Naja - man kann jedes Thema zu einem Religionskrieg ausarten lassen....
Fakt ist: Die Bremsschalthebelkombis (STI, Ergo) wurden entwickelt (in den Ende-1980-er/ Beginn-1990-er-Jahren), weil der Profi-Radsport nach diesem Sicherheitsgewinn verlangt hat. Derselbe Grund, warum Look das Sicherheitspedal (Klickie) erfunden bzw. marktfähig gemacht hat.
Für die Entwicklung hat es übrigens überhaupt keine Rolle gespielt, ob daduch unfähige, ungelenkige, ungeeignete, ängstliche, etc. Normalradler mehr Freude am Radfahren haben könnten.
Ich möchte nach mittlerweile über 20 Jahren STI-/ Ergopower-Nutzung die Dinger im Alltag auch nicht mehr missen - und zwar ausschließlich aus dem Grund, alles immer in Handnähe zu haben.
Dafür nehme ich dann auch den entscheidensten Nachteil in Kauf: Bei Defekt der Rasterung ist Sense mit Schalten, was ich aber in heimischen Gefilden verschmerzen kann.
Auch wenn eine 60-km-Heimfahrt mit dem RR durch das Schwarzwälder Höhenprofil mit defektem Ergo Ende der 1990-er keinen wirklichen Spass gemacht hat. Genau in diesem Moment hätte ich mir eine friktionsschaltungstaugliche Alternative gewünscht.
Unter dem Gesichtspunkt Ausfallsicherheit, Sturzgefährdung und "Notlaufeigenschaften" spricht so ziemlich alles für eine Rahmen-, Lenkerend- oder Thumbieslösung.
Wenn es für diese Art der Schaltungsansteuerung keinen Markt mehr gäbe, würde Shimano die Dinger auch nicht mehr anbieten. Nur weil die mit unermesslichem Reichtum gesegneten Deutschen mittlerweile nur noch RR, und künftig auch Reiserad, mit elektronischer Schaltung fahren wollen, wird der Rest der Welt sicherlich noch Verwendung für historische Technik haben.
Matthias