männlicher Patient (ich), zum Zeitpunkt der OP 62 Jahre alt
vorbelastet durch ca. 20% Übergewicht und chronische Bronchitis, wegen Arthrose kein Joggen möglich, Bandscheibe (na klaa ....)
ansonsten solala in Form
Problem: beginnender Leistenbruch (nicht mehr als 1 cm Vorwölbung) rechts und links
Therapie: beidseitig minimalinvasive Implantation per TAPP-Verfahren
beim Vorgespräch mündliche Auskunft bekommen, mindestens drei Wochen kein Fahrrad fahren zu dürfen
nach Anfrage meinerseits: Treppen steigen sei aber kein Problem
auf meine vorsichtig-freundliche Rückfrage, wo doch Treppen zu steigen offensichtlich ein sehr ähnlicher Bewegungsablauf sei wie fahrradfahren, wie begründet sich also die Distinktion, keine fundierte Antwort erhalten, Doktor aber beleidigt (vielleicht gibt's da einen Zusammenhang ....)
Zum Vergleich zwei Beispiele
1.
https://www.gesundheitsinformation.de/leistenbruch-bei-maennern.html :
'Nach einer Hernien-Operation mit Netz ...
Auch, wenn das eigentlich rechtlich o.k. sein sollte (Zitat markiert und Quelle angegeben) handhaben wir das bislang nach den von unseren Administratoren vorgegebenen strengen Regeln, die die Verwendung fremden Textes ganz untersagen. Daher, bitte den Rest direkt bei der Quelle nachlesen.'
2.
https://www.leistenbruch-muenchen.com/html/ratgeber.html :
'Abhängig von der Sportart kann nach 5-10 Tagen ...
Auch, wenn das eigentlich rechtlich o.k. sein sollte (Zitat markiert und Quelle angegeben) handhaben wir das bislang den von unseren Administratoren vorgegebenen strengen Regeln, die die Verwendung fremden Textes ganz untersagen. Daher, bitte den Rest direkt bei der Quelle nachlesen.'
Beides deckt sich gut mit meinen Erfahrungen:
## am OP-Tag ein wenig herumgeschlurft (vor allem zum Klo und zurück)
## ein Tag nach OP treppensteigen versucht -- nicht gut
## zwei Tage nach OP gingen zwanzig Stufen
## am dritten Tag nach OP die Entlassung: im Krankenhaus geduscht, dann zehn Minuten zu Fuß nach Hause und sechzig Stufen zur Wohnung hoch
## vierter Tag nach OP: morgens mit dem Fahrrad zum Bäcker und nachmittags zum Supermarkt, zwischendurch Spaziergang 45 min; die Treppe hoch gingen schon zwei Stufen auf einmal
## fünfter Tag nach OP: mittags zwanzig Minuten mit dem Rad zum Ausflugslokal, dort Tasse Kaffee und Zeitung, zwanzig Minuten Rückweg; am Nachmittag strammer Spaziergang von einer Stunde
## usw.
## morgen ist siebter Tag nach OP: Fäden ziehen
Was m.E. hilft:
++ Die postoperative Schmerztherapie mit zwei bis drei Infusionen am Tag habe ich nicht in Anspruch genommen, konnte auch so schlafen; damit sinkt vielleicht das Risiko, im Überschwang etwas kaputtzumachen.
++ Die Heparinspritzen am zweiten und dritten Tag nach OP habe ich abgelehnt (war schließlich auf den Beinen); damit sinkt bestimmt das Risiko, sich bei sportlichen Eskapaden üble Blutergüsse zuzuziehen.
++ Erstmal mit Cityfahrrad unterwegs gewesen (und auf relativ brauchbarem Asphalt): moderat breiter Sattel, moderate Sitzposition (Lenkerhöhe gleich Sattelhöhe), dicke Reifen, mittlerer Reifendruck; mittlere Kadenzen, kleine, später mittlere Gänge, kein Wiegetritt, bloß nicht am Lenker ziehen; genau hingefühlt, 'sportliche' Belastungen vermieden -- unterm Strich Ausdauertraining.
Was in den ersten Tagen auf dem Fahrrad stört:
-- Stöße von unten; dagegen hilft: dicke Reifen mit reduziertem Luftdruck, sonstige Federungssysteme aller Art, Unebenheiten vorsichtig angehen
-- die Sattelnase drückt auf den leicht angeschwollenen und ggf. blutunterlaufenen Damm; dagegen hilft: ein etwas breiterer und weicherer Sattel als sonst, Sitzposition anpassen, keine langen Touren, Pausen zwischendurch, immer mal wieder den Hintern aus dem Sattel heben (z.B. beim Überfahren von Unebenheiten)
-- der Hosenbund drückt auf die und scheuert an den OP-Wunden am Bauchnabel; dagegen hilft: vor der Fahrt die Wunden abkleben
Nun habe ich eigentlich dasselbe gesacht wie 'HoloDeck' Karl, bloß mit mehr Worten .... nix für ungut.
Grüße Martin