10.6.2015

Heute werden wir früher oder später bis Digoin kommen. Dort verlassen wir die Loire in nordöstlicher Richtung. Und folgen dem Canal Central. Zuerst einmal gibt es ein umfangreiches Treffen vor dem örtlichen Supermarkt. Alles versorgt sich für den Tag. Der Langstreckenradler in spe ist da. Die Schweizer. Und viele andere bekannte Gesichter. Da unsere Karte gestern so überhaupt nicht zur Wirklichkeit passte, vergleichen wir sie mit der der Schweizer. Und siehe da. Die haben eine neuere Auflage. Faszinierend. Ich übertrage die Veränderungen in unsere.

Bis Gilly-sur-Loire gibt es keinen Treidelpfad für den EV 6. Er folgt wieder dem Moldau-Prinzip. Zunächst führt er weit nach Norden, dann schlägt er Haken. Auf dem Campingplatz hat man uns empfohlen bis nach Gannay-sur-Loire die Straße zu nehmen. Das spart Kilometer und Steigung. Die Straße ist wenig befahren. Wir kommen schnell voran. Aber es ist langweilig. Bei Gannay biegen wir also ab, überqueren die schmalgewordene Loire, biegen wieder in den Radweg ein und fahren nach Cronat. Auch die Straße entlang, aber steil nach oben. Langweilig ist das nicht. Aber zu sehen gibt es eigentlich auch nichts. Oben angekommen, machen wir kurz Rast und beschließen, auch auf dieser Seite nicht den Radweg-Mäandern zu folgen, sondern der gerade geführten Straße.

Hier ist der Verkehr nicht ohne. Vor allem brummen viele Lastwagen an uns vorbei. Dazu verläuft die Straße nicht eben, sondern über einen Hügel nach dem anderen. Die Steigung ist beträchtlich. Von oben hat man dafür eine weite Aussicht in das bergige Land. Die Strecke bis Bourbon-Lancy müssen wir uns hart erarbeiten. Dort treffen wir wieder auf den Radweg, der jetzt auch die Straße entlangführt. Nun allerdings nicht mehr direkt auf der Fahrbahn, sondern etwas seitlich versetzt, wo es sich schon viel besser fährt.

Bei Gilly fahren wir wieder auf einen Treidelpfad am Canal Latéral de la Loire auf. Der wird uns bis Digoin bringen. Erholsam, so eben zu radeln. Das Leben auf dem Kanal sorgt für etwas Unterhaltung. Wir passieren Schleuse um Schleuse und kommen damit immer weiter nach oben. Bei vielen Brücken geht es jetzt nicht mehr unterdurch, sondern oben drüber. Damit wir in Form bleiben. Wir kommen relativ früh nach Digoin, machen aber Schluss für heute. Ein Horizont-füllendes Gewitter zieht auf. Wir biegen Richtung Stadt ab. Ein Angler zeigt uns den richtigen Weg und so kommen wir direkt auf den Campingplatz an der Loire zu.

Daneben liegt ein öffentliches Freibad. Und auch der Platz hat einen Pool. Viele Kanus türmen sich am Fluss. Es gibt hier eine Einsetzstelle. Vorne stehen etliche Autos, die dort wohl auf die Rückkehr ihrer Insassen, die mit Kanus unterwegs sind warten. Wir werden sehr freundlich empfangen. Für Radler gibt es einen Extra-Streifen direkt am Zaun zur Loire. Garten-Tische und –Stühle kann man sich dorthin mitnehmen. Und dort stehen schon viele Zelte mit Rädern daneben. Eine Großfamilie mit diversen Anhängern. Verschiedene französische Paare. Ein französischer Radler, der aus der Türkei kommt und auf dem Weg nach Hause ist. Der wildcampende Langstreckenradler, der das Wildcampen aufgegeben hat. Ein deutsches Paar, dem wir unterwegs schon öfter begegnet sind und noch einige andere. Sieht nach einem gemütlichen Klön-Abend aus. Dafür sind die sanitären Anlagen mal wieder sehr basic. Zum Schwimmen kommen wir nicht mehr. Das Gewitter treibt uns unter unser Tarp. Eine Weile sitzen wir noch im W-lan-versorgten Aufenthaltsraum.

11.6.2015 Donnerstag
Wir sind müde. Der Platz ist gemütlich. Wir könnten mal wieder waschen. Und der Pool wartet auch. Wir nehmen uns eine Auszeit und legen einen Ruhetag ein. Während wir uns ausruhen, läuft das Wetter zu großer Form auf. Die Gewitter legen kaum mal eine Pause ein. Die Zeiten der heißen Tage und der warmen Sommernächte sind erst einmal vorbei. Was auch seine angenehmen Seiten hat.