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#974244 - 12.09.13 14:13 Japan
Matthias73
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 184
Dauer:2 Monate, 21 Tage
Zeitraum:14.6.2013 bis 2.9.2013
Entfernung:4200 Kilometer
Bereiste Länder:jpJapan



Gefahrene Strecke:
Zur Tourenplanung nutze ich die Routenvorschläge von japancycling.org.
Von Fukuoka bis nach Kyoto fahre ich so, anschließend geht es so nach Tokio weiter.

Bis auf eine Ausnahme halte ich mich genau an die vorgegebene Strecke:
Die Burg von Himeji wird z.Zt. restauriert und ein Besuch lohnt sich deswegen nicht unbedingt. Deshalb nehme ich von Takamatsu die Fähre nach Kobe und radle von dort aus weiter nach Kyoto.
Fukuoka – Tokio sind etwa 1400 km.

Anschließend geht’s von Tokio nach Oarai und dann mit der Fähre nach Tomakomai auf Hokkaido.
Ursprünglich wollte ich die LOJ in Hokkaido abfahren, aber kaum angekommen, gefällt mir die Insel so gut, dass ich die ganze Küstenstraße, im Urzeigersinn immer ganz außen rum, abfahre.
Hokkaido’s Runde ist ca. 2500 km.

Falls jemand die POI’s der Wildcampingplätze haben möchte, bitte PN an mich.



Bei der Einreise am Fährhafen von Fukuoka gibt es Schwierigkeiten. Ich habe keine Hotelreservierung, kein Weiterflugticket, nur wenig Bargeld, bin unrasiert, schlecht angezogen und habe dummerweise auch noch 3 Monate als Aufenthaltsdauer in den Einreisezettel eingetragen. Folglich muss ich warten, bis alle anderen Gäste durch die Passkontrolle gegangen sind, und dann werde ich von 4 Beamten ins Kreuzverhör genommen. Irgendwann glauben sie mir doch, dass ich ausreichend Geld habe und das Land auch wirklich wieder verlassen werde. Trotz der Startschwierigkeiten merke ich schon hier, Deutsche genießen in Japan ein hohes Ansehen.

Die ersten ca. 150 km ab Fukuoka sind städtisch und nicht besonders lohnenswert, danach wird es aber besser. Wenn man mal aus der Großstadt herauskommt, dann ist die Natur richtig schön





Nicht nur für Architekten ist die Kintai Brücke in der Nähe von Hiroshima interessant, sie ist aus Holz und komplett ohne einen einzigen Nagel gebaut.


In Hiroshima besuche ich das Friedensmuseum. Im Foto ist die Atombombenkuppel zu sehen. Genau hier war 1945 das Epizentrum der Explosion.


Täglich fahre ich an Pachinko/Slot Häusern vorbei. Mal reingeschaut und gestaunt – in der Spielhalle herrscht ein fürchterlicher Krach und es stinkt wie in einer vollgequalmten Kneipe.


Positiv, selbst der 7-11 hat Hightech Toiletten, und - wenn auch etwas unpassend zum Foto - leckere Fertiggerichte.


Außer den vielen 24/7 Supermärkten gibt es alle paar Meter Getränkeautomaten


Das Wetter ist nicht so toll. 2 Tage lang fahre ich im Taifun, es regnet ohne Unterbrechung, wie aus Eimern. Von der Strecke Shimanami Kaido bekomme ich nicht viel mit. Jedenfalls, seit dieser Zeit schlafe ich gerne unter Brücken




In Kobe legt die Fähre um Mitternacht an. Ein Hostel hatte ich vorher nicht rausgesucht, und da es Samstagabend ist, läuft auch überall Partyvolk durch die Straßen. In den Parks ist es zu unruhig zum Schlafen. So kommt es, dass ich die Nacht durchradle und morgens früh in Kyoto eintreffe.
Der Morgengrauen in der Großstadt ist sehr interessant, hier trennt sich Spreu von Weizen - ich sehe einige Männer im Businessanzug am Straßenrand liegen und gemütlich ihren Rausch ausschlafen.

In Kyoto besuche ich ein paar Tempel und Schreine








Das Vorurteil wird voll bestätigt, die Kameras der Japaner sind im Dauereinsatz


Da mir die letzte Nachtfahrt so viel Spaß gemacht hat, beschließe ich auch nach Tokio in der Nacht zu fahren. Am späten Nachmittag passiere ich Mt. Fuji und verpasse nichts, er versteckt sich in den Wolken.
Es ist genial durch die Großstadt in der Nacht zu fahren. Wenig Autos, die roten Ampeln stören nicht weiter, leere Bürgersteige, und an jeder Ecke ein geöffneter Supermarkt.

Tokio selber, na ja. Großstadt ist nicht so mein Ding. Ich wohne aber für jeweils 2 Wochen vor und nach Hokkaido bei einer Freundin. Nach langer Zeit auf Tour ist es mal wieder schön seine eigenen 4 Wände zu haben, den Kühlschrank vollzustopfen und in der Küche zu wirtschaften.


Der Stadtpark gefällt mir.





Hokkaido:
Die Küste von Hokkaido hat wesentlich mehr Natur und weniger Großstädte als die Strecke Fukuoka – Tokio zu bieten. Wildzelten ist auch top. Oft fühlte ich mich an Skandinavien erinnert.


Zufall oder nicht, aber auf Hokkaido waren auch die einheimischen Japaner offener (im Vergleich zum restlichen Asien aber immer noch sehr schüchtern). Unvergesslich, wie mich ein Polizist auf einer Bergkuppe anhält und mir 2 Energiedrinks überreicht, einfach so. Oder eine Familie lädt mich abends am Strand zum Grillen ein, und als ich am nächsten frühen Morgen am packen bin, steht der Vater extra auf, um mir eine Tüte mit Geschenken zu überreichen.
Sehr peinlich, wenn man dann keine kleinen Gegengeschenke zu Hand hat…
Als typischen „Türöffner“ bekomme ich manchmal von Jemandem, wenn ich vor dem Supermarkt sitze, ein Stück Kuchen geschenkt, und dann versuchen wir uns zu unterhalten, was allerdings aufgrund unserer inkompatiblen Sprachkenntnisse nicht so einfach ist.




Außer vom Fischfang leben viele Küstenbewohner von dem Verkauf von Algen




Viele Tunnel gibt es auf der Insel. Leider werden stetig neue, sehr lange Tunnel gebaut, und die kleinen kurzen Tunnel an der Küste verschwinden langsam


Die Vögel


Falls ich mal ein Vorbild suche, dann steht dieser Mann ganz oben auf der Liste. 77 Jahre alt und radelt noch jeden Tag 100km. Auf Hokkaido übernachtet er zusammen mit seinem 67 jährigen Kumpel meist in einer der zahlreichen Bushaltestellen






Im Land der aufgehenden Sonne gibt es auch schöne Sonnenuntergänge


Regen gehört zum Radfahren wie der Gegenwind




Ein gutes dutzend Füchse habe ich gesehen, auch in der Nähe des Zeltes. Waren aber alle ganz lieb und haben Abstand gehalten


Seltener treffe ich Rotwild


Bären habe ich nie gesehen, beim wildzelten im Wald war mir trotzdem etwas mulmig zumute


Das Nordkap ist eher unspektakulär


Im Landesinneren dominiert die Landwirtschaft, ich fühle mich fast wie zu Hause


An der Südküste ist das Wetter tagelang schlecht mit sehr viel Nebel. Ich radle deshalb nur sehr wenig, denn um hier blind durchzufahren, dafür ist Hokkaido doch viel zu schön.
An der Südostküste ist die Strecke relativ bergig, aber auch sehr sehenswert. An den Anstiegen werde ich oft von einem Schwarm Mücken, oder noch schlimmer – Pferdebremsen begleitet, was mich eine äußerst hohe Trittfrequenz kurbeln lässt.

Das Foto kann die Nebelwand nicht so richtig rüberbringen, die Wirklichkeit war viel schlimmer!


Ich treffe sehr viele Radler und Motorradfahrer. So wie ich lieben auch viele Japaner das Wildzelten am Meer


Natürlich fahre ich auch von Tokio City zum Narita Flughafen mit dem Rad. Die Routenplanung hat Google mit kleinen Fehlern erledigt (irgendwo im Reisfeld war mal der Weg zu Ende).

Am Flughafen werde ich gleich von einem aufgeregten Polizisten empfangen, der mir mit seinen Armen ein großes X zeigt, hier darf ich nicht mit dem unverpackten Fahrrad rein.
Nach viel Palaver darf ich dann doch das Rad reinschieben, und muss ernüchtert ein neues X vom Beamten der Wrappingstation sehen. Letztendlich besorgt mir dann ein lieber Mensch von der Fluggesellschaft Bläschenfolie, mit der ich das Rad einpacke.
In Asien muss man bei solchen Situationen einfach freundlich und hartnäckig bleiben, irgendwann wird einem schon weitergeholfen…
Als das Flugzeug startet, bekomme ich wie immer, wenn eine Tour beendet wurde, und letztendlich doch alles gut geklappt hat, das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Wozu der Aufwand für Reiserad und Ausrüstung? Auch so kommt man durch Hokkaido!


Einige Reise-Motorräder sind ebenfalls ziemlich cool



Fazit:

Die Strecke Fukuoka, Hiroshima, Kyoto, Tokio bietet viel Kultur, Historie, Nachtleben, Shopping, usw. Der Nachteil ist aber, des es oft von einer Stadt nahtlos in die nächste übergeht und man nur kurzzeitig in der großen freien Natur radeln kann. Ich finde es interessant gesehen zu haben und die Großstädte gehören ja auch zu Japan, aber diese Strecke würde ich nicht noch mal fahren wollen.
Hokkaido ist für Naturliebhaber ein Traum, falls das Wetter mitspielt. Jederzeit wieder. Kann ich nur weiterempfehlen.

Die japanischen Straßen sind in sehr gutem Zustand. Ich glaube, die steilsten Berge waren max. 10%, sobald es steiler wird, gibt es einen Tunnel.

Nur in Fukuoka, Hiroshima, Kyoto und Tokio habe ich im Hostel, bzw. privat übernachtet, den ganzen Rest der Tour wurde wild gezeltet. Abends habe ich auch immer selber gekocht.
In Summe war der Urlaub deshalb nicht so teuer wie befürchtet.

Speziell für Hokkaido sollte das Zelt freistehend sein, und nicht vergessen ein paar lange Heringe für Sandboden und ein paar kurze für harten Steinboden einpacken.

Viele Grüße,
Matthias


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#974367 - 12.09.13 21:12 Re: Japan [Re: Matthias73]
boon123
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 90
Unterwegs in Deutschland

mann das sind ja schöne eindrücke die du uns so zeigst, da will mann ja auch gleich da runter schmunzel


cu boon
das leben geht weiter, mist ich dachte doch 2012 ist schluss :o)
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#974375 - 13.09.13 00:11 Re: Japan [Re: Matthias73]
Mooney
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 739
Sehr interessanter Bericht, aber: Das ist kein Fuchs, fürchte ich, nicht mal ein japanischer. Ich würde es für eine Art Hirschkuh halten. schmunzel

Wolfgang
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#974605 - 13.09.13 20:15 Re: Japan [Re: Matthias73]
panta-rhei
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 8.321
Unterwegs in Französische Südpolar-Territorien

Hallo Matthias


Sehr schoener Bericht. Wars mit der Sprache generell schwierig? Gibts echt nur wenige Japaner die Englisch sprechen?!
Liebe Grüsse - Panta Rhei
"Leben wie ein Baum, einzeln und frei doch brüderlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht." Nâzim Hikmet, Dâvet
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#974639 - 14.09.13 00:50 Re: Japan [Re: panta-rhei]
Matthias73
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 184
Hallo,

ja, das mit der Sprache war echt ein Problem.
Die Angestellten im Hostel können perfekt Englisch. Die Familie, welche mich zum Grillen eingeladen hatte, spricht Englisch, weil die mal in Kanada gewohnt hatten. 2-3 Mal habe ich mit jemandem vor dem Supermarkt geplaudert, und das war's auch schon fast.
In Korea ging es ein kleines bisschen besser; und jetzt in Taiwan bin ich immer wieder verwundert, wie viele Menschen gutes Englisch sprechen können.

Anbei noch das Fuchs-Foto, welches im Reisebericht verloren gegangen ist schmunzel
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#974680 - 14.09.13 08:21 Re: Japan [Re: Matthias73]
gibbi_affe
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 117
Hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es in Japan so ein Problem mit dem Englisch geben würde. Gilt das denn sowohl für Städte als auch für Dörfer oder ist es eher ein ländliches Problem?

Übrigens ein sehr toller Bericht und schöne Fotos !! schmunzel
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#974745 - 14.09.13 11:18 Re: Japan [Re: Matthias73]
Jaffa
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 59
Japan, neben Südkorea, eines meiner Wunschländer, die ich unbedingt bereisen möchte. Dementsprechend habe ich es sehr genossen, deine Bilder zu betrachten und den Bericht zu lesen.
Gruß
Etti
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#974843 - 14.09.13 17:30 Re: Japan [Re: gibbi_affe]
Dipping
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.393
Ich habe gehört und gelesen, dass wohl viele Japaner Englisch können, weil sie's in der Schule gelernt haben; sie sprechen es aber nicht gerne, weil sie sich schämen, wenn es nicht perfekt ist.
Gruß, Ralph
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#974877 - 14.09.13 19:09 Re: Japan [Re: gibbi_affe]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.399
In Antwort auf: gibbi_affe
Hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es in Japan so ein Problem mit dem Englisch geben würde. Gilt das denn sowohl für Städte als auch für Dörfer oder ist es eher ein ländliches Problem?

Es ist offenbar sogar ein Problem unter den Eliten. Mitte der 1980er Jahre berichtete mal ein Professor über eine namhafte Chemie-Firma in Ludwigshafen, dass sie nicht mehr gewillt sei, deutsche Chemiker einzustellen, weil sie zu dumm seien. Man stelle nur noch Japaner ein, weil sie klug seien und alle Englisch könnten. Einige Jahre später wurde von selbiger Firma bekannt, dass die Japaner massive Problme verursachten, weil sie nicht ausreichend Englisch kommunizieren konntne und damit Teamarbeitenblockierten. Auch die "chemische" Forschungsintelligenz wurde offenbar überschätzt, so wurde eingeräumt.

Neben der Erklärung von Dipping liegt es auch in der japanischen Kultur und Mentalität, die eigenständiger, eigenwilliger und mehr nach innen gekehrt ist als die Chinas und Koreas. So zählen auch im Geschäftsleben oft japanische Gewohnheiten mehr als internationale gebräuchliche, Chinesen und insbesondere Koreaner haben recht schnell westliche Verhaltensweisen übernommen. Die Eigenheit spiegelt sich auch ein wenig daran wider, dass Japan überzeugt am Tenno festhält, während Chinesen eher eine geringe Bindung an das Staatssystem und die Staatskultur entwickelt haben (aus verschiedenen Gründen). In Japan dient man dem Kaiser bzw. der Firma. Für Chinesen bedeutet Englisch der Schlüssel zur Welt, zu mehr Freiheit, zum wirtschafltichen Erfolg. Für Koreaner gilt ähnliches, wenn auch die politische Kompenente wegfällt. Wirtschaftlicher Aufstieg ist dort sehr an Auslandsbildung gekoppelt, alos auch Weltoffenheit. Jeder sucht seinen eigenen wirtschaftlichen Erfolg - sozusagen urkapitalistisch. Japan ist eine alte Industrienation und schon seit langem erfolgreich und ausreichend kompetent. Es gibt nur bedingt Gründe, sich sehr nach außen zu orientieren (Hauptgrund ist der Handel, Stichwort Exportfähigkeit). Kontakte zu koreanischen, chinesischen (und anderen asiatischen) Studenten war nie ein Problem, zu Japanern schon - soweit meine Erfahrung.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#975019 - 15.09.13 11:47 Re: Japan [Re: veloträumer]
Valerio
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 547
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#975874 - 18.09.13 10:01 Re: Japan [Re: Jaffa]
Matthias73
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 184
Macht euch wegen den Englischkenntnissen keine Sorgen - man kommt auch so überall hin... nur der Reisegenuss und der kulturelle Austausch werden etwas geschmälert grins

Die verlinkte Liste von Valerio stimmt nicht unbedingt mit meiner Erfahrung überein, z.B. bin ich in Thailand und Taiwan viel besser mit Englisch durchs Land gekommen als in Korea oder Japan.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich dir auch noch ein drittes Land für deine Wunschliste empfehlen: Taiwan!
Korea, Japan und Taiwan würde ich auch für Alleinreisende Frauen empfehlen.
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#975915 - 18.09.13 11:48 Re: Japan [Re: Valerio]
Keine Ahnung
Moderator
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Beiträge: 13.220
Diese Liste spiegelt nicht wider, wie gut man mit der englischen Sprache durch ein Land kommt. Ich bin z. B. viel in Indien (im November und Januar werde ich wieder dort sein). Dort kommt man mit Englisch hervorragend zurecht. Es mag zwar sein, dass viele Inder wirklich kein Englisch können, obwohl Englisch dort Amtssprache und an besseren Schulen Unterrichtssprache ist, aber in der großen Bevölkerungsdichte ergeben sich immer Möglichkeiten, in Englisch zu kommunizieren. Hier sind meine Erfahrungen in Frankreich oder Spanien deutlich schlechter!

In Japan ist es tatsächlich so, dass Englisch zwar in den Schulen gelehrt wird, dass aber auch die junge Generation sich häufig scheut, dieses Englisch auch anzuwenden. Auf Tagungen muss man auch feststellen, dass viele Japaner extrem mit der Aussprache zu kämpfen haben und nur unter dem Zwang, englische Vorträge halten zu müssen, Englisch verwenden.

Bei meinen Japan-Aufenthalten hat sich aber immer gezeigt, dass man auch ohne mit den Leuten sprechen zu können, problemlos eine "Kommunikation" durchführen konnte. Das hing auch mit der Höflichkeit der Japaner zusammen, die mit großer Geduld versucht haben, in Zeichensprache Fragen zu klären. In China (zumindest in den Städten) waren die Leute wesentlich weniger kommunikativ und häufig wurde man auch nicht besonders freundlich behandelt. Mein Freund, der eine chinesische Frau hat und dadurch einigermaßen chinesisch versteht, konnte auch feststellen, dass hinter unserem Rücken (in der Annahme, dass wir das sowieso nicht verstehen würden) zum Teil extrem unfreundlich über uns geredet wurde. Da er zugleich Dolmetscher für Japanisch ist, hat er umgekehrt in Japan derartige "Entgleisungen" nicht bemerken können.

Der Reisebericht hat mir übrigens gefallen. Wenn ich mehr Zeit dafür haben würde, würde ich mir sowohl Japan als auch Taiwan als Ziel für eine Radtour wählen.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#975944 - 18.09.13 12:55 Re: Japan [Re: Keine Ahnung]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 20.642
In Antwort auf: Keine Ahnung
Diese Liste spiegelt nicht wider, wie gut man mit der englischen Sprache durch ein Land kommt. Ich bin z. B. viel in Indien (im November und Januar werde ich wieder dort sein). Dort kommt man mit Englisch hervorragend zurecht. Es mag zwar sein, dass viele Inder wirklich kein Englisch können, obwohl Englisch dort Amtssprache und an besseren Schulen Unterrichtssprache ist, aber in der großen Bevölkerungsdichte ergeben sich immer Möglichkeiten, in Englisch zu kommunizieren. Hier sind meine Erfahrungen in Frankreich oder Spanien deutlich schlechter!

Das mit der guten Verstädigung via Englisch stimmt (wenn man sich einmal an den haarstreubenden Akzent gewöhnt hat und ihn angenommen hat. Oxford-Englisch haben die meisten nicht verstanden), aber bei der Amtssprache gibt es eine Feinheit: Im Norden Indiens ist Hindi Amtssprache, Englisch nur im Süden. Ich war nur im Süden und da war wie gesagt nur der Akzent ein Problem (und das ständige Kopfschütteln, wenn dir einer zuhört schmunzel )
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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Off-topic #975959 - 18.09.13 14:19 Re: Japan [Re: derSammy]
Keine Ahnung
Moderator
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Beiträge: 13.220
Offiziell sind immer beide Sprachen Amtssprache. Auch im Norden Indiens wird in den Schulen und an den Universitäten sowieso Englisch gelehrt. Es macht hier wirklich die Bevölkerungsdichte. Du sprichst einen in einer Gruppe an und irgendeiner aus der Gruppe wird es verstehen. Der Akzent macht mir nichts mehr aus. Ich höre ihn jeden Tag in meiner Arbeitsgruppe und bei unseren Studenten. Das Kopfschütteln bedeutet in Indien ja Zustimmung und nicht "nein". Auch daran kann man sich gewöhnen. Umgekehrt wird man aber ab und zu missverstanden, wenn man selber zur Verneinung gewohnheitsgemäß den Kopf schüttelt zwinker

Generell ist es immer eine gute Idee, sich vor dem Besuch eines Landes mit ein paar lokalen Grundregeln bekannt zu machen. Für einen Europäer wird es dennoch extrem schwer sein, ein akzeptables Benehmen in Japan hinzubekommen. Wann man sich wieweit vor wem verneigen muss blieb mir trotz Erklärung ein Geheimnis. Japaner sind aber in der Regel höflich genug, um "unangemessenes Verhalten" lächelnd zu ignorieren (was in den Köpfen vorgeht ist dann etwas anderes).
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)

Geändert von Keine Ahnung (18.09.13 14:20)
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