Mutter- und Nebenuhren gibt es schon ziemlich lange und solange ich im Dienst bin, wurde jeden Morgen 8.00 die Zeit über einen Rundruf auf der Dispatcherleitung abgeglichen. Atomuhrgenauigkeit ist für die Betriebsführung nicht erforderlich. Spätestens beim Aufholen von Verspätungen stehen sich so einige Eisenbahnverkehrsunternehmen einfach selber im Weg. DB Fernverkehr beispielsweise bekommt Haltezeiten unter zwei Minuten schon wegen der vor allem dann, wenn es drückt, nutzlosen Ansageritualen nicht hin. In Kopfbahnhöfen wie Leipzig Hbf braucht der Verein mindestens sechs Minuten, auch wenn der Fahrgastwechsel nach höchstens zwei beendet ist und der Lokführer nicht vierzehn Längen vorlaufen muss, weil er ohnehin abgelöst wird. Warum tut es, um Verspätungen aufzuholen, nicht ein simples »Nach Buxtehude an der Quarkmühle – einsteigen bitte« und dann »Zurückbleiben!« im S-Bahn-Stil? Dazu kommen die Sekunden Gedenkpause, die bei jedem Halt zwischen Halten und der Türfreigabe vergehen. Auch fünf Sekunden summieren sich, wenn sie bei jedem Halt fällig sind.

Die Kunstpause der Sekundenzeiger hatten mit der Steuerung zu tun. Das ist ein Motorantrieb, der etwas schneller laufen soll, damit er nicht aus dem Tritt kommt. Der Minutenzeiger springt durch den Uhrenimpuls von der Mutteruhr, er dauert etwa drei Sekunden. Mit dem Weiterschalten des Minutenzeigers läuft der Sekundenzeiger weiter. Wenn die Tochteruhren bei den Zeitumschaltungen durchlaufen, stehen die Sekundenzeiger in der Regel.