Hallo!
Das ist auch zurecht verboten, und nicht nur, weil durch zu große Chromflächen andere Verkehrsteilnehmer geblendet werden können (was bei einem Fahrrad mit nur wenig Fläche eh unerheblich wäre). Tatsächlich wandern beim Verchromen Ionen ins Material, wodurch das Gefüge und die Festigkeit beeinträchtigt werden. So kommt im Bereich Oldtimer und Youngtimer immer wieder mal die Frage auf, wie es mit verchromten Felgen ist. Da kriegt der TÜV immer Schnappatmung. Die, die auf dem Markt verfügbar sind, stammen fast alle aus Amiland und sind konstruktiv auf die nachträgliche galvanische Behandlung ausgelegt. (Wie die Dinge zuweilen nach ein oder zwei Jahren aussehen, steht auf einem anderen Blatt.)
Auch Schrauben zu Verchromen ist gleichermaßen heikel, wenn diese nachher ihren Zweck mit der angegebenen Festigkeit noch erfüllen soll.
Klar, es gibt Leute, die schon ganze Rahmen verchromt haben und damit gut und lange gefahren sind. Und beim einem Beachcruiser ist es wohl eher unkritisch. Aber es kann nicht schaden, um die Risiken zu wissen.
Bei einem Packesel für die nächste Weltumrundung wäre ich sehr vorsichtig.
Zuletzt ist noch zu erwähnen, dass Kosten durchaus ein Faktor sind. Willst Du es ordentlich haben, wird nach dem, je nach Zustand, aufwändigen Oberflächenfinish des blanken Teils zuerst eine relativ dicke Schicht verkupfert, dann kommt Nickel um die Kupferfarbe zu überdecken und zuletzt eine wenige Mikrometer dicke Chromschicht.
Auch muß das Werkstück super sauber sein, was man bei Rohren nicht immer gewährleisten kann. Wenn Fremdkörper ins Bad kommen und sich später auf anderen zu verchromenden Bauteilen absetzen, hat der Werker ein Problem.
Hast Du denn einen Galvansierbetrieb an der Hand? Viele gibt es nicht hierzulande mehr und die wenigen, die geblieben sind, machen zumeist nur Industrieaufträge (Badarmaturen zum Beispiel).
Es grüßt
Bernie