Da die meisten hier wohl eher auf Straßen fahren, reichen bei mir die "Alten Pässe" nicht bis in die Früheit der Säumerpfade zurück, sondern in die Frühzeit des modernen Straßenbaus für den Alpentransit, also die Straßen, die für die ersten Lastwagen gebaut wurden. Denen kochte bei über 10% nach relativ kurzer Strecke das Kühlwasser weg. Leider sind die Strecken häufig auch heute noch stark befahren, es sei denn, man hat parallel eine meist noch flachere Autobahn gebaut.

Und auch die Vorgabe der Militärs waren vor der Motorisierung relativ strikt. Denen war es eben auch wichtig, mit den Fuhrwerken durchfahren zu können, da für eine großen Troß weder Umladen möglich war, noch für ihn ausreichend Zusatzpferde vor Ort zur Verfügung standen. Mal von Zufahrten zu einzelnen Befestigungen abgesehen, hat man die meisten Straßen mit Steigungen mit einem Durchschnitt von unter 10% angelegt. Denen verdanken wir auch in abgelegenen Gebieten aus heutiger Sicht zum Radfahren sehr interessante Straßen wie das Stilfser Joch oder den Col de Parpaillon.

Die Übergänge über die Alpen, die nur lokale Bedeutung hatten, sind von solchen Baumaßnahmen verschont geblieben und so hat man an der Turracher Höhe tatsächlich nur den alten Säumerpfad ausgebaut mit dem Ergebnis einer (inzwischen umfahrenen) Maximalsteigung von über 30%.