Man könnte hier noch viel tiefergehende Überlegungen anstellen. Dahingehend, daß sich hier sehr anschaulich zeigt, daß der fromme Glaube an das Prinzip der Marktwirtschaft in einer Art Implosion selber zerlegt. Der reinste Aberglaube. Sei das im Gesundheitssystem, im Bereich Bildung oder hier im Bereich Mobilität. Die Selbstheilungskräfte des "Marktes" sind nicht existent. Ich empfehle sehr dieses Lektürchen zum Thema.
Bezüglich der Religionsgemeinschaft der Marktgläubigen gebe ich dir recht. Allerdings nicht bei der Implosion, auch Marktversagen genannt (bei der Diskussion um den Breitbandausbau): der Markt funktioniert, die Leute sind halt nicht bereit, ich auch nicht, die entsprechenden Preise zu bezahlen, z.B. den vollen Fahr- oder Sparpreis fürs Fahrrad. In einen normalen DB-Steuerwagen (das sind die besten fürs verladen der Fahrräder) passen 18 Räder rein, aber mehr als 18 normale IC-Sitze.
In Antwort auf: iassu
Interessant ja auch, daß ähnlich wie bei der Wettervorhersage der Einsatz modernster Technologie keinerlei Verbesserung gebracht hat. Wenn man bedenkt, daß um die vorletzte Jahrhundertwende in vielen Staaten das Eisenbahnnetz um ein Mehrfaches verzweigter und umfangreicher war als heute, fragt man sich, wie die den damals ganz gewiß nicht schlechteren Ablauf so ganz ohne Rechenmaschinen udgl hingekriegt haben.
In technischer Hinsicht vielleicht wenig, wobei Falk das sicherlich besser beurteilen kann als ich. Aber das war ja auch nicht das Ziel; das Ziel war und ist die Rationalisierung, die Ersetzung von menschlicher Arbeitskraft durch Kapital. Um welchen Faktor ist dadurch die "Produktivität" (Arbeitsleistung pro Kopf) seit Ende des 19. Jahrhunderts gestiegen? 5?, 10? Nebenbei, die Bahn war mit die erste Einrichtung, die sowas wie Rechenmaschinen und formalisierte Protokolle eingesetzt hat.