Da ich hier nun als "Bösmensch" dargestellt hier mal 2 Beispiele, was mir auf Radreisen widerfahren ist und wo Hilfe ausgenutzt wurde:
[2 Beispiele kindlicher Naivität]
Somit habe ich für mich das Fazit gezogen, dass ich Leuten, welche ich nicht kenne, auch nichts mehr leihen werde und auch mit nichts mehr aushelfen werde.
Was das Verleihen von Sachen mit der Hilfsbereitschaft bei Pannen zu tun hat, verstehe ich zwar nicht, aber in diesen Beispielen trifft dich doch zumindest eine Mitschuld. Egal ob die anderen sich falsch vorbereitet haben oder nicht. Wer etwas verleiht, dazu noch in der Fremde an Fremde und sich nicht einmal die Namen und Adressen derjenigen notiert, um sie ggf selbst kontaktieren zu können, sondern auf die bedingungslose Ehrlichkeit aller Menschen vertraut, der ist einfach nur naiv oder hat die Sachen innerlich bereits abgeschrieben. Sowohl in Kuba als auch in den USA hat definitiv jeder Tourist einen Pass dabei, der ist schnell fotografiert oder abgeschrieben und das erhöht auch gleich den Druck auf den Entleiher, sich bei dir zu melden.
Wer meint, in Super_LUFF Ausrüstung zu reisen und noch nicht einmal warme Klamotten mitzunehmen, der soll sich gefälligst selber helfen. Ebenso der Rennradfahrer, der in der Pampa wegen Schlauchplatzer oder aufgeschlitztem Schlauch stehen bleibt und noch nicht einmal einen Ersatzschlauch mitgenommen hat. Sorry, sein Verschulden.
Ich weiss zwar nicht was LUFF bedeutet, aber nehme mal an, es hat was mit nichts-mitnehmen zu tun. Um das nochmal klarzustellen: auf RR-Touren hatte ich immer Flickzeug, Luftpumpe und diverses Werkzeug dabei, u.a. Nietendrücker und Nippeldreher. Einen Schlauch hatte ich nie dabei und hätte ihn bis auf dieses eine mal nie gebraucht. Einen Reifenplatzer habe ich bis dahin nie erlebt, nicht mal bei anderen. Weder auf dem RR, noch auf dem MTB. Nur weil für dich irgendetwas zur Grundausrüstung gehört, sind nicht gleich alle anderen, die das nicht mitführen, schlecht vorbereitet oder Schmarotzer.
Dazu noch ein weiteres Beispiel, ich wurde vor ein paar Tagen per Mail von einem Reiseradler beschimpft, welcher sich über Warmshowers bei mir gemeldet hatte und für ein paar Tage eine Unterkunft bei mir gesucht hat. Ich hatte ihm dann mitgeteilt, dass eine Nacht kein Problem ist bei mir zu übernachten, da ich aber tagsüber berufstätig bin ich somit Leuten, welche ich nicht persönlich kenne, über mehrere Tage aber keine Unterkunft zur Verfügung stelle. Daraufhin wurde ich übel beschimpft. Konsequenz: Ich melde mich von warmshowers ab und Leute, welche ich nicht kenne bekommen keine Unterkunft mehr bei mir.
Offenbar bist du schnell beleidigt und reagierst sehr empfindlich, wenn einer sich nicht so kuschlig verhält wie du es gern hättest. Sich wegen eines A...lochs gleich aus einer solchen Gemeinschaft auszuklinken halte ich für etwas übertrieben, aber es ist dein Leben, führe es so wie du es für richtig hältst. Aber lege deine Maßstäbe bitte nicht immer für alle anderen an.
Wildfremde (Renn)radfahrer haben mir auch noch nie geholfen, gerade bei Rennradfahrern herscht da wohl eine gewisse Arroganz.
<Sarkasmus>Ach, du hast mal Hilfe gebraucht? Warst wohl schlecht vorbereitet?</Sarkasmus>
Im Ernst: ich will hier keinen Streit anfangen, aber manches, was ich hier gelesen habe (das betrifft nicht nur Thomas), stößt mir schon sehr sauer auf. Wenn ich mir dann manche Beispiele durchlese, drängt sich mir der Verdacht auf, dass es möglicherweise gar nicht immer um das Ausnutzen von Hilfsbereitschaft oder Schmarotzertum geht, sondern ganz einfach um unzureichende Kommunikation. Klar, wer eine Situation nur im vorbeifahren ansieht, kann sie nicht beurteilen. Egal wie umfangreich der Erfahrungsschatz ist. Wer nicht mit den hilfesuchenden Menschen redet, wird kaum erfahren, was wirklich los ist und ob da irgendeine Schuld zugewiesen werden kann. Wer seine Adresse rausgibt, sich aber nicht dafür interessiert, wer der andere ist, muss damit rechnen, dass das der letzte Kontakt war.
Ich verstehe das Problem des fragen-und-dann-nicht-helfen-wollens. Es erfordert einige mentale Stärke, jemandem klipp und klar zu sagen, dass man ihm nicht helfen möchte. Aber auch das gehört doch (um mal zum Thema zurückzukommen) zur Verantwortung. Manche Lektionen im Leben tun weh und es kann für beide Seiten schwer sein, diese Situation zu akzeptieren. Als Nicht-Helfer muss man dann darauf gefasst sein, beschimpft und beleidigt zu werden. Aber ganz ehrlich: schlimmer als das, was einem manche Autofahrer auf der Straße an den Kopf werfen, kann es nicht sein. Und die haben noch eine Tonne Stahl und zig Kilowatt Leistung zur Verfügung um Ihren "Argumenten" Nachdruck zu verleihen.
Wenn ich jemandem helfe, was bisher nicht oft vorgekommen ist, weil die meisten "Pannenradler" sich selber helfen konnten, dann mache ich auch nur das, was ich definitv beherrsche und was absolut notwendig ist. Denn einerseits will ich niemandem das Rad mehr kaputt machen als es bereits ist und ich will auch keinen Rundumsorglos-Service bieten. Denn wenn das Rad erstmal wieder störungsfrei fährt, gibt es für manche Fahrer keinen Grund mehr, sich später nochmal damit zu befassen. Bis zur nächsten Panne, wo dann vielleicht wieder ein freundlicher Helfer alles macht, was so anfällt ...
Und abschließend noch zu nicht helfenden Radlern. Was spricht dagegen, wenn man Hilfe benötigt, jemanden zu fragen? Warum sollten andere sofort anhalten und sich anbieten? Was ist das für eine Anspruchshaltung? Kaum jemand hat ein Schild um den Hals hängen auf dem "bitte helfen Sie mir" steht. Wer etwas will, muss danach fragen, das funktioniert auch bei vorbeifahrenden Rennradlern.
So, das war jetzt hoffentlich nicht zu abschweifend. Und beleidigen will ich auch niemanden; falls das ein oder andere so rüberkommen sollte, bitte ich um Entschuldigung.