Hallo Tom,

Die Zahlen zur Pandemie und der Stand der Maßnahmen sind allgemein bekannt und wurden auch hier im Faden schon erwähnt. Aktuelle offizielle Zahlen zur 7-Tage-Inzidenz findet man auf Géodes, nach Auswahl des Departements und Klick auf "Synthèse" bekommt man den Verlauf der Inzidenz landesweit und im Departement angezeigt. Demnach liegt die 7-Tage-Inzidenz im Süden grob zwischen 150 und 700. Seit einer Woche gehen die Zahlen in einigen der stärksten betroffenen Departements zurück oder stagnieren auf hohem Niveau.

Derzeit gilt Maskenpflicht im öffentlichen Bereich in geschlossenen Räumen und örtlich auch im Freien. Drinnen hält man sich meist daran, im Freien geht man damit situationsbezogen locker um. Ich bin meist auf dem Fahrrad unterwegs und trage dabei keine Maske, ist meines Wissens auch nicht vorgeschrieben.

Ab morgen braucht man einen Pass sanitaire für Gastronomie, den öffentlichen Fernverkehr (Zug, Fernbus, Flug), in einigen großen Einkaufszentren sowie beim Besuch von Orten und Veranstaltungen mit hohem Publikumsverkehr (Kino, Theater, Konzerte, Museen). Der Pass sanitaire ist die französische Variante des europäischen GreenPass: Nachweis über Impfung, Genesung oder aktuellen Test. In der Praxis wird das wohl über einen Scan des QR-Codes gemacht werden, ähnlich wie bei der Kontrolle eines elektronischen Bahntickets. Der deutsche Impf-QR-Code wird anerkannt und von der Kontroll-App ausgewertet.

Die Rückreise aus einem Hochrisikogebiet ist für Geimpfte unproblematisch, digitale Einreiseanmeldung, aber kein Test und keine Quarantäne. Dass Frankreich in den nächsten Wochen zum Virusvariantengebiet erklärt wird und damit auch Geimpfte bei der Rückkehr einen negativen Test brauchen und in Quarantäne müssen, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.

Letztlich muss jeder selbst entscheiden, wie er mit dem Ansteckungsrisiko umgeht, das ja wohl auch für Geimpfte noch besteht, und ob er Urlaub mit Maskenpflicht im Freien und QR-Code-Scan im Café machen möchte. Auf den Straßen fällt mir auf, dass man praktisch keine deutschen Autos sieht, aber fast genau so viele Niederländer und Belgier wie in anderen Jahren, d.h. aus Ländern, die erst kürzlich ähnlich hohe Inzidenzwerte hatten.

Ich rechne damit, dass die Inzidenzen ab September wieder ansteigen, wenn Schulen und Unis öffnen, weniger wegen dem Unterrichtsbetrieb sondern wegen den damit verbundenen sozialen Kontakten auf der Strasse, in den Cafés, bei Partys und im ÖPNV. Aber es wird ein paar Wochen dauern, bis darauf mit Lockdownmaßnahmen reagiert wird. So war es jedenfalls letztes Jahr.