Ja, damit rennst Du bei mir offene Türen ein. Allerdings musst Du dir den Luxus auch leisten können, Dich nicht über den Preis allein kriegen zu lassen. Offenbar können wir das beide, noch. Wir lassen uns die Bequemlichkeit der Automobilität aber so einen Haufen Geld kosten, dass sich die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Modells ganz zwangsläufig auftut, obwohl wir keine praktikable Alternative haben, sondern eine billige. Im Gegenzug ist der Preissprung der bequemen, praktikablen Lösung vorprogrammiert und wir wissen auch beide, dass sie nicht immer bequem und praktikabel ist. Der Verfall betrifft nun wirklich nicht nur die Bahn, sondern auch das Straßennetz und insbesondere Brücken. Dieweil man selbst fährt, gibts zwar keinen Mangel an Personal, aber die Auslastung ist zumeist unterirdischer als die der Bahn.

Letztlich ist der hohe Preis der Autofahrerei für mich garnicht das Problem. Aber wenn man sich einmal dazu entschlossen hat, pünktlicher als die Bahn sein zu wollen, muss man mit den Eiern leben, die man sich damit legt. Mir tut das weh, weil ich mit der Mittelverwendung nicht einverstanden bin. So passt es mir nicht, wenn eine grün geprägte Regierung dafür sorgt, dass der Mineralölkonzern mal eben das dreifache für seinen Saft kassiert und noch dazu von mir... Mein Gehalt ist seither um keine 10 % gestiegen und dabei bin ich allemal klimafreundlicher als so ein Ölkonzern. Wie es um die Aufgaben des Staates hinsichtlich Bildung, Gesundheitswesen, ÖPNV und das Straßen- und Stromnetz bestellt ist, erleben wir alle gerade. Die Verwendung der Steuermittel passt mir halt nicht und da ist man als "mündiger Bürger" eben bestrebt, die klein zu halten. Dazu ist die Abschaffung des Autos im Grunde unausweichlich, aber das scheitert nunmal an den Realitäten und ein klein wenig auch an der eigenen Bequemlichkeit.

Gruß Peter