Hallo Hilde!
Ja, zufriedene Eltern sind wichtig für Kinder, um zufrieden sein zu können. Aber auch Eltern brauchen, um zufrieden sein zu können, zufriedene Kinder. Es brauchen also alle das, was ihnen gut tut.
Von meinen 4 Kindern hätte kein einziges eine längere Radreise akzeptiert. Das sagt nichts über andere, aber meinen Kindern hätte ich eine solche deshalb auch nicht zugemutet.
An anderer Stelle wurde über Nomadenkinder, die auch nicht anders leben, geschrieben. Das würde ich nicht unhinterfragt auf unsere Kinder übertragen. Genauso, wie bei uns z.B. sehr aktive Kinder das Leben in der Stadt nicht gut vertragen und dann vielleicht sogar mit Ritalin ruhiggestellt werden (es gibt natürlich noch viele andere Möglichkeiten, wie sich die Adaptationsprobleme äußern können, auch die Reaktionen darauf sind sehr verschieden), wird es auch bei Nomaden Kinder geben, die mit ihrer Lebensform nicht so gut zusammen kommen. Mangels Alternative stellt sich bei Nomaden die Frage nicht, bei unseren Kindern aber schon.
Ein ernstes Thema zum Schluss: Sehr kleine Kinder haben einfach wesentlich geringere körperliche Reserven als wir. Wenn, wie ich oben geschrieben habe, meine robuste 4-jährige keine Infusion bekommen hätte, wäre sie so gut wie sicher an einer an sich lächerlichen Virusinfektion gestorben. Die Krise hat sich dabei erst relativ kurz vorher angekündigt. Ein etwa einjähriges Kind kann Krankheiten noch weit weniger entgegensetzen. Nomanden akzeptieren die dadurch entstehende hohe Kindersterblichkeit, da sie sie nicht ändern können. Ich für mich kann und will das definitiv nicht. Deshalb habe ich vorgeschlagen, erst einmal in Bereichen zu reisen, in denen eine halbwegs intakte medizinische Infrastruktur besteht, und in denen die Infektionsrisken überschaubarer bleiben, zu reisen.
Mit meinem Beitrag will ich auf keinen Fall die Entscheidungen anderer kritisieren, ich biete nur meinen persönlichen Standpunkt als Beitrag zur eigenen Entscheidungsfindung an.
lg! georg