Ich war 1980 auf einer Radreise in Anatolien. Die Schutzhunde dort waren wirklich sehr gross und furchteinflössend! Vor allem hatten sie noch nie ein Fahrrad gesehen und jagten sofort los, wenn sie mich sahen, genau so wie es schon Stevens auf seiner Weltreise mit dem Hochrad (1884-86) geschildert hat. (Der hatte einen Trommelevolver dabei!) Meist war es ihnen aber nicht recht klar, wo sie hinbeissen sollten, in die schnellen Teile wie Pneus, Kette und Kettenrad oder die Beine des Fahrers.
Einem habe ich in voller Fahrt mit der Faust auf die Nase gehauen und getroffen, als er hochsprang, so dass er verdutzt stoppte. Das war aber extrem dumm von mir, wie mir im Nachhinein klar wurde, denn der Hund reagiert immer schneller als der Mensch und er hätte leicht meine Faust packen können. Es hätte einen fürchterlichen Sturz gegeben und wohl eine zerfetzte Hand dazu. Sehr gefährlich, wenn man allein ist! Ich habe mir dann einen Stock griffbereit auf die Lenkertasche montiert, was aber eher psychologisch wirkt.
Mit Steinen nach Hunden zu werfen halte ich für sinnlos, sie können die Flugbahn problemlos einschätzen und ausweichen, wie man beim Stöckchenwerfen-Spiel leicht sehen kann. Wirksam wären die Zwillen mit Stahlkugeln, die die eher brutalen Hundedressierer verwenden. Aber dafür braucht man beide Hände.
Ich hatte mir damals eine Abwehrwaffe geschaffen, indem ich von einem Notsignalstift die leergeschossenen Feuerwerkskörper mit Pfeffer füllte und mit neuen Platzpatronen lud. Ich hätte damit eine Pfefferwolke mit lautem Knall produzieren können. Am Zelt vermutlich brauchbar gegen Hunde, auf dem Fahrrad eher nicht.
Die Hundepetarden, die unsere Vorfahren in der Pionierzeit des Radfahrens mitführten, wären vermutlich immer noch brauchbar. Es waren spezielle Knallkörper, die man an der Lenkstange anband und bei Bedarf abriss und nach dem Hund warf.
Gruss: cevennois