, um neben uns in ihre Autos zu steigen. Erst einmal sind wir ganz entspannt. Aber bald fangen wir an zu frieren. Wir sind klatschnass. Da haben wir auch keine große Lust, trockene Sachen auszupacken und zu durchfeuchten. Das würden wir lieber im Trockenen tun. Es tropft immer stärker aus allen Richtungen. Der Regen wird schwächer. Er wechselt von Wolkenbruch auf starken Regen.
Wir haben im Grunde keine Alternative als schnellstens nach Besancon zu fahren. Es ist schon relativ spät. Also los. Nass sind wir sowieso. Und beim Radeln wird uns warm. Wir passieren einen kleinen Ort und kommen nach Thoraise. Immer noch den Kanal entlang. Vor uns türmt sich ein Berg auf. Oben drauf und drum herum liegt Thoraise. Unfreundlicherweise verschwindet der Kanal in einem Tunnel. Den Ausgang kann man nicht sehen. Neben dem Kanal bleibt ein Weg. Aber Schilder verbieten seine Benutzung. Sollen wir trotzdem? Lieber nicht.
Der Radweg turnt über den Berg. War also wohl nichts mit „schnell nach Besancon“. Aber was man raufklettert, kann man auch wieder runterfahren. Und bald sind wir an der Stelle, wo der Kanal den Tunnel wieder verlässt. Hier ist er so wirksam abgesperrt. Da wären wir nicht rausgekommen. Gut, dass wir das gar nicht erst versucht haben. Noch 17 km bis Besancon.
Viel kriegen wir von der Strecke, die sicher sehr schön ist, nicht mehr mit. Der Regen rauscht. Die Brille beschlägt. Das Wasser läuft in die Augen. Aber wir gehen davon aus, dass wir in Besancon leicht ein Hotelzimmer finden. Irgendwann türmt sich der Berg mit der Zitadelle vor uns auf. Wieder tunnelt der Kanal unter durch. Nur dass wir diesmal mittunneln dürfen. Während der Doubs in einem großen Bogen um die Innenstadt fließt. Wir biegen ab vom Kanal und kommen auf ein Schild Richtung Campingplatz zu. Gute Idee. Da brauchen wir nicht mühsam ein Hotel zu suchen.
Aber der Weg ist weit. Und es geht eigentlich nur bergauf. Immerhin ist uns nun warm. Neben uns verläuft die Straßenbahnstrecke. Und irgendwann kommen wir oben an. Nun geht es noch einmal auf einer Hauptverkehrsstraße rasant bergab und direkt in die Einfahrt von Hallenbad und Campingplatz. Bald steht unser Zelt mit dem Tarp davor. Man hat uns einen Platz zugeteilt, der ein sehr spitzwinkliges Dreiecke ist. Gegenüber zelten zwei junge Männer in Begleitung einer älteren Frau, die unermüdlich mit dem Auto kommt und wieder davon fährt. Erst essen die beiden noch friedlich. Dann schlagen sie brüllend aufeinander ein.
Die Bewohner der umliegenden „Gehöfte“ versuchen mäßigend einzugreifen. Ohne Erfolg. Es klingt, als dresche jemand auf einen Boxsack ein. Zwischendurch rollen sie am Boden herum. Als beide gemeinsam auf unser Zelt fallen, rufe ich ihnen zu, sie sollten das lassen. Naja. Irgendwann holt jemand den Platzverwalter. Bzw. will das tun. Der möchte aber lieber in seinem Büro bleiben. Er will eine Beschreibung der beiden. Das geht nicht so richtig. Die äußeren Merkmale, mit denen das leicht ginge, darf man nicht mehr benennen. Das ist in Frankreich offenbar genauso wie in Deutschland. Der gute Mann weiß aber offensichtlich sowieso, wen wir meinen und ruft die Polizei. Bald ist Ruhe.
Die Duschen erweisen sich als ausgesprochen komfortabel. Und bald liegen wir im Zelt und hören dem Rauschen des Regens zu.
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#1240619 - 13.10.16 12:28
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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Jetzt blick ich durch. Kleiner Tipp: Seit letztem Herbst fährt ne Straßenbahn aus der Stadt bis zum Carrefour am CP. Da kannste dir den Buckel sparen. Wir sind übrigens am Doubs entlang zum CP geradelt
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#1240632 - 13.10.16 13:36
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Juergen]
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Wir sind in die Stadt gefahren, weil wir ein Hotelzimmer suchten wollten. Dort stießen wir auf die Campingschilder. Die führten uns über den Berg. Da der Platz dann am Doubs lag, brauchten wir nicht besonders viel Kreativität, um gemütlich den Fluss entlang wieder in die Stadt zu fahren. Der Weg ist völlig problemlos.
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#1240743 - 14.10.16 06:44
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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16.6.2015
Heute geht es nach L’Isle-sur-le-Doubs. Unweigerlich. Mal sehen, wen wir da so alles treffen, wenn das die Ultimative Etappe vor Mulhouse ist. Also wieder die Schnellstraße hinunter zum Kreisel, rechts ab und vor der Brücke wieder links. Schon sind wir auf dem Radweg. Ab und zu laufen Doubs und Kanal nebeneinander her. Meistens gibt es nur den Doubs. Es geht aufwärts. Der Doubs rauscht regelmäßig Wehre hinunter. Die Boote passieren die Schleusen. Unsere Wohnmobil-Campingplatznachbarn wollten heute alle nach Baume-les-Dames. Und von dort aus mit dem Zug zurück. Wir treffen aber niemanden. Und Baume-les-Dames haben wir bald erreicht. Es liegt idyllisch in den Hügeln, so dass wir eine Runde durch den Ort drehen. Er gefällt uns allerdings von außen besser als von innen. Wir kaufen uns also ein nettes Picknick ein und machen uns auf die Suche nach einem Plätzchen für eine Mittagspause. Es folgt die längste Strecken zwischen zwei Bänken, die wir auf dieser Tour hatten. Irgendwann glauben wir nicht mehr dran, noch eine anzutreffen. Als sich der Radweg vom Ufer entfernt, um uns auch einmal eine nette Aussicht über das Tal von oben zu ermöglichen, packen wir unsere Helinox-Stühle aus, um uns in der Sonne auszuruhen. Einige Spaziergänger kommen vorbei. Es herrscht friedliche Sommerstimmung.
In Clerval suchen wir mal wieder eine Tankstelle auf und beantworten nun schon routiniert die Fragen danach, wo denn der Motor an unseren Rädern sei. Beim Tanken passiert es. Der nächste Wolkenbruch rauscht runter. Dach haben wir genug über uns. Wir überlegen, solange irgendwo einzukehren, das Angebot ist aber nicht groß. Und alles hat geschlossen. Zu spät zum Mittag essen. Nichts zu machen. Das nimmt man hier ernst.
Als der Regen nicht aufhört, brechen wir irgendwann wieder auf, um möglichst zügig nach L’Isle-sur-le-Doubs zu kommen. Dem letzten Campingplatz vor Mulhouse. Landschaftlich ist es ohne Zweifel schön. Aber ohne Scheibenwischer an der Brille sieht man nicht viel. Einige Radler kommen uns entgegen. Besonders gut ist die Stimmung nicht. 17 km sind es noch.
L’Isle-sur-le-Doubs liegt im strömenden Regen. Mal wieder ein größerer Ort. Kanal und Fluss fließen durch. Ein malerischer Hafen ziert die Innenstadt. Und den Campingplatz haben wir schnell gefunden. Wir sind klatschnass. Der Regen hat keinen Moment nachgelassen. Wir mieten uns also unsportlicherweise ein Mobilhome. Wir drehen die Heizung auf, hängen unsere Sachen zum Trocknen auf, nehmen eine heiße Dusche, kochen uns was zu essen und genießen den Feierabend.
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#1240755 - 14.10.16 08:03
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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Beaume les Dames hat uns auch nicht gefallen. Ist viel zu Autolastig. Montbeliard war dagegen richtig schön.
Etwas abseits vom Doubs gibt es noch nen Campingplatz bei Altkirch.
Viele Grüße Detlef
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Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine. | |
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#1240792 - 14.10.16 10:38
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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.Als der Regen nicht aufhört, brechen wir irgendwann wieder auf, um möglichst zügig nach L’Isle-sur-le-Doubs zu kommen. Dem letzten Campingplatz vor Mulhouse. Für die nächste Planung hilft dir sicher der CP bei Montbeliard. Der Camping les grands Ansanges liegt traumhaft schön am Ufer des Doubs und hat riesengroße Duschen, Wamas und Trockner. Natürlich ist er auf den OSM Karten eingezeichnet. von Ingo: Sonnenuntergang am CP
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#1240794 - 14.10.16 10:45
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Juergen]
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Isle sur le Doubs war in Ordnung. Lag direkt am Doubs. Was einem bei Regenwetter auch nicht viel bringt. Und die Etappe nach Mulhouse war in Ordnung. Alle, die wir unterwegs trafen waren fest davon überzeugt, dass es dazwischen keinen Platz gibt. Wobei das Unterteilen einer Tagesetappe auch niemand anstrebte. Am kompletten Eurovelo 6 gibt es ständig Campingplätze.
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#1240935 - 15.10.16 06:41
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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18.5.2015
Beim Frühstück stellen wir fest, dass wir sowohl noch Zeit als auch noch Lust auf eine Fortsetzung der Reise haben. Und am Samstag ist das Eröffnungsfest des 300. Karlsruher Stadtgeburtstag. Gute Idee. Wir kaufen Tickets über ebay. Ansonsten sind die schon vergriffen. Buchen ein Hostel-Zimmer in Schlossnähe in Karlsruhe. Und kontaktieren unsere dortigen Freunde. Wie sich rausstellt, wollen die nicht auf die Feier. Aber treffen könnten wir uns mal wieder.
Für die Weiterfahrt haben wir wenig Infos. Aber der Eurovelo 15 geht in die Richtung. Zusammen mit dem Radweg L’Alsace à vélo. Also dann wollen wir mal. Wie immer haben wir Schwierigkeiten, Mulhouse ordnungsgemäß zu verlassen. Wir folgen zunächst dem Kanal, an dem wir gekommen sind. Zusammen mit etlichen anderen Radlern. Irgendwann endet der Treidelpfad und wir müssen unsere Räder eine steile Böschung hinaufschieben. Oben landen wir auf einer Hauptverkehrsstraße. Brav halten die Autos an und winken uns rüber. Wir routen also das nächste Ziel an: Otmarsheim. Dorthin ist es nicht weit und vielleicht ist es mal möglich, die romanische Kirche dort zu besuchen? Wir waren schon mehrfach vergeblich dort. Diesmal haben wir doppelt Glück. Die Kirche ist geöffnet. Drinnen regnet es nicht. Und nebenan gibt es dann auch noch ein Cafe. Den stärksten Regen warten wir hier ab. Unsere Radwege sind beide hier auch unterwegs und so machen wir uns auf den Weg nordwärts. Die Strecke ist relativ reizlos. Es geht Autostraßen entlang. Häufig durch Gewerbegebiete. Unsere Versuche, näher an den Rhein zu kommen, scheitern. Meistens nieselt es. So freuen wir uns, als Neuf-Brisach in Sicht kommt. Die Festungsstadt. Ein Meisterwerk von Vauban und gut erhalten. Innerhalb der Festungsmauern liegt eine, ebenfalls von Vauban geplante, Idealstadt. In deren Mitte ein großer Exerzierplatz, den wir zu einer Pause nutzen. Eine geführte größere Radtour tut desgleichen. Etwas weiter nördlich können wir uns mal wieder einem Kanal anschließen, der uns nach Straßburg führen wird. Zunächst einmal wird er von der Schifffahrt nicht mehr genutzt. Die Schleusen sind verlassen. Der Wasserlauf ist häufig durch umgefallene Bäume versperrt. Überhaupt sieht es ein bißchen so aus, als verlaufe der Kanal direkt durch einen Urwald. Der Radweg ist aber halbwegs unterhalten und gut befahrbar.
So kommen wir gut voran. Irgendwann ist der Kanal wieder nutzbar. Der Urwald-Effekt entfällt. Campen wollen wir in Erstein. Dort ist ein CP in Kanalnähe. Wir biegen an einer Brücke auf die zugehörige Straße ein, passieren ein großes Industriewerk, eine Sucrerie. Der Platz liegt vor dem Ort an einem See. Hauptsächlich gibt es hier Dauercamper. Es ist also nicht viel los auf dem sehr großen Areal. Der Chef verkauft nebenbei Mobilhomes. Und vermietet auch welche. Wir dürfen uns einen Platz aussuchen. Vermüllt sind sie alle. Wir räumen den mit dem besten Baum für das Tarp und bauen unser Zelt auf.
Anschließend fragen wir den Chef, ob es in der Nähe Einkaufsmöglichkeiten gibt. Klar. Gibt es. Also machen wir uns auf den Weg. Kaum im Ort angekommen, gibt es mal wieder einen Wolkenbruch, den wir im Supermarkt abwarten. Das freundliche Personal bringt uns Stühle. Als der Regen etwas nachlässt, fahren wir zurück zum Platz. Inzwischen ist es nach 18 Uhr und der Chef hat das Tor verrammelt. Der Platz ist über 2 m hoch umzäunt. Wir rufen im Büro an. Niemand mehr da. Da wir nicht im Regen vor dem Tor übernachten wollen, versuchen wir schließlich über den Zaun zu klettern. Da kommt der Chef angespurtet. Er lässt uns rein, aber nun sind wir keine Freunde mehr.
Unablässig rauscht der Regen runter. Wir machen uns also auf die Suche nach einem netten überdachten Plätzchen. Am See gibt es ein riesiges geschlossenes Restaurant mit großer überdachter Terrasse. Hier treffen wir zwei amerikanische Radler mit gleichen Absichten. Wir lassen uns an einem der Tische nieder, kochen, essen, trinken unseren Rotwein und erzählen uns von unseren Radreisen.
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#1240940 - 15.10.16 07:03
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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Liebe Fricka, jetzt fehlt noch der 17. Mai (L'Isle-sur-le-Doubs nach Mulhouse )
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#1240943 - 15.10.16 07:54
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Juergen]
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17.6.2015
Am Morgen sind nicht nur unsere Sachen trocken, sondern auch das Wetter hat sich eines besseren besonnen. Die Sonne scheint. Draußen herrscht schon allgemeiner Aufbruch. Viele Bekannte machen sich auf den Weg. Wir frühstücken noch gemütlich, bevor wir uns anschließen. Heute abend sind wir in Mulhouse.
Bald folgen wir wieder dem Canal und dem Doubs in der gewohnten Form. Es geht immer noch aufwärts, aber sehr moderat. Die Landschaft wird weiter. Wir nähern uns der burgundischen Pforte. An der Allan-Mündung verlassen wir den Doubs. Gemeinsam mit dem Canal du Rhone au Rhin. Und folgen dem Allan. Die Schleusen liegen zum Teil weit auseinander. Wir sind ein bißchen ungeduldig. Wie immer nach so langen Strecken möchten wir gerne unser Ziel erreichen. Und zunächst einmal dringend die Passhöhe. Zunächst einmal kommen wir nach Montbeliard. Da gibt es ein Peugeot-Werk (das größte) und ein Peugeot-Museum. Interessiert uns beides nicht wirklich. Wir wollen zunächst also nur auf unserem Treidelpfad schnell durch. Finden aber auf unserem Weg einen sehr schönen Park. Das erfordert eine Rast. Dazu sollte man in die Stadt fahren und einen Bäcker aufsuchen? Und die Silhouette der Altstadt mit dem Schloss oben drüber ist doch eigentlich auch vielversprechend? Gedacht – getan. Ein netter kleiner Abstecher.
Und weiter geht es am Kanal. Man sieht jetzt in der Ferne links die Vogesen und rechts das Jura. Die burgundische Pforte. Dazwischen liegen 50 recht flache Kilometer. Wir fahren mitten durch. Es gibt ein paar nervige Umleitungen an Stellen, wo am Kanal gebaut wird und wir deshalb Bögen durch das Umland schlagen. Aber irgendwann huscht wieder eine Schleuse an uns vorbei. Und hoppsa, eine Schleuse abwärts. Wie schon gewohnt geht es erst einmal rasant abwärts, dann nur noch mäßig. Es wird etwas freizeitmäßiger. Mehr Radler. Mehr Boote. Ab und zu ein Ausflugslokal. Leider sind die alle geschlossen. Wir haben eigentlich Zeit heute.
So kommen wir relativ zügig nach Mulhouse und – immer am Kanal entlang- ohne weiteres auf den Campingplatz. Den kennen wir schon von früheren Besuchen. Aber heute ist er ziemlich voll. Statt „lasst euch irgendwo nieder“ bekommen wir eine nummerierte Parzelle zugeteilt. Auf der steht ein Wohnwagen. Zurück an der Rezeption heißt es nun doch „sucht euch einen freien Platz“. Längst suchen wir nach einem, der einen geeigneten Baum oder Busch hat, in den wir unser Tarp hängen können. Wir hatten schon lange keinen Tag ohne Regen mehr. Da ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Wir sitzen abends und beim Frühstück gerne gemütlich draußen.
Heute haben wir noch genug Zeit in die Stadt zu fahren. Mit dem Rad ist das keine Aktion. Wir bummeln ein bißchen herum und gucken uns Verschiedenes an, sind aber etwas besichtigungsmüde. So landen wir eher in den Ladengalerien und sitzen noch etwas in einem Straßencafe. Nach gelungenem Rückweg gehen wir folgerichtig im Campinglokal essen. Quiche natürlich.
Bitte sehr. Ich habe das gestern geschrieben und dachte, ich hätte es auch eingestellt.....bin etwas im Stress momentan. In diesem Glauben hatten mich die Kommentare zu Montbeliard bestärkt. Ich würde das gern sortieren. Geht aber nicht.
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#1240997 - 15.10.16 12:54
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: Fricka]
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Moin Fricka, habt Ihr in Mulhouse etwa das nationale französische Eisenbahnmuseum, Musée français du Chemin de Fer, verschmäht? Ich fand dieses Museum spannend genug, um vor etlichen Jahren mit einem meiner Söhne per Crossair von Hamburg aus nach Mulhouse zu fliegen, um einen ganzen Tag in diesem Museum zu verbringen... Bis denne, HeinzH.
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Demokratie lebt davon, daß sich die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbringen... |
Geändert von HeinzH. (15.10.16 12:55) |
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#1241021 - 15.10.16 14:55
Re: Zum EV 6 und bis Mulhouse
[Re: HeinzH.]
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Ja, haben wir. Mulhouse ist zu nahe. Da denken wir immer, dass wir noch öfter vorbeikommen.
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