Genau, die Events sind das, was ich am meisten fürchte. Sowas hab ich auch schon erlebt, da ist dann wirklich das allerletzte Bett ausgebucht. Und einmal beim Weserpaddeln war Hannovermesse, da scheint ja wirklich alles um Umkreis von 150km ausgebucht zu sein.

Und vielleicht noch mal Antwort an alle, die vor allem auf das digitale Buchen und digitale Hotelsuche eingegangen sind. Vielen Dank noch mal, ich werde mich jetzt mal an Booking.com ranwagen, vor allem, wenn Ihr schreibt, Googlemaps sei Mist.
Richtig ist aber auch, es kostet Zeit, schrieb ja eine von Euch auch. Da ich viele km schaffen will, und es einem nicht unbedingt gegeben ist, mal schnell die Durchschnittsgeschwindigkeit um 5km/h hochzusetzen, schafft man nur mehr, wenn man wirklich auch im Sattel sitzt. Es ist daher eben auch ein Zeitoptimierungsproblem. Wenn man 18:45 an einem Hotel vorbeikommt, und muss nur kurz absteigen und reingehen, und die haben ein Zimmer frei, dann ist man froh, wenn man nicht mittags eine Viertelstunde damit vergeudet hat, auf Booking.com digital rumzuirren (auch da irrt man ja erst mal ziemlich rum). Klar, Routine in Booking.com hilft sicher, aber nichtdestotrotz muss man sich erst mal klar werden, wie weit man heut noch kommt. Schon das kostet Zeit. Wenn man dagegen einfach radelt, dann weiß man abends, wie weit man gekommen ist. Es ist daher immer noch nicht ausgemacht, was wirklich schneller ist. Dass Booking.com sicherer ist, davon habt Ihr mich ziemlich überzeugt. Ich hab schon manchmal überlegt, mir vorher eine Papierliste zu machen, und Punkte auf die (Papier)karte zu machen, wo Hotels direkt am Weg liegen. Aber bei den vielen Kilometern, die ich zurücklege, kostet das einfach zu viel Vorbereitungszeit. (Beim Paddeln mach ich das tatsächlich, obwohl ich da auch bis zu 65km pro Tag schaffe (naja, normalerweise eher so um die 50km)).
Das Hauptproblem scheint mir aber, man kann sich verdammt irren bei der Abschätzung mittags, wie weit man noch kommen wird (ich wüßte auch gar nicht, wie man auf Garmin schnell rauskriegt, wieviel km das jeweils noch sind, aber das geht wahrscheinlich irgendwie). Und wenn man sich unsicher ist, dann neigt man tendenziell dazu, doch auf Nummer sicher zu gehen, d.h. man fährt tedenziell zu wenige Kilometer.

Ich rate Euch allen auch mal, diese Bikepacking-Webseiten zu besuchen, da sind die richtigen Extremisten unterwegs, die fahren offroad mehr als 200km pro Tag (und sind natürlich auch jünger als die meisten von Euch und ich). Gegen die bin ich noch völlig harmlos.

Weil Ihr natürlich aber alle völlig recht habt, ist das genau der Grund, warum es mich nach England zieht, es ist das einzige Land, das ich liebe (USA vielleicht auch noch, aber zu weit), wenn ich da mal schon 18 Uhr aufhöre, ist es okay. Hier in Deutschland dagegen, obwohl ich hier lebe, ist es nur auf dem Rad zu ertragen, finde ich. Ich krieg den Hass, wenn ich in irgendso einem Kaff schon 18 Uhr gestrandet bin, noch 'ne Runde spazieren gehe, und die Vorgärten, Häuser und Carports der Leute inspiziere. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich immer dort strande, wo es langweilig ist, aber es gibt sicherlich hier verdammt viele Orte, die langweilig sind (und wahrscheinlich, obwohl ich Ossi bin, im Osten noch mehr als im Westen). Deutschland ist eher das Land, wo man erst 20 Uhr vom Rad steigen sollte, nur zum Schlafen und Essen anhalten sollte. Es sich mit 25km/h im Vorbeifliegen anzuschauen ist okay.
(aber wenn man mal schnell 'ne 1000km Runde von Haustür zu Haustür ohne langen lästigen Zugtransfer radeln möchte, ist es natürlich nützlich, das da zu machen, wo man wohnt. Auch da sind aber viele km pro Tag praktisch, sonst kommt man nicht weit von zu Hause weg)
Grüße an alle und noch mal Danke für Eure Hinweise, insbesondere die digitalen...
Christoph