Eine SLR lohnt sich nicht, wenn man nur ein Zoomobjektiv mit dem üblichen Verstellbereich nutzt. Dann lieber eine Kompakte kaufen, bei der die Software (Verzeichnungskorrektur etc) auf das Objektiv abgestimmt ist. Billiger, leichter, Bildqualität bei guter Wahl ähnlich wie bei einer billigen SLR mit Superzoom.
Bei SLR-Objektiven habe ich in 20 Jahren - davon vier als Bildjournalist - diverse Erfahrungen gemacht und den Rat: Nur Originale vom Kamerahersteller kaufen. Die haben eine langfristig (!) bessere Bildqualität, weil sich z. B. durch Temperaturunterschiede nix verändert/sich Linsen lösen etc. Außerdem bleibt die Bedienung intuitiv richtig, wenn bei allen Objektiven die Einstellmöglichkeiten gleich funktionieren. Der "Testsieger" vom Fremdhersteller bringt langfristig oft nicht die bessere Bildqualität. Wobei man nicht die Billigobjektive der Hersteller kaufen sollte, sondern die hochwertigen. Z. B. von Nikon das 16-85 und nicht das 18-55. Bei Fremdherstellern scheint auch die Serienfertigung mitunter recht groß zu sein (auch bei den Billigobjektiven der Kamerahersteller).
Zur Diskussion Festbrennweite-Zoom: Die Festbrennweite hat im Vergleich zu sehr guten (!) Zooms oft bei der Bildqualität keinen Vorteil. Wohl aber beim Gewicht (Nikon AF 2,8 180 wiegt rund 40 Prozent des Zooomobjektivs 2,8 80-200), manchmal bei der Verarbeitungsqualität und häufig bei der Lichtstärke. Ein 1,4/50 mm (bei Halbformat also ein 75 mm Objektiv bei 1,5 Verlängerungsfaktor) ist eine guter Ergänzung. Damit lässt es sich nicht nur bei schwachem Licht besser fotografieren: Hohe Lichtstärke bedeutet auch, dass man bei verhältnismäßig offener Blende bestimmte Motivteile "freistellen" kann. Außerdem lassen sich dank kurzer möglicher Verschlusszeiten Objekt, die sich bewegen, eher scharf fotografieren. Vergleich: Bei 50 mm Einstellung bei Lichtstärke 5,6 eines Zooms muss ich bei bestimmten Lichtverhältnissen mit offener Blende fotografieren und komme auf 1/15 Sekunde, im Vergleich offene Blende bei einem 1.4/50 bei identischen Lichtverhältnissen 1/250stel Sekunde. Bei Objekten, die sich bewegen, bringt der Bildstabi schließlich nix... Tipp: Ein bis zwei längere Zeiteinheiten (Also z. B. statt mit 1/60 noch mit 1/30 Sekunde scharfe Fotos haben) bringt folgendes: Beide Ellenbogen am Oberkörper abstützen, ausatmen, kurz innehalten - abdrücken.
Das Zoom führt oft zur Faulheit. Abstatt ein wenig herumzulaufen vor dem Abdrücken wird gezoomt, bis es "passt".
Schwaches Licht: Im übrigen halte ich es bei der Bildqualität für sehr wichtig, was für Fotos die Kamera bei schwachem Licht bzw. bei hohen ISO-Werten bringt. Da ist z. B. bei ISO 1600 die Nikon D90 der D70 weit überlegen. Bei ISo 200 jedoch nur leicht. Denn: Die schönsten Motive gibt es oft bei schwachem Licht...
Dfekte Bildstabilisator: Hatte bisher einen Stabi-Defekt bei einem neuen Objektiv (Nikon 18-105, also ein ziemlich billiges Nikon). Wohl ein Fertigungsfehler. Konnte nicht repariert werden. Problematischer sind sicher nicht abgedichtete Gehäuse, die zum Totalausfall führen können (meine alte Nikon D70 ist abgedichtet, die D90 leider nicht).
Möglicher Kompromiss für unterwegs: Eine wasserdichte, stoßfeste Kompaktkamera (auch als Ersatz) und eine SLR mit Zoombereich 16-85, 1,4/50 und eventuell ein 2,8/180.
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