Um es noch mal die Quintessenz auf den Punkt zu bringen: Es gibt zwei theoretisch und auch praktisch sichere Geschwindigkeitsbereiche, in denen man ohne dass das Bremssystem überhitzt, den Berg runter kommt.
Der eine erstreckt sich von 0km/h bis zu einem Wert A km/h, der zweite erstreckt sich von B km/h bis zu der Geschwindigkeit, die sich einstellt, wenn man gar nicht bremst.
Wenn das Rad leicht genug/das Gefälle nicht zu stark/die Bremse viel Wärme wieder abgeben kann, dann gilt A=B und man kommt eigentlich egal welche Bremstechnik man nutzt, immer sicher nach unten.
Unter den genannten ungünstigen Voraussetzungen gilt A<B und der Abstand kann sehr groß sein. Im Fall von Heinz waren 25km/h auf jeden Fall deutlich mehr als A und aus meiner Tandemerfahrung ergibt sich, dass B auch jenseits von 80 km/h liegen kann.
Fährt man dann in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen A und B (egal, ob nun regulierbremsend mit konstanter Geschwindigkeit oder nur im Mittel via kurzer starker Bremsimpulse und Laufenlassen dazwischen), dann wird die Bremse auf Dauer überhitzen.
Wann bzw. ob sie es überhaupt tut, hängt dann u.a. auch von der Länge der Abfahrt ab und wie viel Energie die Bremse in sich speichern kann (das ist auch ne ganze Menge).
25% mehr Zeit ist vor allem auch 25% mehr Zeit, in der die Bremse aufgenommene Energie wieder abgeben kann. Die Frage ist nur, wie das realisiert werden soll? Wenn es dazu führt, dass man statt des Geschwindigkeitsbereiches von >A km/h in den Bereich <A km/h fährt, dann ist das sinnvoll. Investiert man die Zeit, um eine Abkühlpause zu machen, dann ist das auch gut. Aber wenn man die Zeit investiert um von dem Geschwindigkeitsbereich >B km/h in den <B km/h rutscht, dann kann es sogar bedeuten, dass man trotz der längeren Fahrtzeit einen Ausfall hat, den man mit flotterem Tempo nicht gehabt hätte.