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#1524387 - 25.03.23 15:24
Slowakei: Vorsicht Bär!
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In der West-Slowakei (Tuzima?) soll ein Bär einen Menschen angegriffen haben. Also etwas Vorsicht, wenn man unterwegs ist.
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#1524391 - 25.03.23 17:46
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: jutta]
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Das ist eine absolute Ausnahme. Bären vermeiden den Kontakt mit Menschen. Angreifen tun sie, wenn sie in die Enge getrieben werden, wenn sie ihren Nachwuchs bedroht sehen oder wenn sie verwundet wurden. Ich bin ja relativ häufig in der Slowakei (mein Vater ist von dort). Aber auch, wenn es ein Bärengebiet ist, habe ich noch keinen gesehen. (Verhaltensregeln bei Begegnungen mit Bären)
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1524392 - 25.03.23 18:17
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: Keine Ahnung]
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Im Einzelfall gibt es auch verhaltenskreative Bären. Die sind menschlicher, als wir uns das denken! Aber es stimmt, dass Bären meistens ausweichen, wenn sie können.
Bären in freier Wildbahn gesehen habe ich noch keine, getroffen schon. So hatte ich eine Nacht mit der Diskussion mit 2 offenbar sehr selbstsicheren und grantigen Bären verbracht, das war mir durchaus peinlich. Denn flüchten konnten wir nicht. Bärendreck auch nahe von Siedlungen habe ich mehrfach gefunden. Einmal habe ich die Innereien eines Tieres, vielleicht eines Rehs, auf der Straße gefunden, mit einer blutigen Schleifspur ins Gestrüpp daneben. Darin hat es vernehmlich gekracht. Ich bin nicht hinein gegangen, um dem Bären die Pfote zu schütteln, das hätte er leicht falsch verstehen können. Und eine Ohrfeige mit 120kg Bär dahinter (und habt ihr euch einmal ihre niedlichen Pfötchen angeschaut?) möchte ich nicht kassieren.
Wenn sich irgendwo ein verhaltenskreativer Bär herumtreibt, oder herumtreiben kann (er kann ja an sich harmlos sein, aber zu sehr gereizt worden sein), passe ich sicher besonders auf.
lg! georg
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#1524480 - 27.03.23 09:04
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: irg]
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Naja, man sollte auch sein Essen nicht im Zelt aufbewahren, wenn man im Bärengebiet ist. Vorletztes Jahr wurde eine Radfahrerin in Orvando, Montana, USA von einem Bären getötet, weil sie den Rest von ihrem Essen im Zelt aufbewahrt hat. Das passierte während der Nacht. Es gibt auch einen Untersuchungsbericht, wen das interessiert (natürlich auf Englisch). Das war innerhalb des Stadtgebiets, direkt nehmen dem örtlichen General Store (wobei Orvando auch nur auf so 200 Einwohner kommt).
In Kanada habe ich schon mehrfach Bären während Radtouren gesehen, Grizzlies mit und ohne Jungen, Schwarzbären auch mit und ohne Junge. Ich hatte aber auch immer Bärenspray dabei und soviel wie möglich Abstand gehalten (300mm Objektiv war immer etwas kurz ;-); 450mm bei der anderen Radtour (300mm an Crop) waren etwas besser. Ich habe mich nicht extra nah rangewagt, um Photos zu schießen, sondern musste so nah an den Bären passieren und habe die Bilder auch nicht am nächsten Punkt geschossen.
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#1524548 - 28.03.23 06:48
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: jutta]
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Unterwegs in Kanada
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in Kanada bin ich mitunter morgens aufgewacht und hatte nen großen Haufen Bären .....e vorm Zelt, solange man nichts Essbares/Toilettenartikel im Zelt aufbewahrt oder stark nach Essen riecht, passiert da nix. Bei Abfahrten tauchten die Bepelzten mitunter so unvermittelt aus dem Wald auf, dass selbst ne Vollbremsung nix gebracht hätte. Äußerste Vorsicht nur, wenn man Junge sieht, großen Bogen machen und nie zu nahe kommen. Es gibt halt immer einige Bären, die leider gelernt haben, dass es bei Menschen was zu holen gibt. Das wird beiden Seiten dann zum Verhängnis
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Geändert von panther43 (28.03.23 06:51) |
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#1524556 - 28.03.23 09:03
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: panther43]
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Sagen die, die mit wohlerzogenen Bären Kontakt hatten. Glücklicherweise sind das fast alle Bären.
Die beiden Bären,die brüllend in der Nacht um unser Zelt gestreift sind, waren eh ok. Siehaben uns nichts getan. Aber sie haben klar gemacht, dass wir stören und uns zu verziehen hatten.
Am Morgen haben wir die vermissten Keks am Fußende gefunden. Sie haben nicht einmal die abseits gestellten Lebensmittel gefressen.
Spätestens mit dem Bären, der ein Tier erlegt hatte, war mir klar, dass die knuffigen Bärchen große Raubtiere sind, auch wenn sie sich hauptsächlich vegetarisch ernähren. Ich rate daher zu Vorsicht und größerem Abstand.
Lg! georg
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#1524569 - 28.03.23 14:07
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: irg]
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Unterwegs in Kanada
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Klar, da hast, du völlig recht Das Beste ist soviel Distanz, wie es den eben geht.... Allerdings hilft eben auch Panik nicht unbedingt weiter. Ich habe mich mal mit einem Kanadier unterhalten, der meinte zu mir: "Ihr Deutsche seid komische Leute, ballert mit 150 km und Kind im Auto über Eure Autobahnen, aber wenn ein Bär gesichtet wird, dann war es das für den" Spaß beiseite, ich habe auch richtig Respekt vor denen und selbst aus gebührender Distanz viele Bilder verwackelt .... Im Sommer gehts von Vancouver ans Eismeer, nach Tuktojaktuk, da bin ich echt gespannt drauf, was man in Gegenden macht, in denen keine Bäume mehr wachsen, die die Verpflegungstaschen tragen können ...
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Geändert von panther43 (28.03.23 14:11) |
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#1524571 - 28.03.23 14:51
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: jutta]
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Persönlich möchte ich keinem derartigen Tier begegnen. Vor vielen Jahren las ich, dass der Wolf im Harz ausgerottet sei, jetzt taucht der wieder verstärkt auf. So wird Vieh gerissen, eine Radfahrerin soll Kontakt mit einem gehabt haben.
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#1524575 - 28.03.23 15:36
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: jutta]
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Was heißt denn "Kontakt"?
Meines Wissens gibts da schon einen substanziellen Unterschied zwischen Wolf und Bär. Wölfe machen um Menschen von Natur aus einen riesigen Bogen. Klar, es gibt die Fälle, wo sie Haustiere reißen. Das ist ärgerlich, aber dagegen gibt es viele Lösungsansätze. Sowohl durch Entschädigungen, als auch prophylaktisch. Menschen sind durch den Wolf nicht in Gefahr.
Beim Bär ist es eher nicht so, dass der Haustiere gefährdet, der Kontakt zum Menschen kann aber wohl eher gefährlich werden. Allerdings nur, wenn einiges schief läuft, Menschen sich nicht an gewisse Regeln halten und wir die Tierchen falsch "erziehen" (indem wir ihnen z.B. vermitteln, dass es in urbaner Gegend Fressereien zu holen gibt).
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. | |
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#1524579 - 28.03.23 15:55
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: derSammy]
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Allerdings nur, wenn einiges schief läuft, Menschen sich nicht an gewisse Regeln halten und wir die Tierchen falsch "erziehen" (indem wir ihnen z.B. vermitteln, dass es in urbaner Gegend Fressereien zu holen gibt). Das ist ein zunehmendes Problem kritischer Vorfällen. Bären kommen in Dörfer, weil sie dort Essensquellen finden. Dazu gab es auch mehrere Vorfälle in den Abruzzen. Die Bären kehren da auch immer wieder zurück, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Das ist aber eine andere Art von Begegnung als zufällig auf einer Straße im Wald etc. Die zufälligen Begegnungen sollten eher kein Problem sein, schon gar nicht mit Radl. In kritischen Regionen sollte man ggf. auf das Wildcampen mal verzichten. Man muss ja in anderren Teilen der Welt ganz anders auf Schlangen, Spinnen, Krokodile oder anderes Viehzeugs achten und sich nicht mehr so frei verhalten wie in unkritischen Ländern in den meisten Teilen Europas.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1524596 - 29.03.23 06:56
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: derSammy]
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Ich bin kein Bären- oder Wolf-Experte, treibe mich aber selbst manchmal dort herum, wo sie wohnen. Sie leben ja praktisch hinter meiner Haustüre, in Slowenien. Deshalb hat mich das Thema immer beschäftigt.
Grundsätzlich gilt: Bären wie Wölfe sind, wenn sie sich normal benehmen (das tun fast alle), nicht aggressiv gegenüber Menschen. Wenn sie können, gehen sie uns aus dem Weg.
Es gibt aber 3 Ausnahmen: Bärinnen mit Jungen. Die können leicht Angst bekommen, dass ihren Jungen etwas passieren könnte. Dann greifen sie an.
Bären, die etwas zum Fressen gejagt haben. So einen haben wir einmal getroffen. Ich bin um die Kurve gekommen, vor mir sind die Innereien des Tieres auf der schmalen Schotterstraße gelegen. Ich konnte nicht in gebührendem Abstand wenden. Da der Bär mit dem Rest im Gestrüpp daneben war, habe ich mich schnell entschieden vorbei geschlichen und hinter der nächsten Kurve auf meinen Freund gewartet. Der hat das selbe wie ich gemacht, und gut war es. Wenn der Bär gerade auf der Straße mit seiner Beute gestanden hätte, wäre das kritisch gewesen. Das mit Abstand halten ist also nicht immer einfach.
Verhaltenskreative Bären und Wölfe: In Süddeutschland wurde einmal ein Bär erschossen, der gar keine Distanz zu Menschen hielt. Ich verstehe die erbitterte Diskussion darüber nur teilweise, denn so ein Bär ist einfach gefährlich. Denn jedes Tier, das sich wehren kann, hat sozusagen einen kritischen Umkreis: Bleiben wir außerhalb, flüchtet das Tier (es ist ja nicht blöd und wählt den einfachsten Weg), geraten wir in die kritische Zone, greift das Tier wahrscheinlich an. Diese Zone ist nie klar zu definieren, deshalb ist viel Abstand an zu raten. Ein Bär, der keinen Abstand einhält, stellt selbst sehr kritische Situationen her, und stellt daher ein unkalkulierbares Risiko dar. Dieser deutsche Bär war übrigens der Sohn einer Mutter, die selbst schon zu wenig Anstand gehalten hat. Ich habe einmal eine Doku über Wolfsrudel in Deutschland gesehen. Durch ihren uneingeschränkten Schutzstatus hatten sich manche Rudel viel zu wenig Scheu vor Menschen angewöhnt. Dadurch ist es zu zu viel zu nahen Kontakten gekommen. Da Wölfe intelligente Tiere sind, die voneinander lernen, halte ich es für sehr gefährlich, auf so ein Verhalten nicht zu reagieren. Das wird, wenn es gelingt, z.B. mit Gummigeschoßen gemacht, die weh tun, aber nicht ernsthaft verletzen.
Bären oder Wölfe im Flegelalter: Einem entsprechenden Kontakt hat einmal ein österreichischer Bärenexperte als Lausbubenstreich eines Jungbären ein gestuft. Mit dem Nachsatz, dass man diesen Bären im Auge behalten sollte. Kriegt er sich ein, ist alles ok., wenn nicht, muss man sich was überlegen. Mir haben Motorradfahrer eine solche Begegnung erzählt. Sie sitzen mitten im Wald und essen, da kommt ein Bär bis auf ca. 1m heran. Sie haben ein Motorrad angestartet und kräftig am Gasgriff gedreht, da ist der Bär abgehauen. Das können wir mit dem Rad nicht. Aber auch diese Begegnung zeigt, dass Bären und Wölfe mit Respekt zu betrachten sind. Sie kommen manchmal auch überraschend nah an Siedlungen. Ich habe einmal gleich nach Passieren eines Dorfes einen Bärendreck gesehen, in dem schlecht verdaute Kirschen waren. Kirschen gibt es dort nur auf den Streuobstwiesen, und die sind direkt hinter den Häusern.
In Slowenien habe ich nie etwas von problematischen Wölfen mit bekommen, spreche aber nicht slowenisch. Sie sind dort meistens so scheu, dass man sie gar nicht wahr nimmt. Ein Grund, nicht durch die abenteuerlichen Wälder zu radeln, sind die Tiere für mich nicht. Aber sicher ein Grund, das sehr respektvoll zu machen.
lg! georg
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#1524611 - 29.03.23 13:12
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: panther43]
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Spaß beiseite, ich habe auch richtig Respekt vor denen und selbst aus gebührender Distanz viele Bilder verwackelt .... Im Sommer gehts von Vancouver ans Eismeer, nach Tuktojaktuk, da bin ich echt gespannt drauf, was man in Gegenden macht, in denen keine Bäume mehr wachsen, die die Verpflegungstaschen tragen können ...
Da würde ich, und vermutlich auch die einschlägigen Outdoor-Experten der Gegend, dir einen Bear-Safe-Container empfehlen. Da gibt es tonnenförmige die auch auf das Rad passen und die ein Bär weder aufbekommt noch wegtragen kann, wenn er kein ganz besonders helles Kerlchen ist. Wenn ich in zwei Jahren dorthin fahre, werde ich mir auf jeden Fall so ein Behältnis besorgen. Wenn man nach Tuk fährt, sollte man sich inzwischen auch ein wenig mit Polarbären beschäftigen. Sie sind im Sommer normalerweise weit draußen auf dem Eis, aber durch die Klimaerwärmung bleiben immer einige Tiere inzwischen an Land und stellen ihre Beute von Robben auf andere Tiere um. Außerdem kommt es wohl auch zu Paarungen zwischen Polarbären und Braunbären, über deren Einfluss auf das Aggressionsverhalten der Braunbären noch kaum etwas bekannt ist. Im Gegensatz zu Braunbären sehen Polarbären den Menschen durchaus als Beutetier an, auf das sie auch aktiv zugehen.
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Wir sind die Welt ... Wir sind die Kinder ... Wir sind die ... die Kleingeistigen, leben in unserer eigenen, kleinen, egozentrischen, narzisstischen, homogenen, langweiligen Welt in der wir an allem Anstoß nehmen und unsere Opferrolle genießen. | |
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#1524615 - 29.03.23 14:29
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: Bicyclista]
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Ich habe in Whitehorse einen Motorradfahrer getroffen (irgendein hochrangiger Militär aus den USA), der nach Tuktoyaktuk gefahren ist. Der hat zu seinem Schutz einen Elektrozaun mitgeführt, da Eisbären wirklich gefährlich sind. Das war in dem Jahr, als die letzten 138km als Highway eröffnet worden sind. Diesen Elektrozaun hat er des nachts um sein Zelt aufgebaut. Vor diesen Tieren hätte ich wirklich sehr viel Respekt. Auf jeden Fall würde ich zumindest das Essen weit weg in einem Bearsack oder aber Bear-Container lagern, wenn es weggeschleppt wird ist es nicht (ganz) so schlimm. Spätestens in 400km kann man sich wieder verpflegen ;-).
Bearspray ist ein Muss, was man sonst noch mitnimmt ist halt schwierig zu sagen. So ein Elektrozaun ist halt samt Batterie auch nicht wirklich leicht.
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#1524646 - 30.03.23 08:19
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: KaivK]
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Ich habe in Whitehorse einen Motorradfahrer getroffen (irgendein hochrangiger Militär aus den USA), der nach Tuktoyaktuk gefahren ist. Der hat zu seinem Schutz einen Elektrozaun mitgeführt, Ob hochrangige Militärangehörige von Bären als potentielle Beute besonders geschätzt werden, vermag ich nicht zu beurteilen. Zum Thema "Elektrozaun" kann ich jedoch beispielsweise auf einen Campingplatz in der Nähe von Lake Louise verweisen. Dort wurde während meines schon einige Zeit zurückliegenden Besuchs die für Zelte vorgesehene Wiese tatsächlich mit einem Elektrozaun gegen herumstreifende Bären gesichert. Während meiner damaligen Tour durch Britsh Columbia und einen Zipfel von Alberta hatte ich ab Port Prince Rupert fast täglich Schwarzbären mit ihren Jungen gesehen. An direkte mehr oder weniger gefährliche oder gar aggressive Situationen kann ich mich nicht erinnern. Es gab jedoch verschiedene Presseberichte über in Wohngebieten herumstreifende Bären. Einige wurden von den zuständigen Behörden eingefangen und an weiter entfernte Orte gebracht. Ob's was genutzt hat, konnte ich den konkreten Berichten nicht entnehmen. Dafür wurde dann im Großraum Banff ein Campingplatz temporär wegen mehrerer auffäliger Cougars geschlossen. Ja, in Regionen mit potentiell gefährlichen Tieren sollte man immer besondere Vorsicht walten lassen. Meistens passiert nichts, aber Vorsicht oder besonderer Respekt vor derartigen Tieren dürfte immer angebracht sein. Am besten überzeugt haben mich Hinweise, man möge sich in Bärengebieten durch Geräusche für die Bären deutlich bemerkbar machen. Von den in diesen Regionen tätigen Parkrangern werden jedoch durchaus unterschiedliche Empfehlungen ausgesprochen.Erkundigungen über die aktuelle Lage dürften immer hilfreich sein.
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"If you want something done, do it yourself." | |
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#1524647 - 30.03.23 08:42
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: Keine Ahnung]
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Als wir vor Jahren durch die Slowakei radelten, sahen wir einige menschenunwürdige Siedlungen von anscheinend Sinti und Roma. In den naheliegenden Wäldern sah man die Menschen häufig beim Beerensammeln. Uns wurde damals erklärt, dass die so um ihre Nahrung gebrachten hungrigen Bären verstärkt in die Siedlungen einbrächen.
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------------------------ Grüsse Stephan | |
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#1524658 - 30.03.23 10:57
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: StephanBehrendt]
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Moderator
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Ja, diese Siedlungen kenne ich schon seit meiner Kindheit und leider ist die Situation teilweise immer noch nicht viel besser geworden. Ansiedlungsversuche in den Städten sind in der Vergangenheit immer wieder gescheitert. Die Siedlungen reichen von einfachen Hütten bis hin zu Teilen von Dörfern oder Städten. Nach der Vertreibung eines Großteils der Karpatendeutschen wurden in einer Aktion die leerstehenden Häuser zum Teil durch Sinti und Roma besetzt. Auch diese Teile sind unglücklicherweise in zum Teil elenden Zustand, wie ich bei meiner Radreise vor zwei Jahren erneut feststellen konnte. Zu den glohrreichen Zeiten des Kommunismus, in denen in den Geschäften "Überfluss an Allem" herschte , ging die gesamte Bevölkerung regelmäßig in die umliegenden Wälder, um Pilze, Beeren usw. zu sammeln (z. B. auch meine Oma und meine anderen Verwandten). Alle meine (Groß)Onkel gingen auch zum Fischen und Jagen. Inzwischen hat diese Form der Lebensmittelbeschaffung zumindest bei der jüngeren Generation deutlich an Reiz verloren. Dennoch sind es auch heute nicht nur die Sinti und Roma, die die Wälder nach Essbarem absuchen. Dies und natürlich auch der zum Teil etwas "sorglose" Umgang mit Abfällen wird sicher Bären auch in Menschennähe locken, was immer ein Problem ist. Aber ein richtig großes Bärenproblem wurde mir von meinen Verwandten noch nie berichtet. Das sind immer nur Einzelfälle gewesen. Ein Cousin meines Vaters kam z. B. ums Leben als er als Kind Schlitten fuhr und ein Wildschwein ihn als Bedrohung sah. Es gibt dort nicht nur Bären ...
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Gruß, Arnulf
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Off-topic
#1524669 - 30.03.23 15:56
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: Keine Ahnung]
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Beiträge: 6.776
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Auch wenn es völlig offtopic ist: Dass Ansiedlungsversuche gescheitert sind, hat viele Gründe, die ich hier nicht unterbringe. An den Roma und Sinti alleine liegt es sicher nicht. Ich erinnere nur an die Mauer, die sie zwischen einem Roma- und Sinti-Vorort hoch gezogen haben, "damit sie den anderen nichts tun". Sehr komplexe und alte Schwierigkeiten lassen sich nicht einfach lösen.
Mehr will ich dazu nicht schreiben. Das wäre, wenn Interesse besteht, ein eigenes Thema.
lg! georg
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#1524687 - 31.03.23 07:27
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: irg]
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Moderator
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Beiträge: 13.226
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Ja, das sollte offtopic bleiben. Aber Du liegst hier völlig richtig in Deiner Beurteilung. Das Thema ist äußerst komplex und vielschichtig.
Es ging mir hier mehr um die Situationsbeschreibung im Zusammenhang mit dem "Bärenproblem", welches eigentlich nicht wirklich ein Problem ist, da es eher um Einzelfälle geht, wie sie eigentlich überall dort, wo Bären leben, auftreten. Ob das Sammeln von Beeren usw. den Bären das Futter soweit raubt, dass sie dadurch in Menschennähe getrieben werden, kann ich nicht recht beurteilen. Wer aber schon in der Slowakei (aber nicht nur dort und sicher nicht nur im Umfeld von Siedlungen der Roma und Sinti) unterwegs war, weiß, dass Abfall eine gewisse Anziehungskraft für die Bären hat. Selbst, wenn der Abfall nicht im Freien entsorgt wird, sind die großen Abfallbehälter für Bären meist gut zu öffnen und bieten dann eine aus deren Sicht interessante Futterquelle. Nicht umsonst werden z. B. in den USA auf Campingplätzen abschließbare Metallboxen für die Aufbewahrung von Nahrungsmitteln und auch für Abfälle aufgestellt. Hat sich ein Bär erst einmal an die Menschen gewöhnt, wird er zum Problembär. In den USA wird er dann gefangen und in größerer Entfernung (was dort gut machbar ist) ausgesetzt. Erst bei erneutem Auftauchen in Menschennähe wird ein Abschuss erwogen. Im Yosemite-Park hatten wir schon so einen Bärenbesuch gehabt. Die Campingplatzbewohner konnten den Bären mit lautem Klappern mit Töpfen usw. schnell wieder vertreiben ...
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Gruß, Arnulf
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#1524689 - 31.03.23 07:48
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: Keine Ahnung]
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abwesend
Beiträge: 855
Unterwegs in Kanada
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Probleme treten meiner Meinung nach vermehrt auf in Regionen, wo Bären bemerkt haben, dass es was zu holen gibt. Grade in den USA habe ich gesehen, dass es da oft keine bärensicheren Müllcontainer gibt und es vielen Campern egal ist, ob Bären durch Nahrungsmittel z.b. angezogen werden. In Kanada wurde von Rangern oft kontrolliert, ob Leute Kühlboxen oder Anderes draußen stehen lassen und sich "entfernen". Beim ersten Mal gibt es ne freundliche Aufforderung, beim zweiten Mal kann es da schon den Platzverweis geben ... Die Food Storages auf manchen Plätzen habe ich auch immer geschätzt
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#1524690 - 31.03.23 08:09
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: panther43]
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Beiträge: 3.853
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Uns wurde das so erklärt, dass es keine Food Storages gäbe, wenn es keine Bären gäbe. Ranger gibt es nur in Nationalparks und dort haben wir meist keinen Platz bekommen.
Bären haben wir übrigens auch in Bärengebieten nicht zu sehen bekommen. Was uns damit erklärt wurde, dass die Camper gelernt hätten, nichts herumliegen zu lassen, so dass wiederum die Bären gelernt hätten, dass es da nichts zu holen gäbe.
Wir waren Mitte der 90er mehrmal in den USA und Kanada. Jetzt wieder. Der größte Unterschied war, dass es das abendliche Feuer praktisch nicht mehr gab, das damals selbstverständlich dazugehörte. Auch jetzt gab es noch für jeden eine Feuerring. Aber kein kostenloses Feuerholz mehr, stattdessen ein Sammelverbot. Feuerholz musste teuer gekauft werden.
Neben den Bären gibt es aber noch anderes Viehzeug, was nicht ganz ohne ist.
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#1525098 - 08.04.23 13:38
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: Fricka]
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Bin gerade bei Tagesschau auf eine Nachricht gestoßen, dass im Trentino ein Jogger von einem Bären getötet wurde...
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#1525741 - 18.04.23 12:47
Re: Slowakei: Vorsicht Bär!
[Re: Tom72]
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Die Bärin, die den Jogger getötet hat, wurde gefangen. Sie ist übrigens die Schwester des in Bayern erlegten Problembären. Ihr Verhalten haben beide von ihrer Mutter gelernt, die Müllbärin war. (Leider keine in der blauen Kluft am Müllauto, die Tonnen leerte!)
Lg! georg⅚
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