In Antwort auf: hopi
In Antwort auf: Uli
Zitat
wie sollte denn dieses oder ein vergleichbares Ticket konkret ausgestaltet sein?
Das ist quasi schon die falsche Frage. Besser wäre: Wie sollten denn ein Tarifsystem und darauf basierende Angebote aussehen? Knappe Antwort: So, dass alle motiviert werden auch spontan einmal den ÖPNV zu benutzen anstelle des eigenen Kfz. Mit Zeitfahrkarten, die man mit Vorlauf beantragen und wieder kündigen muss, wird das nichts.
Gruß
Uli
na ja, zumindest bei uns in NRW gibt es doch seit längerer Zeit für gelegentlich oder sonstwie spontan den ÖPNV nutzende Personen wahlweise die Möglichkeit Einzelfahrscheine in Verkaufsstellen, an Automaten oder in Bussen beim Fahrer zu kaufen oder mit einmaliger Anmeldung per Smartphone den nun wirklich einfachen eezy-Tarif zu nutzen. Ja, wer sich nur hinter seinem Lenkrad versteckt, wird auch solche simplen Angebote für nahezu unzumutbar halten. Ein gewisses Grundverständnis für zeitgemäße Abläufe sollte schon vorhanden sein, ersatzweise die Bereitschaft, sich irgendeinmal entsprechend einweisen zu lassen. Nach meiner Beobachtung ist selbst die Nutzung von simplen Mobilfunkgeräten bis hin zu zeitgemäßen Smartphones mittlerweile über fast alle Altersgruppen weit verbreiteter Standard. Die meisten Menschen dürften sich auch darauf eingestellt haben, dass es mittlerweile kaum noch öffentliche Telefonhäuschen oder vergleichbare Angebote gibt. Letztlich haben wir älteren Leute uns auch daran gewöhnt, dass in Deutschland keine Bahnsteigkarten mehr erforderlich sind. teuflisch

Ich kenne so ein klein wenig die Tarife für die Einzelfahrscheine bei der Bahn. Erfahrungen mit der Radmitnahme beim 49,- € Ticket sammle ich gerade. Bislang geht es noch, im Rahmen stark abgespeckter Ansprüche. Ich bin wahrscheinlich jünger als Du, hab aber meine Gründe, mich "noch" dem Smartphone zu verweigern. Einer davon ist der, was das Ding aus dem Menschen macht... Kurz und gut, wer ein Auto vor der Tür hat, dem ist die gelegentliche Nutzung des ÖPNV praktisch nicht zuzumuten, wenn er rechnen kann. Er wird es schlicht aus diesen Gründen nicht tun. Wenn er eine gewisse Sicherheit braucht, pünktlich einzutrudeln, haben wir schon den zweiten Grund fürs Versteckspiel.

Für Rentner ist das 49,- € Ticket natürlich fein. Es gibt durchaus Zeiten, wann es recht zielsicher funktioniert. Diejenigen, die sich "hinterm Lenkrad verstecken", werden Dir genau das als Grund anführen. Ich versteck mich selten dahinter und würde mich vom Auto eher heute als morgen trennen, wenn ich in der Bahn eine zuverlässige und keine billige Alternative hätte. Ich weiß nämlich auch, was ich fürs Auto ausspucke. Die "zuverlässige Alternative" werde ich bis zu meiner Rente nicht bekommen. Also werd ich eben weiter herumstinken. Inzwischen hat es sich sogar als bequem erwiesen, das heilige Blech auch in der Freizeit zu benutzen, weil man sich weitgehend darauf verlasssen kann. Es ist aber richtig, dass man darüber den Blick verliert, ob die Bahn irgendwie besser geworden ist. Mit dem Auto vor der Tür nimmt man es schlicht in Kauf.

Gruß Peter