Es haben aber auch einige schon geschrieben, dass halt die Preise angehoben werden müssten. Für ein Fahrrad zahlt man im Flugverkehr doch auch nicht schlecht. Wenn die Bahn solche Preise nehmen würde, dann wäre es auch rentabler.
Das ist aus zwei Perspektiven auch trügerisch. Aktuell besteht ein verkehrspolitischer Wille, die Bahnpreise zu senken, um mehr Verkehr auf die Bahn umzusteuren. Ähnlich soll das Fahrrad als Alternative für das Auto gefördert werden. Beide Ideen widersprechen diesem Argument, das Radmitnahme teurer werden solle.
Trügerisch ist das Argument ferner, weil ich oben schon die Service-Leistungen beschrieben haben, die im Zweifel auch nicht für jedes Detail abgerechnet werden dürfen. Will man das machen, dann bitte konsequent auch dicke Koffer und Kinderwagen ordentlich abkassieren. Viel Spaß! - Mangelnde Gepäckkapazitäten bzw. überteuerte Abrechnung kann schnell unrentabel werden, weil sich dann die Bahnalternative wieder weniger lohnt. (Siehe auch Argumentation von nachtregen oben.) Schließlich ist die flexible Gepäcknahme ohne Zusatzgebühren ein gewichtiges Argument gegen die Flugalternative und für die Bahn.
Ich leiste mir diverse Kurzreisen nur, weil ich in BaWü noch recht günstige Nahverkehrspreise bei weitgehend freigestellter Radmitnahme vorfinde. Wenn ich mit Nahverkehr nach Bayern fahre, ist meist der Fernverkehr schon günstiger. Da muss ich arg rechnen, ob ich es mir leisten kann bzw. ob ich rechtzeitig zum Buchen komme - sonst fällt es aus. Die Schweiz ist dann für mich schon fast günstiger trotz der Essenspreise.
Die Senkung der Nahverkehrspreise in BaWü hat mich in diesem Jahr die eine andere kleine Bahnfahrt machen lassen, die ich sonst vermieden hätte. Meine beiden Schweizreisen heuer hätte ich auch nicht gemacht, wenn der Fernverkehrsanteil durch hohe Radmitnahmepreise gepaart gewesen wäre. Mag sein, dass ich nicht die Welt bin. Aber es dünkt mich, dass einigen Schreibern hier das Geld in den Arsch geschoben wird. Wenn das auch noch Autofanatiker schreiben, weiß ich nicht, welche Absicht dahinter steckt - ich kann es nur vermuten.
Trügerisch ist das Argument ferner, weil die Verteuerung von Radmitnahme im Flugzeug nicht die Rentabiltät von Fluglinien steuert. Dafür ist das Aufkommen zu gering. Die Fluglinien haben die Gebühren in den letzten zwei Dekaden horrent aufgeschlagen, weil sie die Situation ausgenutzt haben. Auch wurde die Gepäckmitnahme generell verteuert, indem nicht nur Gewicht, sondern auch die Anzahl von Gepäckstücken abgerechnet werden. Fluglinien gehen trotzdem pleite. Und es wackeln Fluglininen, obwohl sie dicke Abkassieren beim Gepäck und Mitarbeiter schlecht bezahlen - vgl. Billigfluglinien inkl. Ryanair.
Die Swissair verlangte für Radtransport schon um die 150 Franken, als andere Fluglininen sich noch mit 20 DM oder auch gar nichts für Velotransport begnügten. Seltsamerweise ging die Swissair bankrott. So rentabel können hohe Gebühren für Velotransport wohl nicht sein.
