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#1108181 - 24.02.15 07:34 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: E94158]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.525
Das Thema hatten wir doch schon gefühlt 300 mal:

Weder die absolute Höhe des Berges (wobei die schon auch wichtig ist, bei 100hm tritt das Problem wohl noch nicht auf) und schon gar nicht ein gut kühlendes Tempo von 50 km/h sind das Problem.

Kritisch sind steile Abfahrten bei moderatem (sagen wir 30km/h) Tempo im Dauerbremsen in Kombination mit hohem Systemgewicht.

Diese Situation ist keineswegs ungewöhnlich und z.B. ganz realistisch, wenn man im Mittelgebirge hinter einer Erntemaschiene hinterhertuckelt. Also für den Renneinsatz eher untypisch, im Alltag aber eine Standardsituation.

Ich hab ja nichts dagegen, wenn man sich eine solche Rennbremse ans Rad holt. Die kritischen Situationen tauchen ja nicht derart häufig auf und man kann z.B. mit einer Abkühlpause darauf reagieren. Aber dann sollte man auch wissen, wo das Problem genau liegt und erst recht keine Halbwahrheiten darüber präsentieren!
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.

Geändert von derSammy (24.02.15 07:41)
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#1108185 - 24.02.15 07:49 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.945
Standard vielleicht nicht, der Mähdrescher fährt 20km/h und das wäre vermutlich noch beherrschbar (sofern es im Gebirge überhaupt Ackerbau gibt). Mehr Probleme bereiten Lkws, vor allem, wenn sie gut abgeladen sind und ängstliche Flachlandtiroler mit Pkw. War das Problem mit dem Regulierbremsen nicht schon öfter Thema (mit in der Regel demselben, physikalisch bedingen Ergebnis)?
Falk, SchwLAbt
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#1108186 - 24.02.15 07:51 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
Martina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 17.728
In Antwort auf: derSammy
und schon gar nicht ein gut kühlendes Tempo von 50 km/h sind das Problem.


Ergänzend dazu für ängstliche Naturen: 10 km/h sind ebenfalls kein Problem.

Zitat:

Kritisch sind steile Abfahrten bei moderatem (sagen wir 30km/h) Tempo im Dauerbremsen in Kombination mit hohem Systemgewicht.


Richtig steil müssen sie gar nicht sein, damit sich die Bremse zu stark erwärmt, es langt ein ganz normaler Alpenpass wenn er lang genug ist. Auf einer richtig steilen Abfahrt mit deutlich über 20 Prozent Gefälle kann es dagegen tatsächlich passieren, dass die schiere Bremskraft nicht mehr ausreicht, die Fuhre rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Das habe ich aber bisher nur in den englischen Yorkshire Dales praktisch erfahren, da war trotz trockener Straße der Bremsweg gefährlich lang.

Zitat:

Ich hab ja nichts dagegen, wenn man sich eine solche Rennbremse ans Rad holt. Die kritischen Situationen tauchen ja nicht derart häufig auf und man kann z.B. mit einer Abkühlpause darauf reagieren. Aber dann sollte man auch wissen, wo das Problem genau liegt und erst recht keine Halbwahrheiten darüber präsentieren!


Unterschreibe ich ganz genau so.

Martina
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#1108195 - 24.02.15 08:41 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
Sickgirl
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.026
Das kann schon sein, aber bevor ich mir den Spaß an einer schönen Abfahrt verderbe und hinter irgendwelchen Groß Fahrzeugen rum zuckle, mache ich halt eine Pause.

Manche Autofahrer lassen einen da auch durch aus auch mal über hohlen. Dafür lasse ich bei berg auf auf engen Straße halt auch schnellere Motorfahrzeuge vorbeo.
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Off-topic #1108222 - 24.02.15 10:29 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: Falk]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.525
In Antwort auf: Falk
War das Problem mit dem Regulierbremsen nicht schon öfter Thema (mit in der Regel demselben, physikalisch bedingen Ergebnis)?

Lieber Falk,
du schlägst ja immer gern das Sägezahnbremsen als Alternative zum Regulierbremsen vor. Obwohl natürlich grundsätzlich eine Idee die Problematik etwas zu entschärfen, so möchte ich doch zwei Dinge grundsätzlich anmerken:
1) Es gibt ab und an derart verwinkelte Abfahrten, dass man zwischendrin faktisch gar nicht dazu kommt, es "laufen zu lassen", weil sich Kehre an Kehre reiht und man eigentlich stets an den Bremsen hängt.
2) Es gibt so steile Abfahrten (ich rede von dauerhaft über 10%, gibt es gerade im Mittelgebirge ab und an mal), dass die Fuhre in den Bremspausen derart kräftig beschleunigt, dass zwischen zwei Sägezahnspitzen so wenig Zeit verbleibt, dass die Bremse hier nicht ausreichend runterkühlen kann.

Beide Situationen sind sehr selten. Aber wenn sie eintreten, dann hilft nur entweder die Bremspause oder eben absolute Schleichfahrt (bei der dann egal ist, ob man alle 0,5s die Bremse kräftig zieht, oder ob man es permanent stark schleifen lässt).
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Off-topic #1108259 - 24.02.15 12:47 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.143
Ist es wirklich so, dass bei permanentem Starkschleifen die Gefahr der Überhitzung nicht gegeben ist?
Bei meiner letzten Abfahrt vom Fichtelgirge ins Maintal mit ca. 20 kg Gepäck, vielleicht insgesamt 500 Hm (schmale, kurvenreiche, nicht einsehbare und schlecht asfaltierte Straße mit 11 % Gefälle) habe ich zur Sicherheit auf halber Strecke eine Abkühlpause eingelegt. Meine 160-er Scheiben, gebremst mit Avid BB5 Road, waren schon recht heiß geworden (mal kurz mit dem Finger drangetippt).
Natürlich hatte ich kein Messgerät für die Scheibentemperatur dabei, aber es würde mich schon mal interessieren, bei welchen Temperaturen das Fading beginnt, und ob und wie man bestimmen kann, ob man schon am "Ende der Fahnenstange" angelangt ist.
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Off-topic #1108263 - 24.02.15 13:09 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.851
In Antwort auf: derSammy
Beide Situationen sind sehr selten. Aber wenn sie eintreten, dann hilft nur entweder die Bremspause

Leider nicht so selten. Es kommt doch nur auf das Verhältnis von Gewicht und Gefälle und Weglänge an. Der Splügen Südseite ist nicht extrem steil, aber 30 km lang und bei einem Gesamtgewicht von 140 kg tritt diese Situation, daß Laufenlassen nicht möglich ist, oder nix bringt, ständig ein.

Im Übrigen glaube ich nicht wirklich an die Sägezahnbremsweise. Was man durchs Laufenlassen an Abkühlung gewinnt, kommt beim dann stärker notwendigen Bremsen sofort wieder rein. Das wäre mal ein interessanter Fall für die Füsicker hier. Mein Verdacht ist, daß es nix bringt.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (24.02.15 13:09)
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Off-topic #1108265 - 24.02.15 13:16 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: martinbp]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.525
Im Prinzip ist das Problem rein physikalisch gesehen ja recht einfach: Wenn du oben auf dem Berg bist, hast du ordentlich potentielle Energie (quasi alles, wofür du dich bergauf angestrengt hast, diese ganze Energie steckt da drin).
Wenn du wieder im Tal bist, ist diese Energie weg, muss also irgendwo hin gewandert sein.
Ein Teil kann in kinetische Energie umgewandelt werden (d.h. man fährt mit Tempo unten raus), ein Teilwird durch Luftreibung abgebaut. Der komplette Rest wandert irgendwo in die Bremsanlage. Damit wird einerseits die Bremsscheibe aufgeheizt. Diese gibt die Wärme dann teilweise an die Luft, teilweise über die Bremszange an den Rahmen weiter. Diese Wärmeabgabe ist aber begrenzt und so lange die Bremse mehr Wärme in die Bremsscheibe einleitet, als diese abführen kann, kommt es zwangsläufig über kurz oder lang zum Bremsversagen. Wenn man Starkbremst, dann ist man langsam, das heißt es gibt viel Zeit, in der die Bremse die Wärme an die Umgebung abgeben kann. Wenn es aber sehr steil ist, dann kann es trotz (verhältnismäßig) langsamer Fahrt sein, dass die potentielle Energie recht schnell abgebaut ist, weil man wegen der Steilheit doch recht viele Höhenmeter in kurzer Zeit abbaut.

Wie sich der Bremsenausfall gestaltet, weiß ich aus eigener Erfahrung auch nicht so detailiert. Ich hab am Tandem dann moderato (d.h. Pause bzw. Wechsel auf Felgenbremse) gemacht, als es "nach Bremse roch" (analog zum Mit-Handbremse-Fahren beim PkW).
Mit den Fingern würde ich auf keinen Fall an die Bremsscheibe langen, da sind Brandblasen garantiert (das gilt übrigens auch für Felgenbremsen, die nach einer Abfahrt auch für Brandblasen sorgen können)! Die Bremsscheiben können durchaus zu glühen beginnen, dann sind wir im Bereich mehrerer hundert Grad (600°C? Der Alukern, der bei den ICE-Scheiben geschmolzen ist, muss nach Tafelwerk ja etwa 660°C gehabt haben) Man kann die Scheibe auch kühlen, indem man einen Schuss Wasser aus der Pulle drauf gibt, aber das Abschrecken ist wohl für den Stahl gar nicht gut. Aber so ein kleiner Spritzer Wasser gegen die Scheibe gespritzt - das ist schon eindrücklich, wie schnell das Wasser verdampft ist.

Die Frage ist, was wirklich genau bei einem Bremsversagen ausfällt. Als erstes schmilzt wohl der Alukern der ICE-Scheiben. Wenn man die nicht hat, dann wird bei einer hydraulischen Bremse die Bremsflüssigkeit so heiß, dass sie verdampft (oder zumindest zumindest das Wasser, was im DOT steckt und die Gasblasen machen dann die Probleme). Das bedeutet dann wohl den Druckpunktverlust. Vielleicht kann den Ausfall ein Kenner nochmal genauer technologisch beschreiben? Mag bei DOT und Mineralöl auch verschieden sein.
Deine BB5 ist aber eine mechanische Bremse, da kann ja nichts siden. Ich vermute, dass hier die Bremsbeläge zu heiß werden, verglasen und dies zum Bremskraftverlust/Fading führt. Möglich ist auch, dass irgendwelche Kunststoffteile an der Bremszange wegschmelzen. Das kann ich aber nur mutmaßen und weiß es nicht genau.
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Satzzeichen können Leben retten.
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Off-topic #1108266 - 24.02.15 13:17 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: iassu]
joerg046
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.397
In Antwort auf: iassu
[zitat=derSammy]
Im Übrigen glaube ich nicht wirklich an die Sägezahnbremsweise. Was man durchs Laufenlassen an Abkühlung gewinnt, kommt beim dann stärker notwendigen Bremsen sofort wieder rein. Das wäre mal ein interessanter Fall für die Füsicker hier. Mein Verdacht ist, daß es nix bringt.


Das hängt auch stark von der Strecke ab.

wenn man's dazwischen laufen lassen kann, bringt's schon was, weil man zwischen den Bremspunkten ( z.B. vor einer Kurve) schneller fährt und so:

- mehr Fahrtwind auf die Scheibe bekommt
- mehr Luftwiderstand erzeugt
- durch schnellere Umdrehung der Scheibe diese nicht "wellig" bremst.

Natürlich gilt das alles nur im Rahmen der Physik, es kann daher je nach Rad und Strecke viel bringen oder auch gar nix.

In jedem Fall bringt's Spass.
Wenn Ich schon hochgestrampelt bin, will ich's auch mal laufen lassen zwinker
Servus, Jörgi aus München bier

Münchner Liegeradstammtisch

Geändert von joerg046 (24.02.15 13:20)
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Off-topic #1108272 - 24.02.15 13:42 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: iassu]
Martina
Mitglied
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Beiträge: 17.728
In Antwort auf: iassu


Was man durchs Laufenlassen an Abkühlung gewinnt, kommt beim dann stärker notwendigen Bremsen sofort wieder rein. Das wäre mal ein interessanter Fall für die Füsicker hier. Mein Verdacht ist, daß es nix bringt.


Ohne es durchgerechnet zu haben: ich denke, dass die Zeit, die gebremst wird eine größere Rolle spielt als die Stärke des Bremsvorgangs. Andererseits müsste man natürlich auch wissen, wie lange es beim Nichtbremsen dauert, bis die Felgen wieder abkühlen. Erfahrungsbericht: wir sind mal mit dem bepackten Tandem bei Regen dauerbremsend den Grand Ballon runtergefahren, wohl durchaus im kritischen Geschwindigkeitsbereich. Die Felgen waren immer kühl, offensichtlich hat das hochspritzende Wasser sehr effizient gekühlt. Für die Bremswirkung wars allerdings nicht so ideal.

Martina, sowieso nicht mutig genug fürs Sägezahnbremsen
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Off-topic #1108276 - 24.02.15 13:47 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: iassu]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.525
In Antwort auf: iassu

Im Übrigen glaube ich nicht wirklich an die Sägezahnbremsweise. Was man durchs Laufenlassen an Abkühlung gewinnt, kommt beim dann stärker notwendigen Bremsen sofort wieder rein. Das wäre mal ein interessanter Fall für die Füsicker hier. Mein Verdacht ist, daß es nix bringt.

Na, der Füsik kann ich auf die Sprünge helfen: Nehmen wir mal die Strecke zwischen zwei Kehren.
Variante 1: Laufen lassen und Vollbremsung auf Kurventempo vor der Kehre.
Variante 2: Dauerbremsen auf Kurventempo.

In beiden Fällen fangen wir oben mit der gleichen potentiellen Energie an und hören mit der gleichen (niedrigeren) potentiellen Energie in der Kehre auf. Auch die kinetische Energie ist in beiden Fällen gleich.
Bei Variante 2 war die Bremswirkung durch den Luftwiderstand deutlich geringer (der steigt in der zweiten Potenz der Geschwindigkeit, ist bei höherer Geschwindigkeit also wesentlich höher). Ergo: Die Bremsen mussten bei Variante 2 deutlich mehr Energie aufnehmen.
Durch die längere Fahrzeit bei Variante 2 haben die Bremsenscheiben mehr Zeit die Wärme an die Umgebung abzugeben. Andererseits bewirkt die höhere Geschwindigkeit bei Variante 1, dass die Wärme deutlich schneller an die Umgebung abgegeben wird. Diese beiden Effekte gleichen sich wohl in etwa aus.
Fazit: Das Sägezahnbremsen bringt hier schon etwas. Allerdings nur so lange, wie echt "Laufenlassenphasen" dazwischen sind, wo der Luftwiderstand signifikant etwas zum Bremsen beitragen kann.

Anregung: Aufrichten und möglichst breit machen beim Abfahren und ggf. Bremsfallschirm montieren. lach

Und Martina hat auch recht, umso besser die Wärmeabgabe von der Bremse an die Umgebung funktioniert, umso besser für die Dauerfestigkeit. (Natürliche) Wasserkühlung bringt hier viel. Allerdings kann man damit ja nicht immer rechnen.
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Satzzeichen können Leben retten.

Geändert von derSammy (24.02.15 13:49)
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Off-topic #1108280 - 24.02.15 13:56 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: Martina]
felixs
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.023
Kann mal jemand erklären, was "Sägezahnbremsen" ist?
schöne Grüße
Felix
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Off-topic #1108282 - 24.02.15 13:58 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: felixs]
Oldmarty
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.693
In Antwort auf: felixs
Kann mal jemand erklären, was "Sägezahnbremsen" ist?




rollen-bremsen-rollen-bremsen-rollen-bremsen-rollen-bremsen
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Off-topic #1108284 - 24.02.15 14:08 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: Oldmarty]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.525
Genau, hat Falk wohl als Begrifflichkeit aus dem Zugführerlatein hier eingeführt.

Ob die Technik Rollen-Bremsen-Rollen-Bremsen und Rollen dabei immer noch unterhalb des Tempos was man mit "freiem Rollen" erreichen würde, so viel bringt, da bin ich auch nicht so sicher. Roooooolen-Vollbremsung-Roooooooolen-Vollbremsung bringt defintiv etwas (wie oben begründet).
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Geändert von derSammy (24.02.15 14:13)
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Off-topic #1108285 - 24.02.15 14:24 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
joerg046
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.397
In Antwort auf: derSammy
und ggf. Bremsfallschirm montieren. lach

... Wasserkühlung bringt hier viel. Allerdings kann man damit ja nicht immer rechnen.


Bei den Velomobilfahrern war das mit den Bremsfallschirmen auch mal ein Hype.
allerdings ist es recht gefährlich bei Seitenwind.
Deshalb fährt da auch keiner mehr damit rum...

Mit Wasserkühlung, also ein kleiner Schlauch so befestigt, dass man damit die Bremsen "duschen" kann, scheint schon was zu bringen, der Schlauch bleibt immer dran und die Flasche wird nur bei Bedarf angeschlossen.

Velomobile werden ungebremst aber auch 140 km/h schnell, da ist die Situation noch viel kritischer in den Bergen.
Bremsen sind da normalerweise die 90er Sturmey Archer Trommelbremsen, weil die 160er Scheibenbremsen in der Karosse verglühen und Grössere nicht in den Radkasten reinpassen.
Servus, Jörgi aus München bier

Münchner Liegeradstammtisch

Geändert von joerg046 (24.02.15 14:27)
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Off-topic #1108320 - 24.02.15 16:58 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.062
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: derSammy
Genau, hat Falk wohl als Begrifflichkeit aus dem Zugführerlatein hier eingeführt.

Ob die Technik Rollen-Bremsen-Rollen-Bremsen und Rollen dabei immer noch unterhalb des Tempos was man mit "freiem Rollen" erreichen würde, so viel bringt, da bin ich auch nicht so sicher. Roooooolen-Vollbremsung-Roooooooolen-Vollbremsung bringt defintiv etwas (wie oben begründet).


Jenseits der Physik gibt es eine Menge Strecken, gerade bei kleineren, kurvigen Strassen, wo dass nicht geht.
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#1108321 - 24.02.15 17:12 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: espresso]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.062
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

In Antwort auf: espressogross
In Antwort auf: panta-rhei
Hallo Espresso

Hm, sagen wir mal 1000hm am Stück, kleine steile Schotter-Strasse, viele Kurven, nix mit "Rollenlassen" - und SOWAS (fahre ich in den Alpen des öfteren) geht mit ICE-Tech 140/160ern ohne Fading?! Zuletzt mit Markus im Bereich Gemmipass / Barrage de Mauvoisin Lac de Mauvoisin .

Ok, gut zu wissen.


Das weiß ich nicht, denn diese Strecke kenne ich nicht. Mein Punkt ist aber der: eine RENNRAD-Scheibenbremse will gar nicht dafür gedacht sein, ein mit 40kg Gepäck beladenes Rohloff-Rad vom höchsten denkbaren Berg runterzubringen.


Moment.
Es ging um die Verwendung dieser Bremsen an einem REISErad. Da ist Gepäck dabei, die Piloten haben nicht immer einen Sportler-BMI und in die Alpen gehts auch manchmal. Und da wünsche ich mir - wenn ich eine saftigen Aufpreis in Erwägung ziehe - zumindest die gleiche Standfestigkeit wie bei einer Billo-V-Brake für 9,99Euronen ausm Baumarkt. teuflisch

Es gibt sicher verschiedene Wege auf Radreisen glücklich zu werden und auch verschiedenes Terrain, wo man sich bewegt.

Viele Insassen hier leben in Norddeutschland/Berlin, da hat man andere Prioritäten, verstehe ich sehr gut. Es gibt aber auch Leute aus gebirgigeren Gegenden oder solche, die hin - und wieder gerne mit Camping-Gebäck im Hochgebirge touren und DA ist die Standfestigkeit nicht mehr so irrelevant! Und da brauch es nicht SO extrem zu sein - wie Iassu Andreas beim Splügenpass oben ja erwähnt hat. Die Südabfahrt ist ganz geteert, nicht übermässig steil, aber etwas kurvig. Wenn DAS schon zum Überhitzen reicht, wär das nix für mich. Bin in den 90ies mit STINKnormalen Cantis schockiert übern Splügen und hatte komischerweise keinerlei Bremsprobleme...

Ob ich aber ausgerechnet eine HydroDisk brauche, um bei Regen arme FussgängerInnen nicht umzusemmeln, das bezweifle ich doch sehr. listig
Liebe Grüsse - Panta Rhei
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Geändert von panta-rhei (24.02.15 17:14)
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#1108334 - 24.02.15 17:57 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: panta-rhei]
Nordisch
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.243
Auch als Norddeutscher habe ich lieber zu einem Surly LHT gegriffen als zum Distrucker, der nur 160 mm Scheiben zulässt, gegriffen.

Mit V-Brakes weiß ich, dass ich selbst 140 kg Fuhren aus 75 km/h sicher abbremsen kann.
Das hat mir auch schon die Knochen gerettet, ansonsten hätte schon im Kofferraum von einigen Autos gesessen, die achtlos von Parkplätzen auf die Straße fahren oder plötzliche stark abbremsen, weil ein Photo gemacht werden muss oder sie Angst vor der nächsten Serpentinenkurve haben.

Die betreffenden Deore Bremsen haben auch nur umgerechnet 10-20 € gekostet und waren zu dem Zeitpunkt schon etwa 10 Jahre in Betrieb. Inzwischen sind es 15 Jahre am Stadtrad.

In Sachen hydraulische Bremsen an Rennlenkergefährten muss sich für mich noch eine Menge entwickeln, ehe ich zugreife.
Auch will ich gucken, auf welchen Achs-/Ausfallendenstandard es am Ende für discgebremste Rennräder herausläuft.
Die 9/10 mm Schnellspannernaben scheinen hier in Sachen reproduzierbarer Scheibenposition
(in Zusammenhang mit den geringen Belagsabständen) und zudem ausreichender Klemmkraft nicht die beste Lösung zu sein.

Geändert von Nordisch (24.02.15 17:57)
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Off-topic #1108345 - 24.02.15 18:58 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: panta-rhei]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.525
In Antwort auf: panta-rhei
In Antwort auf: derSammy
Genau, hat Falk wohl als Begrifflichkeit aus dem Zugführerlatein hier eingeführt.

Ob die Technik Rollen-Bremsen-Rollen-Bremsen und Rollen dabei immer noch unterhalb des Tempos was man mit "freiem Rollen" erreichen würde, so viel bringt, da bin ich auch nicht so sicher. Roooooolen-Vollbremsung-Roooooooolen-Vollbremsung bringt defintiv etwas (wie oben begründet).


Jenseits der Physik gibt es eine Menge Strecken, gerade bei kleineren, kurvigen Strassen, wo dass nicht geht.

Das ist mir ja klar. In solchen Situationen könnte es dann sein, dass Sägezahnbremsen und Regulierbremsen so ziemlich den gleichen Effekt haben (d.h. beide über kurz oder lang das System überhitzen).

Soweit ich das den Zugforen entnommen habe, sprechen beim Zug auch einige bauartbedingte Eigenschaften des Bremssystems dafür die Sägezahntechnik anzuwenden. Dies liegt z.B. daran, dass deutlich mehr Bremszangen im Spiel sind und wohl auch die Dosierung deutlich schwieriger ist als z.B. am Rad.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1108346 - 24.02.15 19:07 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: Nordisch]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 20.525
Also eine Gefahrenbremsung (etwa 180kg Systemgewicht und auch aus diesem Tempo) war mir mit den Scheibenbremsen bisher immer möglich - und sogar stärker als mit V-Brakes (beim Tandem hebt das Hinterrad ja nicht ab). Problematisch ist wie gesagt, wenn die Bremsen über eine gewisse Zeit sehr viel Energie abbauen müssen. Das meint nicht eine einzelne Vollbremsung, sondern Temporeduktion bei Passabfahrten.
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#1108382 - 24.02.15 21:29 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: felixs]
commi2k
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Beiträge: 816
Habe selber ein Rose Pro Dx Cross mit mechanischen BB7 Scheibenbremsen und habe dafür 1200 EUR bezahlt.
Für 3500 EUR würde ich mir nen Crosser mit Di2 Schaltung und hydraulischen Scheibenbremsen kaufen...

Ehrlich gesagt sind die BB7 nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hätte. Sie sprechen relativ schlecht an und bei Nässe sind sie kaum zu benutzen. Bei Nässe kommt erst nichts, dann ein gequältes Bremsen und ziemlich lautes gequietsche. Im trockenen Zustand geht es so.

Aber fürs Reisen reicht es. Bin damit letztes Jahr auch durch die Alpen (Fernpass, Reschenpass) damit gefahren (mit leichtem Gepäck) und gut in Italien angekommen.

Für den Preis würde ich das Rose Pro DX Cross allerdings wieder kaufen, da es eine echte Rennsemmel ist und hohen Fahrkomfort bietet und in Kombination mit einem Brooks Ledersattel regelrecht zu wochenlangen Reisen einlädt :-)
Mathias
http://picasaweb.google.de/commi2k
viele Fotos von verschiedenen Reisen
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#1108386 - 24.02.15 21:45 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
Nordisch
Mitglied
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Beiträge: 4.243
Ich meine ja nicht Scheibenbremsen generell, sondern nur kleine Scheibenbremsen wie sie Rennräder und selbst einige Randonneure maximal zulassen.

Oder schreibst du auch von 160/140 mm Scheiben?
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Off-topic #1108389 - 24.02.15 21:58 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.945
Zitat:
Variante 1: Laufen lassen und Vollbremsung auf Kurventempo vor der Kehre.
Variante 2: Dauerbremsen auf Kurventempo.

Leider beides falsch. Der Fahrzeugführer hat schon die Aufgabe, die Strecke zu beobachten und angemessen zu reagieren. Ich halte jedenfalls beide Varianten für gleich falsch und gefährlich. Mit Augenmaß kommt man jedes Gefälle ganzbeinig runter. Nur vor Haarnadelkurven bremsen ist jedenfalls vollkommen verkehrt und zeugt vom kompletten Nichtverstehen des Sägezahnbremsens. Sein Fahrzeug unter Kontrolle halten ist die Hauptaufgabe des Fahrzeugrührers. Langsam wird es schwierig, das richtige Bremsverhalten in langen Gefällestrecken zu beschreiben. Ich komme mit nur zehn Schulklassen und ohne akademischen Abschluss jedenfalls problemarm klar. Könnte es sein, dass der eine oder andere Angehörige der akademisch gebildeten Elite der Nation vielleicht kann, aber nur nicht will? Mir muss keiner was beweisen. Das Sägezahnbremsen ist seit dem Bau der Alpenbahnen über Gotthard, Lötschberg, Simplon, Tauern und Brenner bekannt und bewährt. Lange vor der Gummikonkurrenz. Wer sich überlegen fühlt, nur zu, Es ist nicht mein Leben.
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #1108396 - 24.02.15 22:20 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: Falk]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.851
In Antwort auf: Falk
Langsam wird es schwierig, das richtige Bremsverhalten in langen Gefällestrecken zu beschreiben.

Ich komme nochmal auf meine Splügenabfahrt zurück. Die hochgelobten XT Scheibenbremsen waren vorne belastet, aber in normaler Funktion. Hinten war diese nicht zu haben. Egal, ob immer wieder leicht gebremst oder mit möglichst lange Abkühlphasen eben stärker gebremst: das Gerät gab die furchterregnedsten Geräusche von sich, wie wenn mir der Almtroll dir Bremsbeläge geklaut hätte. Fading war spürbar, aber nicht kritisch. Dennoch wollte ich so nicht den ganzen Paß runterfahren und habe, wie andernorts beschrieben, zur Wasserflasche gegriffen. Das bracht sofortige Besserung, aber nach nur zwei weiteren Kehren war das System wieder am Rumbrüllen und die nächste Dusche erfolgte.

Unten in der Ebene war anschließend alles völlig unauffällig. Ich habe dann unterwegs Ersatzbeläge eingebaut, weil die dann doch ziemlich verglast waren. Sie waren aber vor Reisebeginn neu und hatten zu Anfang der Abfahrt max 400 km Ebene hinter sich.

Warum ich das erzähle? weil Intervallbremsen mit beiden Bremsen, abwechselndes Bremsen, Laufenlassen und anschließendes Starkbremsen keinerlei Unterschied gemacht haben. Wenn es noch andere Arten zu bremsen gibt, wäre ich dankbar für Hinweise. Ich kann mir in dieser Situation (Dauergefälle 10%, Gewicht 140 kg, Länge 15, dann 10, dann 5 km) aber nichts anderes vorstellen.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1108405 - 24.02.15 23:26 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: Nordisch]
derSammy
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Ah, nee, das hatte ich übersehen, dass es dir so explizit um die Scheibenbremsgröße geht. Ich dachte immer die hätte in erster Linie Einfluss auf die Standfestigkeit (also Wärmeaufnahmefähigkeit) der Bremse und weniger auf die Bremskraft bei einer Gefahrenbremsung. 200mm, die wir am Tandem fahren, sind ja auch nur 25% mehr Radius und demzufolge nicht wesentlich mehr als 25% Zusatzvolumen gegenüber einer 160mm-Scheibe. Ist der Unterschied so gravierend? Die Systemgewichte der Radler hier streuen ja viel weiter als 25%.
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#1108406 - 24.02.15 23:52 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
Nordisch
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Große Scheibe = größerer Hebel = größere Bremskraft

Sprich, da kommen mindestens zwei Faktoren zusammen.

Zumal die Bremskraft ab einer bestimmten Erhitzung wieder drastisch abfällt. (Fading)

Das ist jede Maßnahme willkommen eine höhere Bremskraft und ein quasi Versagen herauszuzögern.


Mit der Felge hat man diese Probleme längst nicht. Die Felge ist die größte verfügbare Scheibe.
Bis ein Schlauch durch Hitze platzt, müssen schon einige ungünstige Faktoren zusammen kommen.
Was natürlich bleibt, die schlechte Performance bei nasser Felge.
Hier muss man schon gucken, dem richtigen Bremsbelag zur Felge zu wählen.
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Off-topic #1108407 - 24.02.15 23:52 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: Falk]
derSammy
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Die Streckenumsicht habe ich natürlich als Grundvoraussetzung angenommen.

Worum es mir geht: Schnellfahren ist (natürlich nur da wo verantwortbar) für die Bremsen zur thermischen Entlastung sinnvoll. Bremsleistung die der Fahrtwind übernimmt, muss keine Bremse leisten. Da der Luftwiderstand umso stärker wirkt, umso schneller man fährt, ist dies hier von Vorteil.

Wo wir uns nicht einig sind: Bedeutet es für die thermische Belastung der Bremse einen Unterschied, ob ich
(1) mit Regulierbremsen eine Geschwindigkeit v halte, oder
(2) ob ich mit klassischem Sägezahnbremsen bis etwas über v beschleunigen lasse, beim Erreiche von v_max stark auf v_min<v abbremse, dann wieder bis v_max ohne Bremsen beschleunigen lasse, dann wieder stark auf v_min abbremse uswusf. und so ebenfalls mit der Durchschnittsgeschwindigkeit v im Tal ankomme?

Man müsste das mal explizit durchrechnen, aber ich sehe nicht, warum Variante (2) gegenüber Variante (1) einen signifikanten Vorteil bieten sollte. (Im Wesentlichen sollte die Durchschnittsgeschwindigkeit v hier die entscheidende Rolle spielen. Sehr langsames v ist genauso unbedenklich wie sehr schnelles v (quasi ohne Bremsen). Dazwischen gibt es eine Geschwindigkeit, wo es am kritischsten ist.)

Ich nehme zur Kenntnis, dass das Sägezahnbremsen bei der Bahn etabliert ist und sehe darin zumindest keinen Nachteil. Der mathematische Vorteil der oszillierenden Geschwindigkeit erschließt sich mir aber auch nicht. Ich habe lediglich gelesen, dass das es einige technische Argumente gibt, die bei der Bahn für die Sägezahnbremsung sprechen. So gibt es dort mehrere Bremszangen, die alle über ein Hydrauliksystem (oder Pneumatik-?) angesteuert werden. Beim Regulierbremsen führt dies dazu, dass in der Praxis wohl oft eine Zange dauerschleift, während andere Zangen gar nicht aktiv sind. Sowas ist einleuchtender Weise nicht sinnvoll. Dann besser hoher Bremsdruck und alle Bremszangen arbeiten und anschließende Abkühlpause für alle Zangen, als die Überhitzung einer Zange durch Regulierbremsen riskieren. Außerdem ist es bei den Hydrauliksystemen der Bahn wohl schwieriger Regulierbremsen durchzuführen, die Bremsen sprechen (zumindest in der Zeit vor der Gummikonkurrenz) eher digital an. Auch dies spricht ganz praktisch eher fürs Sägezahnbremsen. Hab ich da fundamental was falsch verstanden, schafft das ein 10te-Klasse-Abschlussler dies einem Akademiker zu erklären?
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#1108408 - 24.02.15 23:58 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: Nordisch]
derSammy
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Stimmt schon, der Hebel ist auch größer. Aber so lange wie man mit dem Rad über den Lenker abgehen kann, ist dies die entscheidende Begrenzung der maximalen Verzögerung=Bremskraft. Der einzige Unterschied bei einer größeren Scheibe besteht dann darin, dass für den Abflug weniger Handkraft nötig ist. Aber der minimal realisierbare Bremsweg bleibt bei der großen wie auch bei der kleinen Scheibe der selbe.

Das die größere Scheibe den Zeitpunkt der thermischen Überhitzung (=Fading) etwas hinausschiebt, meinte ich oben mit Standfestigkeit.
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#1108409 - 25.02.15 00:07 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: derSammy]
Nordisch
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Die Bremskraft scheint schon eine Rolle zu spielen, auch wenn man theoretisch über den Lenker gehen könnte.

St.John im CX-Sport Forum macht Bremsentests und kommt zu unterschiedlichen Anhaltewegen von ich meine 19 bis 25 m bei unterschiedlichen Bremsen und ansonsten gleichen Bedingungen.

Gleiches sollte man mit unterschiedlichen Scheibengrößen auch feststellen können.
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Off-topic #1108413 - 25.02.15 01:19 Re: Hydr. Rennradscheibenbremse und Gepäckfahrten [Re: Nordisch]
iassu
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In Antwort auf: Nordisch
Große Scheibe = größerer Hebel = größere Bremskraft
Sprich, da kommen mindestens zwei Faktoren zusammen.

Für MEINE Frage ist das zwar richtig aber irrelevant, da mich nur interessiert, ob verschiedene Arten zu bremsen, einen Vorteil bei der Abwärmeentwicklung bieten, das natürlich bei jeweils identischer Bremsanlage. Und da ich die Geschwindigkeitsunterschiede, die realistischerweise zu erzielen sind, für gering halte, also den Einfluß des Luftwiderstands für ebenfalls unbedeutend, bleibe ich bei meiner Einschätzung:

die Fuhre muß den Berg runter und sie muß auf ein der Streckenführung angemessenes Maß abgebremst werden, die dabei entstehende Reibwärme ist bis auf wenige unbedeutende Nebeneinflüsse unveränderlich. Es ist daher egal, ob ich in mehreren kleinen Schritten abbremse oder in weniger größeren.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (25.02.15 01:20)
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